Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 20:39 Russischer Autor: Leiche der Sowjetunion ist zum Leben erwacht und “erschreckt als Zombie” die ganze Welt +++

Einer der bedeutendsten russischen Autoren, Wladimir Sorokin, kritisiert seine Heimat mit scharfen Worten. “In Russland gibt es eine Superkonzentration von Groteske und Paranoia”, sagt er der “Neuen Zürcher Zeitung“. Russland sei ein “Land der absoluten Unberechenbarkeit”. Hin wieder gebe es sanftere Zeiten, aber oft sei es “dunkel und hart wie jetzt”, sagt der Autor, der nun in Berlin lebt und dessen Bücher die Putin-Jugend bei einer Aktion in Moskau zerriss. “Die Demokraten haben in den 1990er Jahren den Leichnam der Sowjetunion nicht vergraben. Diese Leiche – und damit der Totalitarismus – ist zum Leben erwacht und erschreckt als ein Zombie die Russen und die ganze Welt.” Auch wenn sich Sorokin, der ein prophetisches Buch über ein Russland unter der Willkürherrschaft einer Geheimpolizei geschrieben hat, nicht optimistisch zeigt, hält er eine Ende des Krieges in diesem Jahr für möglich. “In Tat und Wahrheit sind in Russland alle kriegsmüde: die Politiker, die Menschen, die Militärs und auch die Business-Eliten.”

+++ 20:19 Tschechien will bald 800.000 Schuss Artilleriemunition liefern +++
Tschechiens Präsident Petr Pavel kündigt die baldige Lieferung von 800.000 Schuss Artilleriemunition an die Ukraine an. “Wenn es keine grundsätzlichen Probleme gibt, könnte die Munition die Ukraine innerhalb einiger Wochen erreichen”, sagt Pavel. Das Geld für die Lieferung zusätzlicher Artilleriemunition wurde dem tschechischen Staatschef Pavel zufolge durch “die tschechische Initiative” ermöglicht, einer Koalition aus 18 Ländern. Pavel hatte bei der Münchner Sicherheitskonferenz Mitte Februar angekündigt, dass Tschechien in der Lage sei, eine beträchtliche Menge Waffen für die Ukraine außerhalb Europas zu beschaffen. Damals sprach der tschechische Präsident von 500.000 Schuss 155-Millimeter-Munition und 300.000 Schuss 122-Millimeter-Munition.

+++ 19:58 Habeck ruft USA zu mehr Hilfen auf +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck fordert bei seinem Besuch in den USA mehr Hilfe für die Ukraine. Unterstützung für das von Russland angegriffene Land “muss aus Europa kommen, sie muss aus den USA kommen”, sagt Habeck. “Deshalb muss das Geld aufgebracht werden, kurzfristig zur Artillerieproduktion, zur militärischen Unterstützung und zum Wiederaufbau des Landes.” Weitere Hilfen für die Ukraine aus dem US-Haushalt werden derzeit im US-Kongress von den oppositionellen Republikanern blockiert. Er hoffe, dass die amerikanischen Politiker genau wie die europäischen” die Gelder freigäben, so Habeck.

+++ 19:38 Neuer Taurus-Antrag der Union – Mindestens zwei FDP-Politiker sind dabei +++
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, will auch dem erneuten Antrag der Union zur Lieferung deutscher Taurus-Lenkwaffen an die Ukraine zustimmen. “Meine Meinung ist bekannt und wird sich auch nicht mehr ändern. Ich werde mich bei weiteren Abstimmungen entsprechend verhalten”, sagt die FDP-Politikerin T-Online. Die Union will am nächsten Donnerstag ihren bereits vor zwei Wochen eingebrachten Antrag im Bundestag erneut zur Abstimmung stellen zu wollen. Auch Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki beabsichtigt, den Unions-Antrag zu unterstützen. Der FDP-Vize signalisiert, dass noch weitere Abgeordnete der Liberalen folgen könnten. Viele Abgeordnete der FDP seien anderer Meinung als Kanzler Olaf Scholz und hielten dessen Entscheidung gegen eine Taurus-Lieferung an die Ukraine für sachlich falsch, sagt auch der Parlamentarische FDP-Geschäftsführer Stephan Thomae der “Augsburger Allgemeinen”.

+++ 19:07 Saluschnyj hat eine neue Aufgabe +++
Lange war Walerij Saluschnyj der Oberbefehlshaber der ukrainischen Truppen. Nun hat er eine neue Aufgabe. In Kürze wird er als Botschafter in Großbritannien tätig sein, wie das belarussische Medienprojekt Nexta berichtet.

+++ 18:50 Cameron sieht Vertrauen in Deutschland nicht zerstört +++
Deutschland und Großbritannien beschwören nach der jüngsten russischen Abhöraktion gegen deutsche Offiziere Einigkeit. Russlands Präsidenten Wladimir Putin gehe es auch darum, “in unserem Bündnis Zwietracht zu säen und unsere Demokratien ganz bewusst ins Wanken zu bringen”, sagt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einem Treffen mit ihrem britischen Kollegen David Cameron. Dem stelle man “unsere Entschlossenheit und Einheit entgegen, denn wir lassen uns von Putin nicht einschüchtern”. Cameron trat Spekulationen entgegen, der russische Lauschangriff auf die Bundeswehr könne das Vertrauen der Verbündeten in Deutschland beschädigt haben. “Ich möchte nicht einem russischen Narrativ über Spaltungen zwischen Verbündeten in die Hände spielen.” Er sehe eine “unglaubliche Einigkeit” .

+++ 18:25 Litauen: “Wir hören ihre Bitten” +++
Litauen leistet der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland. Die Armee des baltischen EU- und NATO-Landes habe Kiew 155-Millimeter-Artilleriegeschosse übergeben, teilt das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. “Wir schicken, was der Ukraine derzeit am meisten fehlt. Wir hören ihre Bitten und unterstützen sie weiter”, sagt Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas. Litauen gehört zu den entschlossensten Unterstützern Kiews.

+++ 17:51 Baerbock hält Taurus-Lieferung noch für möglich +++
Außenministerin Annalena Baerbock schließt eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine weiterhin nicht aus. “Sie wissen, dass wir als Bundesregierung insgesamt uns jeden Tag wieder erneut fragen, was wir noch tun können, um die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression zu unterstützen”, sagt Baerbock bei einer Pressekonferenz mit dem britischen Außenminister David Cameron. Allerdings betont sie, unter dem Begriff “weitreichende Waffensysteme” sei eine Vielzahl von Waffen gemeint. Cameron verweist auf die Geschichte der Waffenlieferungen an die Ukraine: Jedes Mal sei bei einem neuen Waffensystem eine Eskalation heraufbeschworen worden, die dann nicht eingetreten sei. “Es sollte uns nichts daran hindern zu helfen, solange nicht ein NATO-Soldat einen russischen Soldaten tötet.”

+++ 17:35 Drohne trifft russisches Stahlwerk +++
Im Stahlwerk Severstal in der nordrussischen Stadt Tscherepowez schlägt nach Behördenangaben eine Drohne ein. Der Flugapparat unbekannter Herkunft sei nahe an einem Hochofen niedergegangen, teilt der Gouverneur des Gebietes Wologda, Georgi Filimonow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Niemand sei verletzt worden. Der Hochofen sei nicht beschädigt worden, das Stahlwerk arbeite planmäßig. Die Pressestelle von Severstal wurde in russischen Medien mit der Aussage zitiert, der Hochofen sei für eine geplante Reparatur abgeschaltet worden.

+++ 17:31 Schweden als 32. Staat in die NATO aufgenommen +++
Noch Anfang 2022 wäre ein solches Szenario selbst von Fans der Verteidigungsallianz als abwegig abgetan worden: Schweden ist Mitglied der NATO. Damit hat das westliche Bündnis künftig 32 Mitglieder – und damit doppelt so viele wie noch zu Ende des Kalten Krieges. Mit der Aufnahme Schwedens beendet das Verteidigungsbündnis jetzt die jüngste Erweiterungsrunde. Sie war bereits im vergangenen Jahr gestartet worden, als Finnland Mitglied wurde.

+++ 16:55 Kreml sieht verstärkte “Verwicklung” Frankreichs im Krieg +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron verstärkt nach Ansicht des Kreml die “Verwicklung” Frankreichs in den Ukraine-Konflikt, nachdem dieser eine Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nicht ausschließen wollte. “Herr Macron ist überzeugt von seiner Politik, die darin besteht, unserem Land eine strategische Niederlage zufügen zu wollen”, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem bei Telegram verbreiteten Video. “Und er verstärkt weiter das Niveau der direkten Verwicklung Frankreichs” in den Ukraine-Konflikt, fügt Peskow hinzu.

+++ 16:20 “Versuche der Einmischung” – Moskau bestellt US-Botschafterin ein +++
Etwa eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in Russland bestellt Moskau die US-Botschafterin Lynne Tracy aus Protest gegen “Versuche der Einmischung” durch Nichtregierungsorganisationen aus den USA ein. “Versuche der Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Russischen Föderation, unter anderem durch subversive Aktionen und die Verbreitung von Desinformation im Kontext der Wahlen und der militärischen Spezialoperation, werden entschieden und entschlossen unterdrückt”, erklärt das russische Außenministerium. Moskau wirft drei auf Bildung spezialisierten US-Organisationen vor, “mit Unterstützung der Botschaft Programme und Projekte mit antirussischer Ausrichtung” umzusetzen und “unter dem Deckmantel des Kultur- und Bildungsaustauschs Einflussagenten zu rekrutieren.

+++ 15:51 Mit diesen Mitteln arbeitet Putins Propagandamaschine +++
Kurz vor den Präsidentschaftswahlen dreht der Kreml seine Staatspropaganda merklich hoch. Mitarbeiter von CNN analysieren die oftmals aggressive Meinungsmache: Neben Einschüchterung gehe es vor allem um das Gefühl einer äußeren Bedrohung und der Einimpfung eines “Wir gegen die”-Gefühls.

+++ 15:25 Medwedew: Russland hätte Selenskyj getroffen – wenn es gewollt hätte +++
Russland weist Spekulationen zurück, ein Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa am Mittwoch habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegolten. Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, sagt, es sei “für jeden” klar ersichtlich, dass es keinen geplanten Angriff auf Selenskyjs Fahrzeugkolonne gegeben habe. Wenn dies beabsichtigt gewesen wäre, hätte Russland sein Ziel getroffen, sagt Medwedew. Der Ex-Präsident ist ein Hardliner und enger Vertrauter von Amtsinhaber Wladimir Putin.

+++ 14:59 Und nochmal: Union will wieder über Taurus abstimmen lassen +++
Die Union will den Bundestag in der nächsten Woche erneut über die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine abstimmen lassen. “Die CDU/CSU-Fraktion wird die Frage der Taurus-Lieferung in der kommenden Sitzungswoche zur namentlichen Abstimmung im Bundestag stellen. Das Parlament muss das Heft des Handelns übernehmen”, sagt der parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei von der CDU der “Rheinischen Post”. Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt die Lieferung der Taurus-Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern an die Ukraine ab mit der Begründung, dass Deutschland damit in den Krieg hineingezogen werden könnte. “Ich bin der Kanzler, und deshalb gilt das.”

+++ 14:35 Ukraine: Russischer Angriff galt womöglich Selenskyj oder Mitsotakis +++
Das Umfeld von Wolodymyr Selenskyj hält es für möglich, dass der Raketenangriff auf Odessa am Mittwoch dem ukrainischen Präsidenten oder seinem Gast, dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis, gegolten haben könnte. “Es war wirklich weniger als 500 Meter von uns entfernt. Was war das?”, sagt der hochrangige Berater Selenskyjs, Ihor Schowkwa, dem US-Sender CNN. “Man kann nicht ausschließen, dass es der Delegation meines Präsidenten oder der Delegation des ausländischen Gastes gegolten hat.” Selenskyj und Mitsotakis informierten sich gerade über den ukrainischen Exportkorridor für Getreide, als die Rakete den Hafen am Schwarzen Meer traf. Beide Politiker sagten anschließend, dass sie Zeuge des Angriffs geworden seien. Dabei starben nach Angaben des ukrainischen Militärs fünf Menschen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, ein Lager für ukrainische Marine-Drohnen ins Visier genommen und getroffen zu haben.

+++ 14:09 USA: Schweden wird heute NATO-Mitglied +++
Schweden wird nach Angaben der US-Regierung heute offiziell Mitglied der NATO. Das skandinavische Land werde damit der 32. Bündnispartner, teilt das Weiße Haus in Washington mit. “Schweden ist eine starke Demokratie mit einem äußerst fähigen Militär, das unsere Werte und unsere Vision für die Welt teilt”, heißt es in einer Presseerklärung. Mit Schweden als Bündnispartner seien die USA sowie ihre Verbündeten noch sicherer. Das amerikanische Verteidigungsministerium teilt zudem in einem öffentlichen Tagesplan mit, dass der schwedische Premierminister Ulf Kristersson am Nachmittag vom amerikanischen Außenminister Antony Blinken empfangen werde.

+++ 13:36 Nächste gute Nachricht für tschechische Initiative zu 800.000 Schuss Artilleriemunition für die Ukraine +++
Eine Initiative aus Tschechien versucht derzeit, 800.000 Schuss dringend benötigter Artilleriemunition für die Ukraine zu organisieren. Und immer mehr Staaten werden sich an der Finanzierung beteiligen. Wie das Verteidigungsministerium in Kiew jetzt verkündet, stellt Norwegen 140 Millionen Euro bereit. Zuvor haben bereits die Niederlande, Belgien, Kanada, Dänemark, Litauen, Frankreich und Deutschland Geld zugesagt. Spekulationen zufolge könnte die Munition aus Ländern wie Südkorea, Südafrika und der Türkei stammen. “Norwegen ist auch der Luftverteidigungskoalition beigetreten. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der ukrainischen Fähigkeiten, denn die norwegischen NASAMS-Luftabwehrsysteme haben ihre Wirksamkeit beim Schutz ukrainischer Städte bereits unter Beweis gestellt”, teilt das ukrainische Verteidigungsministerium außerdem mit.

+++ 13:18 CDU-Politiker in Moldau: “Stetes Risiko einer Destabilisierung der gesamten Region” +++
Der brandenburgische CDU-Bundestagsabgeordnete Knut Abraham hat sich gestern während des russischen Angriffs, der fünf Todesopfer zufolge hatte, in Odessa aufgehalten. Er ist weiter in die Republik Moldau gereist und sagt zur aktuellen Situation in der Region: “Der Krieg Putins wütet weiter mit voller Brutalität. Die Munitionsversorgung ist für die Ukraine die zentrale Überlebensfrage. Hier vor Ort wird zudem sehr deutlich, dass es ein stetes Risiko einer Destabilisierung der gesamten Region gibt. Besonders wichtig ist es, den Entwicklungen der abtrünnigen Region Transnistrien Aufmerksamkeit zu geben.” Die Separatisten dort haben Russland kürzlich um “Schutz” gebeten. Brigitta Triebel, die in Moldau das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung leitet, sagt im Interview mit ntv.de: “Zunächst einmal ist es nichts Neues, dass die Führung in Transnistrien Russland um Schutz bittet. Das haben sie mehrfach zuvor getan.” Sie sehe nicht, dass Russland derzeit zu einer Invasion in der Lage wäre.

+++ 12:40 Russischer Geheimdienst: Attentäter aus Belarus erschossen +++
In der nordrussischen Region Karelien haben Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben einen Mann aus Belarus erschossen, der einen “Terrorakt” im Auftrag der Ukraine geplant haben soll. Nach einem Schusswechsel seien Waffen und ein improvisierter Sprengsatz sichergestellt worden, teilt der russische Inlandsgeheimdienst FSB laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA mit. Der Mann habe ein Verwaltungsgebäude in der Stadt Olonets, etwa 250 Kilometer von der finnischen Grenze entfernt, in die Luft sprengen wollen. Er habe bei der Verhaftung das Feuer auf Mitglieder einer Spezialeinheit eröffnet und sei dann getötet worden. Laut dem FSB enthielt der Sprengsatz einen in Großbritannien hergestellten Plastiksprengstoff und einen in den USA hergestellten Zünder.

+++ 12:08 CNN: Beschlagnahmte Oligarchen-Jacht kostet Steuerzahler Millionen +++
Eine im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beschlagnahmte Luxusjacht eines russischen Oligarchen erregt in den USA Unmut. Die in Deutschland gebaute und auf Fidschi festgesetzte “Amadea” liegt seit Ende Juni 2022 im Hafen der US-Westküstenmetropole San Diego – und kostet die US-Steuerzahler jeden Monat umgerechnet knapp 850.000 Euro, wie der Sender CNN unter Berufung auf Gerichtsunterlagen berichtet. Staatsanwälte forderten deshalb jetzt den Verkauf der Superjacht. US-Behörden vermuten, dass sie Suleiman Kerimow gehört, einem Vertrauten von Wladimir Putin. Eine Entscheidung über einen möglichen Verkauf könnte aber Monate dauern, so der US-Sender weiter. In der Zeit müssten die Rechnungen weiter bezahlt werden. Die monatlichen Kosten umfassen demnach Wartung sowie Versicherung und die Gebühr für das Trockendock.

Den aktuellen Wert der Jacht schätzte der US Marshal Service kürzlich auf etwa 211 Millionen Euro.

Den aktuellen Wert der Jacht schätzte der US Marshal Service kürzlich auf etwa 211 Millionen Euro.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 11:31 Kasernengebäude in Russland steht in Flammen +++
In einer Militärakademie in der südwestrussischen Stadt Kasan lodert Medienberichten zufolge ein Feuer. Betroffen sei die Kaserne, die zu der militärische Ausbildungsstätte gehöre, berichten staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Rettungsdienste. Die Akademie zur Ausbildung von Panzerkommandanten und -besatzungen stehe in Flammen, meldet die Nachrichtenagentur TASS. In einem Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, ist zu sehen, wie dichter Rauch aus mehreren Fenstern eines Gebäudes strömt.

+++ 11:00 Gezielter Raketenangriff bei Besuch von Selenskyj? +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj führt gerade den griechischen Ministerpräsidenten Mitsotakis durch Odessa, da schlagen plötzlich russische Raketen ein. Beide Politiker sind wohlauf, doch nach Angaben der Ukraine werden fünf Menschen durch den Beschuss getötet. ntv-Reporterin Sharma berichtet aus Kiew:

+++ 10:19 Von Russland in den Kampf gezwungen? Indischer Staatsbürger stirbt in der Ukraine +++
Indiens Botschaft in Moskau bestätigt den Tod des indischen Staatsbürgers Mohammed Asfan, den die russische Armee rekrutiert haben soll. Es gibt keine näheren Angaben zu den Umständen des Todes. Sein Bruder Mohammed Imran sagt, Asfan sei zwei Monate vermisst gewesen. Er habe zuletzt aus der südrussischen Stadt Rostow am Don angerufen und erzählt, dass er an die Front versetzt worden sei. Mehrere indische Rekruten hatten der Nachrichtenagentur AFP im vergangenen Monat gesagt, dass ihnen hohe Gehälter und ein russischer Pass versprochen worden seien, bevor sie an die Front geschickt wurden. Die Soldaten sagten weiter, dass ihnen Positionen versprochen worden seien, die keinen Kampfanteil hätten – sie seien jedoch im Gebrauch von Kalaschnikoff-Sturmgewehren und anderen Waffen geschult worden.

+++ 09:43 Litauens Geheimdienst: Russland bereitet sich auf langfristige Konfrontation mit der NATO vor +++
“Russland verfügt über finanzielle, personelle, materielle und technische Ressourcen, um den den Krieg zumindest in naher Zukunft fortzusetzen”, heißt es in einem Bericht vom litauischen Geheimdienst. Mit naher Zukunft ist dabei ein Zeitraum von mindestens 6 bis 24 Monaten gemeint. “Die russische Wirtschaft hält sich besser als gedacht. Dank der hohen Ölpreise, der staatlichen Investitionen in die Rüstungsindustrie und der Möglichkeit, Sanktionen zu umgehen. Die Militärindustrie wird zu einer treibenden Kraft der russischen Wirtschaft, auf Kosten anderer Sektoren”, so die Litauer. “Russland setzt enorme Ressourcen für den Krieg in der Ukraine ein und zeigt keine Bereitschaft zur Deeskalation der Situation, obwohl es seine operativen Ziele nicht erreicht. Zugleich bereitet sich Russland auf eine langfristige Konfrontation mit der NATO vor und hat eine umfassende Reform seiner Streitkräfte in Angriff genommen. Ihre vollständige Umsetzung wird mindestens mehrere Jahre bis zu einem Jahrzehnt in Anspruch nehmen.”

+++ 09:07 Farce droht bei möglicher neuer Taurus-Abstimmung im Bundestag – SPD mahnt FDP zu “Disziplin” +++
Der Chef der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, ruft die Ampel-Partner und vor allem die FDP zu mehr Disziplin auf. “Nachdem erneut aus der Koalition mit abweichendem Stimmverhalten gedroht wurde, möchte ich an den Koalitionsvertrag und die Vereinbarung erinnern, die wir uns zu Beginn unserer Zusammenarbeit gegeben haben”, sagt Mützenich. “Dort ist das einheitliche Abstimmungsverhalten klar und deutlich festgeschrieben – egal ob im Plenum oder in den Ausschüssen – und gilt auch für Fragen, die über den Inhalt des Koalitionsvertrages hinausgehen.” Hintergrund ist, dass es beim Ampel-Partner FDP eine Diskussion gibt, bei einem erneuten Antrag der Union für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine mit der Oppositionsfraktion zu stimmen. Bei der letzten Abstimmung hatte FDP-Politikerin Strack-Zimmermann für eine Taurus-Lieferung gestimmt:

+++ 08:31 Ukraine meldet horrende Verlustzahlen auf russischer Seite +++
Dass die russische Seite derzeit “all in” geht, wie Militärexperte Oberst Reisner kürzlich im Interview mit ntv.de mitteilt, lässt sich möglicherweise auch an den Verlustzahlen der Kreml-Truppen sehen, welche die Ukraine meldet. Diese sind innerhalb des vergangenen Tages besonders hoch ausgefallen. So sollen laut Kiew unter anderem 1160 Soldaten, 17 Panzer, 51 gepanzerte Fahrzeuge, 42 Artilleriegeschütze und 53 weitere Fahrzeuge eliminiert worden sein. Am Dienstag und Mittwoch waren die gemeldeten Zahlen ähnlich hoch. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben jedoch nicht. Beobachter halten sie teilweise für übertrieben.

+++ 07:53 Militärexperte: Ukrainischer Kampf im Süden “ein Wettlauf gegen die Zeit” +++
“Nach der Einnahme von Awdijiwka stößt Russland westlich der Stadt und westlich von Bachmut weiter vor. Bei Kupjansk, Kreminna, Marjinka und Robotyne hält die Ukraine trotz Munitionsmangels bisher die Front”, schreibt Militärexperte Nico Lange in einem aktuellen Beitrag auf X. In 18 Tagen habe Russland die Front westlich von Awdijiwka etwa acht Kilometer verschoben. “Die größten Probleme der Ukraine sind die Schutzlosigkeit der Truppe gegen die russischen Luftangriffe mit verheerenden Gleitbomben und der Mangel an Artilleriemunition.” Der Kampf gegen die russische Kriegslogistik im Süden, die derzeit zu 90 Prozent über die Krim laufe, sei für die Ukraine ein Wettlauf gegen die Zeit, schreibt Lange. Russland baue fieberhaft an alternativen Versorgungsrouten, die bei Fertigstellung die Lage für die Ukraine erschweren würden. “Die Ukraine braucht dringend mehr Präzisionswaffen mit hohen Reichweiten, dazu gehören mehr Storm Shadow und SCALP-EG, Taurus, ATACMS mit Monoblock-Sprengköpfen und mehr GLSDB-Munition.”

+++ 07:13 Spezialeinheiten der Ukraine zerstören wohl russisches Radargerät +++
Die Spezialeinsatzkräfte der Streitkräfte der Ukraine haben laut eigenen Angaben mit einem US-HIMARS-Mehrfachraketenwerfer eine russische Radarstation vom Typ Zoopark zerstört und dabei auch Besatzung getötet. In einem Video ist zu sehen, wie die Radarstation in eine Art Unterschlupf gefahren wird, kurze Zeit später gibt es eine Explosion, auch verwundete Soldaten sind zu sehen. Vor knapp einem Jahr hat der britische Geheimdienst mitgeteilt, das russische Militär verfüge nur noch über eine “begrenzte Anzahl” von Zoopark-Radargeräten. “Möglicherweise hat die Armee Schwierigkeiten, mehr dieser Abwehrsysteme zu generieren, die für beide Seiten im Krieg bislang eine wichtige Rolle spielen.” Zoopark-Systeme sind in der Lage, den Ursprung feindlicher Artillerie zu verfolgen, um das Gegenfeuer zu lenken.

Ein Zoopark-Radargerät der russischen Streitkräfte. Ein Zoopark-Radargerät der russischen Streitkräfte.

Ein Zoopark-Radargerät der russischen Streitkräfte.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

+++ 06:28 Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen spricht von Gegenoffensive +++
Trotz aller Schwierigkeiten wollen die ukrainischen Streitkräfte offiziellen Angaben zufolge in diesem Jahr nicht durchgängig in der Defensive verharren – was eine große Herausforderung werden dürfte, sollte zum Beispiel das Munitionsproblem nicht gelöst werden. Der Kommandeur der Bodentruppen, Oleksandr Pawljuk, erklärt laut Institut für Kriegsstudien (ISW) in der Sendung “Edyny Novyny”, dass die Ukraine versuchen werde, die Initiative zu ergreifen und 2024 Gegenoffensiven durchzuführen. Pawljuk sagt, dass die ukrainischen Streitkräfte darauf abzielen würden, die Frontlinie zu stabilisieren und gleichzeitig die russischen Streitkräfte zu schwächen, um die ukrainischen Einheiten an der Frontlinie zur Auffrischung auf Übungsgelände im hinteren Teil des Landes zu verlegen. Laut dem Generalleutnant werde dies der Ukraine ermöglichen, eine Gruppierung von Streitkräften zu bilden, die 2024 Gegenoffensiven durchführen wird.

+++ 05:47 Russisches Gericht verhängt hartes Urteil gegen in Gefangenschaft geratenen ukrainischen Soldaten +++
Ein russisches Gericht in Rostow am Don hat laut “Kyiv Independent” einen ukrainischen Soldaten, der bei der Verteidigung des Stahlwerks Azovstal in Mariupol in Gefangenschaft geraten ist, zu 20 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Der Soldat hat den Angaben zufolge bei den Kämpfen in Mariupol beide Hände verloren. Er sei unter anderem wegen der Misshandlung von Kriegsgefangenen und versuchtem Mord angeklagt gewesen. Der Ukrainer wies die Terrorismusvorwürfe zurück und sagte, er habe sein Land verteidigt und militärische Pflichten erfüllt. Ukrainische Kriegsgefangene sind laut “Kyiv Independent” in Russland harten Bedingungen und systematischer Folter ausgesetzt.

+++ 05:05 Russland meldet Abschuss von ukrainischen Drohnen +++
In den grenznahen russischen Regionen Brjansk und Tula sind Behörden zufolge in der Nacht insgesamt vier ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Verletzte oder Schäden soll es den russischen Angaben zufolge nicht geben.

+++ 03:06 Kiew kündigt Untersuchung von HIMARS-Abschuss an +++
Russische Quellen verbreiten ein Video, das den Abschuss eines ukrainischen HIMARS-Raketenwerfers durch eine russische Rakete zeigen soll. OSINT-Analysten gehen davon aus, dass die Bilder echt sind. Der Sekretär des Verteidigungsausschusses im ukrainischen Parlament, Roman Kostenko, bestätigt den Abschuss indirekt. Experten würden den Fall untersuchen. Es wäre der erste Verlust eines HIMARS in mehr als eineinhalb Jahren.

+++ 01:51 Weißes Haus: Selenska und Nawalnaja kommen nicht zu Biden-Rede +++
Olena Selenska, die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, und Alexej Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja, werden nicht zur Ansprache von Joe Biden vor dem US-Kongress kommen. Das bestätigt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre. Selenska und Nawalnaja seien als Gäste zur Rede zur Lage der Nation eingeladen worden – Selenska vom Weißen Haus und Nawalnaja von Biden persönlich. Keine der beiden Frauen werde jedoch teilnehmen. Zu den Gründen will sich Jean-Pierre nicht. Selenska hatte zuvor gegenüber dem Nachrichtenportal “Politico” terminliche Gründe für ihre Absage genannt, Nawalnaja nach Angaben der “Washington Post” Müdigkeit.

+++ 00:27 NATO-Partner proben den Ernstfall: Manöver “Nordic Response 2024” beginnt +++
Die Bundeswehr und Soldaten aus anderen NATO-Staaten trainieren seit Mitternacht mit einer Großübung im Norden Europas die Abwehr eines Angriffs auf das Bündnisgebiet. An dem Manöver “Nordic Response 2024” seien insgesamt etwa 1500 Männer und Frauen der deutschen Streitkräfte beteiligt, darunter 700 Gebirgsjäger, teilt die Bundeswehr in der Stadt Alta im Norden Norwegens mit. Vom Raum Alta aus sollen die Soldaten südlich gelegene Gebiete, die in diesem Szenario bereits von einem Gegner besetzt wurden, mit einem Gegenangriff einnehmen. An dem Manöver nehmen etwa 20.000 Soldaten aus 13 verbündeten Nationen teil.

+++ 23:12 Auswärtiges Amt verschärft Reisewarnung für Russland +++
Das Auswärtige Amt verschärft seine Reisehinweise für Russland und rät nun “dringend” von Reisen dorthin ab. Die Änderung sei “aufgrund der sich weiter verschlechternden Lage einschließlich immer häufiger zu beobachtender willkürlicher Festnahmen” vorgenommen worden. Die Gefahr willkürlicher Festnahmen bestehe auch für deutsche Staatsangehörige und deutsch-russische Doppelstaatler, heißt es in den Reisehinweisen ausdrücklich. “Im Zusammenhang mit nicht genehmigten Kundgebungen und Demonstrationen kann es im ganzen Land zu massiven, zum Teil gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte kommen.” Bisher hatte das Auswärtige Amt von Reisen nach Russland abgeraten, neu ist nun das Wort “dringend”.

+++ 22:34 Frankreich unterstützt Rutte als neuen NATO-Generalsekretär +++
In der Frage um die Nachfolge von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht sich nach den USA, Großbritannien und Deutschland nun auch Frankreich für den scheidenden niederländischen Regierungschef Mark Rutte aus. Paris unterstütze Ruttes Kandidatur angesichts “seiner Erfahrung, seiner Fähigkeit, eine sehr breite Koalition aufzubauen, und seiner Fähigkeit, für unsere kollektive Sicherheit zu handeln”, sagt Regierungschef Gabriel Attal bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rutte in Den Haag. Rutte seinerseits äußert sich optimistisch hinsichtlich weiterer US-Ukraine-Hilfen.

+++ 21:19 Selenskyj bittet um Luftabwehrsysteme +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj pocht abermals auf Unterstützung bei der Luftverteidigung. “Wir brauchen mehr Schutz”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. “Die Welt hat genügend Luftverteidigungssysteme und Kapazitäten, um Waffen für die Verteidigung zu produzieren”, betont er. Am Vormittag hatte Selenskj mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis die Stadt Odessa besucht. Während der Visite schlugen russische Raketen in der Stadt ein.

+++ 20:30 Bericht: Russische Truppen handeln mit Kriegsgefangenen +++
Russische Truppen betreiben Berichten zufolge einen “Schwarzmarkt” für den Verkauf ukrainischer Kriegsgefangener an paramilitärische Gruppen Moskaus. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf einen Artikel der britischen “Times”. Demnach sollen tschetschenische Einheiten ukrainische Kriegsgefangene von anderen russischen Verbänden kaufen, um diese dann gegen tschetschenische Kämpfer einzutauschen, die von der Ukraine gefangen genommen wurde. Der “Times” zufolge nutzen die tschetschenischen Einheiten den “Schwarzmarkt”, da diese oft hinter der Front stationiert sind, wo es weniger Möglichkeiten gibt, ukrainische Soldaten gefangenzunehmen.

+++ 19:48 Savita Wagner – Warum eine Deutsche in der Ukraine ihr Leben gab +++
Savita Wagner studiert Mathematik in Halle, als Russland die Ukraine angreift. Schon in den ersten Kriegswochen geht die junge Frau nach Kiew, kämpft als Freiwillige. Im Januar dieses Jahres stirbt sie durch den Splitter einer Mörsergranate. Mutter Ula Wagner blickt auf das Leben ihrer Tochter.

+++ 19:05 Putin und IAEA-Chef Grossi trafen sich zu Gespräch +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat mit Russlands Präsident Wladimir Putin Gespräche über die Sicherheitslage im von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine geführt. Wie Grossi auf X mitteilt, thematisierten die beiden beim Treffen in Sotschi am Schwarzen Meer auch die Verhinderung der nuklearen Bewaffnung weiterer Länder. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax betonte Putin Russlands Absicht, mit der IAEA zu kooperieren. Weder Grossi noch der Kreml äußerten sich zu näheren Details des Treffens.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.


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