Krieg in der Ukraine – Selenski fordert von Kanzler Scholz klarere Positionierung – News

  • 22:28

    Selenski verspricht Rückeroberung der Krim

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat seinen Landsleuten eine Rückeroberung der von Russland annektierten Halbinsel Krim versprochen. «Die ukrainische Flagge wird wieder über Jalta und Sudak, über Dschankoj und Jewpatorija wehen», sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft in Kiew. «Natürlich werden wir auch unsere Krim befreien.»

    Russland hatte die Halbinsel im Schwarzen Meer 2014 militärisch besetzt, als die Ukraine nach einem Machtwechsel geschwächt war und keinen Widerstand leisten konnte. Dann wurde ein international nicht anerkanntes Referendum abgehalten und die Krim Russland angegliedert.

    Der Präsident rief die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine auf, den Kontakt in die russisch besetzten Landesteile, nach Donezk oder ins Gebiet Charkiw zu halten. Auch diese Gebiete würden wieder befreit, kündigte er an. Im Osten im Donbass sei die Armee unter Druck. Sie brauche von ihren ausländischen Partnern dringend moderne Artillerie, um sich durchsetzen zu können, sagte Selenski.

  • 21:00

    Separatisten melden ukrainischen Beschuss

    Die von Russland kontrollierten Separatisten in Donezk haben von dem bislang angeblich heftigsten ukrainischen Beschuss auf die Stadt seit Beginn des Krieges berichtet. Vier Menschen seien getötet und mindestens 23 Menschen verletzt worden, hiess es in örtlichen Medienberichten. Auch eine Geburtsklinik in der früheren Millionenstadt sei in Brand geraten, dort sei aber niemand verletzt worden. Die Berichte waren nicht unabhängig überprüfbar.

  • 20:39

    Selenski fordert von Scholz klarere Positionierung

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski fordert vom deutschen Kanzler Olaf Scholz eine eindeutigere Positionierung im Ukraine-Krieg. «Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden», sagte er in einem Interview des ZDF-«heute-journals» in Kiew. Es dürfe nicht versucht werden, einen Spagat zwischen der Ukraine und den Beziehungen zu Russland hinzubekommen.

    «Deutschland ist etwas später als einige unserer Nachbarländer dazugekommen, was die Waffenlieferungen angeht. Das ist eine Tatsache», kritisierte das Staatsoberhaupt.

    Selenski zeichnete in dem Interview ein dramatisches Bild der Lage: «Der russischen Regierung ist egal, wie viele Menschen ums Leben kommen. Ihnen ist egal, wie lange der Krieg dauert. Denn sie verdienen daran durch Energieexporte. Uns ist es nicht egal, dass Menschen ihr Leben verlieren.»

  • 20:02

    Alle Brücken nach Sjewjerodonezk zerstört

    In der Stadt Sjewjerodonezk ist die dritte und letzte Brücke über den Fluss Síwerskyj Donez zerstört worden, wie Serhij Gaidai, Gouverneur des Luhansker Gebiets, mitteilt. Damit sei Sjewjerodonezk zwar nicht vollständig abgeriegelt. Es sei aber nicht möglich, Zivilisten zu evakuieren oder Hilfslieferungen in die Stadt hineinzubringen, teilte er auf Telegram mit.

  • 19:56

    Schwierige Rückkehr in Kiews zerstörte Vororte

    Butscha, Irpin oder Hostomel: Diese nördlichen Vororte Kiews sind zum Symbol geworden für die Brutalität des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Allmählich kehrt das Leben zurück in die geschundenen Ortschaften – doch viele Familien stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. SRF-Korrespondent David Nauer hat eine Familie in Hostomel besucht.

  • 18:44

    Laut Kiew kämpfen Freiwillige aus 55 Ländern in der Ukraine

    In der Ukraine kämpfen nach Angaben aus Kiew inzwischen Freiwillige aus rund 55 Staaten gegen die russischen Truppen, so etwa aus Deutschland. «Wir können bestätigen, dass wir deutsche Legionäre haben, können aber keine Zahlen kommentieren», teilte ein Sprecher der Internationalen Legion auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Anfang Juni hatte die als staatliche Stelle eingerichtete Legion erstmals auch den Tod eines Deutschen bestätigt, der bei den Gefechten im Zuge des russischen Einmarsches in die Ukraine gestorben war.

    Zuvor hatte die Legion mitgeteilt, dass vor allem US-Amerikaner und britische Freiwillige im Einsatz seien, gefolgt von Polen und Kanadiern. Es gebe auch Kämpfer aus Brasilien, Australien, Südkorea und den baltischen EU-Staaten sowie aus den nordeuropäischen Ländern, darunter vor allem aus Finnland.

    Der Sprecher der Legion, Damien Magrou, wies in Kiew zurück, dass es sich um Söldner handele. Die Freiwilligen seien Teil der ukrainischen Streitkräfte. Die Legion werde aus Mitteln des Verteidigungsetats finanziert.

  • 18:01

    Ständerat gegen tiefere Steuern auf Benzin wegen Ukraine-Krieg

    Der Ständerat will vorerst keine steuerlichen Entlastungen für die Bevölkerung wegen der gestiegenen Energiepreise. Er hat vier entsprechende Vorstösse aus den Reihen der SVP abgelehnt. Zwei davon stammten von SVP-Präsident Marco Chiesa (TI).

    Der Tessiner Ständerat verlangte zum einen die Senkung jeglicher Mineralölsteuern auf Treib- und Brennstoffe, der CO2-Kompensationspflicht und der Mehrwertsteuer um mindestens die Hälfte. Er wollte den Bundesrat beauftragen, dazu einen Entwurf vorzulegen. Der Erlass sollte auf maximal vier Jahre befristet sein. Chiesas zweiter Vorstoss forderte einen Gesetzesentwurf, um befristet die Mineralölsteuern auf Treib- und Brennstoffe zu senken, enthielt aber keine weiteren Vorgaben.

  • 17:53

    Scholz: Ausbildung an schweren Waffen vor Lieferung wichtig

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat Vorwürfe zurückgewiesen, Deutschland liefere zu langsam schweres Militärgerät an die Ukraine. Eine Ausbildung an den Geräten sei wichtig, sagt er mit Blick auf die Panzerhaubitze 2000 oder den Flakschützpanzer «Gepard».

    Es wäre ein Fehler gewesen, etwa die Panzerhaubitze ohne Ausbildung zu liefern. Einige hocheffiziente Waffen, das zugesagte Flugabwehrsystem Iris-T beispielsweise, seien weltweit begehrt. Man müsse sich auch mit Staaten abstimmen, die zuvor bestellt hätten, sagt der Kanzler. Scholz äussert sich nicht zu Berichten über eine mögliche Kiew-Reise.

  • 17:21

    Litauen fordert Energieunabhängigkeit von Russland als EU-Ziel

    Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat eine endgültige Loslösung Europas von russischen Energieressourcen gefordert. «Die Energieunabhängigkeit von Russland muss ein strategisches Ziel der Europäischen Union werden», sagte Nauseda nach einem Treffen mit EU-Energiekommissarin Kadri Simson in Vilnius.

    «Wir sollten einem Aggressor keinen Raum lassen, um Energie als Instrument der politischen Manipulation einzusetzen», wurde der Staatschef des baltischen EU- und Nato-Landes in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei zitiert.

    Litauen selbst hatte seine Energieimporte aus Russland nach eigenen Angaben vor gut drei Wochen vollständig gestoppt. Noch ist es aber, wie auch Estland und Lettland, weiter Teil eines gemeinsamen, synchrongeschalteten Stromnetzes mit Russland und Belarus – des aus Sowjetzeiten stammenden sogenannten Brell-Ringsystems. Damit hängen die Baltenstaaten quasi mit am Netz der beiden Nachbarländer im Osten. Dies gilt in Tallinn, Riga und Vilnius als Sicherheitsrisiko.

  • 16:34

    Stoltenberg: Schweden geht im Nato-Streit auf Türkei zu

    Im Streit um die Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato gibt es nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Bewegung. Wie Stoltenberg bei einem Besuch bei der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sagte, kommt das skandinavische Land Einwänden der Türkei in zwei Punkten entgegen: Er heisse es willkommen, dass Schweden bereits damit begonnen habe, seine Anti-Terror-Gesetzgebung zu ändern, und dass das Land sicherstellen werde, dass der rechtliche Rahmen für Rüstungsexporte seinem zukünftigen Status als Nato-Mitglied mit neuen Verpflichtungen gegenüber Verbündeten widerspiegele.

    «Das sind zwei wichtige Schritte, um die von der Türkei geäusserten Bedenken anzugehen», sagte Stoltenberg. Andersson versicherte, dass die schwedischen Anti-Terrorgesetze in den vergangenen Jahren geändert worden seien und weiter geändert würden. «Wir nehmen die türkischen Bedenken sehr ernst und nicht zuletzt ihre Sicherheitsbedenken im Kampf gegen den Terrorismus», sagte sie an Stoltenbergs Seite.

  • 15:40

    Macron fordert Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu einer Stärkung der europäischen Verteidigungsindustrie aufgerufen. Viel Geld auszugeben, um Rüstungsgüter dann woanders einzukaufen, sei keine gute Idee, sagte Macron in Paris bei der Eröffnung einer Fachmesse für Verteidigungs- und Sicherheitstechnik in Paris.

    «Eine europäische Strategie ist gut für unsere Wirtschaft, unsere Arbeitsplätze und unsere Souveränität.» Europa müsse in seine Verteidigung investieren und ihr ein starkes Fundament geben. Nötig seien mehr Kooperation und eine Standardisierung zwischen den europäischen Rüstungsfirmen, um gegenüber den USA wettbewerbsfähiger zu werden.

    Schon seit Jahren plädiert Macron für eine eigenständige europäische Verteidigung, als Ergänzung zur Nato. Für Frankreich kündigte Macron angesichts des Ukraine-Kriegs eine Neubewertung der geplanten Rüstungsausgaben an, um sich besser auf Bedrohungen einstellen zu können.

    Legende:
    Macron bei der Eröffnung der Verteidigungs- und Sicherheitsmesse Eurosatory.

    Reuters

  • 15:14

    Ukraine: Russen kontrollieren über 70 Prozent von Sjewjerodonezk

    Im umkämpften Donbass haben russische Truppen nach ukrainischen Angaben den Grossteil der wichtigen Stadt Sjewjerodonezk eingenommen. «Stand heute kontrolliert Russland leider über 70 Prozent, jedoch nicht die ganze Stadt», sagte der Gouverneur des Luhansker Gebiets, Serhij Gaidai, dem TV-Sender Belsat.

    Es gebe harte Kämpfe um jedes Haus. Mit der Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk hätten die prorussischen Separatisten mit Moskaus Hilfe die Region Luhansk fast komplett unter ihrer Kontrolle und ein wichtiges Kriegsziel erreicht.

    Im umkämpften Industriegebiet Asot würden sich weiter etwa 500 Zivilisten, darunter etwa 40 Kinder aufhalten. «Wir versuchen, mithilfe von Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk eine Vereinbarung über einen Evakuierungskorridor zu erreichen», sagte Gaidai. Die Bombenschutzkeller des Chemiewerks Asot seien nicht so stabil, wie die des wochenlang belagerten Stahlwerks Asowstal der inzwischen von Russland eroberten Hafenstadt Mariupol.

  • 14:42

    Ukrainische Polizei: Bislang 12’000 Zivilisten im Krieg getötet

    Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mehr als 12’000 Zivilisten umgekommen. Die meisten Opfer seien durch Explosionen getötet worden, sagte der Chef der ukrainischen Polizei, Ihor Klymenko, in einem von der Agentur Interfax-Ukraine veröffentlichten Interview.

    75 Prozent der Getöteten seien Männer, zwei Prozent Kinder und die Übrigen Frauen. «Es handelt sich um Zivilbevölkerung, diese Menschen standen in keiner Beziehung zum Militär oder den Rechtsschutzorganen», unterstrich Klymenko. 1200 Opfer habe man noch nicht identifizieren können.

    Mehr als 1500 Tote wurden nach dem Abzug russischer Truppen Ende März allein im Gebiet um die Hauptstadt Kiew gefunden. Funde von Massengräbern und gefesselten Erschossenen vor allem im Kiewer Vorort Butscha hatten weltweit Entsetzen ausgelöst. Die Vereinten Nationen haben bisher 4300 getötete Zivilisten erfasst.

  • 13:40

    Putin entlässt bekannte Juristin aus Staatsdienst

    Nachdem sie sich kritisch über Russlands Krieg gegen die Ukraine geäussert hat, hat Kremlchef Wladimir Putin eine prominente Juristin aus dem Staatsdienst entlassen. Per Dekret entzog Putin Natalja Poklonskaja ihren Posten als stellvertretende Leiterin von «Rossotrudnitschestwo» – eine ans russische Aussenministerium angegliederte Organisation, die sich unter anderem für Russlands Interessen in anderen Ex-Sowjetstaaten einsetzt.

    Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine Ende Februar sprach Poklonskaja von einer «Katastrophe». Nach dieser und anderen Äusserungen kündigte «Rossotrudnitschestwo», für die Poklonskaja erst einige Monate lang arbeitete, «Konsequenzen» an.

    Die heute 42 Jahre alte Poklonskaja war nach Russlands Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim von 2014 schlagartig berühmt geworden – als Generalstaatsanwältin, die dem Kreml treue Dienste erwies. In der Ukraine wurde sie als Verräterin beschimpft.

    Natalja Poklonskaja vor Mikrophonen.

    Legende:
    Aus dem Archiv 2014: Natalja Poklonskaja hatte sich nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 als Generalstaatsanwältin bei Putin einen Namen gemacht.

    Reuters

  • 12:52

    Insgesamt 54’079 aus der Ukraine Geflüchtete mit Status-S

    Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat die aktuellen Zahlen zur ukrainischen Flüchtlingssituation in der Schweiz bekannt gegeben: Aktuell sind es 56’451 Status-S-Anträge, davon haben 54’079 Personen den S-Status erhalten.

  • 11:21

    Russische Streitkräfte haben Waffen aus USA und EU im Donbass zerstört

    Russland hat nach eigenen Angaben mit Raketenangriffen eine grosse Menge an Waffen und Militärausrüstung in der Ost-Ukraine unbrauchbar gemacht. Dazu gehörten auch einige Rüstungsgüter, die von den USA und Staaten der Europäischen Union an die Ukraine geliefert worden seien, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die russischen Raketen hätten Ziele nahe dem Bahnhof des Ortes Udatschne im ostukrainischen Donbass getroffen. Diese Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 10:27

    London: Flussquerungen werden im Ukraine-Krieg zentrale Rolle spielen

    Nach Einschätzung britischer Geheimdienste dürften Flussquerungen in der kommenden Phase des Ukraine-Krieges eine entscheidende Rolle spielen. Ein zentraler Teil der russischen Frontlinie in der Donbass-Region liege westlich des Flusses Siwerski Donez, hiess es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.

    Um weitere Fortschritte im Donbass zu erzielen, müsse Russland daher entweder komplizierte Flankenangriffe durchführen oder Flussquerungen unternehmen. Bislang sei es den Russen oft nicht gelungen, unter Beschuss gross angelegte Überquerungen von Flüssen erfolgreich zu meistern. Die Ukrainer hätten es hingegen mehrfach geschafft, vor ihrem Rückzug Brücken zu zerstören.

    Bei der Abwehr der andauernden russischen Angriffe hat die ukrainische Armee überdies eigenen Angaben zufolge inzwischen eine Front von etwa 2450 Kilometer zu verteidigen. Davon würden an 1105 Kilometern aktive Kampfhandlungen geführt, schrieb der Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj bei Facebook.

  • 9:23

    Hacker bringen Kritik an Ukraine-Krieg auf russische TV-Webseiten

    Unbekannte Hacker haben eine Botschaft gegen den Krieg in der Ukraine auf Webseiten des staatlichen russischen Fernsehens platziert. Auf dem Streaming-Portal «Smotrim.ru» etwa stand am Sonntagabend neben Fotos der Zerstörung in der Ukraine «Putin vernichtet Russen und Ukrainer! Stoppt den Krieg!», dies berichteten zahlreiche Internet-Nutzer im Netz.

    Das russische Staatsfernsehen räumte später eine Hacker-Attacke auf «Smotrim» und die Website der Nachrichtensendung «Vesti» ein. Dadurch seien weniger als eine Stunde lang «unerlaubt Inhalte mit extremistischen Aufrufen» angezeigt worden.

    In Russland wird der Angriffskrieg in der Ukraine offiziell als militärische Spezialoperation bezeichnet. Von der offiziellen Linie abweichende Darstellungen stehen als Verbreitung angeblicher Falschinformationen über russische Streitkräfte unter Strafe.

    Illustration aus grünen Code-Zeilen und der Silhouette eines Hackers.

    Legende:
    Wer die Seiten der russischen TV-Websites «Smotrim» und «Vesti» gehackt hat, ist unbekannt.

    Reuters

  • 8:37

    Rund 500 Zivilisten suchen auf Gelände einer Chemiefabrik Zuflucht

    In der Azot-Chemiefabrik in der umkämpften Industriestadt Sjewjerodonezk haben ukrainischen Angaben zufolge Hunderte von Zivilisten Zuflucht gesucht. «Etwa 500 Zivilisten halten sich auf dem Gelände des Azot-Werks auf.» 40 davon seien Kinder, sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj. Gelegentlich gelinge es dem Militär, einzelne Personen zu evakuieren.

    Luftaufnahme der Azot-Chemiefabrik in Sjewjerodonezk.

    Legende:
    Die Zivilisten in der Azot-Chemiefabrik in Sjewjerodonezk erinnern an das gleiche Schicksal hunderter Zivilisten im Stahlwerk Asowstal in Mariupol.

    Keystone

  • 8:14

    Ukrainische Armee aus Zentrum von Sjewjerodonezk verdrängt

    Die ukrainische Armee hat den Verlust des Zentrums der schwer umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes eingeräumt. Russische Truppen hätten die Grossstadt im Gebiet Luhansk mit Artillerie beschossen und die ukrainischen Soldaten vertrieben, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Kämpfe dauerten aber weiter an, hiess es.

    Einige Stunden zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, im strategisch wichtigen Sjewjerodonezk werde «buchstäblich um jeden Meter gekämpft». Am Montag kontrollierten russische Truppen eigenen Angaben zufolge 70 Prozent der Stadt.

    Ferner hätten in der Nacht russische Truppen das ukrainische Wärmekraftwerk Vuhledar in Donezk angegriffen. Dies berichtete der Guardian unter Berufung auf lokale Medien. Die Anlage wird von den ukrainischen Streitkräften kontrolliert. Zudem versuchen russische Streitkräfte weiterhin, in Richtung von Städten wie Bachmut, Slowjansk und Lyssytschansk vorzustossen.

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