Krieg in der Ukraine – USA schicken moderne Raketensysteme in die Ukraine – News

  • 2:14

    Fünf Millionen Kinder aus der Ukraine brauchen humanitäre Hilfe

    Mehr als fünf Millionen Kinder aus der Ukraine sind nach Angaben des Kinderhilfswerks Unicef wegen des Krieges in ihrem Heimatland auf humanitäre Hilfe angewiesen. In der Ukraine selbst bräuchten nach dem russischen Angriff etwa drei Millionen Kinder Unterstützung, teilte die UN-Organisation am Mittwoch in New York mit. Hinzu kämen etwa 2.2 Millionen Kinder, die inzwischen in andere Länder geflohen seien. Unicef zufolge wurden seit Beginn des Kriegs am 24. Februar mindestens 262 Kinder getötet. Hunderte Schulen seien beschädigt.

    Der 1. Juni sei eigentlich der internationale Tag zum Schutz von Kindern, sagte Unicef-Direktorin Catherine Russell. «Doch anstatt diesen Tag zu feiern, nähern wir uns dem 100. Tag eines Krieges, der das Leben von Millionen Kindern erschüttert. Ohne einen sofortigen Waffenstillstand und einen ausgehandelten Frieden werden die Kinder weiter leiden.»

    Legende:
    Durch den Krieg in der Ukraine sei das Leben von Millionen von Kindern erschüttert, so Unicef.

    Keystone

  • 2:05

    Biden: USA liefern moderne Raketensysteme in die USA

    Die US-Regierung wird der Ukraine als Folge des russischen Angriffskriegs nach Angaben von Präsident Joe Biden moderne Raketensysteme liefern. Biden schrieb in einem am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Gastbeitrag für die «New York Times», damit solle das angegriffene Land in der Lage versetzt werden, «wichtige Ziele auf dem Schlachtfeld in der Ukraine» präziser zu treffen. Biden machte keine Angaben dazu, um welche Systeme es sich konkret handelt. Davor hatte die US-Regierung mitgeteilt, sie erwäge die Lieferung der in den USA hergestellten Artilleriesysteme MLRS und HIMARS.

    Die ukrainische Führung hatte um solche Waffen gebeten, um den russischen Vormarsch im Osten der Ukraine aufhalten zu können. Laut Angaben von US-Regierungsbeamten werden die USA Raketen mittlerer Reichweite liefern. Sie würden eine Entfernung von bis zu 80 Kilometer erreichen. Die hochmodernen Waffen werden im Rahmen eines 700 Millionen schweren Waffenpakets an die Ukraine geliefert. Die ukrainische Seite habe versichert, die Raketen würden nur zur Abwehr benutzt und nicht in Russland eingesetzt, heisst es weiter.

  • 22:11

    Selenski meldet Erfolge bei Cherson und Charkiw

    Die ukrainischen Streitkräfte hätten einige Erfolge nahe der Stadt Cherson im Süden des Landes erzielt und sie würden in Teilen der Region Charkiw östlich von Kiew vorstossen, sagt Präsident Wolodimir Selenski. «Unsere Verteidiger zeigen äussersten Mut und bleiben Herr der Lage an der Front, obwohl die russische Armee erheblich im Vorteil bei Ausrüstung und Anzahl der Soldaten ist», sagt er in einer Ansprache.

  • 22:05

    Selenski: Zur Befreiung ukrainischer Gebiete mehr Waffen nötig

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski will die Lieferung weiterer Waffen abwarten, bevor seine Armee mit der Befreiung der von Russland besetzten Gebiete beginnt. Es brauche entsprechende Waffen, «um die maximale Zahl unserer Menschen zu retten», sagte Selenski in Kiew bei einem Treffen mit der slowakischen Präsidentin Zuzana Caputova. Die Ukraine werde sich nicht beeilen mit der Befreiung ihrer Territorien, wenn das Zehntausende von Opfern fordere, sondern vielmehr auf die nötigen Waffen warten.

    Selenski sagte nicht, was das für Waffen sein sollen. Er fordert vom Westen seit Wochen die Lieferung schwerer Waffen, um die russischen Angriffe im Osten des Ukraine abzuwehren und die Truppen zurückzudrängen.

  • 21:12

    «Embargo wird russischem Budget langfristig stark schaden»

    Die EU hat in der Nacht auf Dienstag das sechste Sanktionspaket beschlossen. Welche Konsequenzen hat dies für Russland? «Unmittelbar wird das Öl-Embargo Russland wohl kaum schmerzen», sagt Korrespondent Christoph Wanner in Moskau. «Das zumindest meinen die Journalisten des renommierten Online-Magazins für Wirtschaft ‹The bell›. Sie sagen, der Ölpreis sei so hoch, dass Putin die Ausfälle an der Menge durch den hohen Preis erstmal kompensieren könne. Aber langfristig werde das dem russischen Budget sehr stark schaden. Sie gehen davon aus, dass es Ausfälle geben wird von bis zu 25 Prozent für das russische Budget in Bezug auf die Öl-Einnahmen. Und Öl, das darf man nicht vergessen, ist der wichtigste Posten im russischen Haushalt.»

    «In Asien stehen einige bereit, die gerne russisches Öl kaufen. Sie stehen nicht Schlange, aber sie stehen bereit: Indien zum einen, und China wird wahrscheinlich nach Ende des Lockdowns auch wieder mehr Öl kaufen. Auch die Türkei hat sich angemeldet. Das wird sicher eine Alternative sein, aber eine Alternative mit grossen Rabatten für russisches Öl.

  • 19:52

    Selenski: Einigung auf neue EU-Sanktionen dauerte zu lange

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski begrüsst die Einigung der Europäischen Union auf ein sechstes Sanktionspaket gegen Russland. Er kritisiert jedoch die Dauer bis zur Verständigung auf die neuen Massnahmen. «Wenn zwischen dem fünften und dem sechsten Sanktionspaket mehr als 50 Tage vergangen sind, ist die Situation für uns nicht akzeptabel», sagt er an der Seite der slowakischen Präsidentin Zuzana Caputova in Kiew.

    Zuzana Caputova und Wolodimir Selenski

    Legende:
    Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova versprach der Ukraine bei einem Besuch in Kiew weitere Unterstützung.

    Keystone

  • 19:49

    Gouverneur: Russen haben grössten Teil von Sjewjerodonezk eingenommen

    Russische Truppen haben nach Angaben des regionalen Gouverneurs Serhiy Gaidai den grössten Teil von Sjewjerodonezk eingenommen. Allerdings sei der Belagerungsring um die Stadt noch nicht geschlossen, teilt er in einer Online-Nachricht mit. Wegen des schweren Beschusses sei es aber unmöglich, Menschen zu evakuieren oder lebenswichtige Güter in die Stadt zu transportieren.

    Bei einem russischen Luftangriff auf Sjewjerodonezk ist nach Angaben des Gouverneurs zudem ein Tank mit Salpetersäure getroffen worden. Über den Kurznachrichtendienst Telegram warnt er Zivilisten in Schutzbunkern, diese nicht zu verlassen, da sie sich mit den freigesetzten Dämpfen vergiften könnten.

  • 19:33

    Deutschland will Schützenpanzer an Griechenland liefern

    Deutschland will Schützenpanzer an Griechenland liefern, das im Gegenzug Militärgerät sowjetischer Bauart an die Ukraine liefern soll. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem Gespräch mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis am Rande des EU-Gipfels in Brüssel an. «Das wird jetzt ganz konkret zwischen den Verteidigungsministerien zu Ende besprochen und dann auch schnell umgesetzt werden können.»

    Mit Griechenland sei das geplant, was mit Tschechien schon vereinbart sei, sagte Scholz. Tschechien soll 15 Leopard-2-Panzer aus Industriebeständen für die Lieferung von Panzern sowjetischer Bauart in die Ukraine erhalten. Scholz nannte keine Einzelheiten des mit Griechenland geplanten sogenannten Ringtauschs. Die griechischen Streitkräfte verfügen aber über Schützenpanzer des sowjetischen Typs BMP-1. Dafür könnten sie deutsche Schützenpanzer vom Typ Marder erhalten.

  • 18:25

    Gazprom: kein Gas mehr für dänischen Konzern und Shell

    Der russische Staatskonzern Gazprom wird auch den dänischen Versorger Ørsted sowie Shell Energy Europe von diesem Mittwoch an nicht mehr mit Gas beliefern.

    Ørsted und Shell hätten Gazprom darüber informiert, die Rechnungen nicht – wie von Moskau gefordert – in Rubel zu bezahlen, teilte das russische Unternehmen mit. Weil für den Monat April kein Geld geflossen sei, würden nun die Lieferungen eingestellt.

    Mit Versorgungsengpässen wird in Dänemark nicht gerechnet. Nach Angaben von Ørsted kann Russland die Gaslieferung nach Dänemark nicht direkt abschneiden, weil es keine Gas-Pipeline gibt, die direkt von der Energiegrossmacht ins Land führt. Es sei Dänemark deshalb weiterhin möglich, Gas zu beziehen. Dies müsse jedoch dann in grösserem Massstab auf dem europäischen Gasmarkt erworben werden.

  • 15:47

    Ukraine: Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen in über 15’000 Fällen

    Die Ukraine hat bereits in mehr als 15’000 Fällen Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen eingeleitet. Dies teilte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa in Den Haag mit. Insgesamt seien 80 Verdächtige in Gewahrsam, über 600 Verdächtige – darunter hochrangige russische Politiker und Offiziere – seien im Visier der Behörden.

    In Den Haag hatten zuvor die Chefankläger der Ukraine, des Internationalen Strafgerichtshofes sowie Vertreter Polens und Litauens über den Stand der Ermittlungen zu mutmasslichen Kriegsverbrechen beraten.

    Die Anklagevertreter gehören einem gemeinsamen Ermittlerteam an. Auch Lettland, Estland und Slowakei sind inzwischen mit von der Partie. Sie arbeiten mit dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) zusammen, der Anfang März Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen eingeleitet hatte.

  • 15:04

    Kein russisches Gas mehr für die Niederlande

    Der russische Energieriese Gazprom hat wie angekündigt seine Lieferungen an die Niederlande eingestellt. Das Unternehmen habe seine Zahlungen für April nicht in der geforderten Rubel-Form geleistet, teilte Gazprom mit.

    Gazprom berief sich in seiner Entscheidung auf ein Dekret von Präsident Putin, wonach alle Käufer russischen Gases aus dem sogenannten unfreundlichen Ausland – wozu die EU-Länder aus Sicht Moskaus zählen – ihre Zahlungen ab April auf Rubel umstellen müssen.

    2021 hatte Russland 6.67 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Niederlande exportiert. Das entspricht rund 16 Prozent des dortigen Verbrauchs. Der niederländische Gashändler GasTerra hat nach eigenen Angaben den jetzigen Lieferstopp vorausgesehen und die fehlende Gasmenge schon aus anderen Quellen bezogen. Vor den Niederlanden hatte Gazprom die Lieferungen bereits an Polen, Bulgarien und Finnland eingestellt

    Gazprom-Logo auf einem Gebäude in Moskau.
  • 14:14

    Zürich: Bisher haben 400 ukrainische Flüchtlinge eine Arbeitsbewilligung

    Immer mehr ukrainische Flüchtlinge wollen arbeiten. Die Zahl der Gesuche um eine Arbeitsbewilligung hat in jüngster Zeit stark zugenommen, wie die Nachrichtenagentur SDA schreibt. Das Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit hat bisher über 400 Arbeitsbewilligungen erteilt.

    Die Geflüchteten würden sich vermehrt um eine Anstellung bemühen, teilte die Volkswirtschaftsdirektion mit. Ein grosser Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S wird im Bildungsbereich tätig. Auch in der Gastronomie finden viele eine Stelle. Gemäss Angaben des Kantons würden sich die Stellen aber über alle Branchen hinweg verteilen.

    Auch bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) melden sich vermehrt Geflüchtete: Aktuell sind rund 240 Ukrainerinnen und Ukrainer bei den RAV gemeldet. Rund 150 meldeten sich selber an, die anderen wurden von den Sozialdiensten der Gemeinden zugewiesen.

  • 13:33

    Öl-Embargo soll mit Übergangsfristen greifen

    Das von den EU-Staats- und Regierungschefs beschlossene Embargo gegen russisches mit Tankern transportiertes Öl soll mit Übergangsfristen greifen. Für anlandendes Rohöl seien dafür sechs Monate, für raffinierte Produkte acht Monate vorgesehen, sagte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Die Fristen griffen, wenn das sechste Sanktionspaket der EU gegen Russland formal beschlossen sei. Erwartet wird, dass die Botschafter der 27 Mitgliedstaaten noch diese Woche den entsprechenden Beschluss fassen. Die Übergangsfristen sind identisch mit einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission Anfang des Monats.

    Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs hatten in der Nacht auf heute auf einem Sondergipfel einen weitgehenden Importstopp von russischem Öl beschlossen. Dies betrifft aber nur Transporte mit Öltankern über den Seeweg, Pipeline-Öl wurde auf Drängen vor allem Ungarns von dem Embargo ausgeschlossen.

  • 13:08

    Internationale Helfer: Tausende Zivilisten in Sjewjerodonezk brauchen Hilfe

    Angesichts heftiger Gefechte um die frühere Grossstadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine warnen internationale Helfer, dass die humanitäre Lage vor Ort immer katastrophaler werden könnte. «Wir befürchten, dass bis zu 12’000 Zivilisten in der Stadt im Kreuzfeuer gefangen sind, ohne ausreichenden Zugang zu Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten oder Strom», teilte Jan Egeland, Generalsekretär der Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC), mit.

    In dem Ballungsraum Sjewjerodonezk-Lyssytschansk in der Region Luhansk haben vor dem Krieg 380’000 Menschen gelebt. Inzwischen ist vor allem Sjewjerodonezk schwer beschädigt und entvölkert.

    Die russische Luftwaffe und Artillerie bombardieren seit Wochen die Stadt. Am Dienstag meldete der ukrainische Generalstab Sturmversuche russischer Truppen.

    In Zusammenarbeit mit örtlichen Partnern habe der NRC in der vergangenen Woche Lebensmittel und Hygieneartikel an die in der Region verbliebene Zivilbevölkerung verteilt, hiess es weiter. Die sich zuspitzenden Gefechte machten nun die Lieferung von Hilfsgütern unmöglich. Es gebe nur noch wenige Fluchtmöglichkeiten.

  • 12:47

    Zwei weitere russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen verurteilt

    In der Ukraine sind zwei weitere russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen verurteilt worden. Sie erhielten eine Haftstrafe von elfeinhalb Jahren, wie ein Gericht im zentralukrainischen Kotelewska in dem zweiten Prozess dieser Art seit Beginn der russischen Invasion Ende Februar entschied.

    Beide Kriegsgefangenen hatten in der vergangenen Woche zugegeben, einer Artillerieeinheit angehört zu haben, die von der russischen Region Belgorod aus Ziele in der ostukrainischen Region Charkiw beschossen hat. Der Beschuss zerstörte eine Bildungseinrichtung in der Stadt Derhatschi, es gab aber keine Opfer, so die Staatsanwaltschaft. Die als Artilleriefahrer und Schütze beschriebenen Soldaten wurden den Angaben zufolge gefangengenommen, nachdem sie die Grenze überschritten und den Beschuss fortgesetzt hatten.

    Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von zwölf Jahren gefordert, während die Verteidigung um Nachsicht bat und erklärte, die beiden Soldaten hätten nur Befehle befolgt und Reue gezeigt. Im ersten Kriegsverbrecherprozess in der Ukraine in Zusammenhang mit der russischen Invasion war vor rund einer Woche ein russischer Soldat zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

  • 12:28

    Ein OSZE-Mitarbeiter freigelassen

    Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) meldet die Freilassung eines ihrer vier festgehaltenen ukrainischen Mitarbeiter. Sie sei darüber sehr erleichtert, erklärt OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid auf Twitter. Aber auch die drei anderen Kollegen, die sich nach wie vor in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk in Gewahrsam befänden, müssten freigelassen werden.

  • 11:43

    Über 150 Tote: Russland meldet grossen Leichenfund in Asowstal-Fabrik in Mariupol

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben in den unterirdischen Bunkern der monatelang umkämpften Fabrik Asowstal mehr als 150 Leichen von ukrainischen Kämpfern gefunden. «In einem Container mit nicht mehr funktionierender Kühlung wurden 152 Leichen von gefallenen Kämpfern und Soldaten der ukrainischen Streitkräfte gelagert», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

    Die ukrainische Führung habe bis heute keine Anfrage gestellt, die Toten zu überführen. Im Gegenteil, die russischen Truppen hätten unter den Leichen Minen entdeckt, mit denen der Container wohl auf Anweisung Kiews in die Luft gesprengt werden sollte, um Russland anzuschwärzen, behauptete Konaschenkow. Russland werde die Toten in Kürze Vertretern der Ukraine übergeben, erklärte er.

  • 11:10

    Schweiz bereitet sich auf Folgen eines allfälligen Öl-Embargos vor

    Die Schweiz wird laut dem zuständigen Bundesamt spüren, wenn russisches Rohöl in Europa fehlt. Zur Überbrückung von Engpässen stehe das Mineralöl-Pflichtlager zur Verfügung. Laut Experte des Branchenverbandes ist die Versorgung aber nicht gefährdet.

    Die Schweiz beziehe zwar kein Rohöl direkt aus Russland, doch importiert sie erdölbasierte Energieträger wie Dieselöl und Benzin zu fast drei Vierteln des Inlandsabsatzes aus der EU, schrieb das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Rund 50 Prozent der in der Schweiz verbrauchten Energie machen laut Webseite des eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Erdölbrennstoffe und Treibstoffe aus.

    Der Bundesrat übernimmt zwar nach Prüfung im Normalfall die Sanktionen der EU gegen Russland. Ein Entscheid bezüglich eines Öl-Embargos ist zurzeit noch nicht gefallen.

    Auf alle Fälle müsste sich der Markt neu organisieren und für Ersatz sorgen, schrieb das BWL. Vorbereitungen für ein solches Szenario seien seit einiger Zeit im Gang. Bei einer schweren Mangellage wäre der Bedarf an Autobenzin und Heizöl beispielsweise durch das Pflichtlager für 4.5 Monate gedeckt.

  • 10:19

    Laut Bürgermeister: Evakuierungen aus Sjewjerodonezk sind derzeit nicht möglich

    Die ukrainischen Truppen halten nach Angaben der Stadtverwaltung nach wie vor die schwer umkämpfte ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk. Die Streitkräfte kämpften weiter gegen die langsam eindringenden russischen Verbände, sagt Bürgermeister Olexandr Strjuk im ukrainischen Fernsehen. «Die Stadt ist noch in ukrainischer Hand», sagt er. Evakuierungen seien angesichts der Kämpfe derzeit aber nicht möglich.

  • 9:33

    Erstes Frachtschiff soll Mariupol verlassen haben

    Erstmals seit der vollständigen Einnahme von Mariupol durch die russischen Streitkräfte Anfang des Monats hat ein Schiff den Hafen der südostukrainischen Stadt am Asowschen Meer verlassen, wie der Anführer der prorussischen Separatisten in der ostukrainischen Region Donezk, Denis Puschilin, mitteilt. Das Schiff sei mit einer 2500 Tonnen schweren Metall-Ladung nach Russland unterwegs, erklärt Puschilin über den Messenger-Dienst Telegram. Die Ukraine bezeichnet den Transport als Plünderung.

    Russland kontrolliert die lange schwer umkämpfte Hafenstadt seit Anfang Mai. Andere ukrainische Häfen werden von Russland blockiert. Sie sind auch wichtig für die Ausfuhr von Getreide für den Weltmarkt.

    Kräne am Hafen von Mariupol (30. Mai 2022).

    Legende:
    Mariupol ist eine wichtige Hafenstadt (30. Mai 2022).

    Reuters

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