Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 04:21 Biden geht nicht von Einsatz russischer Atomwaffen in der Ukraine aus +++

US-Präsident Joe Biden geht davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin im Krieg mit der Ukraine keine taktischen Atomwaffen einsetzen werde. “Nun, ich glaube nicht, dass er das tun wird”, antwortet Biden in einem Interview auf dem Sender CNN auf die Frage, für wie realistisch er es halte, dass Putin eine taktische Nuklearrakete einsetzen werde.

+++ 03:40 Russische Angriffe auf mindestens zehn Städte binnen 24 Stunden +++
Die jüngsten russischen Raketenangriffe haben nach Angaben des ukrainischen Militärs mehr als zehn Städte schwer getroffen, darunter Lemberg, Bachmut, Awdijiwka und Saporischschja. “In den vergangenen 24 Stunden haben die Besatzer erneut zu massiven Raketenangriffen gegriffen – mehr als 30 Marschflugkörper, sieben Luftangriffe und 25 Fälle von Beschuss”, teilen die Streitkräfte mit. Das ukrainische Militär habe mehr als 100 russische Soldaten in der südlichen Region Cherson getötet. Es gibt zunächst keine Angaben zu Opfern auf ukrainischer Seite. Reuters konnte die Berichte über die Kampfhandlungen nicht unabhängig überprüfen.

+++ 02:45 Vier zusätzliche HIMARS-Raketenwerfer aus den USA angekommen +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow dankt US-Präsident Joe Biden für vier zusätzliche HIMARS-Raketenwerfer (High Mobility Artillery Rocket System). “HIMARS-Zeit: Eine gute Zeit für die Ukrainer und eine schlechte Zeit für die Besatzer”, schreibt er nach der Ankunft der mobilen Mehrfachraketenwerfer auf Twitter. Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine während des Krieges bereits Sicherheitshilfen im Wert von mehr als 16,8 Milliarden Dollar bereitgestellt.

+++ 01:37 Lambrecht verurteilt russische Raketenangriffe auf Zivilbevölkerung +++
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister die russischen Raketenangriffe in der Ukraine scharf verurteilt. “Mit dem Raketenbeschuss ukrainischer Städte terrorisiert Putin unverhohlen die Zivilbevölkerung. Seine Verachtung gegenüber den Menschen steigt offensichtlich mit dem Scheitern seiner Pläne”, sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Unsere Unterstützung für die Ukraine müssen wir unvermindert fortsetzen.” Gerade die Lieferung von Flugabwehrsystemen sei deshalb der richtige Schritt.

+++ 00:41 Nato-Verteidigungsminister beraten über Unterstützung für Ukraine +++
Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten beraten heute in Brüssel über die weitere Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland. Bei dem Treffen soll es unter anderem um weitere Waffenlieferungen an die Ukraine für deren Verteidigung gegen Russland gehen. Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte im Vorfeld an, dass das Militärbündnis seine Unterstützung der Ukraine verstärken werde.

+++ 23:18 Weißes Haus: Weiter keine Hinweise auf russischen Atomwaffen-Einsatz +++
Den USA liegen weiterhin keine Hinweise auf russische Vorbereitungen für einen Atomwaffen-Einsatz in der Ukraine vor. “Wir sehen keine Anzeichen, nichts, was dafür sprechen würde, dass (Kremlchef Wladimir) Putin beschlossen hätte, Atom- oder Massenvernichtungswaffen in der Ukraine einzusetzen”, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, in Washington. Man sehe auch keine Anzeichen dafür, dass die zuständigen Stellen sich auf eine solche Entscheidung vorbereiteten, sagte er weiter.

+++ 22:07 IWF: Russische Wirtschaft wird deutlich weniger schrumpfen als zuletzt gedacht +++
Die russische Wirtschaft wird dieses und nächstes Jahr schrumpfen, aber deutlich weniger kräftig als noch zuletzt angenommen. Das prognostiziert der Internationale Währungsfonds am Dienstag. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt Russlands 2022 um 3,4 Prozent zurückgehen und 2023 noch einmal um 2,3 Prozent. Der IWF hebt seine Schätzungen aus dem Juli damit deutlich um 2,6 Prozentpunkte beziehungsweise 1,2 Prozentpunkte nach oben an. Zum Vergleich: 2021 – also vor dem Angriff auf die Ukraine und die vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen – war die russische Wirtschaft noch um 4,7 Prozent gewachsen. Im zweiten Quartal 2022 dürfte es laut IWF zwar ein deutliches Minus gegeben haben. Die Ölexporte seien aber nicht so schlecht gewesen und auch die Nachfrage im Inland zeige sich relativ stabil. Die Auswirkungen der Sanktionen des Westens wirkten sich nur bedingt auf den Finanzsektor in Russland aus. Auch der Arbeitsmarkt sei widerstandsfähig, so der IWF.

+++ 21:38 Selenskyj: Angriffe können Wiederaufbau lediglich verzögern +++
Nach einer zweiten Welle russischer Angriffe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten einen baldigen Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur versprochen. Der Beschuss am Dienstag habe die Reparatur zuvor beschädigter Objekte lediglich verzögert, sagt Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Mittwoch. “Wo es Verluste gab, gibt es bereits unseren Willen zum Aufbau. Wo es irgendwelche Hoffnungen des Feindes gab, wird es nur noch Ruinen der russischen Staatlichkeit geben.” Insgesamt habe Russland am Dienstag 28 Raketen auf sein Land abgefeuert, sagt Selenskyj. Davon habe die ukrainische Luftverteidigung 20 abgefangen. Von 15 Drohnen seien fast alle abgeschossen worden.

+++ 21:06 Stoltenberg: Auch bei Einsatz kleinerer Atomwaffen gibt es Konsequenzen +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland für den Fall des Einsatzes von Atomwaffen im Ukraine-Krieg erneut mit Konsequenzen gedroht. “Wenn Russland Atomwaffen einsetzt, wird das verschiedene Konsequenzen haben, auch beim Gebrauch kleinerer atomarer Waffen”, sagt der Norweger dem Nachrichtenportal “ZDFheute.de” vor einem Treffen der Verteidigungsminister der 30 NATO-Staaten am Mittwoch in Brüssel. Er wolle nicht zu sehr ins Detail gehen. “Das Wichtigste ist, zu verhindern, dass dies geschieht.”

+++ 20:38 ntv-Reporter: Stromversorgung um Lwiw ist “ganz, ganz eingeschränkt” +++
Russlands neue Angriffe treffen zahlreiche zivile Ziele in der Ukraine und legen große Teile der kritischen Infrastruktur lahm. Umso wichtiger sei jetzt eine Unterstützung der Luftabwehr. ntv-Reporter Jürgen Weichert schildert die Lage in Horodok, einem Ort nahe Lwiw.

+++ 20:03 Putin verlängert Lebensmittelembargo gegen EU und weitere Staaten +++
Kremlchef Wladimir Putin hat das Einfuhrverbot von Lebensmitteln aus Deutschland und Dutzenden weiteren Staaten per Dekret um ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 2023 verlängert. Das geht aus einem jüngst veröffentlichten Dokument zu “speziellen wirtschaftlichen Maßnahmen” hervor, mit denen die Sicherheit der russischen Föderation garantiert werden soll. Das im August 2014 erstmals verhängte Embargo etwa für Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse aus der EU war eine Reaktion auf die Strafmaßnahmen des Westens gegen Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts. Putin hatte immer wieder erklärt, das Embargo helfe auch, die Selbstversorgung – etwa in der Milchwirtschaft – zu verbessern, um weniger abhängig von Importen zu sein. Das Embargo betrifft außer der EU auch die USA, Australien, Kanada und die Ukraine.

+++ 19:34 Bericht aus zwei befreiten ukrainischen Dörfern: Es fehlt an Allem +++
In den von russischer Besatzung befreiten Dörfern Jarowa und Swjatohirsk ist die Freude über ein vorläufiges Ende der Angriffe groß. Doch nach Monaten des Beschusses ist von den ursprünglichen Orten nicht mehr viel übrig. Dennoch möchten Einige ihre Heimat nicht verlassen.

+++ 19:03 Sprach Musk vor Verkündung seines Friedensplan direkt mit Putin? +++
Nachdem Elon Musk vor wenigen Tagen einen Friedensplan für die Beilegung des Kriegs in der Ukraine vorlegte – und zwar via Twitter – kam reichlich Kritik gegen ihn auf, vor allem von ukrainischer Seite. Denn Musk bewegte sich relativ nahe am Forderungsspektrum der Russen. Nun heißt es in einem Bericht des Magazins “Vice”, dass Musk vor Verkündung des Friedensplans, den viele bisher für von Musk selbst erdacht hielten, persönlich (“directly”) mit Putin gesprochen habe. Neue Kritik könnte somit aufkommen. Das Medium beruft sich auf Informationen aus einem Newsletter von US-Politikwissenschaftler Ian Bremmer. Diesem habe Musk demnach erzählt, dass Putin zur Erreichung seiner Ziele alles tun würde – einschließlich der Möglichkeit eines Nuklearschlags, sollte die Ukraine in die von Russland annektierte Halbinsel Krim einmarschieren.

Update 19:09 Uhr: Auf die Frage eines Twitter-Nutzers, ob die Vice-Geschichte wahr sei, antwortet Musk: “Nein, ist sie nicht. Ich habe nur einmal mit Putin gesprochen, und das war vor etwa 18 Monaten. Das Thema war Weltraum.”

+++ 18:43 IAEA-Chef Grossi fordert bei Treffen mit Putin eine AKW-Schutzzone +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat bei einem Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin eine Schutzzone um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. “Wir dürfen keine Zeit verlieren”, erklärt Grossi nach dem Gespräch in St. Petersburg laut Mitteilung. Die Lage um das von Russland besetzte AKW sei wegen der häufigen militärischen Angriffe “zunehmend gefährlich, instabil und herausfordernd”. Zur Vermeidung eines Atomunfalls schlägt Grossi Putin die Einrichtung einer Waffenstillstandszone vor. Eine Demilitarisierung mit Truppenabzügen ist nicht Teil des Plans. Kremlchef Putin sagte zur Begrüßung, Russland sei bereit, die “Situation” rund um das AKW Saporischschja zu besprechen. “In jedem Fall sind wir offen für diesen Dialog und froh, Sie zu sehen.”

+++ 18:15 Merz: Putin wird mit neuen Angriffen keinen Erfolg haben +++
CDU-Chef Friedrich Merz hat die verstärkten Angriffe Russlands auf zivile Ziele in der Ukraine kritisiert und als Kriegsverbrechen bezeichnet. “Wir können Russland nur erneut auffordern, jetzt wirklich aufzuhören, die Zivilbevölkerung zu terrorisieren und das Land zu bombardieren”, sagt der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag in Berlin. Es handele sich um “Verzweiflungstaten” des russischen Präsidenten Wladimir Putin. “Was Putin dort macht, wird keinen Erfolg haben”, erklärte Merz.

+++ 17:43 Sicherheitsexperte: “Munitionsflüsse der Russen versiegen nach und nach” +++
Die neuen Angriffe auf ukrainische Städte seien keine Provokation, sondern ein “Zeichen der begrenzten russischen Möglichkeiten”, meint Joachim Weber. Außerdem schätzt der Sicherheitsexperte einen Bericht des britischen Geheimdienstes ein und benennt ein “Zeitfenster” für die Ukraine.

+++ 17:19 NATO will wegen Krieg in der Ukraine Rüstungsproduktion ankurbeln +++
Die NATO-Staaten wollen wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine die Produktionskapazitäten für Munition und Ausrüstung erhöhen. “Je länger sich dieser Krieg hinzieht, desto wichtiger ist es, dass wir dann auch in der Lage sind, Vorräte wieder aufzufüllen”, sagt Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Beim Treffen der Verteidigungsminister der 30 NATO-Staaten sollten im Laufe der Woche entsprechende Beschlüsse getroffen werden. Diese würden langfristige Nachfrage für die Industrie sichern, die wiederum in neue Produktionskapazitäten investieren müsse. Dadurch solle die Bereitstellung von Material an die Ukraine beschleunigt werden.

+++ 16:48 Bericht: Ukraine hat erste deutsche Flugabwehrwaffe IRIS-T SLM erhalten +++
Nach Ankündigungen einer bevorstehenden Übergabe des deutschen Luftverteidigungssystems IRIS-T SLM in den vergangenen Tagen ist diese einem Bericht zufolge nun nahe der polnisch-ukrainischen Grenze erfolgt. Der “Spiegel” berichtet, das erste von vier versprochenen Systemen sei dort an das ukrainische Militär übergeben worden. Das IRIS-T SLM ist das modernste Flugabwehrsystem, über das die Bundesrepublik verfügt. Die Bundeswehr selbst nutzt die Waffe noch nicht. Das 140 Millionen Euro teure System besteht aus vier Fahrzeugen – einem Feuerleitgerät und drei Raketenwerfern. Es soll eine mittlere Großstadt vor Angriffen aus der Luft schützen können.

+++ 16:16 Die NATO verdoppelt ihre Präsenz in Ost- und Nordsee nach Nord Stream-Vorfall +++
Die NATO hat nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg ihre Präsenz in der Ost- und in der Nordsee nach der “Sabotage” an den Nord-Stream-Pipelines verdoppelt. “Wir haben unsere Präsenz in der Ostsee und in der Nordsee auf mehr als 30 Schiffe verdoppelt”, erklärt Stoltenberg in Brüssel. Die Schiffe würden aus der Luft und von “Unterwasser-Kapazitäten” unterstützt.

+++ 16:02 Protestler beschimpfen geflüchtete Ukrainer als “Nazis” +++
Bei erneuten Demonstrationen gegen den Ukraine-Kurs der Regierung treffen in Leipzig linke und rechte Akteure aufeinander. Dabei kommt es zu einer bizarren Szene: Protestierende skandieren “Nazis raus” in Richtung geflüchteter Ukrainer.

+++ 15:36 NATO-Generalsekretär Stoltenberg kündigt weitere Ukraine-Hilfe an +++
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat nach massiven russischen Luftangriffen gegen die Ukraine zusätzliche Militärhilfe für die Streitkräfte der Regierung in Kiew angekündigt. “Wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine verstärken und aufrechterhalten, damit sie sich weiterhin verteidigen und ihr Territorium von der russischen Besatzung befreien kann”, sagt der Norweger vor einem Treffen der Verteidigungsminister der 30 NATO-Staaten in dieser Woche in Brüssel. Das Momentum liege bei der Ukraine. Diese mache weiterhin bedeutende Fortschritte. Die Verbündeten seien sich in ihrer Unterstützung für die Souveränität und Selbstverteidigung der Ukraine einig, betont Stoltenberg. Man werde mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow besprechen, was sein Land am dringendsten benötige. Er freue sich über die jüngsten Ankündigungen der Bündnispartner, modernere Luftabwehrsysteme und andere Fähigkeiten bereitzustellen, so Stoltenberg.

+++ 15:07 Berliner Gericht: Russisches Panzerwrack darf an Botschaft aufgestellt werden +++
Ein zerschossener russischer Panzer darf als zeitweiliges Mahnmal gegenüber der russischen Botschaft in Berlin aufgestellt werden. Das entschied das Berliner Verwaltungsgericht. Der Bezirk hatte dies verhindern wollen und argumentiert, dass in dem Wrack “wahrscheinlich Menschen gestorben” seien, die Ausstellung sei daher nicht angemessen. Die Initiatoren der Ausstellung in Berlin, Enno Lenze und Wieland Giebel vom Museum Berlin Story Bunker, hatten Ende Juni für ihren Verein Historiale den Antrag für das Projekt gestellt. Das für öffentliches Straßenland zuständige Bezirksamt hatte ihn abgelehnt. Der scheidende ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sagte daraufhin dem “Tagesspiegel”: “Das zerstörte Kriegsgerät Russlands, das im Herzen Berlins ausgestellt würde, sollte den Menschen in Deutschland ein hautnahes Gefühl von dem brutalen Vernichtungskrieg vermitteln.” Die Botschaft unterstütze das Projekt mit aller Kraft.

+++ 14:42 Vitali Klitschko inspiziert “seine” Brücke in Kiew +++
Bei den Angriffen auf Kiew und andere Städte beschränken sich die Russen nicht auf militärische Ziele. Einige der betroffenen Gebäude scheinen vielmehr einen symbolischen Wert zu haben – so wie die “Klitschko-Brücke”. Nach dem Angriff macht sich Vitali Klitschko selbst ein Bild von den Schäden.

+++ 14:21 WMO-Chef beschreibt Krieg gegen die Ukraine aus Klimaperspektive als “Segen” +++
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dürfte die Umstellung auf klimafreundlichere Energieerzeugung nach Ansicht des Chefs der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, beschleunigen. Die durch den Krieg ausgelöste Energiekrise werde in Europa den Einsatz klimaschädlicher fossiler Brennstoffe – etwa in Kohlekraftwerken – zwar für einige Jahre erhöhen. Bei einer Betrachtung über fünf bis zehn Jahre sehe die Sache aber anders aus, sagt Taalas in Genf. Der Krieg gegen die Ukraine beschleunige den Umbau, mit mehr Energieeinsparmaßnahmen und mehr grüner Energie. “Aus Klimasicht darf der Krieg gegen die Ukraine als Segen betrachtet werden”, so Taalas.

+++ 13:59 Erdogan und Putin wollen sich in Kasachstan treffen +++
Kreml-Chef Wladimir Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wollen nach Angaben des türkischen Präsidialamts am Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana zusammenkommen. Das Treffen solle am Rande des Gipfels der Konferenz für Zusammenarbeit und vertrauensbildende Maßnahmen in Asien (CICA) stattfinden, sagt ein Beamter des Präsidialamts.

+++ 13:51 Ukraine: Russland bringt Drohnen nach Belarus +++
Russland sammelt nach ukrainischen Angaben weiterhin Kamikaze-Drohnen in Belarus an. Seit gestern habe Russland 31 Drohnen des Typs Shahed-136 aus iranischer Produktion nach Belarus gebracht, bis Freitag sollten acht weitere folgen, berichtet laut dem “Kyiv Independent” das Verteidigungsministerium der Ukraine. Belarus plant demnach, 13 Züge mit Munition seiner Streitkräfte nach Russland zu schicken.

+++ 13:31 Russland: Setzen Angriffe mit Langstreckenraketen fort +++
Russland setzt seine Angriffe auf die ukrainische Energie- und Militärinfrastruktur nach eigenen Angaben mit Langstreckenraketen fort. “Der Zweck des Angriffes wurde erreicht”, erklärt das Verteidigungsministerium. “Alle ausgewiesenen Einrichtungen wurden getroffen.” Teile der Ukraine sind nach den massiven Angriffen ohne Stromversorgung.

+++ 13:26 Ukraine meldet Rückführung von 62 Gefallenen +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die Rückführung der Leichen von 62 getöteten ukrainischen Soldaten von Russland erwirkt. “62 gefallene Helden wurden nach Hause zurückgebracht”, erklärt das Ministerium, das für Gebiete unter separatistischer Kontrolle zuständig ist. Darunter sollen auch die sterblichen Überreste der beim Bombardement der Haftanstalt von Oleniwka Getöteten sein. Die Verhandlungen seien schwierig gewesen, so das Ministerium.

+++ 13:14 Russland gibt sich offen für Treffen zwischen Putin und Biden +++
Die russische Führung zeigt sich offen für ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden. Russland würde eine solche Begegnung bei dem bevorstehenden G20-Gipfel nicht ablehnen und den Vorschlag prüfen, sollte es einen von den USA erhalten, sagt der russische Außenminister Sergej Lawrow im russischen Staatsfernsehen. Das G20-Treffen ist Mitte November auf Bali geplant. Russland sei auch bereit, sich Vorschläge zu Friedensgesprächen anzuhören, so der Außenminister. Er könne jedoch nicht im Voraus sagen, wohin dieser Prozess führen würde.

+++ 13:09 Ukraine nennt Angriffe auf Energieanlagen Kriegsverbrechen +++
Die Ukraine wirft Russland vor, mit seinen Angriffen auf ihre Energieanlagen Kriegsverbrechen zu begehen. Damit schaffe Russland absichtlich unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung, schreibt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. “Hauptziele russischer Angriffe sind Energieanlagen. Sie haben gestern viele getroffen, und sie treffen heute dieselben und neue. Dies sind Kriegsverbrechen, die lange im Voraus geplant wurden und darauf abzielen, unerträgliche Bedingungen für die Zivilbevölkerung zu schaffen – Russlands bewusste Strategie seit Monaten.”

+++ 13:02 NATO-Länderchefs verurteilen Angriffsserie +++
Die Präsidenten von elf NATO-Ländern in Mittel- und Osteuropa haben die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Ukraine scharf verurteilt. “Im Namen unserer Staaten fordern wir, dass Russland die Angriffe auf zivile Ziele sofort einstellt. Wir werden in unseren Bemühungen nicht nachlassen, die Verantwortlichen der heutigen Verbrechen vor Gericht zu bringen”, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Unterzeichnet ist sie von den Staatschefs von Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Nordmazedonien, Montenegro, Rumänien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei.

+++ 12:59 Lawrow: Haben von USA kein ernsthaftes Gesprächsangebot erhalten +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wirft den USA vor, de facto seit Langem in den Krieg in der Ukraine involviert zu sein. “Dieser Krieg wird von den Angelsachsen kontrolliert”, sagt er im russischen Staatsfernsehen. US-Beamte, darunter der Sprecher der nationalen Sicherheit des Präsidialamtes, John Kirby, hätten gesagt, die Vereinigten Staaten seien für Gespräche offen, Russland habe sich jedoch geweigert. “Das ist eine Lüge”, sagt Lawrow. “Wir haben keine seriösen Kontaktangebote erhalten.”

+++ 12:58 Lwiw meldet Stromausfall nach Raketenangriff +++
In Lwiw im Westen der Ukraine hat offenbar ein Raketenangriff die städtische Elektrizitätsversorgung getroffen. Etwa 30 Prozent der Stadt hätten keinen Strom mehr, teilt Bürgermeister Andrii Sadowji auf Telegram mit. Ein Reuters-Augenzeuge berichtet über drei Explosionen in Lwiw am Mittag.

+++ 12:53 Belarus: Truppen-Stationierung an Grenze ist Verteidigung +++
Die gemeinsame Stationierung von belarussischen und russischen Truppen in der Nähe zur Ukraine geschieht nach Angaben von Belarus aus Verteidigungszwecken. Das teilt das Verteidigungsministerium mit.

+++ 12:43 Orban: Merkel hätte Krieg verhindern können +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban geht davon aus, dass eine Kanzlerin Angela Merkel den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hätte verhindern können. Bei einer Veranstaltung des Magazins “Cicero” in Berlin sagte er laut offizieller Übersetzung, dass Merkel bereits 2014 durch ihr Agieren nach der russischen Annexion der Krim einen Krieg verhindert habe. “Was Angela Merkel gemacht hat zu Zeiten der Krim-Krise, das war ein Meisterwerk.” Es sei damals nicht zu einem Krieg gekommen, weil durch die diplomatischen Bemühungen Deutschlands der Konflikt isoliert worden sei.

+++ 12:18 Angriffsserie könnte Kriegsverbrechen darstellen +++
Die jüngsten russischen Angriffe könnten nach erster Einschätzung des UN-Menschenrechtsbüros Kriegsverbrechen darstellen. Gezielt Zivilisten oder Infrastruktur wie Kraftwerke, die die Menschen zum Überleben brauchen, ins Visier zu nehmen, sei nach internationalem humanitären Recht verboten, sagt eine Sprecherin des Büros in Genf. “Die Orte und die Uhrzeit der Angriffe – als die Menschen zur Arbeit gingen oder Kinder zur Schule brachten -, das ist besonders schockierend”, so Ravina Shamdasani.

+++ 11:57 Türkei ruft zu Waffenstillstand auf +++
Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu ruft Russland und die Ukraine zu einem schnellstmöglichen Waffenstillstand auf. “Eine Waffenruhe muss so schnell wie möglich erreicht werden. Je schneller, desto besser”, sagte Cavusoglu in einem Fernsehinterview. Beide Parteien hätten sich seit Gesprächen zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern im März in Istanbul von der Diplomatie entfernt. Cavusoglu forderte einen “gerechten Frieden für die Ukraine”. “Wo findet der Krieg statt? Er findet auf ukrainischem Boden statt”, sagte der Minister. “Es sollte ein Prozess starten, der die Grenzen und territoriale Integrität der Ukraine sicherstellt.”

+++ 11:44 Polen rät zur Ausreise aus Belarus +++
Mit Blick auf wachsende Spannungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg rät Polen seinen Bürgern von Reisen ins Nachbarland Belarus ab. Zuletzt habe es dort mehrfach Festnahmen polnischer Bürger gegeben, teilt das Außenministerium in Warschau mit. “Wenn sich die Situation verschlimmert, die Grenzen geschlossen werden und unerwartete Situationen auftreten, könnte die Evakuierung schwierig werden.” Polnischen Bürgern, die sich derzeit in Belarus aufhalten, rät das Ministerium zur Ausreise. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte gestern die Bildung einer gemeinsamen regionalen Militäreinheit mit der russischen Armee angekündigt.

+++ 11:24 Rheinmetall liefert im Ringtausch Panzer an Tschechien +++
Der Vertrag für den sogenannten Ringtausch mit Tschechien steht. Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert 15 Kampfpanzer und weiteres Gerät an die Tschechische Republik, wie er mitteilt. Die tschechischen Streitkräfte haben militärische Ausrüstung an die Ukraine abgegeben und erhalten im Austausch Kampfpanzer “Leopard 2A4” sowie einen Bergepanzer “Büffel”. Berliner Kreisen zufolge beläuft sich das Finanzvolumen auf umgerechnet 157 Millionen Euro. Im Auftragswert ist laut Rheinmetall ein Munitionspaket sowie ein integriertes Servicepaket für Ausbildungsleistungen und Ersatzteilversorgung enthalten. Das erste Fahrzeug soll im Dezember 2022 ausgeliefert werden, bis Ende 2023 soll die Auslieferung abgeschlossen sein.

+++ 11:03 Ukraine drosselt Stromexport +++
Die Ukraine hat die Stromlieferungen in die benachbarte Republik Moldau deutlich verringert. Am Morgen sei die Versorgung um rund 30 Prozent reduziert worden, teilt der stellvertretende Ministerpräsident der Republik Moldau, Andrei Spinu, auf Telegram mit. “Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Ukraine, der Europäischen Union und Rumänien auf der Suche nach einer Lösung, um die Republik mit Strom zu versorgen.” Die Ukraine hatte gestern erklärt, sie werde die Stromexporte in das europäische Netz aussetzen, nachdem ihr eigenes Netz von russischen Raketen getroffen wurde.

+++ 10:45 Kaim: Befürworter brutaler Militärschläge werden lauter +++
Die jüngsten Militärschläge gegen die Ukraine könnten Ausdruck einer Neuausrichtung der russischen Kriegstaktik sein. Erfolge der Ukraine hätten die Nationalisten in Moskau aufgescheucht, sagt Politikwissenschaftler Markus Kaim im ntv-Interview. Damit drohten brutale Luftangriffe gegen zivile Ziele wieder häufiger zu werden:

+++ 10:27 Russland überzieht Ukraine mit neuen Raketenangriffen +++
Russland hat mehrere ukrainische Regionen erneut mit Raketen und Kampfdrohnen beschossen. Nach Angaben ukrainischer Behörden zählen zu den Angriffszielen Saporischschja, die Umgebung von Kiew sowie die Gebiete Chmelnyzkyj und Dnipropetrowsk. Kremlnahe russische Militärblogger bestätigen den massiven Beschuss. Ukrainische Medien berichten, am Morgen seien 20 Raketen eingeschlagen. Gestern hatten die ukrainischen Behörden mehr als 80 Angriffe gezählt.

+++ 10:10 Britischer Geheimdienst: Russland geht Munition aus +++
Moskau geht nach Einschätzung des Direktors des britischen Geheimdienstes GCHQ, Jeremy Fleming, zunehmend die Munition aus. “Wir wissen, und das wissen auch russische Kommandeure im Krieg, dass ihnen die Ausrüstung und Munition ausgeht”, sagt Fleming laut einem vorab veröffentlichten Redemanuskript, aus dem unter anderem die BBC zitiert. Der russische Präsident Wladimir Putin mache strategische Fehler.
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+++ 09:45 Berichte über weitere Raketenschläge +++
Russland setzt seine Angriffsserie offenbar fort. In den sozialen Netzwerken kursieren Meldungen über weitere Raketenschläge. Das belarussische Oppositionsmedium Nexta beispielsweise berichtet von Explosionen in mehreren Regionen, darunter Kiew und Odessa. Gestern hatte die russische Armee zahlreiche Raketenangriffe verübt. In der Hauptstadt Kiew und im westukrainischen Lwiw schlugen zum ersten Mal seit Monaten wieder Raketen ein, auch viele andere Städte wurden beschossen:

+++ 09:20 Frankreich droht Belarus mit Sanktionen +++
Sollte sich Belarus verstärkt im Ukraine-Krieg engagieren, muss es mit weiteren Sanktionen aus Frankreich rechnen. Das berichtet Außenministerin Catherine Colonna dem französischen Hörfunk.

+++ 09:04 Zahl der Toten nach massiven Angriffen steigt +++
Nach der groß angelegten russischen Angriffsserie auf Städte in der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer nach ukrainischen Angaben auf mindestens 19 gestiegen. Wie die Rettungsdienste mitteilen, gab es zudem mehr als 100 Verletzte.

+++ 08:44 Ukraine meldet 15 Explosionen in Saporischschja +++
Die stellvertretende Außenministerin der Ukraine, Emine Dzheppar, berichtet von mindestens fünfzehn Explosionen in Saporischschja in der Nacht. Getroffen wurden demnach unter anderem Wohngebäude sowie eine Bildungs- und eine medizinische Einrichtung.

+++ 08:20 Luftalarm in der ganzen Ukraine +++
Nach Angaben der Notfalldienste gibt es in der gesamten Ukraine Luftalarm, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

+++ 08:04 Ukraine dürfte 200 Quadratkilometer in Luhansk befreit haben +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihren Offensivoperationen im westlichen Teil von Luhansk nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) gestern wahrscheinlich mehr als 200 Quadratkilometer Territorium befreit.

+++ 07:51 Melnyk: Deutsche sollten verstehen, in welcher gefährlichen Welt sie leben +++
Die einen loben seine ungewohnt klare Wortwahl, die anderen bescheinigen ihm Unprofessionalität: Kommenden Freitag kehrt der scheidende Ukraine-Botschafter Andrij Melnyk nach Kiew zurück. Bei ntv spricht er über die neuen Angriffe auf Kiew, die aktuelle Kriegssituation, seine Erwartungen an Deutschland und seine umstrittenen Tweets:

+++ 07:32 Russland: Direkter Konflikt mit USA und NATO nicht unser Interesse +++
Nach den Worten des russischen Vize-Außenministers Sergej Rjabkowin ist ein direkter Konflikt mit den USA und der NATO nicht im Interesse seines Landes. Allerdings werde Russland angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen und auf das zunehmende Engagement des Westens im Ukraine-Konflikt reagieren, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Rjabkow. “Wir warnen und hoffen, dass sie die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation in Washington und anderen westlichen Hauptstädten erkennen.”

+++ 07:17 Russland kann Reservisten offenbar wegen Diebstählen nicht versorgen +++
Die Mobilisierung in Russland steht weiterhin vor bürokratischen und logistischen Herausforderungen, wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) berichtet. Russische Gerichtsakten deuten demnach darauf hin, dass das russische Verteidigungsministerium aufgrund von jahrelanger Korruption und Diebstählen von Militärgütern durch russische Militärangehörige nicht in der Lage ist, mobilisierte Truppen mit dem Nötigsten zu versorgen, etwa mit Schutzausrüstung, Waffen, medizinischer und persönlicher Ausrüstung.

+++ 06:54 Deutsche sollen sich auf bis zu zwei Jahre Krieg einstellen +++
Nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Roderich Kiesewetter müssen die Menschen in Deutschland darüber aufgeklärt werden, dass der Krieg noch längere Zeit dauern könnte. “Auch unsere Bevölkerung muss darauf eingestellt werden, dass dieser Krieg womöglich noch zwei Jahre gehen kann und dass er sich ausweitet”, sagte Kiesewetter dem Sender Welt. Die kritische Infrastruktur sei unter Druck. “Es wird nicht nur auf ukrainischem Boden stattfinden, das ist auch ein Krieg gegen uns.”
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+++ 06:33 Kiewer sparen massiv Strom ein +++
Nach dem Appell zum Stromsparen, damit die Netze nach den massiven Raketenangriffen repariert werden können, haben die Einwohner der Region Kiew ihren Verbrauch um mehr als ein Viertel im Vergleich zu einem typischen Herbsttag reduziert. Das meldet laut dem “Kyiv Independent” der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo bei Telegram. Die Einsparungen hätten dabei geholfen, dass die Netze nicht überlastet wurden und das Stromsystem im kritischsten Moment des Tages auszugleichen.

+++ 06:08 USA: Russlands Angriffe auf Städte schon länger geplant +++
Die USA teilen die Auffassung der Ukraine, dass Russland die schweren Luftangriffe auf ukrainische Städte bereits vor der Explosion auf der Krim-Brücke geplant hat. Anschläge dieses Ausmaßes könnten nicht innerhalb von ein paar Tagen ausgearbeitet werden, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, dem Sender CNN. “Es war eher schon seit geraumer Zeit geplant.”

+++ 05:43 Strack-Zimmermann verlangt Kampfpanzer für Kiew +++
Vor den Beratungen der G7-Staaten mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj fordert die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine Ausweitung der Waffenlieferungen an Kiew. “Wir müssen die Ukraine in dieser akuten Situation weiter mit militärischem Material unterstützen”, sagt Strack-Zimmermann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für die Kämpfe im Süden des Landes brauche die Ukraine in erster Linie Panzer, fügt sie hinzu. “Der Wunsch der Ukraine liegt vor allem auf dem Kampfpanzer Leopard 2, sie wären aber auch für den Schützenpanzer Marder sehr dankbar”, sagt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag.

+++ 05:18 Gemeinsamer Messestand: IT-Firma mit Russenkontakt tagte mit Verfassungsschutz +++
Die wegen Verbindungen zu russischen Geheimdiensten in die Kritik geratene IT-Sicherheitsfirma Protelion, die bis März dieses Jahres unter dem Namen Infotecs firmierte, hat 2017 gemeinsam mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz an einer Messe teilgenommen. Das zeigen neue Recherchen von Policy Network Analytics, von denen das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Die Firma nahm demnach 2017 zusammen mit anderen Unternehmen und Organisationen an einem Messestand des Digitalverbands Bitkom auf der Nürnberger IT Sicherheitsmesse IT-SA teil. Das BfV erklärte auf Anfrage des RND dazu: “Eine Zusammenarbeit des BfV mit der Firma Infotecs/Protelion hat nicht stattgefunden.” Das Unternehmen war in den vergangenen Tagen durch eine Veröffentlichung des “ZDF Magazin Royale” in die Öffentlichkeit gerückt.

+++ 04:44 Haltung zur Ukraine: US-Senator für Einfrieren der Beziehungen zu Saudi-Arabien +++
Nach der Kürzung der Ölproduktion durch das von Saudi-Arabien geführte OPEC+-Kartell fordert der Vorsitzende des US-Ausschusses für auswärtige Beziehungen ein “Einfrieren” der Zusammenarbeit der USA mit dem wichtigen Verbündeten im Nahen Osten. “Die Vereinigten Staaten müssen sofort alle Aspekte unserer Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien einfrieren, einschließlich aller Waffenverkäufe und Sicherheitskooperationen, die über das hinausgehen, was absolut notwendig ist, um das Personal und die Interessen der USA zu verteidigen”, sagt der demokratische Senator Robert Menendez. Er werde für die Zusammenarbeit mit der Regierung in Riad kein grünes Licht geben, bis das Königreich seine Haltung zum Krieg in der Ukraine überdenke. “Genug ist genug.”

+++ 03:55 Hofreiter drängt auf Panzer für Kiew +++
Nach der Serie von russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte dringt der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter auf eine Ausweitung der Rüstungslieferungen an Kiew. “Angesichts der Angriffe des russischen Militärs auf Zivilisten und nichtmilitärische Infrastruktur in der Ukraine müssen Europa und Deutschland noch mehr tun”, sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Es gilt zu prüfen, ob Luftabwehrsysteme schneller geliefert werden können.” Außerdem müssten “jetzt endlich Schützen- und Kampfpanzer auch westlicher Bauart geliefert werden”, verlangt Hofreiter. Hofreiter fordert zudem, die Anstrengungen zu verstärken, um “Russland international zu isolieren”.
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+++ 02:49 Wegen Raketenangriff: Fast hundert Bergleute in Krywyj Rih eingeschlossen +++
Nach einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Krywyj Rih sind nach Angaben des örtlichen Militärchefs Oleksandr Wilkul noch 98 Bergleute wegen eines Stromausfalls unter Tage eingeschlossen. Die Bergarbeiter sollen noch in der Nacht zum Dienstag befreit werden, wie Wilkul nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform über seinen Telegram-Kanal mitteilt. Laut Wilkul waren demnach zunächst mehr als 850 Kumpel in vier Minen eingeschlossen gewesen.

+++ 01:51 Tausende demonstrieren im Osten gegen Russland-Sanktionen +++
In mehreren ostdeutschen Bundesländern haben erneut Tausende gegen die Energiepolitik, die Inflation und die Folgen des Ukraine-Krieges demonstriert. Rund 7000 Demonstranten gingen nach vorläufigen Polizei-Angaben vom Abend in Mecklenburg-Vorpommern in mehr als 15 Städten auf die Straße. In Schwerin und Neubrandenburg forderten Redner unter anderem eine für die Menschen bezahlbare Energiepolitik und auch bezahlbare Lebenshaltungskosten. Auf mehreren Demonstrationen wurden mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Friedensverhandlungen, ein Stopp für Waffenlieferungen an die Ukraine und eine Rücknahme der Sanktionen gegen Russland gefordert. In der Landeshauptstadt Schwerin wurden knapp 2400 Demonstranten gezählt. Auch in Sachsen-Anhalt lag die Teilnehmerzahl laut Polizei in mehreren Städten jeweils bei mehr als 1000 – etwa in Magdeburg und in Halle. Genaue Zahlen kündigt das Innenministerium für Dienstag an.

+++ 01:11 Selenskyj organisiert Luftabwehrwaffen für die Ukraine +++
In seinem abendlichen Video listet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj alle Gespräche auf, die er mit internationalen Partnern wegen der Raketenangriffe am Montag geführt hat. Er habe mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Polens Staatschef Andrzej Duda und UN-Generalsekretär Antonio Guterres gesprochen. Weitere Gespräche gab es mit den Regierungschefs Justin Trudeau (Kanada), Mark Rutte (Niederlande), Liz Truss (Großbritannien) und Joe Biden (USA). Durch die russischen Angriffe auf viele ukrainische Großstädte sind nach Angaben des Innenministeriums 14 Menschen getötet und knapp 100 verletzt worden.
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+++ 00:48 “Das wahre Gesicht des Terrorstaates”: Ukraine brandmarkt Russland +++
Bei einer Dringlichkeitssitzung der UN-Vollversammlung zur Annexion von vier ukrainischen Regionen durch Russland brandmarkt die Ukraine Russland als “Terrorstaat”. Der ukrainische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Serhij Kyslyzja, sagt in New York, die ganze Welt habe “wieder einmal das wahre Gesicht eines Terrorstaates gesehen, der unser Volk tötet”. Er betont: “Das absichtliche Zielen auf Zivilisten durch den Abschuss von Raketen ist ein Kriegsverbrechen.”

+++ 23:49 Russland überstimmt: Kein geheimes Votum in UN-Vollversammlung +++
Russland scheitert mit dem Versuch, eine Abstimmung in der UN-Vollversammlung über seine Referenden in der Ukraine geheim abhalten zu lassen. Das Gremium votiert mit 107 Stimmen dafür, die für Mittwoch erwartete Abstimmung öffentlich zu vollziehen. Dagegen stimmen 13 Staaten, 39 enthalten sich der Stimme und die übrigen Länder votierten nicht. Die Resolution soll Russlands “illegale, sogenannte Referenden” verurteilen wie auch die “versuchte illegale Annexion” der vier zugehörigen ukrainischen Regionen. Russland hat argumentiert, wegen westlichen Drucks sei eine geheime Abstimmung notwendig, da es sonst “sehr schwierig werden könnte, wenn die Positionen öffentlich dargelegt werden”.
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+++ 22:50 “Annexion von Kaliningrad”: Demo vor der russischen Botschaft in Prag +++
Rund 200 Menschen nehmen in Prag an einer satirischen Kundgebung vor der russischen Botschaft teil. Sie fordern vorgeblich die Angliederung der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad an Tschechien, wie die Agentur CTK berichtet. “Wir alle wissen, wie ein Referendum darüber ausgehen würde”, sagt demnach einer der Organisatoren. Die Aktion nimmt Bezug auf eine Satire, die unter dem Motto “Kaliningrad gehört zu Tschechien” seit Tagen in den sozialen Medien umhergeht. Entsprechende Beiträge wurden tausendfach geteilt. Realer Hintergrund ist, dass Russland vier ukrainische Verwaltungsregionen für sich beansprucht und dies mit Waffengewalt durchzusetzen versucht.

+++ 22:11 USA versprechen Ukraine Luftabwehrsysteme +++
US-Präsident Joe Biden verspricht dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Militärhilfe “einschließlich fortschrittlicher Luftabwehrsysteme”. Biden habe Selenskyj bei einem Telefonat zugesichert, “die Ukraine weiterhin mit allem zu versorgen, was sie für ihre Verteidigung benötigt”, erklärt das Weiße Haus in Washington. Der US-Präsident habe Selenskyj außerdem sein Beileid nach den massiven russischen Luftangriffen auf Kiew und andere ukrainische Städte ausgesprochen.

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