Kultur: Die neusten Meldungen

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Rihanna soll im Februar vor einem Millionen-Publikum auftreten.

Francesco Castaldo / www.imago-images.de

(dpa) Rihanna soll es Superstars wie Madonna, Lady Gaga, Beyoncé, Justin Timberlake und Prince nachmachen: Die 34-jährige Sängerin aus Barbados ist beim kommenden Super Bowl LVII in der NFL Star der Halbzeit-Show. Das teilte die National Football League am Sonntag mit. Der Super Bowl ist für den 12. Februar 2023 in Glendale im amerikanischen Gliedstaat Arizona geplant.

Die Grammy-Gewinnerin postete auf Instagram ein Foto, auf dem ihre Hand mit einem Football zu sehen ist. Fans reagierten begeistert, in wenigen Stunden sammelte der Post bereits über drei Millionen Likes. Die NFL stellte das Foto auf Twitter.

Musik-Ikone Rihanna («Umbrella») ist auch durch ihre Kosmetiklinie («Fenty Beauty») und ihre Unterwäschemarke Grossverdienerin. Die Sängerin und ihr Freund, der amerikanische Rapper Asap Rocky, sind im Mai erstmals Eltern geworden.

Das NFL-Finale zählt zu den grössten TV-Ereignissen des Jahres in den USA. Ein Auftritt bei dem Star- und Werbespektakel gilt als Highlight einer musikalischen Karriere. Im vergangenen Februar sahen in den USA 120 Millionen Menschen die Show der Musikstars Dr. Dre, Snoop Dogg, Eminem, Mary J. Blige und Kendrick Lamar in Los Angeles. Sie stand damit zum ersten Mal ganz im Zeichen von Hip-Hop, R&B und Rap. Der Auftritt wurde mit drei Creative Emmy Awards ausgezeichnet.

Documenta in Kassel nach 100 Tagen beendet

Ein Plakat der Documenta 2022 in Kassel.

Ein Plakat der Documenta 2022 in Kassel.

Thomas Lohnes / Getty Images Europe

(dpa) Die Documenta in Kassel ist nach 100 Tagen Laufzeit zu Ende gegangen. Die neben der Biennale in Venedig weltweit bedeutsamste Ausstellung für zeitgenössische Kunst stand im Schatten immer neuer Antisemitismus-Vorwürfe.

Bereits zu Jahresbeginn waren erste Stimmen laut geworden, die dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa und einigen eingeladenen Künstlern eine Nähe zur anti-israelischen Boykottbewegung BDS vorwarfen. Kurz nach Eröffnung Mitte Juni wurde eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt und abgebaut. Auch danach wurden Werke mit antijüdischen Stereotypen entdeckt, die scharfe Kritik und Forderungen nach einem Abbruch der documenta auslösten.

Die Documenta zog zahlreiche Besucher an – auch wenn die Zahl laut Interims-Geschäftsführer Alexander Farenholtz etwa 15 bis 20 Prozent unter dem Rekordwert der Vorgängerveranstaltung liegt.

Louise Fletcher mit 88 Jahren gestorben

Louise Fletcher spielte die grausame Schwester Ratched in dem Psychiatrie-Drama «Einer flog über das Kuckucksnest».

Louise Fletcher spielte die grausame Schwester Ratched in dem Psychiatrie-Drama «Einer flog über das Kuckucksnest».

Imago

(dpa) Die amerikanische Schauspielerin Louise Fletcher, die für ihre ikonische Rolle als bösartige Krankenschwester in «Einer flog über das Kuckucksnest» einen Oscar gewann, ist tot. Nach Angaben ihres Sohnes starb sie am Freitag in ihrem Haus in Südfrankreich, wie das amerikanische Filmportal «Hollywood Reporter» berichtete. Ihr Sprecher David Shaul habe den Tod der Schauspielerin bestätigt, berichteten die «New York Times» und «Deadline.com» am Samstag.

Seit Ende der 1950er Jahre spielte Fletcher in Film- und Fernsehproduktionen mit. Schlagartig berühmt wurde sie durch ihre Rolle als die grausame Schwester Ratched in dem Psychiatrie-Drama «Einer flog über das Kuckucksnest» von Regisseur Miloš Forman. Sie gewann dafür 1976 den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Der Film holte weitere vier Oscars, als bester Film, für Drehbuch und Regie und für Hauptdarsteller Jack Nicholson.

Ihre Dankesrede auf der Oscar-Bühne hielt Fletcher teilweise auch in Gebärdensprache – sie war als Tochter gehörloser Eltern aufgewachsen.

«i-Tüpfelchen» für Elton John – Auftritt im Garten des Weissen Hauses

Elton John spricht, nachdem ihm im Rahmen seiner Abschiedstournee auf dem Rasen des Weissen Hauses am 23. September 2022 die National Humanities Medal verliehen wurde.

Elton John spricht, nachdem ihm im Rahmen seiner Abschiedstournee auf dem Rasen des Weissen Hauses am 23. September 2022 die National Humanities Medal verliehen wurde.

Bonnie Cash / Pool / EPA

(dpa) Auf Einladung des amerikanischen Präsidenten Joe Biden ist der britische Popstar Sir Elton John im Garten des Weissen Hauses aufgetreten. Unter einem festlichen Zeltdach vor der Regierungszentrale spielte der 75-Jährige am Freitagabend (23. 8.) umringt von Hunderten von geladenen Gästen auf einem Flügel und sang dazu zum Auftakt sein berühmtes Lied «Your Song». Er sei schon an einigen schönen Orten aufgetreten, sagte Elton John zu Beginn, doch dies sei «das i-Tüpfelchen».

Biden und seine Ehefrau Jill richteten die Veranstaltung nach Angaben des Weissen Hauses aus, um die «die heilende und verbindende Kraft der Musik» zu feiern. «Nur wenige Dinge haben die Kraft, uns so zusammenzubringen wie Musik», sagte die First Lady. «Sie kann uns dazu bringen, uns auf der Tanzfläche gemeinsam zu bewegen, mit Fremden mitzusingen, wenn wir eine vertraute Melodie hören. Sie ist eine Stimme für die Gefühle, die wir nicht immer definieren können.»

Joe Biden schwärmte, Elton John habe in seiner musikalischen Karriere anderen viel Hoffnung gegeben. «Elton Johns Musik hat unser Leben verändert», sagte der Präsident und schob an den Popstar gerichtet nach: «Danke, dass Sie die Seele unserer Nation bewegen.»

Im Publikum waren nach Angaben des Weissen Hauses etwa 2000 Gäste, darunter die frühere First Lady Laura Bush, diverse Kabinettsmitglieder und Kongressabgeordnete, Lehrer, Schüler, Rettungskräfte, Pfleger sowie Aktivisten und Menschen, die sich gegen Diskriminierung stark machen.

Thielemann in Berlin: Vielleicht, wer weiss,

«Schauen wir mal weiter, was sich so ergibt»: Christian Thielemann wird als Nachfolger von Daniel Barenboim für die Berliner Staatsoper Unter den Linden gehandelt.

«Schauen wir mal weiter, was sich so ergibt»: Christian Thielemann wird als Nachfolger von Daniel Barenboim für die Berliner Staatsoper Unter den Linden gehandelt.

Ernst Wukits / www.imago-images.de

(dpa) Der Dirigent Christian Thielemann will sich nicht auf eine mögliche Nachfolge von Daniel Barenboim als Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper Unter den Linden festlegen. «Ich bin momentan gar nicht darauf aus, dass ich sowas in Erwägung ziehe», sagte Thielemann am Donnerstag in Berlin. Er sei noch zwei Jahre lang Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, «und dann schauen wir mal weiter, was sich so ergibt», sagte der 63-Jährige.

Der Vertrag Barenboims läuft bis 2027. Wegen einer Erkrankung des 79-jährigen Barenboim hat Thielemann kurzfristig das Dirigat für die Neuinszenierung von Richard Wagners «Ring des Nibelungen» übernommen. Das kolossale Werk aus vier Opern bringt die Staatsoper vom 2. Oktober an mit allen Premieren innerhalb einer Woche auf die Bühne. Die seit neun Jahren laufenden Vorbereitungen zielen auch auf Barenboims 80. Geburtstag am 15. November.

Thielemann war bereits künstlerischer Leiter der Osterfestspiele in Salzburg und Musikdirektor der Bayreuther Festspiele. Er verwies auf seinen vollen Kalender mit Planungen bis ins Jahr 2028. «Aber das Leben spielt ja komische Spiele. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich jetzt für den Ring hier sein würde», sagte er. «Wer weiss, was sich hier tut. Ich bin ja aus Berlin.» Thielemann lebt in Potsdam. Eigentlich hätte er jetzt Urlaub gehabt. «Ich wäre jetzt Fahrrad auf Sylt gefahren.»

Im Beisein von Bundespräsident Ignazio Cassis und Stadtpräsidentin Corine Mauch eröffnete das 18. ZFF

ZFF Managing Director Elke Mayer, Stadtpräsidentin Corine Mauch, Bundespräsident Ignazio Cassis und ZFF Artistic Director Christian Jungen.

ZFF Managing Director Elke Mayer, Stadtpräsidentin Corine Mauch, Bundespräsident Ignazio Cassis und ZFF Artistic Director Christian Jungen.

Michael Buholzer / KEYSTONE

sca. Bundespräsident Ignazio Cassis, der gerade von der Uno-Generalversammlung aus New York zurückgekehrt ist, eröffnete am Donnerstagabend im Kongresshaus Zürich das 18. Zurich Film Festival. Er machte auf die verbindende Wirkung des Kinos für die Menschen aufmerksam und bezeichnete die Kinos «als moderne Lagerfeuer» und «die Filme als Mittel der Verständigung über Grenzen hinweg».

Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch betonte in ihrer Rede die Bedeutung des Filmschaffens: «Filme sind nicht nur schön, sie sind mächtig und magisch. Nicht zuletzt, weil wir sie miteinander teilen. In diesem Sinne ist das Zürcher Filmfestival viel mehr als ein tolles Programm mit 146 Filmen, wobei manche sogar als Weltpremiere laufen.»

Eine Europapremiere war die Netflix-Produktion «The Swimmers», die im Beisein von Regisseurin Sally El Hosaini und Darsteller Matthias Schweighöfer gezeigt wurde. «The Swimmers» erzählt die wahre Geschichte der beiden Schwestern Yusra und Sarah Mardini, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Syrien fliehen müssen und in Deutschland auf einen Schwimmlehrer (Schweighöfer) treffen, der sie für die Olympischen Spiele in Rio 2016 trainiert.

«Es ist nicht nur ein inspirierender Film, der unseren Glauben an das Gute im Menschen stärkt», erklärte Artistic Director Christian Jungen in seiner Rede, «es ist auch ein extrem wichtiger Film für unsere Zeit, in der wieder Krieg in Europa herrscht. Denn er wirft ein Schlaglicht auf die Situation von Flüchtlingen.» Das Kino sei das Medium der Empathie, dass uns die Welt durch die Augen von anderen sehen liesse.

Kim de l’Horizon: Auch für den Schweizer Buchpreis nominiert

Kim de l’Horizon landet mit «Blutbuch» gleich auf zwei wichtigen Shortlists.

Kim de l’Horizon landet mit «Blutbuch» gleich auf zwei wichtigen Shortlists.

Anne Morgenstern

nad.

Sie haben es geschafft: Lioba Happel («Pommfritz aus der Hölle»), Thomas Hürlimann («Der rote Diamant»), Simon Fröhling («Dürrst»), Thomas Röthlisberger («Steine zählen») und Kim de l’Horizon («Blutbuch») sind die Namen und Werke, die auf der Shortlist für den Schweizer Buchpreis prangen.

Die Nominierung für den Schweizer Buchpreis folgt für de l’Horizon auf jene für den Deutschen Buchpreis.

Mit ihrer Wahl setzt die Jury zwei klare Schwerpunkte. Da ist einerseits die Familie als Motiv, eigentlich ein Schutzort, in den ausgewählten Werken jedoch düster und verletzend. In «Pommfritz aus der Hölle» lässt Happel den Gefängnisinsassen Fritz Bücher über seine Kindheit, über die gewalttätigen Eltern, die Ausweglosigkeit und schliesslich den Mord an der eigenen Mutter schreiben. Bei Röthlisberger geht es um Matti und Märtha, die sich nach vierzig Jahren getrennt haben. Um das gemeinsame Kind, das seinen Weg nicht findet, und schliesslich um die Blutlache, in der Matti eines Tages liegt – tot.

Kim de l’Horizons «Blutbuch» erzählt von Befreiung und Entkommen und davon, wieder in den Schoss der Familie zurückkehren zu müssen. Die Hauptfigur, die vergessen möchte, wird durch die Demenz der Grossmutter daran gehindert. «Blutbuch» schlägt die Brücke zum zweiten Schwerpunkt, dem queeren Lebensentwurf. Denn de l’Horizons Hauptfigur flieht vor der Familie und der Enge des schäbigen Vorortes nach Zürich, weil es sich dort als nonbinäre Person einfacher, besser leben lässt. Besser leben möchte auch Fröhlings homosexueller Protagonist in «Dürrst». Daran hindert ihn aber nicht nur die Gesellschaft, sondern auch seine bipolare Erkrankung.

«Sprachliche Virtuosität und Kühnheit» zeichnen laut der Jurysprecherin Sieglinde Geisel alle fünf Werke aus. Zudem würden alle fünf existenzielle Stoffe behandeln. «Einerseits liest man von Grenzerfahrungen wie Depression und Psychiatrie, der Auflösung der geschlechtlichen Identität sowie der ins Monströse gesteigerten Rache für eine traumatische Kindheit. Andererseits begegnet man narrativer Spannung, überbordender Fabulierlust und einem manchmal abgründigen Witz.»

Dieses Jahr hatten insgesamt 58 Schweizer Buchverlage 88 Werke für den Preis angemeldet. Wer von den fünf Verbliebenen den Preis in Empfang nehmen darf, wird nach einer ausgedehnten Lesetour aller Nominierten am Sonntag, dem 20. November, im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals «BuchBasel» bekanntgegeben.

Die Golden Globes sollen wieder zur Live-TV-Kiste werden

Das Begrüssungsschild über dem roten Teppich der 77. Golden-Globe-Verleihung im Januar 2020 im kalifornischen Beverly Hills.

Das Begrüssungsschild über dem roten Teppich der 77. Golden-Globe-Verleihung im Januar 2020 im kalifornischen Beverly Hills.

Jordan Strauss / AP

(dpa) Die Verleihung der Golden Globes soll im kommenden Jahr wieder live im Fernsehen übertragen werden. «Wir sind begeistert, die Rückkehr der Golden Globe Awards auf NBC am 10. Januar 2023 bekanntzugeben», teilte der Verband der Auslandpresse (HFPA) am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter und Instagram mit.

Im Januar dieses Jahres hatte der langjährige Haussender NBC die traditionelle TV-Übertragung der Preisgala abgesagt. Nominierte blieben der Veranstaltung fern, die Namen der Gewinnerinnen und Gewinner wurden nur über die Social-Media-Accounts des von Skandalen geplagten HFPA verkündet. Die kleine Organisation von in Hollywood ansässigen Auslandjournalisten war 2021 vor allem wegen fragwürdiger Praktiken sowie der Vorwürfe von Bestechlichkeit und mangelnder Vielfalt unter grossen Druck geraten. Viele Stars übten heftige Kritik, Firmen setzten die Zusammenarbeit aus.

Im Rahmen einer Umstrukturierung ist der Pool von Golden-Globe-Awards-Juroren vergrössert worden und nun vielfältiger. Ein Diversitätsberater wurde eingestellt, ein neuer Vorstand gewählt.

Der Verband, der über Jahre hinweg nur knapp hundert Mitglieder hatte, nahm nach eigenen Angaben 103 neue Juroren auf. Damit seien nun Stimmberechtigte, die 62 Länder repräsentierten, an Bord. Das Gremium, das über die Globe-Gewinner abstimmt, besteht laut der Mitteilung zu 52 Prozent aus Frauen. Gab es früher kein einziges schwarzes Mitglied, so wird der Anteil schwarzer Juroren nun mit 10 Prozent angegeben.

Die 79. Vergabe der Golden Globes im Januar 2022 war eine unspektakuläre Angelegenheit – ohne roten Teppich und ohne prominentes Publikum. Wegen der Corona-Pandemie war im Ballsaal des Beverly Hilton Hotel nur eine kleine Zahl von Gästen vertreten, unter ihnen HFPA-Mitglieder. Nominierte fehlten gänzlich. Die kommende Show zum 80. Jubiläum soll wieder im eleganten Beverly Hilton Hotel über die Bühne gehen. Weitere Details, etwa zur Moderation oder zu teilnehmenden Star-Präsentatoren, wurden zunächst nicht bekannt. Die Nominierungen in den üblicherweise 25 Film- und Fernsehkategorien sollen am 12. Dezember verkündet werden.

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