Krieg in der Ukraine – Italien setzt Jacht mit mutmasslichen Verbindungen zu Putin fest – News

  • 23:25

    Italien setzt Jacht mit mutmasslichen Verbindungen zu Putin fest

    Italien hat die Festsetzung einer Jacht angeordnet, die in Medienberichten in Verbindung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gebracht worden ist.

    Die «Scheherazade» mit einem Wert von etwa 700 Millionen Dollar wird seit September in Marina di Carrara repariert. Aktivitäten im Hafen deuten jedoch darauf hin, dass sie möglicherweise bald in See stechen könnte.

    Das italienische Finanzministerium verweist in einer Erklärung auf Ermittlungen, wonach der Besitzer Verbindungen zu «prominenten Mitgliedern der russischen Regierung» unterhält wie auch zu Personen, die EU-Sanktionen unterliegen.

    Legende:
    Laut Medienberichten hatte Wolodimir Selenski das italienische Parlament im März aufgefordert, das Schiff mit einer Länge von 40 Metern und einer Breite von etwa 23 Metern zu beschlagnahmen.


    Reuters/Archiv

  • 22:47

    Russische Hacker attackieren Websites deutscher Sicherheitsbehörden

    Prorussische Hacker haben einem Medienbericht zufolge Cyberangriffe auf die Websites deutscher Sicherheitsbehörden, Ministerien und Politiker gestartet und diese zeitweilig unerreichbar gemacht. Nach «Spiegel»-Informationen richteten sich die Attacken unter anderem gegen die Bundespolizei sowie gegen mehrere Landespolizeibehörden. Auch der Bundestag, das
    Bundesverteidigungsministerium und die SPD-Website von Bundeskanzler Olaf Scholz zählten zu den Zielen der Hacker-Kampagne, wie das Magazin unter Berufung auf einen internen Behördenbericht schreibt.

    Einige der Internetauftritte seien wegen der Angriffe vorübergehend nicht aufrufbar gewesen. Nach Bewertung der Sicherheitsbehörden handele es sich bei den sogenannten «Distributed Denial of Service»-Attacken (DDoS) um Vergeltungsaktionen für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine.

  • 22:33

    Der 9. Mai aus ukrainischer Sicht

    Am 9. Mai wird der Tag des Sieges der Roten Armee über die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg gefeiert. Während Russland Soldaten von damals als Kriegshelden ehrt, werden in der Ukraine traurige Helden der heutigen Zeit gekürt. Der 9. Mai ist in der Ukraine schon länger kein Feiertag mehr. Luzia Tschirky berichtet über den 9. Mai aus ukrainischer Sicht.

  • 22:19

    G7-Staaten planen Schalte zu Ukraine-Krieg

    US-Präsident Joe Biden will sich am Sonntag in einer Schalte mit den anderen G7-Staaten über das weitere Vorgehen gegen Russland abstimmen. Das kündigte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, an. Biden hatte am Mittwoch in Aussicht gestellt, in den kommenden Tagen mit den G7-Partnern über weitere mögliche Sanktionen gegen Moskau zu sprechen.

    Bei der Videokonferenz wird auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zugeschaltet sein, um über die Entwicklungen in seinem Land zu berichten. Zur G7-Gruppe gehören neben Deutschland auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die USA. Deutschland hat derzeit den Vorsitz inne.

  • 21:45

    UNO-Sicherheitsrat zeigt sich «zutiefst besorgt»

    Der UNO-Sicherheitsrat hat sich mehr als zwei Monate nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erstmals auf eine gemeinsame Stellungnahme geeinigt. Das mächtigste UNO-Gremium erklärte einstimmig – also auch mit Zustimmung von Aggressor Russland – man sei «zutiefst besorgt» über den Konflikt in der Ukraine. Gleichzeitig begrüsste der Sicherheitsrat die Vermittlungsbemühungen von UNO-Generalsekretär António Guterres.

    Die Einigung wird zwar als schwächste mögliche Stellungnahme des Gremiums gesehen, aber auch als Hoffnungsschimmer, dass in die blockierte Diplomatie am New Yorker East River etwas Bewegung kommen könnte. «Nach dem Treffen des UNO-Generalsekretärs mit Russlands Präsident Wladimir Putin ist dies ein Signal, dass Russland und der Westen bereit sind, Guterres eine Chance für mehr Shuttle-Diplomatie zu geben», sagte UNO-Experte Richard Gowan vom Thinktank Crisis Group.

    Russland hatte nach seinem Einmarsch in die Ukraine alle möglichen Aktionen des Rates mit Bezug auf den Krieg mit seiner Vetomacht verhindert.

    UNO-Sicherheitsrat in New York

    Legende:
    Reuters / Archiv

  • 21:24

    Bulgarien droht mit Veto gegen EU-Sanktionspaket

    Einem Medienbericht zufolge droht Bulgarien mit einem Veto gegen das geplante Sanktionspaket gegen Russland, sollte das EU-Land keine Ausnahmeregelung beim geplanten Öl-Embargo erhalten. Das berichtete der private Fernsehsender Nova in Sofia unter Berufung auf eigene Quellen.

    Die EU-Kommission hat einem EU-Diplomaten zufolge eine Änderung des Sanktionsplans vorgelegt, in der Ungarn, die Slowakei und Tschechien längere Übergangsfristen bis zu einem Stopp der Einfuhren bekommen. Dies ist aber laut Nova nicht für Bulgarien vorgeschlagen worden.

    Sollte Bulgarien nicht zu den Ausnahmen hinzugefügt werden, werde es ein Veto verhängen, berichtete Nova. Aus Sofia habe es eine «rote Flagge» gegeben, hiess es weiter.

  • 21:00

    In Moskau ist der Protest gegen den Krieg leise

    Russland ist von einer Vielzahl von westlichen Sanktionen betroffen. Zudem ist es ein Land, in dem immer mehr Freiheiten unterdrückt werden – insbesondere die Meinungs- und die Pressefreiheit. Wie erleben die Menschen das in Moskau? Christof Franzen aus Moskau berichtet vom leisen, kaum sichtbaren Protest gegen den Krieg Putins.

  • 20:41

    50 Personen aus Stahlwerk evakuiert

    Auch die Ukraine hat die Evakuierung von Zivilisten aus dem Stahlwerk bestätigt. Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sagte, dass 50 Frauen, Kinder und ältere Menschen aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol evakuiert werden konnten. Sie beschuldigte jedoch Russland, einen lokalen Waffenstillstand ständig zu verletzen.

    «Deshalb verlief die Evakuierung extrem langsam… Morgen werden wir die Evakuierungsaktion fortsetzen», sagte sie in einem Online-Posting.

  • 20:33

    Flüchtende aus Mariupol können sich retten

    Wer aus Mariupol herausgekommen ist, ist der Hölle auf Erden entkommen. Darin ist man sich in der Ukraine einig – darin sind sich vor allem die Überlebenden der belagerten Hafenstadt am Schwarzen Meer einig. SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky war in Kiew dabei, als eine Tochter ihre Eltern wieder in die Arme schloss, die eben dieser Hölle auf Erden entkommen sind.

  • 20:04

    Weisses Haus dementiert: US-Geheimdienste helfen nicht der Ukraine

    Das Weisse Haus wertet Berichte über die Rolle von US-Geheimdienstinformationen im Ukraine-Krieg als übertrieben. Sprecherin Jen Psaki bezog sich konkret auf Medienberichte, wonach Geheimdienstinformationen der USA dem ukrainischen Militär etwa dabei geholfen hätten, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte «Moskwa» zu versenken. Dies stelle nicht korrekt dar, was geschehen sei, sagte sie. «Dies ist eine ungenaue Überbewertung unserer Rolle und eine Unterbewertung der Rolle der Ukrainer, die, offen gesagt, über ein grösseres Mass an Informationen und Zugang zu Informationen verfügen als wir.»

    Psaki betonte: «Wir haben der Ukraine keine spezifischen Zielinformationen für die ‹Moskwa› zur Verfügung gestellt.» Die USA seien weder an der Entscheidung der Ukrainer, das Schiff anzugreifen, noch an der eigentlichen Operation beteiligt gewesen. «Wir hatten keine vorherige Kenntnis von der Absicht der Ukrainer, das Schiff anzugreifen.» Kiew habe eigene nachrichtendienstliche Fähigkeiten, um russische Schiffe ins Visier zu nehmen. «Wir stellen ihnen eine Reihe von Informationen zur Verfügung, die ihnen helfen, die Bedrohung durch russische Schiffe im Schwarzen Meer zu verstehen und sich auf mögliche Angriffe von See aus vorzubereiten», sagte Psaki. Die Ukrainer kombinierten dies aber mit eigenen Informationen.

    Totale auf ein Schiff.

    Legende:
    Der Raketenkreuzer «Moskwa» wurde laut Angaben aus dem Weissen Haus aus eigener ukrainischer Schlagkraft versenkt.

    Reuters / Archiv

  • 18:56

    Selenski spricht vor dem Parlament Islands

    Präsident Wolodimir Selenski hält den Kampf für Freiheit für keine Frage der Grösse eines Landes. «Es spielt keine Rolle, wie gross oder bevölkert das Land ist, wenn man für die Freiheit kämpft», sagte er in einer Videoansprache vor dem Parlament Islands.

    Selenski dankte der Nordatlantik-Insel mit ihren rund 360’000 Einwohnern für ihre Unterstützung nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine und forderte sie zugleich auf, diesen Weg weiterzugehen. Jeder Beitrag im Kampf gegen die russische Aggression, auch von kleineren Ländern, zähle.

    Es war das erste Mal überhaupt, dass ein Staatschef aus dem Ausland eine Rede vor dem isländischen Parlament Althingi hielt. Islands Präsident Gudni Jóhannesson sprach den Ukrainern zuvor die Unterstützung seines Landes aus – und richtete sogar einige Sätze auf Ukrainisch an Selenski. Geflohene Ukrainerinnen und Ukrainern fänden auf Island so lange wie nötig einen sicheren Zufluchtsort, sagte er. «Während die Entfernung unsere beiden Länder trennen mag, vereinen uns unsere gemeinsamen Werte.»

  • 18:37

    Medienberichte: Ukrainischer Beschuss auf russische Fregatte

    Ukrainischen Medienberichten zufolge ist eine russische Fregatte im Schwarzen Meer nach Raketenbeschuss in Brand geraten. Offiziell wurden die Berichte zunächst weder in Moskau noch in Kiew bestätigt. Der ukrainische Generalstab erhöhte die Zahl der vermeintlich versenkten russischen Schiffe allerdings bereits auf nun insgesamt elf. «Die Explosion mit anschliessendem Brand ereignete sich an Bord der Fregatte des Projekts 11356 vom Typ ‹Burewestnik›, die sich nahe der Schlangeninsel befindet», berichtete das in Odessa beheimatete Medium Dumskaja.net.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte auf Nachfrage von Journalisten: «Wir haben keine Information dazu.» Erste Meldungen über den angeblichen Vorfall waren bereits am Donnerstag in sozialen Netzwerken aufgetaucht.

    Die «Burewestnik» ist ein neuer Schiffstyp, der erst seit 2016 Teil der russischen Streitkräfte ist. Insgesamt gibt es bislang fünf Fregatten dieses Typs, drei davon bei der russischen Schwarzmeerflotte. Um welches Schiff es sich genau handeln soll, war unklar.

  • 18:06

    Russland: Dutzende Zivilisten aus Stahlwerk evakuiert

    Russischen Medienberichten zufolge sind Busse mit mehreren Dutzend Zivilisten von dem belagerten Stahlwerk in der südukrainischen Stadt Mariupol aus aufgebrochen. Darunter seien Kinder, meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf einen Korrespondenten vor Ort. Bei der Tass war von insgesamt 35 Menschen die Rede, bei Ria Nowosti von 25. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer und internationaler Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

    Das russische Militär hat bis einschliesslich Samstag eine täglich mehrstündige Waffenruhe angekündigt, um Zivilisten vom Werksgelände in Sicherheit zu bringen. Am Freitag sollte dafür eine von den Vereinten Nationen und dem Internationalen Roten Kreuz begleitete Buskolonne in Mariupol eintreffen. Die Regierung in Kiew hat Russland vorgeworfen, eine Feuerpause zur Evakuierung der zahlreichen Zivilisten aus den Kellern des Asowstal-Werkes zu verletzen.

    Zwei Autos stehen bereit für Evakuierungen aus Mariupol.

    Legende:
    Autos der Organisation der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sind vor der Evakuierung von Zivilisten aus der Anlage Azowstal in Mariupol im Dorf Bezimenne in Donezk geparkt.

    imago images

  • 17:45

    Ukraine gibt Gefangenenaustausch mit Russland bekannt

    Die Ukraine und Russland haben nach Angaben der Regierung in Kiew Gefangene ausgetauscht. Dabei seien 41 Menschen – darunter 28 Militärs – in die Ukraine zurückgekehrt, erklärte Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. Auch ein Vertreter der ukrainisch-orthodoxen Kirche sei dabei. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

  • 17:19

    Selenski lädt Scholz nach Kiew ein

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski lädt Bundeskanzler Olaf Scholz zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am 9. Mai nach Kiew ein. Scholz sei seit einiger Zeit eingeladen, sagte Selenski per Videoschalte der britischen Denkfabrik Chatham House.

    Am Montag empfängt Scholz nach Angaben der Bundesregierung bereits den französischen
    Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. Zuvor hatte es ein wochenlanges Tauziehen um einen von der Ukraine abgesagten Kiew-Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gegeben. In Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist der 9. Mai einer der wichtigsten Feiertage.

  • 16:30

    Operation in Russland verläuft gemäss Kreml nach Plan

    Entgegen vieler anderslautender Experteneinschätzungen hat sich der Kreml mehr als zehn Wochen nach Kriegsbeginn zufrieden mit den Leistungen des eigenen Militärs in der Ukraine gezeigt.

    «Die Operation läuft nach Plan», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Der am 24. Februar von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnete Angriffskrieg gegen das Nachbarland wird in Moskau offiziell nur als «militärische Spezial-Operation» bezeichnet.

    Internationale Beobachter hingegen sind der Auffassung, dass der Kreml am «Tag des Sieges» am 9. Mai gerne unter anderem die vollständige Eroberung der ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk gefeiert hätte. Das scheint aufgrund des stockenden Vormarschs der russischen Truppen kaum noch realistisch zu sein.

    Auf einem Flugplatz nahe Kiew werden nicht explodierte, russsiche Bomben präsentiert.

    Legende:
    Auf einem Flugplatz nahe Kiew werden nicht explodierte, russsiche Bomben präsentiert.

    Keystone

  • 14:46

    Russische Truppen verletzen Waffenruhe in Mariupol

    Die Behörden in Mariupol werfen den russischen Streitkräften vor, eine Waffenruhe für Evakuierungen aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal verletzt zu haben. Russische Truppen hätten ein Auto beschossen, das an Evakuierungsmassnahmen beteiligt gewesen sei, teilt der Stadtrat mit. Dabei sei ein ukrainischer Kämpfer getötet und sechs weitere verletzt worden. Russland äusserte sich zunächst nicht dazu. Russland bestreitet, Zivilisten in der Ukraine anzugreifen.

  • 14:34

    Berichte über russischen Getreidediebstahl glaubhaft

    In der Ukraine sind nach Angaben der UNO-Agrarorganisation (FAO) rund 700’000 Tonnen Getreide verschwunden. Der stellvertretende FAO-Direktor der Abteilung Märkte und Handel, Josef Schmidhuber, geht davon aus, dass russische Streitkräfte Getreide in ihre Heimat brachten. «Es gibt anekdotische Beweise, dass (russische Streitkräfte) Getreide stehlen und mit Lastwagen nach Russland schaffen», sagte Schmidhuber am Freitag in einem UNO-Briefing zu Reportern in Genf. Ebenso gebe es glaubhafte Berichte, dass russische Streitkräfte Agrargeräte stehlen und Lagerhäuser zerstören. Es gebe Videos in den sozialen Medien, die die die Diebstähle nahelegten, und er halte diese Videos für glaubwürdig, sagte Schmidhuber.

  • 12:36

    Amnesty: Russische Kriegsverbrechen waren nicht zufällig oder unbeabsichtigt

    Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat einen Bericht über russische Kriegsverbrechen nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew vorgestellt. Sie dokumentierte mehr als 40 durch Luftangriffe getötete Zivilisten in Borodjanka und 22 Fälle von gesetzeswidrigen Tötungen in und bei Butscha.

    «In einem seltenen, ja historischen Schritt prangerte Amnesty International die unrechtmässige Gewaltanwendung Russlands als Verletzung der UNO-Charta und als Akt der Aggression an», sagte die Generalsekretärin der Organisation, Agnès Callamard, bei der Präsentation in Kiew.

    «Wir wissen, dass die Verbrechen gegen in der Umgebung von Kiew lebende Menschen nicht nur anekdotisch, zufällig oder unbeabsichtigt sind», betonte Callamard. Es seien vielmehr bewusste Entscheidungen gewesen. Die verübten Verbrechen seien inakzeptabel und unterlägen keiner Logik. Zu den Gründen des Verhaltens der russischen Soldaten meinte dem Bericht zufolge ein Zeuge im Dorf Sdyschiwka: «Sie haben wohl gedacht, dass sie hier herzlich empfangen werden, doch das war nicht der Fall.»

  • 12:27

    Ukrainischer Botschafter kritisiert: deutsche Hilfen sind zu gering

    Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wirft Deutschland eine im internationalen Vergleich unzureichende Hilfe vor. Die Bundesregierung habe bislang Waffen im Wert von knapp 190 Millionen Euro geliefert, das kleine Estland im Wert von über 200 Millionen Euro, sagte er im Deutschlandfunk. Aus den USA seien Waffen für 3,5 Milliarden Euro gekommen. Er glaube, dass es in Berlin noch sehr viel Luft nach oben gebe und ein sehr grosser Handlungsbedarf bestehe, «um uns Ukrainern im Überlebenskampf zu helfen».

    In der Öffentlichkeit werde der Eindruck erweckt, dass die Deutschen alles Mögliche unternommen hätten, sagte der Diplomat. Dabei sei das oft nicht der Fall. Er verwies auf die vor elf Tagen gemachte Zusage der Lieferung von Gepard-Panzern. «Ich kann ihnen berichten, dass es keinen Millimeter Fortschritt gegeben hat, obwohl die deutsche Öffentlichkeit wahrscheinlich glaubt, dass diese Maschinen schon längst (…) an der Front sind.» Es würden Informationen an die Öffentlichkeit durchgestochen, die nicht stimmen würden, sagte Melnyk. Auch bei dem vor zwei Wochen mit Slowenien vereinbarten Ringtausch gebe es noch keine Einigung, kritisierte Melnyk.

    Andrij Melnyk im Porträt

    Legende:
    Eine Entschuldigung wegen seiner umstrittenen Äusserungen gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lehnte Melnyk ab. Der Botschafter hatte Scholz als beleidigte Leberwurst bezeichnet, nachdem dieser wegen des Umgangs mit dem Bundespräsidenten zunächst eine Kiew-Reise abgelehnt hatte.

    Keystone / Archiv

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