Krieg in der Ukraine – 959 ukrainische Soldaten haben sich in Mariupol ergeben – News

  • 14:22

    Mehr als 50’000 ukrainische Flüchtlinge in der Schweiz

    Die Zahl der in der Schweiz registrierten Flüchtlinge aus der Ukraine ist auf über 50’000 gestiegen. Bis Mittwoch registrierten die Bundesbehörden 50’172 Geflüchtete, 401 mehr als am Dienstag.

    Den Schutzstatus S haben bis Mittwoch 48’574 Personen erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Twitter bekannt gab.

  • 14:15

    Erdogan erwartet von Nato mehr Verständnis

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erwartet von der Nato mit Blick auf die geplante Aufnahme Finnlands und Schwedens mehr Verständnis bezüglich der Sicherheit seines Landes. Vor allem Schweden müsse «Terroristen» ausliefern, andernfalls könne die Türkei einem Nato-Beitritt des Landes nicht zustimmen. Derzeit sei es nicht erforderlich, dass schwedische und finnische Diplomaten deswegen in die Türkei reisten, fügt Erdogan hinzu.

  • 13:46

    EU stellt 300-Milliarden-Plan vor

    Die EU-Kommission will die Abkehr von russischen Gas-, Öl- und Kohlelieferungen über Investitionen von 300 Milliarden Euro bis 2030 beschleunigen. Davon sollten lediglich zehn Milliarden Euro in die Gas- und zwei Milliarden Euro in die Öl-Infrastruktur fliessen, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Der Rest werde zum Ausbau der erneuerbaren Energien verwandt.

    Im «RePowerEU» genannten Paket sind zudem strengere Ziele für deren Einsatz verankert. Bis 2030 sollten nun 45 Prozent statt wie bisher vorgesehen 40 Prozent der Energie aus diesen Quellen kommen. Geplant sind auch schärfere Vorschriften zum Energie-Sparen sowie etwa der verpflichtende Einsatz von Solar-Anlagen auf neuen öffentlichen und gewerblichen Gebäuden. Dies soll ab 2025 greifen, für Privathäuser ab 2029.

  • 12:45

    Russland weist 34 französische Diplomaten aus

    Russland kündigte die Ausweisung von 34 französischen Diplomaten an. Dies teilte das russische Aussenministerium mit. Frankreich verurteilte den Schritt. Im April hatte Frankreich 35 Russen mit Diplomatenstatus ausgewiesen.

    Der französische Botschafter in Moskau wurde in das russische Aussenministerium einbestellt und erhielt eine Mitteilung, dass «34 Mitarbeiter der französischen diplomatischen Einrichtungen in Russland zu unerwünschten Personen erklärt wurden», wie die russische Diplomatie in einer Erklärung mitteilte. Sie müssten Russland innerhalb von zwei Wochen verlassen, hiess es weiter.

  • 12:26

    Russland: Keine Bewegung in Verhandlungen mit Kiew

    Bei den Friedensgesprächen mit der Ukraine gibt es Russland zufolge derzeit keine Bewegung. Die Regierung in Kiew zeige einen absolut fehlenden Willen, die Gespräche fortzusetzen, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. «Die Verhandlungen kommen nicht voran, und wir stellen fest, dass die ukrainischen Unterhändler überhaupt nicht bereit sind, diesen Prozess fortzusetzen», sagt Peskow.

  • 12:01

    Festgenommene Soldaten aus Stahlwerk sollen vor Gericht

    Die pro-russischen Separatisten erklären einem Medienbericht zufolge, dass die ukrainischen Kämpfer, die sich im schwer umkämpften Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol ergeben haben, vor Gericht gestellt werden sollen. Ein Gericht werde über das Schicksal dieser Kämpfer entscheiden, sagt der Anführer der selbst ernannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, laut einem lokalen Medienunternehmen. Die führenden Kommandeure der ukrainischen Einheiten dort hätten noch nicht kapituliert und befänden sich noch immer in dem Fabrikgelände, sagt er der Nachrichtenagentur DAN.

    Russland hatte zuvor mitgeteilt, dass sich seit Montag insgesamt 959 ukrainische Kämpfer, darunter 80 Verwundete, ergeben hätten, die sich seit Wochen in den Bunkern und Tunneln in dem Asow-Stahlwerk verschanzt hatten. Am Dienstag waren auch in Russland Forderungen nach einem Gerichtsverfahren und sogar der Todesstrafe laut geworden. Die Ukraine will die Kämpfer über einen Gefangenenaustausch freibekommen.

  • 11:50

    Türkei nutzt gemäss Experten Nato-Veto für eigene Sicherheitsinteressen

    Die Türkei nutzt die ihre Drohung, ein Veto gegen den Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands einzulegen, Experten zufolge als Druckmittel zur Durchsetzung nationaler Sicherheitsinteressen.

    Ankara könne damit etwa eine Einstufung der syrischen Kurdenmiliz YPG als terroristischer Vereinigung seitens der Nato-Partner bezwecken, sagte Soner Cagaptay vom Washington Institute der Nachrichtenagentur DPA. Auch ein strikteres Vorgehen gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK in Schweden und anderen Ländern stehe auf der Agenda der Türkei.

  • 11:06

    London zeigt sich offen für Kriegsverbrechertribunal gegen Putin

    Die britische Aussenministerin Liz Truss unterstützt grundsätzlich ein Kriegsverbrechertribunal gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Mitglieder seiner Führung. Putin «und alle, die hinter diesen entsetzlichen Kriegsverbrechen stecken», müssten zur Verantwortung gezogen werden, sagte Truss im Sender Times Radio auf eine entsprechende Frage des ukrainischen Parlamentsabgeordneten Olexij Hontscharenko. «Falls ein Tribunal dabei hilft, wird Grossbritannien definitiv erwägen, dieses zu unterstützen.»

    Truss sagte, sie habe bereits mit der ukrainischen Regierung darüber gesprochen. «Wir sind offen für die Idee eines Tribunals, wir prüfen es derzeit», sagte sie. London wolle diejenigen «auf die effektivste Art und Weise» strafrechtlich verfolgen, die Kriegsverbrechen wie Vergewaltigung, sexuelle Gewalt und wahllose Angriffe auf Zivilisten begangen hätten, sagte Truss.

  • 10:28

    Weitere ukrainische Kämpfer in Mariupol ergeben sich

    Hunderte weitere ukrainische Kämpfer aus dem umkämpften Stahlwerk in Mariupol haben sich russischen Angaben zufolge ergeben. In den vergangenen 24 Stunden seien es 694 gewesen, meldet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Seit Montag hätten damit insgesamt 959 Kämpfer kapituliert, die sich über Wochen in dem belagerten Stahlwerk Asowstal verschanzt hatten, darunter seien 80 Verletzte. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung für diese Zahl.

  • 9:37

    USA richten Beobachtungsstelle ein

    Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben die USA eine Konfliktbeobachtungsstelle gestartet. Das neue Conflict Observatory soll sicherstellen, «dass von Russlands Truppen begangene Verbrechen dokumentiert und die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums am Dienstag (Ortszeit) in Washington.

    Das Programm werde unter anderem Informationen und Beweise für «Gräueltaten, Menschenrechtsverletzungen und die Beschädigung der zivilen Infrastruktur» erfassen, analysieren und veröffentlichen. Berichte würden künftig auf der Webseite ConflictObservatory.org gepostet.

  • 8:17

    Finnland und Schweden beantragen Aufnahme in die Nato

    Finnland und Schweden haben ihre Anträge für einen Nato-Beitritt eingereicht. Sie gingen am Mittwoch beim Sitz des westlichen Militärbündnisses in Brüssel ein. Damit wird der Beitrittsprozess in Gang gesetzt, der nur wenige Wochen dauern dürfte. Die Ratifizierung durch alle 30 Parlamente der Bündnispartner könnte Diplomaten zufolge bis zu einem Jahr in
    Anspruch nehmen. Allerdings lehnt das Nato-Mitglied Türkei bislang einen Beitritt der beiden Länder ab.

  • 6:54

    EU-Kommission wird Energiepaket vorlegen

    Die Europäische Kommission will laut einem Entwurf am Mittwoch einen Plan zum Umstieg von russischen fossilen Brennstoffen auf grüne Energie vorlegen. Die Regierung in Brüssel wird demnach einen Drei-Punkte-Plan vorschlagen: Eine Umstellung auf den Import von mehr nicht-russischem Gas, eine schnellere Einführung von erneuerbaren Energien und Massnahmen zum Energiesparen, wie aus Dokumenten der EU-Kommission hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen.

    Für die geplanten Massnahmen zur Energiewende rechne Brüssel mit einem zusätzlichen Investitionsbedarf von 210 Milliarden Euro, die aus dem Corona-Konjunkturfonds finanziert werden sollen, heisst es in dem Papier.

  • 5:50

    «Der Wiederaufbau der Ukraine wird die Aufgabe einer Generation werden»

    EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni warnt vor übertriebenen Hoffnungen auf einen schnellen Wiederaufbau der zerstörten Gebiete in der Ukraine. «Der Wiederaufbau der Ukraine wird die Aufgabe einer Generation werden», sagt Gentiloni der Zeitung «Welt». Der Wiederaufbau werde parallel zum EU-Beitritt laufen und müsse gut zwischen den Mitgliedstaaten abgestimmt werden.

    Für Beitrittskandidaten sind im EU-Haushalt Gelder reserviert, die unter Umständen für den Wiederaufbau genutzt werden können. Am Mittwoch will die Europäische Kommission erste Vorschläge für den Wiederaufbau und die Finanzierung vorlegen. «Es wird eine Weile dauern, bis klar ist, um welche Summen es geht, aber es ist ein wichtiges Signal, dass wir mit diesen Überlegungen bereits beginnen.»

    Zerstörte Häuser.
  • 2:29

    Selenski telefoniert mit Scholz

    Nach Spannungen im Verhältnis zwischen Kiew und Berlin hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sein Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz als «recht produktiv» bezeichnet. Man habe unter anderem über militärische Unterstützung für die Ukraine gesprochen, teilte Selenski in der Nacht zum Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache mit. Er habe Scholz über die aktuelle militärische Lage und ihre mögliche künftige Entwicklung informiert, sagte der Präsident.

    Zu Irritationen im deutsch-ukrainischen Verhältnis kam es Mitte April. Die ukrainische Seite lehnte einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew ab, dem sie vorwarf, einst als SPD-Aussenminister eine pro-russische Politik verfolgt zu haben. Scholz wollte daraufhin nicht nach Kiew fahren. Die Spannungen wurden den Regierungen zufolge mit klärenden Gesprächen Anfang Mai gelöst.

  • 0:34

    Tschechien will den Flüchtlingsnotstand verlängern

    Das schreibt das tschechische Innenministerium in einer Mitteilung. Das Kabinett habe beschlossen, den Notstand um einen Monat bis Ende Juni zu verlängern. Nun muss noch das Abgeordnetenhaus zustimmen.

    Der Notstand ermöglicht es der tschechischen Regierung, ohne die Zustimmung des Parlaments Krisen-Massnahmen zu ergreifen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben über 340’000 Geflüchtete aus der Ukraine in Tschechien eine Aufenthaltsbewilligung erhalten.

  • 0:25

    Selenski wendet sich an Gäste des Filmfestival Cannes

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich am Dienstagabend per Videoschalte an die Gäste des Filmfestivals in Cannes gewandt. In einer Rede während der Eröffnungszeremonie zog er einen Vergleich zu Charlie Chaplins Film «Der grosse Diktator», um das Kino dazu aufzurufen, angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht «zu schweigen».

    Er fragte: «Wird das Kino schweigen oder darüber reden? Wenn es einen Diktator gibt, wenn es einen Freiheitskrieg gibt, hängt alles wieder von unserem Zusammenhalt ab. (…) Wir brauchen einen neuen Chaplin, der beweist, dass das Kino heutzutage nicht schweigt.» Anschliessend eröffnete die Schauspielerin Julianne Moore offiziell die Filmfestspiele, und der Eröffnungsfilm «Coupez!» wurde gezeigt.

    Präsident Selenski hält eine Video-Ansprache am Filmfestival Cannes

    Legende:
    Präsident Selenski bat das Kino, sich mit der Ukraine zu solidarisieren.

    Keystone

  • 22:52

    Beschuss von russischen Gebieten

    Russische Behörden in zwei Grenzregionen zur Ukraine haben am Dienstag den Beschuss von ukrainischem Territorium aus gemeldet. Im Gebiet Belgorod sei eine Person in einem Dorf leicht verletzt worden, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow der Nachrichtenagentur Tass. Zudem sei im Gebiet Kursk ein Grenzposten beschossen worden. Nach ersten Erkenntnissen sei niemand zu Schaden gekommen, teilte der Kursker Gouverneur Roman Starowoit mit. Dieser Grenzposten sei seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine bereits zum vierten Mal beschossen worden, hiess es.

    Russland berichtete bereits wiederholt von Angriffen aus der Ukraine in Grenzgebieten, unter anderem auf Mineralöl-Infrastruktur. Ukrainische Behörden wollen weder bestätigen noch dementieren, dass ihr Militär hinter den Angriffen steckt.

  • 22:15

    Mehr Verbündete bei den Sanktionen gegen Russland nötig

    Nach Meinung des Chefs des deutschen Bundeskanzleramtes, Wolfgang Schmidt, müssen sich die westlichen Länder weltweit verstärkt darum kümmern, mehr Staaten von ihrem Vorgehen gegen Russland zu überzeugen. Man erlebe etwa in Südafrika, Lateinamerika oder Indien Skepsis gegenüber den Sanktionen, sagte Schmidt am Dienstabend. Der Angriff Russlands auf die Ukraine werde zwar als nicht richtig angesehen. Aber man sehe vor allem die Wirkung der westlichen Sanktionen auf die eigenen Länder als Problem, etwa die hohen Lebensmittelpreise.

    Auch der Staatssekretär im Kanzleramt, Jörg Kukies, hatte davor gewarnt, die Unterstützung für westliche Sanktionen gegen Russland zu überschätzen. Die Länder, die sich an der UNO-Vollversammlung der Stimme enthalten hätten, machten 40 bis 50 Prozent der Weltbevölkerung aus, sagte Kukies in Anspielung auf Indien oder China.

    Bundeskanzler Olaf Scholz will darum auch Länder wie Indien, Indonesien, Südafrika oder Senegal zum G7-Gipfel Ende Juni in Elmau einladen.

  • 21:39

    Frankreich will Ukraine weiter unterstützen

    Frankreich will seine Waffenlieferungen an die Ukraine in den kommenden Tagen intensivieren. Dies habe Präsident Emmanuel Macron in einem Telefonat dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mitgeteilt, gab das Präsidialamt in Paris bekannt. Er bekräftige gegenüber Präsident Selenski die Entschlossenheit, auf den von der Ukraine geäusserten Bedarf einzugehen, teilte Macron auf Twitter mit. Dies betreffe insbesondere Verteidigungsausrüstung, humanitäre Hilfe, wirtschaftliche und finanzielle Unterstützung, Treibstoff und die Unterstützung der Justiz.

  • 21:19

    Russland ermittelt gegen ukrainische Kämpfer

    Die ukrainischen Kämpfer aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol werden offenbar in Gefangenschaft von einem russischen Ermittlungskomitee befragt. Dies sei Teil der Untersuchung von «Kriminalfällen im Zusammenhang mit Verbrechen des ukrainischen Regimes», meldet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Ermittler.

    Die Gefangenen befände sich in einem berüchtigten Gefängnis unweit von Donezk und müssten unter katastrophalen Haftbedingungen ausharren, sagt SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky:


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