Mehr Nutzer, aber rote Zahlen: Spotify macht noch immer keinen Gewinn


Mehr Nutzer, aber rote Zahlen

Spotify macht noch immer keinen Gewinn

Wer vor dem Jahr 2000 geboren wurde, ist wahrscheinlich mit CDs und MP3-Playern aufgewachsen. Die neue Generation hingegen kennt nichts anderes als Musik aus dem Internet. Die jungen Leute sind nun auch für das neue Nutzerwachstum von Spotify verantwortlich.

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat im vergangenen Quartal deutlich mehr neue Nutzer gewonnen als erwartet. Im zweiten Quartal von April bis Juni registrierte das schwedische Unternehmen 551 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer, 27 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, wie Spotify mitteilte. Neue Abonnenten seien vor allem aus der Generation Z dazugekommen – also der Altersgruppe der zwischen 1997 und 2010 Geborenen.

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Die Zahl der Menschen mit Spotify-Abonnement stieg um 17 Prozent auf 220 Millionen. Entsprechend kletterte auch der Umsatz, und zwar um elf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Interessant macht den schnellen Zuwachs, dass Spotify, anders als die großen Konkurrenten Amazon und Apple, immer noch keine Musik mit Raumklang im Format Dolby Atmos im Angebot hat. Spotifys Gründer und Chef Daniel Ek setzte aber auf den Ausbau des Podcast-Geschäfts.

Gewinn macht Spotify aber weiterhin nicht. Der Verlust vertiefte sich sogar von 194 Millionen Euro im zweiten Quartal 2022 auf nun 247 Millionen Euro. Grund seien vor allem “Umstrukturierungskosten”. Unter anderem wegen höherer Abgaben an die Musikindustrie bleibt Spotify aber tief in den roten Zahlen. Das Unternehmen steuert nun mit einer Preiserhöhung in vielen Ländern gegen. Deutschland ist davon vorerst ausgenommen. Rivalen hatten bereits in den vergangenen Monaten die Preise erhöht.

Spotify hat seit seinem Start investiert, zunächst, um neue Märkte zu erobern, dann in neue Inhalte wie Podcasts. In die Produktion von Podcasts steckte Spotify nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Dollar. Von 2017 bis Ende 2022 wuchs zudem die Zahl der Beschäftigten um etwa das Dreifache auf 9800. In diesem Jahr hat das Unternehmen bereits zweimal angekündigt, Stellen zu streichen – insgesamt 800.

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