Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 04:49 Ukraine: Angriffe auf Kaserne westlich von Kiew +++

Russische Truppen haben eine Kaserne der ukrainischen Streitkräfte im Westen von Kiew beschossen. Das teilt die ukrainische Armee mit. Der Angriff sei zurückgeschlagen worden. Die Kaserne liegt etwa sieben Kilometer vom Zentrum der Millionenstadt entfernt und liegt in der Stoßrichtung des russischen Vormarsches auf die ukrainische Hauptstadt.

+++ 04:31 Japan und USA wollen Bündnis stärken +++
Japan und seine Schutzmacht USA wollen ihre Sicherheitsallianz angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine verstärken. Die Außenminister der beiden Staaten stimmen in einem Telefongespräch darin überein, dass die Abschreckungs- und Reaktionsfähigkeiten des bilateralen Bündnisses verbessert werden müssten, berichte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf das Außenministerium in Tokio.

+++ 03:45 Ukrainische Armee: Angriff auf wichtige Stellung in Kiew abgewehrt +++
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine ihrer Stellungen in Kiew abgewehrt. Der nächtliche Angriff habe einem Posten auf der Kiewer Siegesstraße gegolten erklären die ukrainischen Landstreitkräfte auf ihrer Facebook-Seite. Die Siegesstraße ist eine Hauptverkehrsader der Hauptstadt. Nähere Angaben zum Ort der Gefechte macht die Armee nicht.

+++ 02:54 Gefechte am Stadtrand von Kiew +++
Vom Stadtrand der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden Schüsse und Kämpfe gemeldet. Russische Truppen versuchen, das Heizkraftwerk Nr. 6 anzugreifen, teilt ein Amt für Behördenkommunikation mit. Die ukrainische Armee verteidige sich. Das Kraftwerk liegt im äußersten Nordosten der Millionenstadt auf dem rechten Ufer des Flusses Dnipro. Auch von anderen Stellen auf dem rechten Ufer gibt es Berichte über Explosionen und Schüsse aus automatischen Waffen.

+++ 02:37 Twitter pausiert Werbung in Ukraine und Russland +++
Der Kurznachrichtendienst Twitter setzt Werbeanzeigen auf seiner Plattform in der Ukraine und in Russland aus. Man wolle so sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorgehoben würden und die Werbung nicht davon ablenke, so das Unternehmen.

+++ 02:07 Russische Taktik gibt Geheimdiensten Rätsel auf +++
Die bisherige Taktik der russischen Streitkräfte gibt westlichen Nachrichtendiensten Rätsel auf. Die Zahl der bei dem Einmarsch in die Ukraine eingesetzten Soldaten sei bislang deutlich niedriger als erwartet, sagt ein ranghoher Vertreter in Brüssel. Die Gründe seien völlig unklar. Zu den bislang kommunizierten Opferzahlen beider Seiten äußert sich der Geheimdienstvertreter sehr kritisch. “Ich glaube, dass die Zahlen sehr niedrig sind”, sagt er zu Angaben vom Freitagabend, nach denen die Ukraine bislang erst rund 140 und Russland etwa 450 Soldaten verloren hat. “Mein Gefühl ist, dass es wahrscheinlich noch viel mehr Verluste gibt.”

+++ 01:26 Kiew bittet IWF um weitere Finanzhilfen +++
Die Ukraine hat angesichts des russischen Einmarsch zusätzliche Unterstützung beim Internationalen Währungsfonds (IWF) angefragt. Die Regierung in Kiew habe zusätzlich zum laufenden 2,2 Milliarden Dollar schweren Hilfsprogramm weitere Nothilfen beantragt, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgieva. Der IWF werde “die Ukraine auf jede uns mögliche Weise unterstützen”. Das laufende Darlehensprogramm endet planmäßig im Juni. Derweil stuften internationale Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit der Ukraine stark herunter.

+++ 00:56 Ukraine: Haben russisches Flugzeug mit Fallschirmjägern abgeschossen +++
Die ukrainischen Streitkräfte nehmen für sich in Anspruch, ein militärisches russisches Transportflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 abgeschossen zu haben. An Bord seien russische Fallschirmjäger gewesen, twitterte der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj. Als Absturzstelle nannte er die Stadt Wassylkiw südlich der Hauptstadt Kiew. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar. Das ukrainische Luftwaffenkommando teilte mit, die russische Armee versuche, in Wassylkiw Fallschirmtruppen abzusetzen. Es gebe schwere Kämpfe.

Die IL-76 ist ein schweres Transportflugzeug.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)

+++ 00:42 Großbritannien sperrt Luftraum für russische Privatjets +++
Großbritannien hat seinen Luftraum für russische Privatflugzeuge gesperrt. “Ich habe unser Verbot in Großbritannien verschärft, damit kein russischer Privatjet im britischen Luftraum fliegen oder landen kann – mit sofortiger Wirkung”, verkündete Verkehrsminister Grant Shapps. Das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei rechtswidrig und “jeder, der von Russlands Aggression in der Ukraine profitiert, ist hier nicht willkommen”, erklärte Shapps. Großbritannien ist seit Jahren ein bevorzugtes Ziel russischer Oligarchen und ihrer Familien. Die Regierung von Premierminister Boris Johnson sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, zu zögerlich gegen die russischen Gelder an den britischen Finanzmärkten und im Immobiliensektor des Landes vorzugehen.

+++ 00:26 Bulgarien sperrt Luftraum für russische Flugzeuge +++
Das EU- und Nato-Land Bulgarien sperrt seinen Luftraum für russische Flugzeuge in Solidarität mit der Ukraine. Das seit Mitternacht geltende Flugverbot betrifft alle Luftfahrtmittel mit Lizenzen, die von der Russischen Föderation erteilt wurden, wie das Verkehrsministerium in Sofia weiter mitteilte. Das südosteuropäische Land verbietet danach Abflüge, Landungen sowie Überflüge russischer Flugzeuge. Gesperrt für sie ist auch der Luftraum über Bulgariens Hoheitsgewässer.

+++ 00:11 Russland will Melitopol eingenommen haben – Ukraine: Stadt ist umzingelt +++
Russische Kräfte sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in die ukrainische Kleinstadt Melitopol eingedrungen. Das meldet die russische Staatsagentur Ria Nowosti. Demnach sind russische Einheiten erst in Asow am Asowschen Meer gelandet, hätten sich in Marsch gesetzt und schließlich “ohne Widerstand” Melitopol besetzt. Von ukrainischer Seite hieß es, die Stadt sei umzingelt und kleine Gruppen russischer Soldaten in die Stadt eingedrungen. Diese versuchten nun, die kritische Infrastruktur zu besetzen, sagte der Leiter der Regionalverwaltung von Saporischschja, Oleksandr Staruch, in einer Videobotschaft, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform meldet.

+++ 23:49 Resolution gegen Russlands Einmarsch scheitert im UN-Sicherheitsrat +++
Eine gegen Russlands Einmarsch in die Ukraine gerichtete Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat. Moskau legt bei der Abstimmung im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen in New York wie erwartet ein Veto gegen den Text ein – China enthält sich.

+++ 23:36 Selenskyj erwartet russischen Sturm auf Kiew +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet in der Nacht den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. In einer Erklärung ruft er die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Hauptstadt auf. “Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt”, sagt er.

+++ 23:05 Pentagon: Russische Truppen landen bei Mariupol +++
Die russische Armee bringt nach US-Erkenntnissen nahe der ukrainischen Großstadt Mariupol von See aus Soldaten und Gerät mit amphibischen Kriegsschiffen an Land. Solche Schiffe brauchen zum Landen keinen Hafen. Auf die Frage, ob er Informationen zu einem solchen Angriff bei Mariupol habe, sagt Pentagonsprecher John Kirby: “Wir glauben, dass so ein Angriff heute ausgeführt wird.” Die USA hätten aber keine genauen Informationen zum Fortschritt des Einsatzes, sagt Kirby. Die umkämpfte Industriestadt Mariupol liegt am Asowschen Meer, das über die Straße von Kertsch mit dem Schwarzen Meer verbunden ist. Mariupol liegt auch unweit der von russischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine.

+++ 22:40 Britischer Geheimdienst: Russland will ukrainische Regierung ersetzen +++
Das Ziel Russlands in der Ukraine ist nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes, “die Kontrolle über die Bevölkerung zu sichern und die Regierung auszutauschen”. Das sagt der Geheimdienstverantwortliche Jim Hockenhull in einem von der britischen Regierung veröffentlichten Statement. “Russische Truppen rücken weiter auf zwei Achsen in Richtung Kiew vor”, erklärt Hockenhull darin. “Ihr Ziel ist, die Hauptstadt zu umzingeln, die Kontrolle über die Bevölkerung zu sichern und die Regierung auszutauschen.” Es gebe Luftangriffe überall in der Ukraine. Neben Kiew seien die Städte Tschernihiw und Charkow bombardiert worden. “Die ukrainischen Streitkräfte leisten weiter entschlossenen Widerstand, mit Schwerpunkt auf die Verteidigung der Städte im ganzen Land.”

+++ 22:27 Kiew bestätigt Gespräche über Verhandlungen mit Moskau +++
Die Ukraine und Russland verhandeln über Ort und Zeit für ein Gespräch, wie ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitteilt. Die Regierung in Kiew sei bereit, über eine Waffenruhe und Frieden zu sprechen.

+++ 22:19 Kreml verhöhnt Sanktionen gegen Putin als “Zeichen von Ohnmacht” +++
Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow sind nach Auffassung der russischen Regierung Ausdruck “absoluter Ohnmacht” des Westens. Mit diesen Worten zitiert die Nachrichtenagentur RIA eine Sprecherin des Außenministeriums in Moskau.

+++ 22:08 USA lehnen russisches Verhandlungsangebot “mit vorgehaltener Waffe” ab +++
Russlands Angebot für mögliche Friedensverhandlungen mit der Ukraine stellt nach Einschätzung des US-Außenministeriums kein wirkliches Bemühen um eine diplomatische Lösung des Konflikts dar. “Diplomatie mit vorgehaltener Waffe ist keine wirkliche Diplomatie, das ist erzwungene Diplomatie, das ist Erpressung unter dem Anschein diplomatischer Nettigkeiten”, sagte der Sprecher des Ministeriums, Ned Price. Russland habe seit Wochen nur vorgetäuscht, mit der internationalen Gemeinschaft verhandeln zu wollen, während der Einmarsch in die Ukraine vorbereitet worden sei. Die USA würden sich in keiner Weise an diplomatischen Gesprächen beteiligen, die unter vorgehaltener Waffe stattfänden, sagte Price weiter.

+++ 21:52 Ukraine meldet Raketenbeschuss auf Hafenstadt Odessa +++
Russische Soldaten haben nach ukrainischen Angaben die Region um die Hafenstadt Odessa an der Schwarzmeer-Küste mit Raketen beschossen. Es seien am Freitag mehrere Raketen vom Meer aus auf Grenzschutzanlagen abgefeuert worden, teilte der Grenzschutz von Odessa mit. Betroffen sei auch Infrastruktur in der Region Mykolajiw. Mehrere Beobachtungsposten seien beschädigt worden. Befürchtet wird, dass russische Truppen nach Odessa vorrücken könnten – eine strategisch wichtige Stadt.

+++ 21:41 Ukraine will in Israel mit Russland verhandeln +++
Nach einem Bericht der “New York Times” könnten die von Russland angebotenen Verhandlungen mit der ukrainischen Regierung in Israel stattfinden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll in einem Telefonat mit dem israelischen Premier Naftali Bennett darum gebeten haben, dass Israel bei Verhandlungen als Gastgeber und Vermittler auftritt. Der Kreml hatte Minsk als Ort für Verhandlungen vorgeschlagen, was Kiew abgelehnt haben soll, mutmaßlich weil Belarus Verbündeter Russlands im Krieg gegen die Ukraine ist. Der Gegenvorschlag Warschau scheint von Russland abgelehnt worden zu sein. Polen ist NATO-Mitglied und pflegt sehr belastete Beziehungen zu Russland. Israel ist Heimat vieler Juden mit Familienbande in Russland und der Ukraine und pflegt gute Beziehungen zu beiden Ländern.

+++ 21:32 Auch USA wollen Putin persönlich bestrafen +++
Nachdem die EU und Großbritannien Sanktionen gegen Wladimir Putin und Sergej Lawrow verhängt haben, planen die USA nach Berichten von CNN und “New York Times”, ebenfalls Schritte gegen den russischen Präsidenten zu unternehmen. Offiziell ist nicht bekannt, ob Putin Vermögen in Europa oder den USA hat, das eingefroren werden könnte.

+++ 21:15 Ukraine Außenminister warnt vor russischem Plan unter falscher Flagge +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnt vor einer russischen Aktion zur “Entmenschlichung” der Ukraine vorgeworfen. “Nach Geheimdienstinformationen plant Russland eine massive Operation unter falscher Flagge, um die Ukrainer zu “entmenschlichen” und die Ukraine angeblicher unmenschlicher Handlungen zu beschuldigen”, schreibt Kuleba auf Twitter. Einmal mehr wirft er zudem Russland vor, Zivilisten und Kindergärten anzugreifen. Diese Informationen konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 20:54 Bulgariens Regierungschef: Russland “sieht einer Tankstelle mit Raketen ähnlich” +++
Der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow hat die politische und wirtschaftliche Kraft Russlands beim EU-Gipfel in Brüssel relativiert: “Solltet ihr auf der Weltkarte auf Russland als Teil der Weltwirtschaft schauen, werdet ihr sehen, dass es sehr klein ist. Russland hat Erdöl, Gas und Waffen und sieht einer Tankstelle mit Raketen ähnlich.”

+++ 20:30 Deutschland stationiert Kompanie in der Slowakei +++
Deutschland wird nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht eine Kompanie in der Slowakei stationieren. Das ist eine militärische Einheit mit im Schnitt 150 Soldaten. Die Slowakei hatte im Rahmen der NATO einen von Deutschland geführten NATO-Gefechtsverband erbeten, wie es ihn in Litauen schon gibt.

+++ 20:24 Kiews Bürgermeister Klitschko berichtet von Detonationen +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt vor einer “sehr schwierigen Nacht” gewarnt. “Die Situation ist bedrohlich für Kiew – ohne Übertreibung”, schrieb er am Freitagabend im Nachrichtenkanal Telegram. Russische Truppen seien in der Nähe der Millionenmetropole. Die Brücken der Stadt seien mit Soldaten gesichert. Es gebe Checkpoints nicht nur an den Stadtgrenzen. “Ich danke den Einwohnern der Stadt für ihre Bereitschaft, die Hauptstadt und das Land (…) zu verteidigen.” Klitschko zufolge gab es am Abend fünf Explosionen im Abstand von drei bis fünf Minuten.

+++ 20:09 EU-Energieminister planen Krisentreffen für Montag +++
Die EU-Energieminister kommen am Montag zu einem Krisentreffen in Brüssel zusammen. Für Deutschland wird Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck in Brüssel erwartet. Thema der Gespräche ist nach Angaben einer Kommissionssprecherin die Energiesituation in Europa angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine. Die EU ist stark von russischem Gas abhängig und es wird befürchtet, dass der Konflikt die Gaspreise weiter hochtreiben oder dass Russland Gaslieferungen in die EU ganz stoppen könnte. Ein möglicher Ausschluss Russlands vo SWIFT-System könnte Rohstofflieferungen zusätzlich erschweren.

+++ 19:56 Gefechte halten an in Kiew +++
Die ukrainische Hauptstadt geht in ihre dritte Kriegsnacht nach dem Überfall durch die russischen Streitkräfte. In den sozialen Medien kursieren zahlreiche authentisch scheinende Handyvideos von Bewohnern Kiews, die Gefechts- und Explosionslärm zeigen. Es ist schon länger dunkel in Kiew, die Stromversorgung scheint nicht eingeschränkt. Live-Kameras zeigen, dass die Straßen nicht nur menschenleer sondern auch ohne Autoverkehr sind.

+++ 19:42 EU und Großbritannien setzen Putin und Lawrow auf Sanktionsliste +++
Großbritannien und die EU haben direkte Sanktionen gegen Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow beschlossen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bezeichnete die Entscheidung als “wichtigen Schritt”. Bisher seien die einzigen von der EU sanktionierten Staatschefs der syrische Präsident Baschar al-Assad und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gewesen. Nach Informationen von EU-Diplomaten hatten Deutschland und Italien zunächst gezögert, den Sanktionen gegen Putin und Lawrow zuzustimmen. Auch Großbritannien will in Kürze direkte Sanktionen gegen Putin und Lawrow verhängen.

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