Krieg in der Ukraine – Offenbar rund 200 Leichen in Keller in Mariupol entdeckt – News

  • 5:56

    Russischer Vormarsch im Donbass – ukrainische Truppen unter Druck

    Mit massiven Artillerie- und Luftangriffen haben russische Truppen in den vergangenen Tagen die ukrainischen Verteidiger aus mehreren Ortschaften im Osten des Landes vertrieben, die ukrainische Front gerät ins Wanken.

    «In diesen Angriff wirft die russische Armee alle Kräfte, die sie noch hat», sagte Selenskyj in seiner Videoansprache von Dienstagabend. Er zählte die Städte Lyman, Popasna, Sjewjerodonezk und Slowjansk auf. «Die Besatzer wollen dort alles zerstören.» Es werde grosser Anstrengungen des ukrainischen Volkes bedürfen, um die russische Überlegenheit an Rüstung und Technik zu überwinden. Allein im Gebiet Donezk wurden nach Angaben der Verwaltung binnen 24 Stunden 15 Zivilisten getötet.

    Auch das ukrainische Verteidigungsministerium sprach von einer schwierigen Lage im Kohle- und Stahlrevier Donbass. Offenbar wolle die russische Armee ukrainische Einheiten in den Grossstädten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk einkesseln, sagte Sprecher Olexander Motusjanyk. Beide Städte hatten vor dem Krieg etwa 100’000 Einwohner.

    Die Versorgung der ukrainischen Verteidiger dort läuft über eine einzige Strasse. Diese sei mittlerweile unter Beschuss durch russische Artillerie und Granatwerfer geraten, schrieb der Experte Nikolay Mitrokhin in der Zeitschrift «Osteuropa».

  • 5:45

    Offenbar 200 Leichen in Keller in Mariupol entdeckt

    Arbeiter haben in den Trümmern eines Wohnhauses in Mariupol rund 200 Leichen im Keller gefunden, so die ukrainischen Behörden. Die Leichen seien stark verwest und der Gestank hänge über dem Viertel, sagte Petro Andrjuschtschenko, ein Berater des Bürgermeisters. Er machte keine Angaben darüber, wann sie entdeckt wurden, aber die Zahl der Opfer macht es zu einem der tödlichsten bekannten Angriffe des Krieges.

    Legende:
    Die zerstörte Stadt Mariupol in einer Aufnahme vom 23.5.2022.

    imago images

  • 23:16

    Ukrainische Vize-Ministerpräsidentin: «Wir kämpfen, bis wir siegen»

    Auch die ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko befindet sich derzeit am WEF in Davos. Im SRF-Interview zeigte sie sich überzeugt, dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann. «Wir kämpfen, bis wir siegen», so Julia Swyrydenko. «Das ist unser Ziel. Wir Ukrainerinnen und Ukrainer sind resilient und wir tun alles, um dieses Ziel zu erreichen. Wir verteidigen unser Land in diesem Krieg und wir werden nicht aufgeben bis zum Schluss.» Zudem erklärt sie, was die Ukraine nun von der internationalen Gemeinschaft benötigt.

  • 22:41

    Ukraine: Zivilisten bei russischen Angriffen im Osten getötet

    Russische Truppen haben nach Angaben des ukrainischen Militärs während der Angriffe in den Regionen Luhansk und Donezk im Osten des Landes mindestens 14 Zivilisten getötet und 15 weitere verletzt. Über Facebook teilt das Militär mit, die russischen Truppen hätten Kampfflugzeuge, Raketenwerfer, Artillerie, Panzer, Mörser und Marschflugkörper eingesetzt.

    Zerstörtes Haus

    Legende:
    In der Stadt Soledar in der Donezk-Region wurden mehrere Häuser durch russischen Beschuss zerstört.

    Keystone

  • 22:01

    Moskau kündigt sichere Seepassage aus Mariupol ab Mittwoch an

    Russland will nach Militärangaben ab Mittwoch eine sichere Seepassage aus der eroberten ukrainischen Hafenstadt Mariupol in Richtung Schwarzes Meer einrichten. Die von Minen geräumte Strecke durch das Asowsche Meer sei 115 Seemeilen (213 Kilometer) lang und 2 Seemeilen breit und ab 8.00 Uhr Ortszeit (7.00 MESZ) befahrbar. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

    Zugleich werde die beschädigte Hafeninfrastruktur von Mariupol instandgesetzt. Die letzten ukrainischen Verteidiger der Stadt hatten Ende vergangener Woche die Waffen gestreckt, Mariupol selbst ist weitgehend zerstört.

    In den von der Ukraine kontrollierten Häfen an der Schwarzmeer-Küste sitzen nach russischen Angaben noch etwa 70 ausländische Schiffe aus 16 Ländern fest. Westliche Länder fordern von Moskau, sichere Getreideexporte der Ukraine über den Hafen Odessa zu ermöglichen.

  • 21:56

    SRF-Korrespondentin: Kriegsverlauf hängt von schwerer Militärtechnik ab

    Seit Wochen verstärkt das russische Militär seine Angriffe im Osten der Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte versuchen weitere Gebiets-Einnahmen zu verhindern. «Ob es der ukrainischen Armee tatsächlich gelingen wird, zu verhindern, dass die russische Armee weitere Teile im Osten des Landes, im Donbass, einnehmen kann, hängt in erster Linie von schwerer Militärtechnik ab», so SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky. «Und es hängt davon ab, ob es der Ukraine gelingen wird, diese schwere Militärtechnik in kürzester Zeit an die Frontlinie zu bringen. Hier steht die ukrainische Armee vor einem Wettlauf gegen die Zeit, denn die meisten Flughäfen innerhalb des Landes sind im Lauf des Krieges zerstört worden, und somit ist es nicht möglich, schwere Militärtechnik über den Luftweg in das Land zu bringen. Die meiste Militärtechnik kommt weiterhin über den Landweg, das ist nicht vergleichbar schnell.

    Somit wird der weitere Kriegsverlauf im Osten des Landes in den kommenden Wochen massgeblich davon abhängen, ob es der Ukraine gelingen wird, beispielsweise temporäre Landebahnen zu bauen, wo auch weitere schwere Militärtechnik schneller in das Land gebracht werden kann.»

  • 21:29

    Nato-Generalsekretär: Engere Zusammenarbeit mit der Schweiz

    Das Militärbündnis Nato hat durch den Ukraine-Krieg stark an Bedeutung gewonnen. Die Schweiz ist kein Mitglied. Das sei ihre souveräne Entscheidung, sagt Nato-Generalsekretär Stoltenberg am World Economic Forum in Davos. Er lässt im SRF-Interview aber durchblicken, dass es noch zahlreiche Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt, beispielsweise eine engere technologische Kooperation bei der Cyber-Sicherheit oder mehr gemeinsame Übungen.

  • 21:00

    Schröder verzichtet auf Nominierung für Gazprom-Aufsichtsrat

    Der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat nach eigenen Angaben schon vor längerer Zeit auf die Nominierung für den Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Gazprom verzichtet. Dies habe er dem Unternehmen auch mitgeteilt, teilte Schröder auf dem Online-Portal «Linkedin» mit. Die Authentizität des Beitrags wurde der Deutschen Presse-Agentur aus seinem Umfeld bestätigt.

    Der russische Energieriese hatte Schröder Anfang Februar – kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine – für einen Aufsichtsratsposten nominiert. Die Hauptversammlung ist für den 30. Juni geplant. Der Altkanzler hatte zuletzt seinen Aufsichtsratsposten beim russischen Energiekonzern Rosneft niedergelegt.

  • 20:48

    Gouverneur: Russen nehmen im Bezirk Donezk drei Ortschaften ein

    Russische Einheiten haben nach Angaben des ukrainischen regionalen Gouverneurs Pawlo Kyrylenko drei Ortschaften im Bezirk Donezk eingenommen. Darunter befände sich auch die Stadt Switlodarsk, sagt er dem Sender Radio Free Europe. Switlodarsk liegt 80 Kilometer südwestlich von Sjewjerodonezk, einem Schwerpunkt der russischen Angriffe in den vergangenen Tagen.

  • 20:35

    Ungarn erklärt wegen Ukraine-Krieg den Notstand

    Ungarns Regierung hat wegen des Krieges in der Ukraine von Mittwoch an den Notstand erklärt. Das kündigt Ministerpräsident Viktor Orban in einem Facebook-Video an. Er sagt, sein Kabinett benötige den Handlungsspielraum unter dem Notstand, um rasch auf die Herausforderungen durch den Krieg reagieren zu können. Unter dem Notstand ist es der Regierung möglich, per Dekret zu regieren.

    Orban während Ansprache.

    Legende:
    Sein Kabinett benötige den Handlungsspielraum, um rasch auf die Herausforderungen durch den Krieg reagieren zu können, so Orban.


    Reuters

  • 20:18

    Ukraine-Konferenz in Lugano widmet sich dem Wiederaufbau

    Die Schweiz und die Ukraine haben entschieden, die ursprünglich geplante 5. Ukraine-Reformkonferenz umzuwidmen und auf den Wiederaufbau auszurichten. Bundespräsident Ignazio Cassis, der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal und Aussenminister Dmytro Kuleba informierten entsprechend am Rande des WEF in Davos über die Ziele der Konferenz.

    Der Weg zum Wiederaufbau der Ukraine führt über einen breit abgestützten politischen und diplomatischen Prozess, wie das Eidgenössische Departement des Äusseren mitteilt. Konkret diskutiert würden dabei der Wiederaufbau- und Entwicklungsplan der Ukraine sowie die Beiträge der internationalen Partner. Auf der Traktandenliste stünden insbesondere ein Austausch über Prioritäten, Methoden und Prinzipien des Wiederaufbaus und dessen Gestaltung in den Bereichen Infrastruktur, Wirtschaft, Umwelt und Soziales. Lesen Sie hier mehr dazu.

    Die «Ukraine Recovery Conference (URC2022) wird am 4. und 5. Juli in Lugano stattfinden.

    Cassis an Rednerpult.

    Legende:
    Die Konferenz soll den Ukrainern helfen, ihr Land nach dem Krieg wieder aufzubauen und gestärkt daraus hervorzugehen, wie Bundespräsident Cassis mitteilt.

    Keystone

  • 18:59

    EU-Länder sollen Verteidigungsausgaben besser koordinieren

    Die europäischen Länder sollen ihre Verteidigungsarchitektur besser koordinieren, um eine höhere Schlagkraft zu haben. Wenn man zum Beispiel separate Budgets habe, werde es nur teuer, hiess es an einer Diskussion am WEF in Davos.

    Das sagte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren und dieser Meinung waren auch die anderen Teilnehmer. Wenn man das Total der Verteidigungsbudgets der europäischen Länder mit jenem Russlands vergleiche, sei jenes der europäischen Länder viel höher, sagte etwa der belgische Premierminister Alexander De Croo. Allerdings sei das Budget viel fragmentierter und in viele kleine Teile zerstückelt. In den nächsten Jahren sollten daher alle zusammenspannen.

    Die niederländische Verteidigungsministerin sagte ausserdem, dass die Ukraine nicht nur jetzt während des Krieges mit Waffen unterstützt werden müsse, sondern auch in Zukunft. Heute habe die Ukraine russisches Material. Da brauche es Ersatz, sagte Ollongren.

    Die Waffenlieferung sei der stärkste Weg, die Ukraine zu unterstützen, sagte auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Die Unterstützung seitens der Nato sei gewiss.

    Stevo Penarovski im Porträt.

    Legende:
    «Wir müssen der Ukraine helfen, damit sie schnell in Europa integriert werden kann», sagte am Podium ausserdem Stevo Pendarovski, der nordmazedonische Präsident. «Das ist ein Krieg von Autokratie gegen Demokratie», sagte er weiter. Demokratie werde aber über Autokratie immer siegen.

    Keystone / Archiv

  • 17:49

    Von der Leyen: Wohl kein baldiger Entscheid über Öl-Embargo

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwartet nach eigenen Worten nicht, dass es an dem EU-Gipfel Anfang kommender Woche zu einer Entscheidung über ein Öl-Embargo gegen Russland kommt. Der Gipfel sei nicht der richtige Ort für eine solche Entscheidung.

    Die Verhandlungen mit den Mitgliedsländern zu dem Thema liefen noch, sagt sie. Ungarn hat bislang erklärt, einem Embargo nicht zuzustimmen. Für eine Entscheidung ist Einstimmigkeit notwendig.

    Eine schnelle EU-Einigung auf ein Öl-Embargo gegen Russland ist auch nach Einschätzung des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban nicht in Sicht. Da die noch offenen Fragen schwerwiegend seien, sei es sehr unwahrscheinlich, dass eine umfassende Lösung vor dem EU-Sondergipfel kommende Woche gefunden werden könne, schreibt Orban in einem Brief an EU-Ratschef Charles Michel.

  • 17:23

    BBC: Russischer General bei Flugzeugabschuss getötet

    Im Osten der Ukraine ist nach einem Bericht der BBC ein General der russischen Luftwaffe abgeschossen worden und ums Leben gekommen. Das Flugzeug von Generalmajor Kanamat Botaschow sei bereits am Sonntag über der Kleinstadt Popasna im Donbass von einer Stinger-Rakete getroffen worden, berichtete der britische Sender in seinem russischsprachigen Dienst. Botaschow wäre der ranghöchste russische Luftwaffenoffizier, der seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine getötet wurde.

    Ukrainische Medien hatten am Sonntag den Abschuss eines russischen Kampfjets vom Typ Su-25 gemeldet. Wie die BBC nun unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet, sass Botaschow im Cockpit. Offiziell wurde der Tod des Piloten nicht bestätigt. Ukrainischen Angaben nach wäre er der neunte russische General, der im Krieg ums Leben gekommen ist.

  • 17:02

    EU beschliesst Finanzierung weiterer Waffen für Ukraine

    Die EU hat die Finanzmittel zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte auf zwei Milliarden Euro aufgestockt. Wie der Rat der Mitgliedstaaten in Brüssel mitteilte, wurde dazu der noch ausstehende Beschluss gefasst. Die politische Einigung auf weitere 500 Millionen gab es bereits Mitte des Monats bei einem Treffen der EU-Aussenminister.

    Von dem zusätzlichen Geld sollen 490 Millionen für Waffen und Munition sowie zehn Millionen für Dinge wie Schutzausrüstung, Erste-Hilfe-Kits und Treibstoff ausgegeben werden. Als konkrete Beispiele für geplante Waffenlieferungen hatte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell jüngst Artilleriegeschütze und Panzerfahrzeuge genannt.

  • 16:38

    Berlin und Warschau wollen Irritationen über Panzer-Lieferungen beseitigen

    Deutschland und Polen wollen aufgekommene Irritationen über den sogenannten Ringtausch schwerer Waffen zugunsten der Ukraine beseitigen. Dies betonen die Aussenminister beider Länder, Annalena Baerbock und Zbiegniew Rau, bei einer gemeinsamen Medienkonferenz in Berlin. Man sei in ständigem Austausch, damit keine Missverständnisse entstünden, sagt Baerbock. Es könne nur das geliefert werden, was vorhanden sei. Rau betont die Entschlossenheit, das Problem zu lösen. Es sei aber bedauerlich, dass der Prozess nicht so dynamisch sei, wie es die Lage in der Ukraine erfordere.

    Beide bezogen sich auf Aussagen von Polens Präsident Andrzej Duda, der der «Welt» gesagt hatte, Deutschland habe Polen die Lieferung von Panzern versprochen, weil die Regierung in Warschau eigene Bestände in die Ukraine geliefert habe. «Sie haben dieses Versprechen nicht erfüllt, und offen gesagt: Wir sind sehr enttäuscht darüber», hatte Duda hinzugefügt.

    «Wir haben der Ukraine eine grosse Anzahl an Panzern zur Verfügung gestellt», sagte der polnische Präsident weiter. «Indem wir das getan haben, haben wir unser eigenes militärisches Potenzial geschwächt, und wir haben unsere eigenen militärischen Vorräte aufgebraucht.» Darum habe Polen auch auf Unterstützung aus Deutschland gehofft. Ein grosser Teil des Panzerarsenals in den polnischen Streitkräften bestehe aus deutschen Panzern vom Typ Leopard.

    Baerbock und Rau an Rednerpulten an einer Medienkonferenz in Berlin.
  • 16:17

    52’964 Ukraine-Flüchtlinge in der Schweiz registriert

    In der Schweiz sind bis Dienstag 52’964 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert worden. Das waren 2089 mehr als am Montag, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) per Twitter bekannt gab.

    50’103 Ukraine-Flüchtlinge haben gemäss den Angaben bisher den Schutzstatus S erhalten. Das sind 30 weniger als am Vortag.

    Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar sind nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) 6,6 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer aus ihrem Heimatland geflüchtet. Innerhalb der Ukraine befanden sich zudem acht Millionen Menschen auf der Flucht. Zusammen sind das mehr als ein Drittel der gesamten Bevölkerung.

  • 16:16

    Ukrainischer Aussenminister fordert schnellere Waffenlieferungen

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba hat angesichts der schweren russischen Angriffe im Osten schnellere Militärhilfen des Westens gefordert. «Es ist zu früh, um zu dem Schluss zu kommen, dass die Ukraine bereits über alle Waffen verfügt, die sie benötigt», schrieb Kuleba auf Twitter. «Die russische Offensive im Donbass ist eine erbarmungslose Schlacht, die grösste auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg.»

    Sein Land benötige insbesondere schnell Mehrfachraketenwerfer und Langstreckenartillerie. Er habe mit Blick auf die Lieferung schwerer Waffen auch mit US-Aussenminister Antony Blinken telefoniert, schrieb Kuleba. Einmal mehr warf er dem Nachbarland Russland vor, das vor drei Monaten den Krieg begonnen hatte, ukrainisches Getreide zu stehlen.

  • 15:25

    Kreml distanziert sich nach Kündigung von UNO-Diplomat

    Der Kreml hat sich nach der Kündigung eines russischen Diplomaten bei den Vereinten Nationen in Genf von dem Mann distanziert.

    «Man kann hier wahrscheinlich nur sagen, dass Herr Bondarew nicht mehr zu uns gehört – vielmehr, dass er gegen uns ist», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Der Botschaftsrat Boris Bondarew hatte am Montag aus Protest gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nach 20 Jahren den Dienst quittiert.

    Peskow sagte dazu: «Er hat die Handlungen der russischen Führung verurteilt – und die Handlungen der russischen Führung werden praktisch von der gesamten Bevölkerung unseres Landes unterstützt. Das bedeutet, dass sich dieser Herr gegen die allgemein vorherrschende Meinung unseres Landes ausgesprochen hat.»

    Passfoto von Boris Bondarew.

    Legende:
    Boris Bondarew (hier ein Passfoto) quittierte gestern Montag seinen Dienst bei der UNO in Genf. Er habe sich noch nie so sehr für sein Land geschämt, begründete er seine Kündigung als Diplomat.

    Keystone

  • 15:03

    Russland zeigt sich nach drei Monaten Krieg siegesgewiss

    Nach drei Monaten Krieg gegen die Ukraine gibt sich Russland trotz Rückschlägen weiter siegesgewiss. «Trotz der umfangreichen westlichen Hilfe für das Kiewer Regime und des Sanktionsdrucks auf Russland werden wir die spezielle Militäroperation fortsetzen, bis alle Aufgaben erfüllt sind», sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Agentur Interfax zufolge.

    Schoigu wiederholte die Behauptung, Russland habe sich zu dem Angriff gezwungen gesehen – «zum Schutz unserer Leute vor einem Genozid und auch zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine». Der Vizechef des nationalen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, erklärte: «Alle vom Präsidenten (Wladimir Putin) gesetzten Ziele werden erreicht. Anders kann es gar nicht sein, weil die Wahrheit, auch die historische, auf unserer Seite ist.» Der ehemalige Geheimdienstchef, der zu Putins engen Vertrauten gehört, stellte seine Landsleute zugleich auf länger anhaltende Kämpfe ein. «Wir hecheln nicht irgendwelchen Fristen hinterher», sagte er der Boulevardzeitung «Argumenty i Fakty».

    Wir sahen uns zum Angriff gezwungen – zum Schutz unserer Leute vor einem Genozid und auch zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine.

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