Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 00:15 Ukraine sieht Fortschritt bei westlichen Sicherheitsgarantien +++

Die ukrainische Führung sieht nach eigenen Angaben Fortschritte in ihrem Streben nach westlichen Sicherheitsgarantien vor einer künftigen Aggression Russlands. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner täglichen Videobotschaft von einem “diplomatischen Erfolg”. Inzwischen hätten sich 18 Staaten der Erklärung der Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7) zu solchen Sicherheitsgarantien angeschlossen. Details nannte er nicht. Mit Blick auf den Unabhängigkeitstag am kommenden Donnerstag sagte Selenskyj, die Ukraine habe einen Schritt vorwärts gemacht, um Teil der stärksten Staaten der Welt zu werden.

+++ 23:15 Biden: Russischer Angriffskrieg betrifft nicht nur Europa +++
Der russische Einmarsch in die Ukraine betrifft nach Auffassung von US-Präsident Joe Biden nicht nur Europa. “Diese Art von Invasion hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben”, sagte Biden nach einem Gipfeltreffen mit Japans Regierungschef Fumio Kishida und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in Camp David. Es sei nach Kriegsbeginn entscheidend gewesen, “deutlich zu machen, dass die Folgen eines Krieges weit über Europa hinausgehen”, sagte er. “Und was den Frieden angeht, so wollen wir das alle.” Allen voran wollten dies die Ukrainer. Die US-Regierung sei darüber ständig mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dessen Team in Kontakt, so Biden. “Russland hat bereits verloren und kann sein ursprüngliches Ziel nicht mehr erreichen, das ist nicht möglich.”

+++ 21:50 Generalstab: Russen gelingt Gegenschlag auf befreites Uroschajne nicht +++
Laut dem Generalstab der Ukraine haben die russischen Streitkräfte heute weitere erfolglose Gegenangriffe gegen das kürzlich befreite Uroschajne im Oblast Donezk unternommen. Gleichzeitig setzten die ukrainischen Streitkräfte Offensivoperationen in Richtung Melitopol und Berdjansk fort, festigen eingenommene Stellungen und führen Gegenbatteriefeuer durch, heißt es in dem Bericht. Nach Angaben des Generalstabs starteten die russischen Streitkräfte im Laufe des Tages einen Raketenangriff, 31 Luftangriffe und 45 Angriffe mit Mehrfachraketensystemen auf ukrainische Militärstellungen und besiedelte Gebiete, was Tote und Verwundete unter der Zivilbevölkerung forderte. Dem Bericht zufolge fanden rund 30 Kampfeinsätze statt.

+++ 21:19 Stellte Putin-Haftbefehl aus: Moskau setzt Chefankläger auf Sanktionsliste +++
Russland hat Sanktionen gegen den Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), Karim Khan, sowie mehrere britische Regierungsverantwortliche und Journalisten angekündigt. Das russische Außenministerium begründete das Vorgehen mit Londons “unerschütterlicher militärischer Unterstützung” für Kiew und der “aggressiven Umsetzung (…) einer feindseligen anti-russischen Politik”. Insgesamt wurden 54 Menschen auf die russische Liste der gegen Briten gerichteten Sanktionen gesetzt. IStGH-Chefankläger Khan, ebenfalls Brite, hatte Mitte März einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der “illegalen Deportation” tausender ukrainischer Kinder im Zuge des Konflikts zwischen Moskau und Kiew ausgegeben.

+++ 20:46 Ukrainischer Geheimdienst: Leiter der Besatzungspolizei in Enerhodar bei Explosion verletzt +++
Bei einer Explosion im besetzten Enerhodar im Oblast Saporischschja sind nach Angaben des Militärgeheimdienstes der Ukraine (HUR) mehrere hochrangige Beamte der russischen Besatzungsbehörden verletzt worden. “Gegen 9:23 Uhr ereignete sich im Büro des Polizeichefs eine heftige Explosion”, heißt es in dem Bericht. Der für die “Strafverfolgungs”-Abteilung des Enerhodar zuständige Oberst Pawlo Tschesanow des Innenministeriums Russlands, sein Stellvertreter für Operationen, der Leiter der Ermittlungsabteilung und mehrere andere hochrangige Beamte erlitten schwere Verletzungen, teilte die HUR mit und veröffentlichte Aufnahmen von offenbar einem Drohnenangriff gegen das Gebäude. Die Verwundeten seien untersucht und ins Krankenhaus eingeliefert worden, woraufhin die Besatzungsbehörden drei Krankenwagen schickte, um sie in das besetzte Melitopol zu transportieren. Anschließend würden die verletzten Offiziere mit Hubschraubern nach Russland gebracht, hieß es in seinem Bericht des Militärgeheimdienstes. Berichten zufolge erlitt die Station der russischen Besatzer erhebliche Schäden, als im dritten, vierten und fünften Stockwerk Brände ausbrachen.

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+++ 20:18 “Ukraine ist nicht bereit, von Melitopol abzuweichen” +++
Im Zuge der Gegenoffensive nimmt die Ukraine unter anderem die Stadt Melitopol ins Visier, um den Landweg zur Krim dichtzumachen. US-Geheimdienste bezweifeln jedoch, dass die Stadt befreit werden könne. Über die Stimmung im Land spricht ntv-Reporter Gordian Fritz.

+++ 19:46 Bericht: FSB verhört Kinder wegen angeblicher Verleumdung des Militärs durch Mutter +++
Der russische Geheimdienst FSB hat zwei Kinder – ein 9-jähriges Mädchen und einen 10-jährigen Jungen – verhört, während dieser ein Strafverfahren gegen die Mutter wegen angeblicher Verleumdung des russischen Militärs untersucht. Das russische Medium “Holod” berichtete am Vortag, dass die beiden Kinder im Rahmen der Ermittlungen gegen ihre Mutter Lidia Prudovskaya zur Befragung vorgeladen wurden, der vorgeworfen wird, die Streitkräfte des Landes in den sozialen Medien wiederholt “diskreditiert” zu haben. Die Kinder wurden am 31. Juli im Beisein eines Psychologen und eines Vertreters des Sozialdienstes jeweils 15 Minuten lang getrennt verhört. Laut “Holod” durfte Prudovskaya nicht anwesend sein, während ihre Kinder befragt wurden. Die Anklage gegen Prudovskaya, eine Anwältin aus der nordwestlichen Region Archangelsk, steht im Zusammenhang mit elf Beiträgen, die sie angeblich auf VK, dem russischen Facebook, verfasst hat. Prudovskayas VK-Beiträge waren Berichten zufolge nur Freunden zugänglich.

+++ 19:01 Vor Russland-Wahlen: Prominenter Beobachter inhaftiert +++
Wenige Wochen vor den Wahlen in Russland ist der prominente Beobachter Grigori Melkonjanz in Moskau inhaftiert worden. Ein Gericht in der Hauptstadt ordnete am Freitag gegen den Co-Vorsitzenden der Menschenrechtsorganisation Golos (deutsch: Stimme), die sich für freie Wahlen einsetzt, Untersuchungshaft bis 17. Oktober an. Die Golos-Beobachter legten in der Vergangenheit zum Ärger des Machtapparats immer wieder massive Verstöße gegen das Wahlrecht sowie Manipulationen offen. In Russland sind am 10. September vielerorts Wahlen geplant, darunter auch in Moskau, wo Bürgermeister Sergej Sobjanin auf einen Verbleib im Amt setzt. Die Nichtregierungsorganisation ist von den russischen Behörden seit 2013 als “ausländischer Agent” gebrandmarkt und sieht sich damit politischer Verfolgung ausgesetzt. Am Vortag hatte es auch Razzien in Wohnungen der unabhängigen Beobachter gegeben.

+++ 18:31 Bericht: Fast 500.000 Tote und Verletzte im Ukraine-Krieg +++
Die Zahl der seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar 2022 getöteten oder verwundeten ukrainischen und russischen Truppen nähert sich 500.000, berichtete die New York Times unter Berufung auf ungenannte US-Beamte. Die Zahl der militärischen Opfer in Russland nähert sich der 300.000-Marke, darunter bis zu 120.000 Tote und 170.000 bis 180.000 Verletzte, berichtete die Zeitung. In der Ukraine seien fast 70.000 Menschen ums Leben gekommen, 100.000 bis 120.000 seien verletzt worden, heißt es weiter.

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+++ 17:51 Neuste nordkoreanische Rakete entfacht Spekulationen über russische Mitarbeit +++
Nordkoreas neueste Hwasong-18-Interkontinentalrakete hat eine neue Debatte über Russlands Einfluss auf die schnelle Raketenentwicklung von Nordkorea entfacht. In einem am Vortag vom Washingtoner Center for Strategic and International Studies veröffentlichten Bericht argumentierte Theodore Postol, emeritierter Professor am Massachusetts Institute of Technology, dass die Interkontinentalrakete Hwasong-18 wahrscheinlich das Ergebnis einer technischen Zusammenarbeit mit Russland sei. Die Hwasong-18 wurde zweimal getestet, unter anderem am 12. Juli mit der längsten Flugzeit, die jemals für einen nordkoreanischen Raketentest durchgeführt wurde. Es ist die erste nordkoreanische Interkontinentalrakete, die Feststoff-Treibstoffe verwendet, was einen schnelleren und einfacheren Einsatz von Raketen im Krieg ermöglichen kann. “Das plötzliche Auftauchen dieser fortschrittlichen Fähigkeiten ist ohne die Zusammenarbeit der russischen Regierung und ihrer Wissenschaftler schwer zu erklären”, schrieb Postol.

+++ 17:17 Weißes Haus: F-16-Lieferung startet bei Ende der Pilotenausbildung +++
Die USA werden dem Transfer von F-16-Kampfflugzeugen durch Drittländer in die Ukraine grünes Licht geben, nachdem ukrainische Piloten ihre Ausbildung an dem Flugzeug abgeschlossen haben, sagte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan. Der US-Beamte fügte hinzu, dass Washington bei allen Elementen des Schulungsprogramms, einschließlich der Handbücher, eng mit europäischen Partnern zusammenarbeite.

+++ 16:44 Bericht: Russland rekrutierte in Polen geflüchtete Menschen, um Waffenlieferungen zu stoppen +++
Die Washington Post berichtet, dass die polnischen Behörden davon ausgehen, dass der russische Militärgeheimdienst GRU in Online-Stellenanzeigen Flüchtlinge aus der Ostukraine rekrutiert hat, um Waffenlieferungen in die Ukraine zu unterbinden, die durch das Land liefen. Nach Angaben polnischer Ermittler wurden diese Rekruten innerhalb weniger Wochen damit beauftragt, etwa polnische Seehäfen auszukundschaften, Kameras an Eisenbahnstrecken anzubringen und Ortungsgeräte in Militärfracht zu verstecken. Dann, im März, kamen dem Bericht zufolge erschreckende neue Befehle dazu, wie Züge mit Waffen in die Ukraine zum Entgleisen zu bringen. Das russische Außenministerium antwortete nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Obwohl die Bedrohung beseitigt wurde, sagte ein Ermittler der Washington Post, dass “eine umfassendere Bedrohung weiterhin besteht”. Russlands Spionagedienste bleiben in Polen aktiv, sagte er und “werden versuchen, die Fehler, die sie gemacht haben, zu beseitigen.”

+++ 16:13 Lukaschenko: Moskaus Kriegsziele “sind schon erreicht” +++
In einem Interview, das der russlandtreue Wiktor Medwedtschuk organisiert, schlägt der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko eher ungewohnte Töne an. Er sagt, Russland habe seine Kriegsziele inzwischen erreicht, es sei an der Zeit für Gespräche.

+++ 15:45 Rumänien bietet sich als Drehkreuz für ukrainischen Getreideexport an +++
Angesichts der von Russland angedrohten Angriffe auf zivile Schiffe an der ukrainischen Schwarzmeerküste bietet sich Rumänien als Drehkreuz für ukrainische Getreideexporte an. “Wir hoffen, dass mehr als 60 Prozent der gesamten ukrainischen Getreideexporte Rumänien durchqueren werden”, sagte Ministerpräsident Marcel Ciolacu nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Denys Schmyhal in Bukarest. Der rumänische Schwarzmeerhafen Constanta war bereits zentraler Teil der wichtigsten Alternativroute für ukrainische Getreideexporte, bevor Russland das internationale Abkommen zum sicheren Export über ukrainische Schwarzmeerhäfen im Juliaufgekündigt hatte.

+++ 15:14 Ukrainischer Kommandeur nutzt Soldaten als Bauarbeiter für sein Haus +++
Auf den Befehl ihres stellvertretenden Bataillonskommandeurs haben ukrainische Soldaten fast ein Jahr lang sein Privathaus im Oblast Odessa gebaut. Das berichtet das staatliche Ermittlungsbüro. Der Kommandeur wies demnach die Militäreinheit seit August 2022 an, für ihn in der Nähe von Odessa ein Anwesen zu errichten, anstatt ihren Pflichten zur Verteidigung und zum Schutz der Ukraine nachzukommen. Während die Militärangehörigen als Bauarbeiter arbeiteten, bekamen sie dem Bericht zufolge den gleichen Lohn wie ihre Kollegen im Kriegseinsatz. Dadurch entstanden dem Staat laut den Ermittlern Verluste in Höhe von mehr als 2 Millionen Hrywnja (50.000 Euro). Dem stellvertretenden Kommandanten wurde eine Verdachtsanzeige wegen Machtmissbrauchs zugestellt. Ihm drohen bis zu 12 Jahre Gefängnis.

+++ 14:43 Menschenrechts-Zentrum wird von russischem Gericht aufgelöst +++
Die russische Justiz hat die Auflösung des renommierten Sacharow-Zentrums angeordnet. Zur Begründung führte ein Gericht in der Hauptstadt Moskau an, in dem Zentrum fänden nicht genehmigte Konferenzen und Ausstellungen statt. Das nach dem sowjetischen Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow benannte Menschenrechts-Zentrum war vor knapp drei Jahrzehnten gegründet worden. Es gehörte zu den wenigen Organisationen, welche die offizielle Sichtweise des Kreml in Frage stellten, auch im Hinblick auf Moskaus militärische Intervention in der Ukraine. Bereits im Frühjahr war das Sacharow-Zentrum unter Verweis auf das Gesetz zu “ausländischen Agenten” gezwungen worden, seine historischen Räumlichkeiten in Moskau zu verlassen.

+++ 14:23 Russland verbietet moldauischen Beamten die Einreise +++
Nach Angaben staatlicher Medien hat Russland einer Gruppe namentlich nicht genannter Beamter aus Moldawien die Einreise verboten. Die russische Nachrichtenagentur RIA berichtete über den Schritt unter Berufung auf das Außenministerium des Landes. Die Beziehungen zwischen Moskau und Chisinau haben sich seit der russischen Invasion in der Ukraine verschlechtert. Anfang dieser Woche flogen 22 russische Diplomaten wegen des Abbruchs der Beziehungen aus der Hauptstadt Moldawiens. Das Außenministerium der Republik Moldau forderte Russland letzten Monat auf, seine Botschaftspräsenz in Chisinau zu reduzieren, weil es Befürchtungen über angebliche russische Versuche hatte, den kleinen Staat, der an Rumänien und die Ukraine grenzt, zu destabilisieren.

+++ 14:01 Sollte Deutschland Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern? +++
In der Debatte um die mögliche Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine wächst der Druck auf die Bundesregierung. Sowohl Politiker der Regierungsfraktionen als auch der Opposition fordern eine Lieferung. Aber es gibt auch Stimmen dagegen. Im aktuellen ARD-“Deutschlandtrend” sprechen sich 52 Prozent der Befragten gegen eine mögliche Lieferung von Marschflugkörpern aus. 36 Prozent sind dafür, 12 Prozent positionieren sich nicht.

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+++ 13:25 Aufnahme zeigt Drohnen-Explosion in “Moskwa City” +++
Anfang August beschädigt eine Drohne ein Hochhaus in dem Geschäftsviertel “Moskwa City”. Jetzt wird dieser Teil der russischen Hauptstadt erneut zur Zielscheibe. Videos zeigen einen Feuerball zwischen den Wolkenkratzern. Bürgermeister Sobjanin meldet, Moskaus Luftabwehr habe die Drohne abgefangen.

+++ 13:03 Ukrainischer Botschafter hofft auf rasche Entscheidung zu Taurus +++
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hofft auf eine rasche und positive Entscheidung zur Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper für sein Land. “Ich freue mich, dass die Unterstützung dafür steigt. Ich hätte es gern, wenn die Diskussion nicht so lange dauert wie die ganze Leoparden-Diskussion”, sagt er in Dresden nach einem Treffen mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Der CDU-Politiker hatte sich vehement gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ausgesprochen und den Satz geprägt: “Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten?” Zuletzt hatte die Ukraine eine Garantie abgegeben, dass sie westliche Waffen nicht auf russischem Gebiet einsetzen werde.

+++ 12:17 Angeblicher Drohnenangriff: Bürogebäude in Moskau geräumt +++
Nach einem anonymen Anruf, der vor einem ukrainischen Drohnenangriff warnt, werden im Moskauer Geschäftsviertel “Moskwa City” mehrere Gebäude geräumt. Laut “Kyiv Post” müssen 2000 Menschen ihre Arbeitsplätze verlassen. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen Menschen, die auf den Straßen stehen. Zuletzt hatte es mehrere Drohnenangriffe auf das Moskauer Viertel gegeben, bei denen Gebäude beschädigt wurden.

+++ 11:19 Russische Medien: Großfeuer in Ölterminal am Schwarzen Meer +++
In einem Hafenterminal von Noworossijsk am Schwarzen Meer bricht nach Angaben russischer Medien ein Großbrand aus. Es handelt sich demnach um ein Heizölterminal mit einer Kapazität von 119.000 Kubikmetern – Russlands wichtigstes Ölexportzentrum in der Region, von dem auch kasachisches Öl ausgeführt wird. Unklar ist bisher die Ursache des Feuers, ob es etwa durch einen ukrainischen Drohnenangriff verursacht wurde.

+++ 10:41 Lukaschenko würde bei Provokation Atomwaffen einsetzen +++
Belarus wäre bereit, die von Russland zur Verfügung gestellten Atomwaffen im Falle einer ausländischen “Aggression” einzusetzen. Das sagte Präsident Alexander Lukaschenko am Donnerstag. In dem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Belta, aus dem CNN zitiert, erklärte er weiter, Weißrussland werde sich “niemals in diesen Krieg einmischen”, es sei denn, Ukrainer überschritten die Grenze. “Wir werden Russland weiterhin helfen, es ist unser Verbündeter”, fügte er hinzu. Zudem warnte er, dass Belarus im Falle einer Provokation, vor allem durch NATO-Länder wie Polen, Litauen und Lettland, “sofort mit allem, was wir haben”, reagieren würde, einschließlich Atomwaffen. Nach der Verlegung der Wagner-Söldner nach Belarus haben die Anrainer zuletzt ihren Grenzschutz erhöht. Bereits im Juni hat Russland Atomsprengköpfe nach Belarus verlegt, behält aber laut eigenen Angaben die Kontrolle über sie.

+++ 10:21 Containerschiff “Joseph Schulte” erreicht Hafen in Istanbul +++
Ein im ukrainischen Odessa gestartetes Containerschiff hat Istanbul erreicht. Laut Schiffstrackern hat die “Joseph Schulte” bereits den Bosporus durchquert. Die Meerenge verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer. Derzeit liegt der Frachter vor dem Hafen von Ambarli im Süden Istanbuls. Das vom deutschen Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) betreute Schiff hatte über rumänische und bulgarische Hoheitsgewässer türkisches Gebiet erreicht. Das Containerschiff lag seit dem 23. Februar 2022 in Odessa vor Anker. Vergangene Woche hat die Ukraine die Einrichtung eines “humanitären Korridors” im Schwarzen Meer angekündigt. Durch diese Passage sollen Frachtschiffe, die seit Kriegsbeginn in Häfen festsitzen, das Land trotz russischer Drohungen verlassen können.

+++ 09:58 Jugendliche in Luhansk sollen zwangsweise russische Pässe erhalten +++
Laut Aktivisten will Russland in der besetzten Region Luhansk zwangsweise russische Pässe verteilen. Das berichtet das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine. Demnach sind die Besatzer “unzufrieden” mit der niedrigen Passrate in Luhansk. Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sollen nun gezwungen werden, noch vor dem 1. Oktober russische Pässe zu erhalten. “Eine Kommission wird in jeden der besetzten Bezirke geschickt, um nach Jugendlichen ohne feindliche Pässe zu suchen”, erklärt das Zentrum weiter. Die russische Führung will möglichst viele Menschen in den besetzten Gebieten mit Pässen ausstatten. Dafür gibt es besondere Anreize. Wer sich weigert, muss mit Strafen wie dem Entzug von Sozialleistungen rechnen, wodurch zum Beispiel Kinder keine Schulbildung erhalten würden.

+++ 09:33 London: Russland setzt Informationskrieg fort – mit Schulbüchern +++
Russland setzt nach Angaben der britischen Regierung nicht nur seine Kämpfe, sondern auch seinen Informationskrieg in der Ukraine fort. Das Verteidigungsministerium in London verweist auf ein neues Lehrbuch über russische Geschichte, das ab dem 1. September auch an Schulen in den besetzten Gebieten der Ukraine ausgegeben werden solle. “Das Buch lobt die sogenannte militärische Spezialoperation und beschreibt die Ukraine als einen ultra-terroristischen Staat.” Der Vizechef der Kremlverwaltung, Sergej Kirijenko, sei am 15. August nach Donezk im russisch besetzten Teil der Ostukraine gereist, hieß es. Er habe dort Schulen besucht und deren Integration ins russische Bildungssystem überprüft. Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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+++ 09:11 Strack-Zimmermann zu Taurus: “Wir müssen schnell entscheiden” +++
FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann spricht sich für eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus. “Wir entscheiden, und wir müssen schnell entscheiden”, sagt sie im ARD-“Morgenmagazin”. Die Ukraine müsse die Marschflugkörper schnell bekommen. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag erinnert daran, dass in der Ukraine jeden Tag Menschen sterben, Kinder verschleppt und Frauen vergewaltigt würden. Eine monatelange Diskussion könne man sich deshalb nicht erlauben.

+++ 08:33 Bericht: US-Geheimdienste glauben nicht an Einnahme von Melitopol durch Ukraine +++
Die US-Geheimdienste gehen laut einem Medienbericht davon aus, dass die ukrainische Gegenoffensive die wichtige südöstliche Stadt Melitopol nicht erreichen wird. Das schreibt die “Washington Post” unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Das würde bedeuten, dass die ukrainischen Truppen in diesem Jahr die russische Landbrücke zur Krim nicht kappen könnte und damit ein Hauptziel der Gegenoffensive verfehlen würde. Die Einschätzung beruht laut dem Bericht auf Russlands “brutalem Geschick” bei der Verteidigung besetzter Gebiete durch eine Phalanx von Minenfeldern und Schützengräben. In Kiew und den westlichen Hauptstädten dürfte das demnach zu Schuldzuweisungen darüber führen, warum eine Gegenoffensive, in die westliche Waffen und militärische Ausrüstung im Wert von mehreren Milliarden Dollar geflossen sind, ihre Ziele nicht erreicht hat.

+++ 07:56 “Wostok”-Kommandeur: Russland will den Krieg einfrieren +++
Der Kommandeur des mit Russland verbündeten “Wostok”-Bataillons, Alexander Chodakowski, geht davon aus, dass Russland den Krieg in der Ukraine entlang der aktuellen Frontlinien einfrieren will. Das berichtet das Institut for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht unter Berufung auf Chodakowskis Telegram-Kanal. Der Kommandeur erklärte demnach, dass Russland in naher Zukunft nicht in der Lage sein werde, die Ukraine militärisch zu besiegen und dass es unwahrscheinlich sei, dass die russischen Streitkräfte ohne Weiteres weitere ukrainische Städte einnehmen könnten. Er bilanziert, dass Russland wahrscheinlich zu einem “Waffenstillstand” kommen müsse und in eine Phase eintreten werde, in der es “weder Frieden noch Krieg” mit der Ukraine gebe. Die Ukraine wäre in diesem Zustand ausreichend geschwächt und Russland könne mehr Einfluss auf das Nachbarland ausüben als während der sogenannten militärischen Spezialoperation. Der ISW selbst geht demnach weiterhin davon aus, dass ein vorübergehender Waffenstillstand in der Ukraine und eine Verlängerung des Krieges für Russland nur von Vorteil sind, da sie es den russischen Streitkräften ermöglichen, sich neu zu formieren, und die Unterstützung des Westens für die Ukraine zermürben.

+++ 07:44 London kauft Kiew Luftabwehrsysteme für mehr als 100 Millionen Euro +++
Das britische Verteidigungsministerium unterzeichnet drei Verträge im Wert von über 90 Millionen Pfund (ca. 105 Millionen Euro) über die Lieferung von Luftabwehrsystemen an die Ukraine. Das berichtet der britische Sender Sky News. Der größte der drei Verträge ist demnach ein Vertrag mit dem norwegischen Verteidigungsunternehmen Kongsberg über unbemannte Luftfahrtsysteme (UAS) im Wert von 56 Millionen Pfund. Damit werden fahrzeuggestützte Drohnenabwehrsysteme bezahlt, die die Ukraine einsetzen kann, um russische UAS zu entdecken, zu verfolgen, zu zerstören und zu stören. Ein Beispiel für die Ausrüstung ist laut Sky News das CORTEX-Typhon-System, das von nur zwei Benutzern bedient werden kann. Es könne schnell eingesetzt und in kürzester Zeit neu positioniert werden.

+++ 07:05 Litauen schließt zwei Grenzübergänge zu Belarus +++
Als Reaktion auf die Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus schließt Litauen vorübergehend zwei seiner sechs Grenzübergänge zum Nachbarland. Auf Beschluss der Regierung des baltischen EU- und NATO-Landes sind von Freitag an die beiden Kontrollpunkte Sumskas und Tverecius bis auf Weiteres dicht. Nach Angaben des Innenministeriums sollten dort Betonblöcke und Stacheldrahtrollen errichtet werden. Die anderen vier Grenzübergänge zum autoritär regierten Belarus sollen geöffnet bleiben.

+++ 06:14 Moskau meldet Drohnenangriff – Trümmer beschädigen Gebäude +++
Über dem Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau wird eine Drohne abgeschossen. Das teilt der Bürgermeister der Stadt auf seinem Telegram-Kanal mit. Trümmer seien im Bereich des Expo-Centers niedergegangen, nennenswerte Schäden am Gebäude seien nicht verursacht worden. Das russische Verteidigungsministerium teilt in seinem Statement auf Telegram mit, die unbemannte Drohne hätte seine Flugbahn geändert, nachdem es von der Luftabwehr ins Visier genommen wurde und sei auf ein Bürogebäude gestürzt.

+++ 04:58 Netrebko-Auftritt in Prag abgesagt +++
Ein für den 16. Oktober in Prag geplanter Konzertauftritt der russischen Star-Sopranistin Anna Netrebko wird abgesagt. Das teilen die Prager Stadtverwaltung und Netrebkos Agentur der tschechischen Nachrichtenagentur CTK mit. Die Absage sei einvernehmlich erfolgt, betonen beide. “Wir haben uns geeinigt, dass wir dem politischen Druck nachgeben und Anna keine Entschädigung verlangen wird”, sagt eine Sprecherin der Konzertagentur. Der Prager Vizebürgermeister Jiri Pospisil begrüßt die Einigung und erklärt der CTK, ein Auftritt Netrebkos wäre vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine heikel gewesen: “Das ist eine richtige Entscheidung in Bezug auf unser Partnerland, das um seine Unabhängigkeit kämpft”, sagte er.

+++ 04:27 Selenskyj kündigt “Forum der Rüstungsindustrie” im Herbst an +++
Präsident Selenskyj kündigt für den Herbst ein “Forum der Rüstungsindustrie” in der Ukraine an. “Zum ersten Mal wird auf der Staatsebene eine Veranstaltung von solchem Ausmaß stattfinden”, sagt er bei seiner täglichen Abendansprache via Telegram. Bei der Veranstaltung sollen ukrainische und ausländische Rüstungshersteller ihre Produktion präsentieren. Selenskyj zufolge können dabei auch Möglichkeiten für neue Produktionsstätten in der Ukraine ausgelotet werden. Zudem sollen bei der Veranstaltung die bisherigen Errungenschaften des militärisch-industriellen Komplexes der Ukraine vorgezeigt werden.

+++ 03:02 USA genehmigen Entsendung von F-16 aus Dänemark und Niederlanden +++
Die USA genehmigen nach eigenen Angaben die Entsendung von F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden in die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland, sobald die Pilotenausbildung abgeschlossen ist. Das teilt ein US-Regierungsvertreter mit. Die Ukraine hat sich aktiv um die in den USA hergestellten F-16-Kampfflugzeuge bemüht, um der russischen Luftüberlegenheit etwas entgegenzusetzen. Dänemark und die Niederlande, die die Ausbildungskoalition anführen, hatten kürzlich um diese Zusicherungen aus Washington gebeten.

+++ 01:42 Selenskyj begrüßt neuen deutschen Botschafter +++
Der neue deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, hat dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sein Beglaubigungsschreiben überreicht. “Wir unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit”, schreibt Jäger zu diesem Anlass auf der Online-Plattform X, dem früheren Twitter. Der 59-jährige Diplomat hatte bereits im Juli als Botschafter in Kiew die Nachfolge von Anka Feldhusen angetreten. Der ukrainische Präsident begrüßte bei der Zeremonie auch die neuen Botschafter von Indonesien, Schweden, Chile, Kolumbien und Peru.

+++ 00:54 Russland: Angriff mit unbemanntem Boot abgewehrt +++
Zwei russische Kriegsschiffe wehren nach russischen Angaben einen ukrainischen Angriff mit einem unbemannten Boot nahe der Krim ab. Das russische Militär teilt mit, dass die Patrouillenschiffe “Pjotliwy” und “Wassili Bykow” auf das ukrainische Boot geschossen und es zerstört hätten.

+++ 00:03 Russland wirft US-Bürger Spionage vor +++
Die russischen Behörden gehen wegen “Spionageverdachts” gegen einen russischstämmigen US-Bürger vor. Das Lefortowo-Gericht gab die neuen Vorwürfe gegen den bereits wegen Bestechung zu einer Haftstrafe verurteilten Geschäftsmann nach Angaben russischer Staatsmedien bekannt. Informationen über die genauere Art der Vorwürfe seien derzeit noch nicht bekannt. Der Mann wurde nach Medienangaben in Russland geboren, zog aber später in die Vereinigten Staaten und nahm dort die US-Staatsbürgerschaft an. Im September 2022 wurde der Unternehmensmanager in Moskau nach Bestechungsvorwürfen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch das Umfeld des früheren russischen Vizeregierungschefs Arkadi Dworkowitsch soll nach offiziellen Angaben in den Fall verwickelt gewesen sein.

+++ 23:12 Selenskyj bedankt sich für IRIS-T-System aus Deutschland +++
Die Ukraine hat zwei IRIS-T-Luftabwehrsysteme aus Deutschland erhalten, wie der ukrainische Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache mitteilt. Selenskyj bedankt sich bei Deutschland für die Lieferung der Waffen, die er als leistungsstarkes und dringend benötigtes System bezeichnet. Die Ukraine wehrt sich gegen russische Luftangriffe. IRIS-T ist ein Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite. Es besteht aus einem Radar, Abschussvorrichtungen und Raketen.

+++ 22:37 Deutscher Frachter aus Odessa erreicht Istanbul +++
Der als erstes Schiff seit Mitte Juli aus dem Hafen im ukrainischen Odessa ausgelaufene Frachter “Joseph Schulte” hat Istanbul erreicht. Das unter der Flagge Hongkongs fahrende Schiff befindet sich vor dem Hafen der türkischen Metropole, wie auf Tracking-Websites für den Schiffsverkehr zu sehen ist. Die “Joseph Schulte” hatte seit Kriegsbeginn in der Ukraine festgesteckt und hatte Odessa am Mittwochmorgen über einen der Korridore für Handelsschiffe verlassen. Diese hatte die Ukraine eingerichtet, nachdem Russland im Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen war.

+++ 22:15 Bekannte ukrainische Soldaten werben um Rekruten +++
Mitten in ihrer bereits seit mehr als zwei Monaten andauernden Gegenoffensive startet die Ukraine eine neue Rekrutierungskampagne. In professionell gestalteten Videos beschreiben in der ukrainischen Bevölkerung bekannte Soldaten ihre Ängste, was einem wesentlichen Hindernis bei der Rekrutierung entgegenwirken soll. “Wir sind alle nur Menschen”, sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. “Wir überwinden diese Angst, um zu gewinnen.” Einer der Soldaten auf einem Plakat sagt etwa: “Angst hat jeder. Aber der Feind hat vor uns noch mehr Angst.”

+++ 21:47 Ukraine zuversichtlich zu EU-Beitrittsverhandlungen +++
Die ukrainische Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna äußert sich zuversichtlich, dass die Ukraine bis Oktober die Weichen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen stellen kann. Bis dahin werde das Land alle vereinbarten gesetzgeberischen und institutionellen Schritte sicherstellen, sagt sie bei einer Konferenz in Kiew. Für die vollständige Umsetzung dieser grundlegenden Reformen würden hingegen noch Jahre nötig sein. Im Oktober wird die EU-Kommission darüber entscheiden, ob sie den Staats- und Regierungschefs der EU empfiehlt, Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufzunehmen.

+++ 21:00 Bericht: Russland macht Fortschritte bei der Produktion von Kamikaze-Drohnen +++
Russland macht laut einem Medienbericht kontinuierliche Fortschritte bei der Produktion einer eigenen Version der iranischen Shahed-Drohne. Das berichtet die “Washington Post”. Demnach hat Russland in der autonomen Republik Tatarastan eine Produktionslinie aufgebaut, die darauf abzielt, bis zum Sommer 2025 6.000 Angriffsdrohnen zu bauen. Ziel sei es dabei auch, “Irans veraltete Fertigungstechniken” zu verbessern, um noch tödlichere Drohnen in größerem Maßstab zu produzieren.

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