Gladbach scheitert an Hannover 96

Urteil bestätigt: Robinho in Italien zu neun Jahren Haft verurteilt. Alexander Blessin wird Genoa-Trainer. Neuer Coach für Rhein-Neckar Löwen. Und Niels Hintermann bester Schweizer im Kitzbühel-Training. Die wichtigsten Sport-Meldungen im Überblick.

Fussball: Gladbach scheitert an Hannover 96, Union gewinnt gegen Hertha

Die beiden Goalies beim Shakehands nach der Partie: Yann Sommer und Ron-Robert Zieler.

Fabian Bimmer / Reuters

(sda) Borussia Mönchengladbach verliert in Hannover 0:3 und ist schon wieder im Krisenmodus angekommen. Union Berlin gewinnt derweil bei Stadtrivale Hertha.

Zweieinhalb Monate ist es her, da konnte sich niemand im Umfeld von Borussia Mönchengladbach der Lobeshymnen entziehen. 5:0 gewannen die Gladbacher am 27.10.21 in der 2. Cup-Runde gegen Bayern München und zeigten eine begeisternde Leistung gegen den Serienmeister, die noch tagelang für Gesprächsstoff sorgte. Doch nun, nach der dritten Runde ist die Euphorie längst verflogen. 0:3 verlor die Mannschaft von Adi Hütter am Mittwochabend bei Hannover, dem 12. der zweithöchsten Spielklasse.

Bereits in der 4. Minute nahm das Unheil für die Gladbacher seinen Lauf. Maximilian Beier brachte das Heimteam in Führung, und noch vor der Pause konnte Sebastian Kerk erhöhen. Er verwertete einen umstrittenen Penalty nach einem Handspiel von Gladbachs Marvin Friedrich. Doch ungeachtet der strittigen Entscheidung agierte der Unterklassige frech und zielstrebig und erspielte sich so mehrere gute Tormöglichkeiten.

Der Defensivverbund des Bundesligisten agierte dabei nicht immer sattelfest, und Yann Sommer im Tor der Gladbacher verhinderte einige Male einen grösseren Rückstand. Und obwohl Hütter in der Pause umstellte und mit Breel Embolo und Denis Zakaria zwei weitere Schweizer Nationalspieler aufs Feld beorderte, blieb Hannover spielbestimmend. Und torgefährlich. Beier traf bereits nach sechs Minuten zum 3:0 und nahm der Borussia die letzte Hoffnung auf eine Rückkehr in diese Partie. Florian Neuhaus und Zakaria bot sich die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Sie blieben aber beide erfolglos.

Damit ist Borussia Mönchengladbach trotz des Sieges zum Rückrundenauftakt gegen Bayern München (2:1) schon wieder im Krisenmodus angelangt. Sechs der letzten acht Spiele gingen verloren, und dass ein Bundesligaklub im Cup mit drei Toren Unterschied gegen einen Klub aus der zweiten Liga verlor, passierte letztmals vor fast zehn Jahren: Im August 2012 verlor Eintracht Frankfurt gegen Aue ebenfalls mit 0:3.

Fischer gewinnt Stadtderby

Urs Fischer ist derweil mit Union Berlin ins Viertelfinale eingezogen. Union setzte sich im Stadtduell gegen Hertha Berlin auswärts 3:2 durch und steht zum zweiten Mal in den letzten 22 Jahren unter den letzten Acht. Die Auslosung findet am 30. Januar statt. Nicht weniger als vier Mannschaften aus der zweiten Bundesliga sind noch im Rennen um den Pokal.

Hannover (2.) – Borussia Mönchengladbach 3:0 (2:0). – Tore: 4. Beier 1:0. 36. Kerk (Handspenalty) 2:0. 51. Beier 3:0. – Bemerkungen: Borussia Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi, Zakaria (ab 46.) und Embolo (ab 46).

Leipzig – Hansa Rostock (2.) 2:0 (1:0). – Tore: 6. Poulsen 1:0. 82. Olmo 2:0. – Bemerkung: Hansa Rostock mit Munsy.

Hertha Berlin – Union Berlin 2:3 (0:1). – Tore: 11. Voglsammer 0:1. 50. Stark (Eigentor) 0:2. 54. Khedira 1:2. 55. Knoche 1:3. 95. Serdar

Hoffenheim – Freiburg 1:4 (0:2). – Tore: 10. Grifo 0:1. 36. Grifo (Handspenalty) 0:2. 53. Schlotterbeck (Eigentor) 1:2. 55. Schade 1:3. 68. Demirovic 1:4. – Bemerkungen: Freiburg ohne Burkart.

Deutschland. Cup. Achtelfinals. Mittwoch: Hannover (2.) – Borussia Mönchengladbach 3:0 (2:0). Leipzig – Hansa Rostock (2.) 2:0 (1:0). Hertha Berlin – Union Berlin 2:3 (0:1). Hoffenheim – Freiburg 1:4 (0:2). – Die Viertelfinals werden am 30. Januar ausgelost.


Eishockey: Genf/Servette weiter im Höhenflug

Genfs Jo¨el Vermin feiert sein Tor zum 2:1 gegen Freiburg.

Genfs Jo¨el Vermin feiert sein Tor zum 2:1 gegen Freiburg.

Salvatore Di Nolfi / Keystone

Genf/Servette – Fribourg-Gottéron 4:1 (0:0, 1:1, 3:0) – 4222 Zuschauer. – Tore: 24. Sprunger (DiDomenico) 0:1. 30. Pouliot (Powerplaytor) 1:1. 42. Vermin (Antonietti) 2:1. 53. Winnik (Filppula) 3:1. 60. (59:37) Vermin 4:1 (ins leere Tor). – Genf/Servette ist in der National League weiter im Hoch. Die Genfer schlagen Fribourg-Gottéron 4:1 und feiern den zehnten Sieg in den letzten elf Spielen.

So lief das Spiel: Jan Cadieux bewirkt offenbar Wunder. Mitte November hat der 41-Jährige die Geschicke an der Bande von Genf/Servette von Pat Emond übernommen, seither hat sich sein Team kontinuierlich nach oben gearbeitet. 4:1 schlugen die Servettiens am Mittwochabend Fribourg-Gottéron und konnten damit nach drei Niederlagen in den ersten Aufeinandertreffen dieser Saison auch noch das letzte Team der Liga erstmals bezwingen. Und das, obwohl Gottéron den besseren Start erwischte.

Julien Sprunger brachte das Team von Christian Dubé kurz nach Wiederbeginn im zweiten Drittel in Führung. Der Feiburger Captain erwischte Dominik Nyffeler zwischen den Beinschonern hindurch. Darob liess sich das Heimteam indes nicht verunsichern. Kurz vor Spielhälfte gelang Marc-Antoine Pouliot in Überzahl der Ausgleich. Die Genfer agierten in der Folge dominant und kamen durch Joël Vermin in der 42. Minute zur Führung.

Und als Daniel Winnik zehn Minuten später eine Vorlage von Valtteri Filppula verwertete, war klar, dass die eindrückliche Siegesserie Servettes weitergehen würde. Vermin sorgte mit einem Treffer ins leere Tor für den Endstand. Der 29-Jährige ist ein Sinnbild des Genfer Höhenflugs. In den letzten vier Partien hat Vermin sieben Treffer erzielt.

Rangliste: 1. Rapperswil-Jona Lakers 39/76 (128:97). 2. Fribourg-Gottéron 36/74 (119:89). 3. Zug 36/72 (114:81). 4. ZSC Lions 39/71 (128:102). 5. Biel 38/70 (117:95). 6. Davos 38/65 (109:94). 7. Genf/Servette 38/58 (105:105). 8. Lugano 38/54 (110:112). 9. Lausanne 36/53 (98:103). 10. Bern 37/46 (105:109). 11. Ambri-Piotta 38/43 (93:106). 12. SCL Tigers 39/32 (107:144). 13. Ajoie 36/18 (65:161).


Fussball: Robinho in Italien zu neun Jahren Haft verurteilt

Bleibt Robinho in Brasilien, ist es quasi unmöglich, dass er seine Haftstrafe absitzen muss.

Bleibt Robinho in Brasilien, ist es quasi unmöglich, dass er seine Haftstrafe absitzen muss.

Michael Regan / Action Images

Im Prozess wegen Gruppenvergewaltigung hat das Kassationsgericht in Italien die Berufung des brasilianischen Fussballers Robinho abgewiesen. «Die Berufung ist unzulässig», erklärte ein Sprecher des höchsten italienischen Gerichts auf Nachfrage am Mittwochabend in Rom. Damit bestätigten die Richter die Urteile aus den Vorinstanzen. Ob der heute 37-Jährige seine Strafe antreten wird, blieb offen. Dafür müsste die italienische Justiz die Auslieferung bei den brasilianischen Behörden beantragen.

Robinho wurde zuerst 2017 in Mailand zu neun Jahren Haft verurteilt. Der Ex-Stürmer vom AC Mailand habe 2013 zusammen mit fünf anderen Männern eine Frau in einer Disco der norditalienischen Metropole vergewaltigt, urteilte damals das Gericht. Bei der Vergewaltigung sollen sie die damals 23-Jährige betrunken und wehrlos gemacht haben. Der Verteidiger des Spielers kündigte damals an, das Urteil ersten Grades anzufechten.

Unter dem Druck von Sponsoren und Fans wurde im Oktober 2020 der Vertrag zwischen dem FC Santos und Robinho nach nur rund einer Woche ausgesetzt und dann aufgelöst. Das brasilianische Sportportal «Globoesporte» hatte den Inhalt von Audiomitschnitten mit pikanten Details und expliziten Aussagen veröffentlicht, die die italienische Justiz für das Urteil gegen Robinho verwendet haben soll. In einem Schreiben der Anwälte, aus dem «Globoesporte» zitierte, wies Robinho die Vorwürfe damals erneut zurück. Er sei sexuelle Beziehungen immer einvernehmlich eingegangen.

Robinho, der in Brasilien lebt, kann nicht ausgeliefert werden; die Verfassung des Landes verbietet die Auslieferung von Brasilianern. Sollte er dort bleiben, ist es quasi unmöglich, dass Robinho festgenommen wird, um die Strafe abzusitzen. Es sei denn, er reist ins Ausland und Italien erlässt einen internationalen Haftbefehl.


Fussball: Deutscher Trainer für FC Genoa

(sda) Der FC Genoa mit den Schweizern Valon Behrami und Silvan Hefti hat als Nachfolger des entlassenen Andrej Schewtschenko einen deutschen Trainer engagiert. Dieser heisst nicht wie zunächst kolportiert Bruno Labbadia, sondern Alexander Blessin.

Der weitaus weniger bekanntere 48-jährige Stuttgarter unterschrieb mit dem Tabellenvorletzten der Serie A einen bis im Sommer 2024 gültigen Vertrag. Blessin war bis zuletzt beim belgischen Meisterschaftsfünften Oostende tätig, zuvor betreute er während vieler Jahre verschiedene Junioren-Auswahlen bei RB Leipzig.


Handball: Neuer Trainer für Andy Schmids Rhein-Neckar Löwen

(sda) Andy Schmid erhält für die letzten Monate in der Handball-Bundesliga noch einmal einen neuen Trainer. Die Rhein-Neckar Löwen mit dem Schweizer Spielmacher haben bis zum Ende der Saison Ljubomir Vranjes als neuen Chefcoach verpflichtet. Der Schwede, der 2014 Flensburg-Handewitt zum Gewinn der Champions League geführt hatte, folgt bei den kriselnden Mannheimern auf Klaus Gärtner, der im Trainerstab verbleibt.

Die Rhein-Neckar Löwen, zweimaliger deutscher Meister, liegen bei Saisonhälfte mit nur sechs Siegen aus 17 Spielen im enttäuschenden 13. Tabellenrang. Schmid wird nach dieser Saison in die Schweiz zurückkehren und zu Kriens-Luzern wechseln.


Ski alpin: Hintermann bei Kildes Bestzeit bestklassierter Schweizer

Niels Hintermann und die weiteren Schweizer halten sich im ersten Training auf der Streif noch zurück.

Niels Hintermann und die weiteren Schweizer halten sich im ersten Training auf der Streif noch zurück.

Georg Hochmuth / APA

(sda) Die Schweizer halten sich im ersten Training für die Weltcup-Abfahrten in Kitzbühel noch weitgehend zurück. Niels Hintermann wird als Bester Achter. Der mit der Nummer 1 gestartete Hintermann, der sich in der laufenden Saison mit 3. Rängen in Val Gardena und Bormio die ersten Podestplätze in seiner besten Disziplin sicherte, büsste 1,25 Sekunden auf die Bestzeit von Aleksander Kilde ein.

Der Norweger, in diesem Winter der bisher einzige Doppelsieger in der Abfahrt, führt das Klassement vor einem zeitgleichen Duo an, dem Österreicher Matthias Mayer und dem Italiener Matteo Marsaglia. In den Abfahrten auf der Streif tat sich Kilde bisher schwerer als anderswo. Zu mehr als dem 6. Platz vor sechs Jahren reichte es ihm noch nicht.

Rund anderthalb Sekunden Rückstand wiesen Gilles Roulin, Marco Odermatt und Beat Feuz aus. Letztere zwei kehrten mit guten Erinnerungen vom vergangenen Jahr nach Kitzbühel zurück. Feuz hatte mit seinem Doppelsieg in den Abfahrten eine der letzten Lücken in seinem Palmares geschlossen, Odermatt war im Super-G Zweiter geworden.

Das erste Training war durch einen schweren Sturz von Josef Ferstl bei der Steilhang-Ausfahrt mitgeprägt. Der Deutsche, vor drei Jahren auf der Streif Gewinner des Super-G, wurde mit dem Helikopter nach St. Johann ins Spital geflogen. Nach genaueren Untersuchungen konnte Ferstl Entwarnung geben. Er blieb vor gravierenden Verletzungen verschont.


Fussball: Argentinien in der WM-Qualifikation ohne Messi

(sda) Die argentinische Nationalmannschaft muss in den kommenden beiden WM-Qualifikationsspielen auf ihren am Coronavirus erkrankten Captain Lionel Messi verzichten. Der Starstürmer von Paris Saint-Germain steht nicht im Kader für die Partien gegen Chile (27. Januar) und Kolumbien (1. Februar), wie Argentiniens Nationaltrainer Lionel Scaloni bekanntgab. Es ist das erste Länderspiel der Argentinier ohne Messi seit November 2018. Allerdings ist die Albiceleste wie Brasilien bereits für die WM-Endrunde in Katar qualifiziert.

Messi hat kein Spiel mehr bestritten, seit er Ende Dezember an Covid-19 erkrankt war.


Ski alpin: Programm in Kitzbühel geändert – Abfahrt erst am Sonntag

(sda) Das Programm der Weltcup-Rennen in Kitzbühel ist aufgrund der Wetterprognosen geändert worden. Die für Samstag vorgesehene Abfahrt findet erst am Sonntag statt. Der Slalom wurde vom Sonntag auf den Samstag vorgezogen. Für den Samstag werden zwischen 30 und 60 Zentimeter Neuschnee vorausgesagt.

Die erste Abfahrt auf dem Hahnenkamm soll planmässig am Freitag stattfinden.


Fussball: Erste Tickets für die WM 2022 werden verkauft

(sda) Zehn Monate vor dem Eröffnungsspiel der WM in Katar startet die Fifa die erste Verkaufsphase für die Tickets. Bis zum 8. Februar können sich Interessenten um Eintrittskarten bewerben. Sollte es mehr Anfragen als Tickets geben, kommt es zu einer Verlosung. Fans sollen dann bis zum 8. März erfahren, ob sie zum Zuge gekommen sind.

In der ersten Verkaufsphase können nicht nur Tickets für einzelne Partien vom Eröffnungsspiel bis zum Final bestellt werden, sondern auch Ticket-Pakete, mit denen alle Begegnungen einer Mannschaft ab der Vorrunde verfolgt werden können. Neu in Katar auch ein Paket mit vier Spielen für vier aufeinanderfolgende Tage angeboten.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP sollen ausländische Fans für die günstigste Karte umgerechnet rund 65 Franken bezahlen und damit rund ein Drittel weniger als zuletzt bei der WM 2018 in Russland.



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