Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 22:11 Russland: Ukraine greift Krim mit Drohnen an +++

Russland meldet die Abwehr eines ukrainischen Angriffs mit mindestens zehn Drohnen auf die annektierte Halbinsel Krim. Der “terroristische Angriff” auf Ziele nahe Sewastopol habe weder Opfer noch Schäden verursacht, teilte das Verteidigungsministeriums in Moskau mit. Sewastopol ist der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist die 2014 von Russland annektierte Krim regelmäßig Ziel von Angriffen.

+++ 21:23 Ukrainischer Fechter Boreyko im Krieg gefallen +++
Der ukrainische Fechter Denys Boreyko ist bei einem Kampfeinsatz im Zug des russischen Angriffskrieges getötet worden. Der 34-Jährige ist nach Angaben seines Clubs Liberte Dnipro am 3. Juli gestorben und zehn Tage später bestattet worden. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, schrieb über den gestorbenen “Weltmeister und Europameister bei den Junioren sowie Meister des Sports von internationalem Niveau” auf Twitter: “Von den ersten Tagen der russischen Großinvasion im Februar an unterstützte Denys das ukrainische Militär und die Territorialverteidigung von Dnipro und trat im März 2022 freiwillig den ukrainischen Streitkräften bei.” Der internationalen Fechtverband FIE hatte im März entschieden, dass russische und belarussischer Fechterinnen und Fechter als neutrale Athleten an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Letzte Woche wurde bestätigt, dass die Ukraine die Einzelwettkämpfe bei den Weltmeisterschaften vom 22. bis 25. Juli in Mailand boykottieren wird. An den Mannschaftswettkämpfen dürfen Russen und Belarussen nicht teilnehmen.

+++ 20:42 Baerbock: Niemand darf bei Angriffskrieg straflos bleiben +++
Außenministerin Annalena Baerbock setzt auf eine Reform des Völkerrechts, damit Urheber eines Angriffskriegs wie Putin zur Rechenschaft gezogen werden. “Niemand darf im 21. Jahrhundert einen Angriffskrieg führen und straflos bleiben”, forderte die Grünen-Politikerin vor einer Reise nach New York. “In den Augen der Täter ist der Internationale Strafgerichtshof schon jetzt ein scharfes Schwert”, sagte Baerbock. In den Augen der Opfer sei er die Hoffnung darauf, dass ihr Leid nicht ungestraft bleibe. “Deshalb schmerzt eine Lücke in der Strafverfolgung besonders”, so die Ministerin: Bei Verbrechen der Aggression gegen “das kostbarste Gut, das wir haben: unseren Frieden” seien die Hürden für eine Strafverfolgung noch zu hoch. “Deshalb wollen wir gemeinsam mit Partnern das Völkerrecht weiterentwickeln, so dass es unseren Realitäten im 21. Jahrhundert gerecht wird.”

+++ 20:06 Bulgarischer Präsident wirft Ukraine “Beharren” auf Kämpfen vor +++
Bulgariens Präsident Rumen Radev hat die Ukraine für ihr “Beharren” auf dem Kampf gegen Russland kritisiert. Das berichteten mehrere US-Medien. Radev wolle “deutlich machen, dass die Ukraine darauf beharrt, diesen Krieg zu führen”, berichtet AP-News. Wie Sky News berichtet, sagte Radev, dass “Europa die Rechnung” für die Verteidigung der Ukraine bezahle und forderte Bulgarien auf, eine “neutrale Position” einzunehmen.

+++ 19:22 Ukraine: Russland plant 25 neue Gefängnisse in den besetzten Gebieten +++
Die russischen Besatzungsbehörden planen wohl den Bau von 25 neuen Gefängnissen in den besetzten ukrainischen Gebieten. Das berichtet die ukrainische Militärverwaltung der Region Luhansk auf Facebook. Demnach sollen die meisten dieser Gefängnisse in den besetzten Teilen von Luhansk gebaut werden.

+++ 18:49 Russland bombardiert Cherson – zwei Verletzte +++
Russische Streitkräfte beschossen nach Angaben der Zeitung Kyiv Independent die Region Cherson und verletzten dabei zwei Menschen. Nach Angaben der Militärverwaltung wurden eine 54-jährige Frau und ein 49-jähriger Mann verwundet. Auch ein Weizenfeld in dem Dorf Bilozerka geriet in Brand.

+++ 17:52 Bericht: Ukrainische Streitkräfte rücken in Richtung Berdiansk vor +++
Medienberichten zufolge sind die ukrainischen Streitkräfte mehr als einen Kilometer in Richtung Berdiansk in die Verteidigungslinien der russischen Streitkräfte vorgedrungen. Das berichtet die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent” unter Berufung auf den Militärsprecher Valerii Shershen. Demnach führen die ukrainischen Streitkräfte “eine Luftaufklärung des Geländes durch, entminen das Gebiet, bekämpfen den Feind mit Feuergefechten und führen Maßnahmen zur Abwehr von Geschossen durch”.

+++ 17:03 Nachbau von Waffen? Putin will eroberte NATO-Waffen für Entwicklungen nutzen +++
Putin will die in seinem Krieg gegen die Ukraine erbeuteten Nato-Waffen analysieren und für die Verbesserung eigener Systeme nutzen lassen. “Wenn es da etwas gibt, das man bei uns verwenden kann, warum denn nicht”, sagte Putin zu einem möglichen Nachbau von Waffen. Der Gegner produziere wie Russland moderne Waffen, die studiert werden könnten, sagte er dem russischen Staatsfernsehen.

+++ 16:17 US-Institut sieht Kampf gegen Ungehorsam im Moskauer Militärapparat +++
Nach der Absetzung mehrerer russischer Generäle sehen US-Experten einen breiten Kampf gegen den Ungehorsam im Moskauer Militärapparat sowie um die Informationshoheit im Krieg gegen die Ukraine. Die am Samstag von nicht offiziellen russischen Quellen berichtete Entlassung des Generalmajors Wladimir Seliwjorstow und zuvor seines Kollegen Iwan Popow legten nahe, dass sich die “Zersetzung der russischen Befehlskette in der Ukraine beschleunigt”, hieß es in einer Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW. Die US-Experten sehen aktuell eine Säuberung des Militärapparats von nicht loyalen Kräften. Demnach sind Verteidigungsminister Sergej Schoigu und sein Generalstabschef Waleri Gerassimow dabei, sich dieser Offiziere zu entledigen. “Wachsender Ungehorsam wird wahrscheinlich die bestehende Spaltung im russischen Militär und in der breiteren Sicherheitssphäre vertiefen”, hieß es in der Analyse.

+++ 16:00 Ukraine nach eigenen Angaben “in der Defensive”+++
Die ukrainische Armee befindet sich nach Angaben aus Kiew derzeit nahe der ostukrainischen Kupjansk in der Defensive gegen russische Angriffe. “Zwei Tage in Folge hat der Feind im Sektor Kupjansk in der Region Charkiw aktiv angegriffen. Wir sind in der Defensive”, erklärt die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar. “Es finden heftige Kämpfe statt, und Positionen (…) verändern sich mehrfach am Tag.” Zugleich sprach sie von “allmählichen” Fortschritten nahe der umkämpften Stadt Bachmut.

+++ 15:47 US-Regierung: Streumunition ist für Ukraine auch Lückenfüller +++
Die Bereitstellung der umstrittenen Streumunition soll für die Ukraine der US-Regierung zufolge eine “Lücke” füllen. US-Präsident Joe Biden sei entschlossen gewesen, die Ukraine nicht “schutzlos” zu lassen, sagte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan dem US-Sender CNN. Biden hatte zuvor eingeräumt, dass die USA nur noch wenig andere Munition in ihren Beständen hätten und die Streumunition als eine Art Übergangslösung bezeichnet. Darauf angesprochen sagte Sullivan, dass nach dem Antritt von Bidens Regierung festgestellt worden sei, dass die Bestände an NATO-Standardmunition in den USA “relativ gering” gewesen seien.

+++ 15:22 “Wagner ist in Belarus” – Wagner-Söldner in Belarus gesichtet +++
Wagner-Kämpfer sind nach Angaben ukrainischer und polnischer Behörden aus Russland kommend in Belarus eingetroffen. “Wagner ist in Belarus”, erklärte Andrij Demtschenko, ein Sprecher der ukrainischen Grenzbehörde, auf Telegram. Einige der Kämpfer seien mindestens schon seit Dienstag in Belarus, sagten Personen aus deren Umfeld der Nachrichtenagentur Reuters zuletzt. Der stellvertretende Koordinator der polnischen Sonderdienste, Stanislaw Zaryn, bestätigte via Twitter die Wagner-Präsenz in Belarus. “Es könnte sein, dass es im Moment mehrere Hundert von ihnen gibt.” Polen hatte bereits Anfang Juli erklärt, seine Grenze zu Belarus wegen möglicher Bedrohungen verstärken zu wollen.

+++ 14:35 Putin erklärt ukrainische Gegenoffensive für gescheitert +++
Putin bezeichnet die im Juni begonnene ukrainische Gegenoffensive als erfolglos. Alle “Versuche des Feindes”, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, seien “während des gesamten Zeitraums der Offensive” erfolglos geblieben, sagte Putin in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossija-1. “Der Feind hat keinen Erfolg gehabt”, ergänzte Putin. Die Lage an der Front sei für die russischen Streitkräfte “positiv”.

+++ 13:55 Zwei Kinder nach Explosion von unbekanntem Gegenstand verletzt +++
Zwei Jungen im Alter von acht und zehn Jahren sind nach ukrainischen Angaben durch einen Sprengsatz verletzt worden. Die Kinder hätten im Dorf Tryfonivka in der Region Cherson einen unbekannten Gegenstand auf der Straße gefunden haben, der dann detoniert sei, berichtet “Kyiv Independent” unter Berufung auf die Militärverwaltung von Cherson. Die Kinder erlitten demnach Gehirnerschütterungen und Kopfverletzungen. Sie seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die ukrainischen Behörden appellieren an Eltern, ihre Kinder über die Gefahren von unbekannten Gegenständen aufzuklären.

+++ 13:33 Russland: Eine Tote nach ukrainischem Angriff auf Grenzstadt +++
Die Ukraine hat nach russischen Angaben die Stadt Schebekino nahe der Grenze zur Ukraine angegriffen. Bei dem Beschuss mit Grad-Raketen sei eine Frau, die auf ihrem Fahrrad in der Nähe eines Marktes fuhr, getötet worden, teilt der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, mit. Ein Gebäude und zwei Autos seien beschädigt worden. Schebekino liegt in Russland etwa fünf Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und war russischen Angaben zufolge bereits öfter Ziel der Ukraine.

+++ 13:02 Russischer Reservegeneral kokettiert mit Wagner-Angriff auf Polen +++
Zahlreiche Wagner-Kämpfer befinden sich nach dem gescheiterten Aufstand in Belarus und trainieren dort Soldaten. Nun deutet der russische Generaloberst in Reserve und Abgeordnete Andrei Kartapolow an, dass die Söldner eingesetzt werden könnten, sollte es zu einem Angriff Polen kommen. “Es ist klar, dass Wagner PMC nach Weißrussland gereist ist, um die belarussischen Streitkräfte auszubilden”, sagt Kartapolow im russischen Staatsfernsehen, wie das US-Portal Newsweek berichtet. Dann schob er eine Andeutung hinterher: “Es gibt so etwas wie den Suwałki-Korridor. Sie wissen sehr gut, was das ist. Sollte etwas passieren, brauchen wir diesen Suwałki-Korridor sehr.” Der Suwalki-Korridor befindet sich im Nodosten Polens und grenzt an Litauen. Es handelt sich dabei um ein strategisch wichtiges Gebiet, weil es zwischen Belarus und der russischen Exklave Kaliningrad liegt. Eine Einsatztruppe sei angeblich in der Lage, “diesen Korridor innerhalb weniger Stunden einzunehmen”, sagt Kartapolow. Hinweise auf derartige Pläne des Kremls gibt es jedoch nicht.

+++ 12:35 Letztes Schiff vor Auslaufen des Getreideabkommens verlässt Odessa +++
Kurz vor dem Ablauf des Abkommens zum Getreideexport aus der Ukraine über das Schwarze Meer hat ein letztes Schiff den Hafen von Odessa verlassen. Das berichtet ein Reuters-Augenzeuge. Es geht zudem aus Daten der Website MarineTraffic hervor. Das von den Vereinten Nationen und der Türkei vermittelte Abkommen wurde im Juli 2022 ausgehandelt und seither mehrfach verlängert. Sollte Russland nicht zu einer erneuten Verlängerung bereit sein, läuft es am Montag aus. Russland hat wiederholt damit gedroht und Bedingungen an ein Einverständnis geknüpft. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte seinem südafrikanischen Amtskollegen Cyril Ramaphosa erst am Samstag in einem Telefonat, dass einige Forderungen noch nicht erfüllt seien.

+++ 12:07 “Spielen keine Rolle”: Ukraine dementiert Attentatspläne +++
Die Ukraine weist russische Vorwürfe eines geplanten Mordanschlags auf zwei prominente Medienvertreterinnen in Moskau zurück. Für die Ukraine spielten die Chefredakteurin des Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan, und die Moderatorin Xenia Sobtschak keine Rolle, sagt der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, im Einheitsfernsehen in Kiew. “Sie haben auf nichts einen Einfluss. Sie spielen heute keine Rolle in dem, was passiert – nicht im Rahmen des Krieges insgesamt und nicht im Rahmen dessen, dass Russland seine Position im globalen Kontext verloren hat.”

+++ 11:39 London: Wagner-Gruppe sortiert sich neu +++
Drei Wochen nach der kurzen Rebellion der Wagner-Armee gegen die russische Militärführung nehmen die Aktivitäten der Söldnertruppe nach britischer Einschätzung wieder zu. Für den russischen Sicherheitsapparat habe nach der Meuterei am 24. Juni eine Zeit der Verwirrung und Verhandlungen begonnen, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. In den vergangenen Tagen habe eine Übergangsregelung zur Zukunft der Gruppe langsam Gestalt angenommen. Seit Samstag sei “zumindest ein kleines Kontingent” an Wagner-Kämpfern in einem Camp in Belarus angekommen, schreiben die Briten in ihrem täglichen Update bei Twitter. Gleichzeitig hätten einige Wagner-nahen Gruppen in den sozialen Medien ihre Aktivität wieder aufgenommen. Der Fokus liege dabei darauf, die Aktivitäten der Gruppe in Afrika herauszustellen.

+++ 11:21 Sicherheitsexperte: “Scheinangriffe zwingen Russen, Truppen zu verlegen” +++
Zu Beginn ihrer Gegenoffensive verliert die Ukraine viele ihrer eingesetzten Waffen – und ändert daraufhin ihre Strategie, wie Sicherheitsexperte Frank Umbach erklärt. Das Vorgehen führe nun zu hohen Verlusten auf russischer Seite. Kiew wiederum sei durch zwei Faktoren in seiner Kriegsführung gehemmt.

+++ 10:59 Bericht: Prigoschins Medien fälschten Beiträge über “Opfer der Ukraine” +++
Nach dem Zusammenbruch des Medienimperiums von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sprechen ehemalige Mitarbeiter über Manipulationstaktiken, die angewandt wurden, um den Angriff auf die Ukraine zu rechtfertigen. Das geht aus Gesprächen der russischen Medienwebseite Bumaga mit ehemaligen Mitarbeitern hervor, über die Euromaidan News berichtet. Demnach sind in Berichten über angebliche “Opfer der ukrainischen Streitkräfte” Schauspieler aufgetreten. “Die meisten der Personen, die in solchen Berichten als ‘Opfer’ der ukrainischen Streitkräfte dargestellt wurden, waren Stellvertreter, angeheuerte Personen”, sagt ein ehemaliger Journalist der Nachrichtenagentur RIA FAN, die zu Prigoschins Patriot Media Group gehörte. Die Personen hätten Sätze mehrfach wiederholt und dabei versucht, “eine Träne zu verdrücken”. Zudem hätten sie Anweisungen bekommen, “langsamer” zu sprechen oder “diesen Moment nochmal zu wiederholen”.

+++ 10:28 Putin: Setzen Streubomben ein, falls nötig +++
Russland wird Präsident Wladimir Putin zufolge Streubomben einsetzen, falls nötig. Sein Land verfüge über einen ausreichenden Vorrat, sagt Putin in einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen. “Wenn sie gegen uns eingesetzt werden, haben wir selbstverständlich das Recht, entsprechend zu reagieren.” Die USA haben der Ukraine die weithin geächteten Streubomben zugesagt. Die Ukraine versprach, die Munition nur in besonderen Fällen einzusetzen und genau darüber Buch zu führen. Menschenrechtler werfen den russischen und den ukrainischen Streitkräften vor, in dem Krieg bereits in der Vergangenheit Streubomben eingesetzt zu haben.

+++ 09:54 Ukraine: Ein Toter nach Angriff auf Cherson +++
Bei einem russischen Angriff auf die Region Cherson ist nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und einer verletzt worden. Bei dem Angriff auf ein Dorf in der Region Saporischschja seien sieben Menschen verletzt worden, teilen örtliche Behörden mit.

+++ 09:17 US-Finanzministerin: Ukraine-Hilfen sind gut für die Wirtschaft +++
US-Finanzministerin Janet Yellen bezeichnet die Unterstützung der Ukraine vor einem Treffen mit ihren Kollegen der anderen G20-Staaten in Indien als hilfreich für die globale Weltwirtschaft. “Die Beendigung dieses Krieges ist in erster Linie moralisch geboten”, sagt Yellen vor Journalisten im indischen Gandhinagar. Aber das Ende des Krieges sei “auch das Beste, was wir für die Weltwirtschaft tun können”. Es sei “besonders wichtig”, die Unterstützung für die Ukraine bei deren Verteidigung gegen Russland zu “verdoppeln”, sagt Yellen und ergänzt: “Indem wir helfen, die Wirtschaft und den Staat am Laufen zu halten, geben wir der Ukraine die Unterstützung, die sie braucht, um für ihre Freiheit und Souveränität zu kämpfen.”

+++ 08:45 Fährverkehr am Hafen Sewastopol vorübergehend eingestellt +++
Nachdem die russische Luftabwehr nach eigenen Angaben neun Drohnen über dem Schwarzmeerhafen Sewastopol auf der Krim abgefangen hat, habe es Einschränkungen im Hafenbetrieb gegeben. Der Seetransport, darunter der Fährverkehr, sei für einige Stunden eingestellt worden, teilen die Verkehrsbetriebe mit. Schäden habe es keine gegeben, schreibt der von Russland eingesetzte Gouverneur, Michail Raswoschajew, auf Telegram.

+++ 08:00 Russischer Ex-Diplomat: Putin “lacht” über zögernde NATO +++
Dass beim NATO-Gipfel in Vilnius kein Zeitplan für einen Beitritt der Ukraine beschlossen wurde, hält der russische Ex-Diplomat Boris Bondarew für ein Zeichen von Schwäche und einen Erfolg für Präsident Putin. “Wir sehen, dass die NATO nicht geeint ist”, sagt er dem US-Magazin “Newsweek”. Insbesondere die USA und Deutschland würden beim NATO-Beitritt der Ukraine bremsen. Putin “lacht” über diese Unentschlossenheit des Bündnisses, sagt Bondarew. In Moskau herrsche der Gedanke vor, “dass die NATO die Ukraine nicht eingeladen hat, weil sie Angst vor Russland hat, sie immer noch Angst hat, Putin zu provozieren”. Bondarew, der als Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen eingesetzt war, hat nach dem Überfall auf die Ukraine aus Protest sein Amt niedergelegt.

+++ 07:33 ISW: Russischer Generalmajor womöglich wegen Kritik entlassen +++
Mehreren russischen Quellen zufolge hat die russische Militärführung den Generalmajor Wladimir Seliverstow, Befehlshaber der 106. Garde Luftlande-Division, entlassen. Laut der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) ist der Grund für die Entlassung nicht bekannt. Russische Quellen spekulieren jedoch, dass es “mit Seliverstows Ruf, sich für seine Soldaten einzusetzen, zusammenhängen könnte”, wie das ISW in seiner jüngsten Einschätzung schreibt. Die Division operiert wohl in der Region Bachmut. “Die lautstarke Unzufriedenheit über die Bedingungen in den Gebieten, in denen die russischen Streitkräfte die ukrainische Gegenoffensive abwehren, könnte Seliverstow dazu veranlasst haben, sich an die russische Militärführung zu wenden, was möglicherweise zu seiner Entlassung beigetragen hat”, so das ISW.

+++ 07:05 Region Sumy verzeichnet Angriffe auf mehrere Gemeinden +++
Die Militärverwaltung im ukrainischen Gebiet Sumy meldet russischen Beschuss, wie “Kyiv Independent” berichtet. Russland habe in den vergangenen 24 Stunden acht Gemeinden in der Region angegriffen, was zu mindestens 137 Explosionen geführt habe. In der Gemeinde Krasnopillia wurden demnach drei private Wohngebäude, eine Garage, ein gewerbliches Gebäude und eine Gasleitung beschädigt.

+++ 06:32 Bericht: Ukraine fehlen Geräte zur Minenräumung +++
Die Ukraine hat offenbar weniger als 15 Prozent der von ihr angeforderten Minenräum- und Technikausrüstung aus dem Westen erhalten. Das berichtet die “Washington Post” unter Berufung auf einen hochrangigen ukrainischen Beamten, der anonym bleiben wollte. Ukrainischen Angaben aus dem Juni zufolge sind mindestens 200.000 Quadratkilometer des Landes von den russischen Streitkräften vermint worden. Wegen der zahlreichen Panzerabwehr- und Antipersonenminen hätten die vom Westen gelieferten Panzer Schwierigkeiten, die russischen Linien zu durchbrechen, sagt der Oberkommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, der Zeitung. “Wir brauchen spezielle Ausrüstung, wir brauchen spezielle Fernminenräumgeräte”, sagt er.

+++ 05:54 Russland klagt sieben Menschen wegen angeblichen Attentatsplänen an +++
Ein Moskauer Gericht hat Anklage gegen sieben Personen erhoben. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, sollen die Angeklagten vorgehabt haben, zwei prominente russische Journalistinnen “aus nationalem Hass” in einem von der Ukraine unterstützten Attentat töten zu wollen. Es handle sich bei den Inhaftierten um fünf Jugendliche sowie zwei Männer. Ihnen wird laut Agentur “Hooliganismus” vorgeworfen. Sie sollen nun erstmal bis zum 14. September in Haft bleiben. TASS hatte zuvor gemeldet, dass der russische Geheimdienst FSB nach eigenen Angaben die geplanten Attentate auf die staatliche Medienmanagerin Margarita Simonjan und die regierungskritische TV-Moderatorin Xenia Sobtschak vereitelt habe.

+++ 04:25 Russland meldet abgewehrten Drohnenangriff über Sewastopol +++
Russlands Luftabwehrkräfte sowie die russische Schwarzmeer-Flotte haben am frühen Morgen nach eigenen Angaben ukrainische Drohnenangriffe in Sewastopol auf der Krim abgewehrt. Wie Michail Raswoschajew, der von Moskau eingesetzte Gouverneur von Sewastopol, auf Telegram schreibt, haben sich die Angriffe über dem Hafen von Sewastopol und den Stadtteilen Balaklawa und Chersones ereignet. Es gab keine unmittelbaren Angaben zum Ausmaß des Angriffs oder zu etwaigen.

+++ 03:19 Ukraine und Polen bestätigen Wagner-Ankunft in Belarus +++
Kämpfer der Wagner-Gruppe sind nach Angaben ukrainischer und polnischer Behörden in Belarus eingetroffen. “Wagner ist in Weißrussland”, erklärt Andrij Demchenko, ein Sprecher der ukrainischen Grenzbehörde auf Telegram. “Es könnte sein, dass es im Moment mehrere hundert von ihnen gibt”, twittert der stellvertretende Koordinator der polnischen Sonderdienste, Stanislaw Zaryn, über die Ankunft der Wagner-Kämpfer in Belarus. Polen erklärte bereits Anfang Juli, seine Grenze zu Belarus wegen möglicher Bedrohungen verstärken zu wollen.

+++ 02:41 Klitschko: Bei Unterstützung “bitte nicht schwach werden” +++
Der ehemalige Box-Weltmeister Wladimir Klitschko appelliert an die Deutschen, bei der Unterstützung der Ukraine nicht nachzulassen, auch wenn Russlands Angriffskrieg noch lange andauern sollte. “Wir wissen nicht, wie lange es dauern wird. Bitte unterstützen Sie uns, bitte nicht schwach werden”, sagt Klitschko in einem gemeinsamen Interview mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für die “Bild”-Zeitung, die “Welt” und “Politico”.

+++ 01:02 Baerbock: Wünschte mir, dass wir mit Putin verhandeln könnten +++
Außenministerin Annalena Baerbock sieht absehbar keine Grundlage für Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Ukraine. “Ich wünschte mir, dass wir verhandeln könnten. Aber derzeit geht es nicht (darum), was man sich wünscht, sondern derzeit geht es darum, der Realität ins Auge zu blicken”, sagt die Grünen-Politikerin auf die Frage, ob man mit Putin verhandeln könne, in einem gemeinsamen Interview mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko für “Bild”, “Welt” und “Politico”. Die Außenministerin verweist darauf, dass in der Zeit vor dem Angriffskrieg versucht worden sei, am Verhandlungstisch eine weitere Eskalation zu verhindern. “Die Antwort darauf war, dass 100.000 Soldaten einmarschiert sind.”

+++ 23:51 Vize-Ministerin lobt ukrainische Gesellschaft +++
Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Maliar lobt die Ukrainierinnen und Ukrainer für ihre Rolle im Informationskrieg. Die ukrainische Gesellschaft habe nach der russischen Invasion sehr schnell gelernt, wie man während des Krieges Informationen weitergibt, und dass sie “sehr gut” gelernt habe, russische Informationsangriffe zu unterscheiden, schreibt sie in ihrem Telegram-Kanal.”Wir sind die Pioniere einer völlig neuen Qualität der Informationskriegsführung”, schreibt Maliar. “Nirgendwo in Lehrbüchern oder in der Ausbildung wird gesagt, wie man sich darauf vorbereitet.”

+++ 21:00 UK: Bisher 18.000 ukrainische Soldaten in “Operation Interflex” ausgebildet +++
Innerhalb eines Jahres hat Großbritannien im Rahmen des Ausbildungsprogramms “Operation Interflex” 18.000 ukrainische freiwillige Soldaten ausgebildet. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium auf Twitter. Seit Beginn des von der britischen Regierung am 26. Juli letzten Jahres ins Leben gerufenen Programms wurden ukrainische Soldaten darin geschult, “zu überleben und im Kampf gegen die illegale Invasion ihres Heimatlandes schlagkräftig zu sein”.

+++ 19:45 Bericht: Weiterer russischer General entlassen +++
Auf Telegram wird berichtet, dass nach der Entlassung von Generalmajor Iwan Popow ein weiterer russischer General abgesetzt worden ist. Das berichtet der US-Sender Sky News. Demnach wurde Generalmajor Wladimir Seliverstow als Kommandeur der 106. Luftlandedivision abgesetzt. Als Anführer der Gruppe war er seit Anfang des Jahres in die Kämpfe um Bachmut verwickelt. Es ist jedoch unklar, warum der Generalmajor entlassen wurde. Nach Ansicht von Militäranalysten sind die Entlassungen der Generäle ein Zeichen für die Spaltung der russischen Streitkräfte nach der gescheiterten Meuterei von Jewgeni Prigoschin und der Wagner-Gruppe.

+++ 18:38 Zeitung: Russischer Angriff in Saporischschja verletzt 3 Menschen +++
Russische Truppen haben die Stadt Stepnohirsk in der Region Saporischschja mit zahlreichen Raketen angegriffen, wobei drei Menschen verletzt wurden. Das berichtet die ukrainische Zeitung “Kyiv Independent” unter Berufung auf den Leiter des Präsidialamtes, Andriy Yermak. Demnach traf der Angriff ein Verwaltungsgebäude des Gemeinderats. Zwei Frauen und ein Mann wurden verletzt.

+++ 18:09 Selenskyj: Zeitpunkt von Kriegsende hängt von globaler Hilfe ab +++
Der Zeitpunkt des Endes des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hängt nach Angaben von Präsident Selenskyj vom Ausmaß der internationalen Hilfe ab. “Jetzt, da die Geschwindigkeit des Kriegsendes direkt von der globalen Unterstützung für die Ukraine abhängt, tun wir alles, um sicherzustellen, dass diese Unterstützung maximal intensiv und maximal gehaltvoll ist”, sagt er.

+++ 17:14 Zeitung: USA bremsen Koalition für Kampfjet-Training aus +++
Fast ein Dutzend europäischer Länder hat sich diese Woche offiziell bereit erklärt, Ukrainer für den Einsatz von F-16 und möglicherweise anderen Kampfflugzeugen auszubilden. Wie die Zeitung Politico berichtet, wartet die von Dänemark und den Niederlanden angeführte Koalition aus 11 Ländern jedoch noch auf die Zustimmung der USA. Ohne die amerikanische Genehmigung kann das Ausbildungsprogramm nicht beginnen. Europäische Beamte wollen der Zeitung zufolge im August mit dem Programm in Dänemark beginnen – und auch in Rumänien soll ein Ausbildungszentrum eingerichtet werden.

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