Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 17:46 Geheime Taurus-Details aus Ausschuss geleakt – Strack-Zimmermann will Staatsanwaltschaft einschalten +++

Nachdem geheime Details zur möglichen Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses öffentlich geworden sind, will die Ausschussvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann die Staatsanwaltschaft einschalten. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas werde umgehend informiert, sagt Strack-Zimmermann der “Süddeutschen Zeitung”. “Aus einer geheimen Sitzung Informationen preiszugeben, ist ein No-Go. Wir hoffen, dass wir die entsprechende Person ermitteln und diese dann die Konsequenzen zu spüren bekommt.” Hintergrund ist ein Bericht des Nachrichtenportals t-online, der den geheimen Teil der Sitzung mit Generalinspekteur Carsten Breuer thematisiert. Demnach hat Breuer am vergangenen Montag über technische und operative Verfahren zur Zielsteuerung bei Taurus-Marschflugkörpern gesprochen. Dabei soll es laut t-online auch um die Folgen einer Taurus-Lieferung für die Sicherheit Deutschlands gegangen sein (siehe Eintrag von 16:07 Uhr).

+++ 17:10 Aktionen in mehreren Städten: Russen beschädigen Wahlurnen mit Farbe und Feuer +++
Russinnen und Russen schreiten dieser Tage zur Wahl, dabei steht der Sieger schon lange fest. In mehreren Städten zünden Menschen Stimmkabinen und Wahlurnen an, andere kippen Farbe in die Boxen und machen Stimmzettel so ungültig. Bei einer Aktion auf der besetzten Krim schreitet ein Polizist nicht ein:

+++ 16:28 Scholz: Werden ab sofort noch mehr Waffen für Ukraine auf dem Weltmarkt beschaffen +++
Deutschland, Frankreich und Polen haben sich nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz auf eine intensivere Zusammenarbeit bei der militärischen Unterstützung der Ukraine geeinigt. “Unter anderem werden wir ab sofort noch mehr Waffen für die Ukraine beschaffen – und zwar auf dem gesamten Weltmarkt”, sagt Scholz nach einem Treffen des sogenannten Weimarer Dreiecks. Zudem hätten sich die drei Länder auf eine “Fähigkeitskoalition für “weitreichende Raketenartillerie” geeinigt. “Das Treffen zeigt, dass die bösartigen Gerüchte über die Unstimmigkeiten zwischen den Hauptstädten nicht richtig sind”, sagt Polens Ministerpräsident Tusk nach dem Treffen im Kanzleramt. Alle drei Politiker erklären, dass man die Ukraine so lange unterstützen werde, wie dies im Abwehrkampf gegen Russland nötig sei.

+++ 16:06 Wahrer Grund, weshalb Scholz keine Taurus-Raketen liefern möchte, könnte ein unbekannter sein +++
Die SPD um Bundeskanzler Olaf Scholz sträubt sich, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu geben. In einer Regierungsbefragung hat der Kanzler erkennen lassen, dass es eine Art Geheimwissen darüber gebe, warum Deutschland keine Marschflugkörper an die Ukraine schickt. t-online-Recherchen sollen dem auf die Schliche gekommen sein. Demnach ist der Einsatz des Taurus komplizierter, als viele bisher angenommen haben. Um den Marschflugkörper mit all seinen Vorteilen einzusetzen, seien offenbar enorme und komplexe Mengen an Daten notwendig, die nur durch spezifische technische Anlagen verarbeitet werden könnten, so t-online. Diese technischen Anlagen gibt es nach Informationen des Portals nur in begrenztem Maße in Deutschland. Würden sie bei einer Taurus-Lieferung an die Ukraine transferiert, stünden sie der Bundeswehr nicht mehr zur Verfügung. Eine Fähigkeitslücke entstünde, die die “Einsatzfähigkeit der deutschen Streitkräfte” empfindlich beeinträchtigen würde, so eine mit der Angelegenheit vertrauten Person. “Wenn wir diese Fähigkeit liefern, dann gibt es sie für uns nicht mehr”, heißt es.

+++ 15:33 Deutscher stirbt im Kampf für die Ukraine +++
Bei den Kämpfen in der Ukraine ist laut Redaktionsnetzwerk Deutschland ein Mann aus der Bundesrepublik ums Leben gekommen. Der 37-Jährige, der sich Stefan nannte, sei bei einem russischen Artillerieangriff getötet worden. Er habe in einer Internationalen Legion gekämpft und mit einer Drohnen-Aufklärungseinheit aus einem Unterstand heraus gearbeitet, der einen direkten Treffer abbekommen habe und daraufhin eingestürzt sei. Der Mann soll aus Süddeutschland stammen und einst Bundeswehr-Soldat gewesen sein. Bei einem früheren Treffen erzählte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Russen hätten ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt.

+++ 15:07 Angriff mit Molotow-Cocktail auf Wahllokal in Putins Heimatstadt +++
Unbekannte haben einem Medienbericht zufolge einen Molotow-Cocktail auf ein Wahllokal in Russland geworfen. Der Vorfall am ersten der insgesamt drei Wahltage habe sich in der zweitgrößten russischen Stadt St. Petersburg ereignet, berichtet die lokale Nachrichtenseite Fontanka. Die Metropole am finnischen Meerbusen ist die Heimatstadt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In einem Video, das das osteuropäische Medium Nexta auf X geteilt hat, ist zu sehen, wie eine Frau einen Molotow-Coktail auf die Fassade eines Gebäudes wirft. Dieser explodiert jedoch im ersten Moment nicht, sondern erst beim zweiten Wurf:

+++ 14:46 Ukraine erhält 100 Leichen getöteter Soldaten von Russland +++
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge von Kriegsgegner Russland 100 Leichen getöteter Soldaten zurückerhalten. Nach der Identifikation sollen die Toten den Verwandten übergeben werden, wie der ukrainische Koordinationsstab für Kriegsgefangenenbelange via Telegram mitteilt. Bei der Organisation der Übergabe habe das Internationale Rote Kreuz vermittelt. Ob die russische Seite im Gegenzug ebenfalls Leichen ihrer getöteten Soldaten erhalten hat, ist bislang nicht bekannt.

+++ 14:27 EU-Kommission gibt Hunderte Millionen Euro für Munition für die Ukraine frei +++
Die EU-Kommission gibt nach eigenen Angaben 500 Millionen Euro frei, um die Produktion von Munition in der Europäischen Union für die Ukraine anzukurbeln. Das Geld soll in Projekte von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Nammo, Chemring Nobel, Hellenic Defence Systems und Eurenco fließen. Damit sollen die ukrainischen Streitkräfte unterstützt und die Munitionsbestände in der Europäischen Union aufgefüllt werden.

+++ 14:00 Mützenich verteidigt sich +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich weist die Kritik an seinen Äußerungen zu einem möglichen Einfrieren des Kriegs zurück. Er habe sich am Donnerstag im Bundestag “klar für die Unterstützung der Ukraine, auch mit Waffen und Munition, ausgesprochen”, sagt Mützenich der “Rheinischen Post”. Darüber hinaus habe er, wie viele vor ihm, “angeregt, nicht nur über Militärhilfen, sondern auch über die Bedingungen für ein mögliches Kriegsende nachzudenken”. Mützenich betont zugleich: “Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen. Die staatliche Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine ist unser klares Ziel.”

+++ 13:45 Tote bei russischen Raketenangriffen auf Odessa +++
In der ukrainischen Schwarzmeer-Stadt Odessa steigt die Zahl der Toten nach nächtlichen Raketenangriffen auf 14. Das teilen Strafverfolgungsbehörden über Telegram mit. Zuvor waren Sie von zwei Toten ausgegangen. “Leider sind infolge der russischen Raketenattacke ein Sanitäter und ein Mitarbeiter des Zivilschutzes umgekommen”, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Kiper, zunächst auf Telegram mit. Die Rettungskräfte seien nach den ersten Explosionen zum Einschlagsort geeilt und bei einem zweiten Raketenschlag getötet worden. Mehr 20 Menschen sind nach Angaben des Büros der Staatsanwaltschaft verletzt worden.

+++ 13:23 Inhaftierter russischer Oppositioneller Orlow lehnt Militärdienst in Ukraine ab +++
Der zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilte russische Menschenrechtsaktivist Oleg Orlow lehnt es nach Angaben der Organisation Memorial ab, statt einer Gefängnisstrafe für die russische Armee in der Ukraine zu kämpfen. “Diese Art von Vertrag wird allen neuen Häftlingen angeboten”, erklärt Memorial, deren Co-Vorsitzender Orlow war, auf Telegram. “Natürlich” habe der 70-Jährige abgelehnt. Laut Memorial wurde Orlow der Vorschlag “fast unmittelbar” nach seiner Verlegung in eine Haftanstalt im Nordwesten Moskaus am 11. März unterbreitet. Der 70-Jährige habe noch im Scherz gefragt, ob sein hohes Alter nicht hinderlich sei, um in den Kampf zu ziehen. “Man antwortete ihm, dass nichts hinderlich sei”, erklärt die Organisation.

+++ 13:04 Fehlende Verteidigungsanlagen ärgern Ukraine-Soldaten +++
Der Ukraine fehlt es an Soldaten, Munition und auch an Verteidigungsanlagen. Beim Training lernen die Rekruten, wie essenziell tiefe Schützengräben für das Überleben sind. Entsprechend frustriert sind viele, dass die Ukraine erst jetzt viele Verteidigungsanlagen ausbaut, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma berichtet.

+++ 12:43 Buchautor Esipov: “Wer den Krieg nicht unterstützt, schweigt, trinkt oder setzt sich ins Ausland ab” +++
Anlässlich der Präsidentenwahl in Russland warnt der Autor Vladimir Esipov vor einem falschen Blick auf seine Heimat. “Es gab schon eine Zeit lang das Gefühl, dass wir ein normales Land werden möchten. Mit einer Fußballweltmeisterschaft, mit Olympischen Spielen in Sotschi und einem internationalen Gipfel in Sankt Petersburg. Aber dann kam die Maidan-Revolution in Kiew von 2014, und es entstand in der russischen politischen Elite das Gefühl, dass von der Ukraine eine Gefahr ausgeht. Für Russland als Ganzes”, sagt Vladimir Esipov im Capital-Podcast “Die Stunde Null”. In seinem Buch “Die russische Tragödie” beschreibt Esipov, wie Russland unter Putin zu einer kriegerischen Autokratie wurde. An diesem Wochenende findet in Russland die Präsidentenwahl statt. Wladimir Putin wird aller Voraussicht nach für weitere sechs Jahre gekürt werden. Trotz des Angriffskrieges gegen die Ukraine und trotz der Wirtschaftssanktionen des Westens. “Die Bevölkerung steht ziemlich geschlossen hinter Putin”, sagt Esipov. “Und wer den Krieg nicht unterstützt, schweigt, trinkt oder setzt sich ins Ausland ab.”

+++ 12:29 FSB: Russe wegen Drohnenbaus für die Ukraine festgenommen +++
In Russland hat der Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben einen Mann in Moskau festgenommen, der für die Ukraine Drohnen gebaut und gestartet haben soll. Der russische Staatsbürger stehe unter dem Verdacht auf Landesverrat, teilt der FSB mit. Er habe auch in unmittelbarer Nähe von Einrichtungen des russischen Verteidigungsministeriums Drohnen gestartet. In einem von der Nachrichtenagentur Interfax verbreiteten FSB-Video heißt es, dass der Mann für die Legion “Freiheit für Russland”, eine Gruppe bewaffneter pro-ukrainischer russischer Exilanten und Kreml-Gegner, gearbeitet habe. Die Ukraine greift seit einiger Zeit verstärkt mit Drohnen Ziele in Russland an wie Öl-Anlagen, Metallwerke und Bahnstrecken, um die Versorgung und Logistik der russischen Invasionstruppen zu stören.

+++ 12:10 Kreml zu Belgorod: Ukraine versucht Destabilisierung +++
Der Kreml sieht in den jüngsten Angriffen in der russischen Region Belgorod Versuche einer Destabilisierung im Zuge der Präsidentschaftswahl durch die Ukraine. In der Region an der Grenze zur Ukraine haben die Angriffe in den vergangenen Tagen zugenommen. Einheiten aus der Ukraine sind dazu in russisches Gebiet eingedrungen, wie beide Seiten bestätigen.

+++ 11:56 Russischer Geheimdienst ertappt angeblich Agentin und vereitelt Anschlag +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen Sabotageakt einer mutmaßlichen Agentin in der Grenzregion Belgorod vereitelt. Die russische Staatsbürgerin sei im Begriff gewesen, einen Sprengstoffanschlag auf Eisenbahn-Infrastruktur im Auftrag der Ukraine vorzubereiten. Die Frau sei “auf frischer Tat ertappt” und festgenommen worden. Ihr werde illegaler Waffenbesitz und Sabotage vorgeworfen. Darauf stehen bis zu 20 Jahre Haft.

+++ 11:39 Schwarzer: “Deutschland hat große Angst vor Eskalation” +++
Deutschland, Frankreich und Polen verfolgen ähnliche Ziele mit sehr unterschiedlichen Strategien, analysiert die Politologin Daniela Schwarzer. Der deutsch-französische Streit gehe dabei schon eine ganze Weile zurück. Europa müsse aufpassen, dass Wladimir Putin diese Schwäche nicht ausnutze.

+++ 11:20 Elektroschocks, Prügelattacken: Ukrainische Kriegsgefangene monatelang gefoltert +++
Ukrainische Soldaten werden in russischer Gefangenschaft einem UN-Bericht zufolge monatelang gefoltert. Die Misshandlungen seien “entsetzlich”, systematisch und weitverbreitet, berichtet die Ukraine-Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrates in Genf. Kriegsgefangene würden regelmäßig schwer verprügelt und auch mit Elektroschocks gequält, teilweise an den Genitalien, heißt es. In ihrem jüngsten Bericht schildert die Kommission unter anderem den Fall eines Mannes, dem in Gefangenschaft Steißbein, Schlüsselbein und Zähne gebrochen wurden. Er schilderte den UN-Fachleuten auch, dass er so stark geschlagen wurde, dass er aus dem Anus blutete. In seiner Verzweiflung versuchte der Mann, Suizid zu verüben. Seit seiner Entlassung musste er 36-mal operiert werden.

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+++ 10:59 Moskau: Haben Anlandung von ukrainischen Hubschrauber-Truppen verhindert +++
Russland hat nach eigenen Angaben alle jüngst erfolgten Angriffe pro-ukrainischer Kämpfer in der russischen Grenzregion zurückgeschlagen. “In den vergangenen drei Tagen, vom 12. bis 14. März, haben die Truppen der russischen Streitkräfte (…) alle Versuche ukrainischer Kämpfer vereitelt, in das Gebiet der Regionen Belgorod und Kursk der Russischen Föderation einzudringen”, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Die Angriffe waren kurz vor der aktuell stattfindenden russischen Präsidentschaftswahl verstärkt worden. Nach Angaben des Ministeriums ereignete sich der letzte Angriff am Donnerstagnachmittag (Ortszeit). Die russische Armee nutzte demnach unter anderem Artillerie, um die Angreifer abzuwehren. Seit Dienstag seien dabei 500 Kämpfer getötet und 1000 weitere verletzt worden, behauptet die Behörde. Diese Zahlen lassen sich allerdings nicht überprüfen. Am heutigen Freitag sei zudem der Versuch der Ukraine vereitelt worden, Streitkräfte per Hubschrauber in die russische Region Belgorod zu fliegen. Kiew hat die Angaben bislang nicht kommentiert.

+++ 10:33 Explosion sichtbar: Ukrainischer Geheimdienst greift nächste russische Öl-Raffinerie an +++
Die Ukraine hat eine Öl-Raffinerie in der russischen Region Kaluga mit Drohnen angegriffen, erklären ukrainische Geheimdienstkreise. Die Anlage sei getroffen worden, man sei dabei festzustellen, wie groß der Schaden sei. Der Militär-Geheimdienst GUR habe den Angriff ausgeführt. Zuvor hatte der Gouverneur von Kaluga, Wladislaw Schapscha, auf Telegram mitgeteilt, vier Drohnen seien im Gebiet der Raffinerie abgeschossen worden. Es seien keine Infrastrukturen beschädigt oder Menschen verletzt worden. Auf einem Video, das unter anderem die “Kyiv Post” teilt, ist allerdings eine Explosion zu sehen. In den vergangenen Tagen hatte die Ukraine mehrere Öl-Raffinerien auf russischem Gebiet angegriffen.

+++ 10:14 Menschen in besetzten Gebieten “wählen” russischen Präsidenten +++
Über insgesamt drei Tage sind Wählerinnen und Wähler in Russland dazu aufgerufen, ihre Stimme bei der Präsidentschaftswahl abzugeben. Auch in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine soll gewählt werden. In der südukrainischen Stadt Mariupol eröffneten Wahlhelfer improvisierte Wahllokale auf kleinen Tischen auf der Straße oder auf den Motorhauben von Autos. Es wurden Banner mit einem rot-weiß-blauen “V”-Logo ausgerollt – einem der Symbole der russischen Armee, das als Zeichen der Unterstützung für den Angriffskrieg verwendet wird. Ähnliche Szenen spielten sich auch in der östlichen Region Donezk ab. Kiew bezeichnet die Abstimmung als “Farce” und sagt, die Durchführung der Wahl in der Ostukraine und auf der 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten Krim sei “illegal”. Auch der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, erklärt, die USA würden “weder die Legitimität noch das Ergebnis dieser in der souveränen Ukraine abgehaltenen Scheinwahlen” anerkennen.

Stimmenabgabe in Mariupol.

Stimmenabgabe in Mariupol.

(Foto: REUTERS)

+++ 09:59 Polnischer Botschafter hofft beim Taurus auf den “Mut” von Kanzler Scholz +++
Der polnische Botschafter in Deutschland, Dariusz Pawlos, erwartet vom Spitzentreffen des sogenannten Weimarer Dreiecks am Freitag ein Signal der Geschlossenheit gegen Russland. Ziel des Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk in Berlin sei es, “Einigkeit zu zeigen und nicht Unstimmigkeiten”, sagt Pawlos im “Morgenmagazin” der ARD. Es sei “ein Signal, das wir demonstrieren wollen, dass wir einig sind und die Ukraine solidarisch unterstützen wollen”. Der Diplomat äußert in dem Interview die Hoffnung auf eine deutsche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. “Wir wissen hundertprozentig: Die Ukraine braucht auch Marschflugkörper Taurus.” Er hoffe, dass Kanzler Scholz “Mut zeigt und nach einer Lösung sucht, entsprechende Systeme und Munition zu liefern”. Es sei eine “entscheidende Phase dieses Krieges” und eine Zeit, in der “wir alle diesen Mut haben müssen, um etwas mehr zu erreichen”, betont Pawlos. Vor allem brauche die Ukraine derzeit Munition. Zugleich räumt Pawlos ein, dass Deutschland alles tue, “was in seinen Kräften steht”. Dennoch könne man “immer mehr machen”.

+++ 09:39 Bodentruppen in der Ukraine? Macron-Plan “kann nur als gefährlich bezeichnet werden” +++
Die Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland seien offensichtlich, urteilt Albrecht von Lucke. In der Diskussion um die Unterstützung der Ukraine müsse sich der französische Präsident Emmanuel Macron massive Vorwürfe gefallen lassen, so der Politikwissenschaftler.

+++ 09:20 Ukraine meldet neue russische Drohnenangriffe – zwei Tote +++
Die Ukraine ist nach Behördenangaben in der Nacht von Russland erneut mit zahlreichen Drohnen angegriffen worden. Zwei Menschen seien in der zentralukrainischen Stadt Winnyzja getötet worden, als ein Wohngebäude getroffen worden sei. Insgesamt seien sieben Regionen von den Angriffen betroffen gewesen. Die ukrainische Luftwaffe habe letztlich alle 27 im Iran hergestellte Drohnen abschießen können.

+++ 09:04 Kiew: 580 russische Soldaten “eliminiert” und 15 Artillerie-Systeme zerstört +++
Binnen eines Tages will die ukrainische Armee 580 russische Soldaten außer Gefecht gesetzt haben. Das geht aus aktuellen Zahlen des Verteidigungsministeriums in Kiew hervor. Demnach sind seit Beginn des Krieges 428.420 russische Soldaten getötet oder verwundet worden. In den vergangenen 24 Stunden sollen zudem 11 gepanzerte Fahrzeuge, 1 Panzer und 15 Artillerie-Systeme der Russen zerstört worden sein. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 08:43 Menschen müssen Wahllokale verlassen – erneuter Beschuss von Belgorod +++
Am ersten Tag der viel kritisierten russischen Präsidentenwahl ist die Grenzregion Belgorod offiziellen Angaben zufolge erneut unter Beschuss geraten. Ersten Erkenntnissen zufolge seien zwei Menschen verletzt worden, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Morgen auf Telegram mit. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden über Belgorod sieben ukrainische Raketen abgeschossen. Das kann bislang nicht unabhängig überprüft werden. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldet, Menschen hätten zwischenzeitlich die Wahllokale verlassen und in Schutzräumen Zuflucht suchen müssen. Der Urnengang, der Kremlchef Wladimir Putin seine fünfte Amtszeit sichern soll, ist für drei Tage bis Sonntagabend angesetzt.

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+++ 08:29 Bürgermeister: Drei Kinder bei ukrainischem Angriff in Donezk getötet +++
In der russisch-kontrollierten Stadt Donezk sind nach Angaben der dortigen Behörden drei Kinder bei ukrainischem Beschuss eines Wohnhauses getötet worden. Das Wohnhaus sei in der Nacht direkt getroffen worden, es sei ein Feuer ausgebrochen, teilt der Bürgermeister der in der Ostukraine gelegenen Stadt über Telegram mit. Er spricht von einem barbarischen Angriff. “Drei Kinder starben – ein 2007 geborenes Mädchen, ein 2021 geborenes Mädchen und ein 2014 geborener Junge.”

+++ 08:11 Munz über Wahl in Russland: “Viele rechnen mit deutlichen Gesetzesverschärfungen” +++
In Russland beginnt die Präsidentenwahl unter Ausschluss der Opposition. Wahlkampf wie in Deutschland gebe es nicht, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz aus Moskau. Wladimir Putin hat Steuererhöhungen bereits angekündigt – und auch neue Repressalien gegen Regimekritiker dürften kommen.

+++ 07:56 Russland: Raketen aus Ukraine über Belgorod abgeschossen +++
Russland ist nach Angaben seines Verteidigungsministeriums erneut von der Ukraine aus angegriffen worden. Die Luftabwehr habe über der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod sieben Raketen abgeschossen. Russisches Territorium ist diese Woche verstärkt mit Raketen und Drohnen angegriffen worden.

+++ 07:35 Medwedew veröffentlicht “Friedensformel” und macht klar, was der Kreml will +++
In seinem aktuellen Lagebericht geht das Institute for the Study of War (ISW) ausführlich auf einen Telegram-Post des stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, ein. Darin fordert der Putin-Vertraute die vollständige Beseitigung des ukrainischen Staates und seine Aufnahme in die Russische Föderation im Rahmen einer euphemistisch betitelten “Friedensformel”. Medwedews Forderungen seien laut ISW nicht neu, sondern stellten vielmehr die tatsächlichen Absichten des Kremls in Bezug auf die Ukraine dar. Und diese Absichten ließen keinen Raum für Verhandlungen zu anderen Zwecken als der Festlegung der genauen Bedingungen für die vollständige Kapitulation der Ukraine. Medwedew beginnt den “Friedensplan”, indem er die Ukraine als “ehemaliges” Land bezeichnet und den Namen Ukraine in Anführungszeichen setzt. Dann zählt er sieben Punkte seiner “Friedensformel” auf, die er sarkastisch als “ruhig”, “realistisch”, “menschlich” und “sanft” betitelt. Dazu zählen unter anderem die vollständige und bedingungslose Kapitulation, die “Entmilitarisierung”, die Anerkennung des “Nazi-Charakters” der Ukraine durch die internationale Gemeinschaft, die Absage des Beitritts in ein Militärbündnis sowie die Eingliederung in die Russische Föderation. Medwedews “Friedensformel” mache deutlich, was Wladimir Putin und der Kreml seit Langem in etwas beschönigenderen Formulierungen forderten, schreiben die Experten des US-Thinktanks: Dass Frieden für Russland das Ende der Ukraine als souveräner und unabhängiger Staat mit irgendwelchen Grenzen bedeutet. “Diejenigen, die dafür plädieren, die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland zu drängen, täten gut daran, mit dieser ständig wiederholten russischen Position zu rechnen”, so das ISW.

+++ 07:10 Klitschko: “Wir brauchen nicht nur F-16 und Taurus, wir brauchen mehr” +++
Der mehrfache Boxweltmeister Wladimir Klitschko kritisiert die Weigerung der Bundesregierung, Taurus-Marschflugkörper zu liefern, schwer. “Die Ukraine nicht zu schützen, heißt, Deutschland in Gefahr zu bringen”, mahnt er im Gespräch mit dem “Tagesspiegel”. Die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz sei für ihn “schwer nachvollziehbar”. Zum Argument der Bundesregierung, die Ukraine könnte mit dem Waffensystem russisches Territorium angreifen, sagt er: “Wir nutzen bis jetzt unsere Waffen, um die Logistik unserer Gegner zu zerstören. Das machen wir immer – ausnahmslos – in Absprache mit den Partnern, die uns diese Waffen liefern. Das wird auch in Zukunft so bleiben.” Die Ukraine benötige “keine westlichen Soldaten”, dafür aber dringend mehr Waffen, um sich zu verteidigen: “Wir brauchen nicht nur F-16 und Taurus, wir brauchen mehr.”

+++ 06:49 Transatlantik-Koordinator redet Scholz, Macron und Tusk ins Gewissen +++
Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung ruft Deutschland, Frankreich und Polen dazu auf, innerhalb der NATO noch stärker als bisher zu kooperieren. “Vom Weimarer Dreieck muss eine gemeinsame sicherheitspolitische Initiative für einen robusten europäischen Pfeiler der NATO ausgehen”, sagt der für Internationales zuständige stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Link in Berlin. “Den Grundstein dafür haben wir gelegt, indem unsere drei Staaten in diesem Jahr das Zwei-Prozent-Ziel der NATO erreichen.”

+++ 06:28 ISW: Russische Truppen stellen Reserven bereit, um Offensivoperationen zu beschleunigen +++
Die russischen Streitkräfte könnten derzeit taktische und operative Reserven für Kampfhandlungen in der Ostukraine bereitstellen, um die Geschwindigkeit der laufenden russischen Offensivoperationen beizubehalten und möglicherweise zu erhöhen. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht unter Berufung auf den ukrainischen Militärbeobachter Kostjantin Maschowets. Dieser erklärte demnach am Donnerstag, dass das russische Militärkommando taktische und operative Reserven für die russischen Offensivbemühungen in Richtung Lyman, in der Nähe von Bachmut, sowie westlich und südwestlich der Oblast Donezk bereitstelle, um die ukrainischen Streitkräfte an einer weiteren Stabilisierung der Frontlinie in diesen Gebieten zu hindern. Die Experten vom ISW analysieren, dass sich die russischen Streitkräfte seit Mitte 2022 schwer getan hätten, mehr als allmähliche, marginale taktische Gewinne in der Ukraine zu erzielen. Daran dürfte auch die Einführung taktischer oder auch nur begrenzter operativer Reserven zunächst nichts ändern, denn die russischen Truppen hätten noch nicht bewiesen, dass sie in die Lage sind, solide mechanisierte Manöver durchzuführen, um große Teile des Territoriums schnell einzunehmen.

+++ 06:03 “Man darf nicht schwach sein”: Macron bekräftigt Bodentruppen-Option +++
Vor seinem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin bekräftigt der französische Präsident Emmanuel Macron, dass er ein Entsenden westlicher Bodentruppen in die Ukraine nicht ausschließt. “Alle diese Optionen sind möglich”, sagt Macron am Donnerstagabend den Fernsehsendern TF1 und France 2. “Um den Frieden in der Ukraine zu erreichen, darf man nicht schwach sein.” Man müsse die Situation nüchtern betrachten. “Und wir müssen mit Entschlossenheit, Wille und Mut sagen, dass wir bereit sind, die Mittel einzusetzen, die nötig sind, um unser Ziel zu erreichen, dass Russland den Krieg nicht gewinnt.”

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+++ 05:40 Lettland will Hunderte Russen abschieben +++
Die lettische Migrationsbehörde hat dem Grenzdienst Daten über etwa 800 Russen übergeben, die kein Aufenthaltsrecht in Lettland haben. “Wenn sie sich noch im Land befinden, werden sie binnen 30 Tagen abgeschoben”, erklärt Behördenchefin Madara Puke im Sender TV3.

+++ 05:15 NATO und Polen fordern Ukraine-Kraftakt +++
Die NATO und Polen rufen die Verbündeten zu weiterer Militärhilfe für die Ukraine und höheren Verteidigungsausgaben auf. “Die Ukraine braucht mehr Unterstützung, und zwar jetzt”, sagt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Polens Präsident Andrzej Duda fordert “modernste” Waffen für Kiew. Er ruft die Alliierten zudem dazu auf, mindestens drei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben statt zwei Prozent, wie bisher vereinbart.

+++ 04:38 Treffen des Weimarer Dreiecks in Berlin +++
Nach Spannungen im deutsch-französischen Verhältnis wegen der Ukraine-Politik treffen Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der polnische Ministerpräsident Donald Tusk heute, 14 Uhr in Berlin zusammen. Bei dem Treffen des sogenannten Weimarer Dreiecks soll die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg im Mittelpunkt stehen. Vor dem Dreiertreffen empfängt Scholz Macron zu einem bilateralen Gespräch im Kanzleramt.

+++ 03:59 Niedersachsen: Bedenken gegen russischen Einstieg in Atom-Fabrik +++
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer reagiert fassungslos auf die geplante Kooperation einer russischen Atomenergiefirma mit der Brennelementfabrik in Lingen. “Ich bin in der Tat sehr erschrocken darüber, dass das Ganze in enger Kooperation mit russischen Atomkonzernen, die sehr eng mit Putin verbunden sind, passieren soll. Es sollen ja sogar Mitarbeiter russischer Atomkonzerne Zugang zur Brennelementfabrik in Lingen bekommen. Das alles hat erhebliche Auswirkungen auf die innere und äußere Sicherheit”, sagt der Grünen-Politiker im Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ). “Klar ist für mich: Es darf keine Gefährdung durch die russische Beteiligung für die Sicherheit Deutschlands und Europas geben”, fügt Meyer hinzu. Das Vorhaben muss von Niedersachsen genehmigt werden.

+++ 02:31 Moskaus Botschafter in Washington klagt über Drohungen +++
Der russische Botschafter in den USA berichtet von Drohungen gegen seine Botschaft im Zusammenhang mit der russischen Präsidentschaftswahl. “Wir erhalten sehr viele provokative Anrufe und Drohungen”, zitierten russische Nachrichtenagenturen den Botschafter Anatoli Antonow im staatlichen Fernsehen. “Wir wissen, dass es Pläne für antirussische Aktionen rund um unsere Botschaften und Konsulate gibt und dass es Versuche geben wird, in unsere Botschaft einzudringen”, so Antonow. Es würde offenbar nicht so sehr darum gehen, die Wahl zu stören, denn das würde nicht funktionieren. Man wolle vielmehr die Dinge erschweren und die Stimmung verderben, so der Botschafter.

+++ 01:40 USA besorgt nach Angriff auf Nawalny-Vertrauten Wolkow +++
Die USA haben sich sehr besorgt über den “schrecklichen, brutalen” Angriff auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in Litauen gezeigt. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagt, er könne nicht die litauischen Angaben bestätigen, wonach russische Geheimdienste an dem Angriff beteiligt gewesen seien. Der Angriff erinnere aber an die “sehr realen Gefahren, denen Mitglieder der Zivilgesellschaft in Russland täglich ausgesetzt sind”.

+++ 00:50 Selenskyj dankt Scholz trotz Taurus-Nein +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt Bundeskanzler Olaf Scholz trotz der abgelehnten Lieferung von Taurus-Marschflugköpern für Deutschlands Militärhilfe. Es handele sich um eine vielfältige Unterstützung, sagt Selenskyj nach einem Telefonat mit Scholz in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Geplant sei in Berlin im Juni zudem eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine, wie es sie unter anderem schon in London gegeben hatte.

+++ 00:08 Kühnert warnt Union vor neuem Taurus-Antrag +++
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert warnt die Unionsfraktion davor, die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ein weiteres Mal per Abstimmung im Bundestag erzwingen zu wollen. “Jede weitere Abstimmung in dieser Sache schadet nicht etwa der Ampel-Koalition oder Olaf Scholz, sondern ausschließlich der überfallenen Ukraine und ihrem Freiheitskampf”, sagt Kühnert dem “Stern”. “Ich appelliere an CDU und CSU: Respektieren Sie endlich die vom Bundeskanzler getroffene und vom Deutschen Bundestag bereits zweimal bestätigte Entscheidung, keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern.”

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