Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 22:58 NGO: Russische Polizei nimmt mehr als 200 Demonstranten fest +++

Bei landesweiten Protesten gegen den russischen Militäreinsatz in der Ukraine sind am heutigen Samstag nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mehr als 200 Menschen festgenommen worden. Es habe mindestens 211 Festnahmen in 17 Städten gegeben, teilt die Nichtregierungsorganisation OVD-Info mit. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete in Moskau, wie mehr als 20 Menschen in einem Park nahe dem Kreml abgeführt wurden. Die Polizei nahm Menschen in Gewahrsam, die auf Parkbänken saßen oder einfach nur herumstanden, ohne die Gründe für die Festnahmen zu erläutern. Eine Frau rief bei ihrer Festnahme mehrmals “Nein zum Krieg in der Ukraine”. Auch in St. Petersburg wurden mehrere Menschen festgenommen – wobei unklar war, wie viele von ihnen tatsächlich protestieren wollten.

+++ 22:20 Ex-UN-Chefanklägerin fordert internationalen Haftbefehl für Putin +++
Die frühere Chefanklägerin der UN-Kriegsverbrechertribunale für das ehemalige Jugoslawien und für den Völkermord in Ruanda verlangt vom Internationalen Strafgerichtshof (ICC) die Ausstellung eines internationalen Haftbefehls gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. “Putin ist ein Kriegsverbrecher”, sagt Carla Del Ponte der schweizerischen Zeitung “Le Temps”. Besonders schockiert sei sie über die Nutzung von Massengräbern im Krieg gegen die Ukraine. Sie habe gehofft, nie wieder ein Massengrab zu sehen. Del Ponte glaubt, die Untersuchung zur Ukraine werde leichter sein als die zum früheren Jugoslawien, weil die Ukraine selbst eine Untersuchung durch den Strafgerichtshof erbeten habe. Der gegenwärtige ICC-Chefankläger Karim Khan hatte die Ukraine im März besucht.

+++ 21:50 Kiew sieht Moskau bereit für Treffen Putin-Selenskyj +++
Russland lässt nach Angaben der Ukraine durchblicken, das die Zeit reif ist für Verhandlungen auf höchster Ebene zwischen beiden Ländern. Die Agentur Interfax Ukraine zitiert den zum ukrainischen Verhandlungsteam gehörenden David Arachamia mit den Worten, Russland habe angedeutet, dass man bei den Dokumenten für den Entwurf eines Friedensvertrags so weit vorangekommen sei, dass dies direkte Konsultationen der Präsidenten beider Länder erlaube. Russland habe die Position der Ukraine grundsätzlich akzeptiert, mit Ausnahme des Standpunktes zur Krim. Zuvor teilten die Russen allerdings mit, die Verhandlungen mit der Ukraine seien nicht einfach. Es sei aber wichtig, dass sie fortgesetzt würden, zitierte die Agentur Ria den russischen Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Russland habe eine Fortsetzung der Gespräche in Belarus vorgeschlagen, was die Ukraine aber ablehne.

+++ 21:20 Abramowitsch soll fünf Yachten besitzen +++
Dem sanktionierten russischen Oligarchen Roman Abramowitsch könnten noch mehr Yachten gehören als bislang bekannt: Laut Recherchen der “Financial Times” besitzt Abramowitch fünf Yachten im Gesamtwert von fast einer Milliarde Dollar. Das Blatt listet die Schiffe “Solaris” und “Eclipse” auf, die rund 900 Millionen Dollar wert sein sollen. Der Oligarch sei weiterhin Eigentümer der Yachten “Halo” und “Garcon”, die schätzungsweise 38 Millionen Dollar kosten sollen. Zudem berichtet die Zeitung, Abramowitsch sei Eigentümer der “Sussurro”, die derzeit im Hafen von La Ciotat in Südfrankreich ankere. Deren Wert beziffert die “Financial Times” auf 11 Millionen Dollar.

+++ 20:50 Militärchef von Lwiw: Mehr ukrainische Rückkehrer als Flüchtlinge +++
Trotz des Kriegs kehren Tausende Ukrainer aus dem Ausland zurück in ihre Heimat. Allein in dem Gebiet der westukrainischen Metropole Lwiw (Lemberg) hätten innerhalb von 24 Stunden 19.000 Menschen die Grenze überquert, schreibt der örtliche Militärchef Maxim Kosyzkyj bei Facebook. Damit seien mehr Ukrainer eingereist als ausgereist (14.000). Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar seien 556.000 Menschen wieder eingereist, rechnet Kosyzkyj vor.

+++ 20:15 Tausende Zivilisten aus belagerten Städten gerettet +++
Tausenden Menschen in der Ukraine ist nach Angaben der Regierung in Kiew die Flucht aus umkämpften Städten gelungen. 765 Zivilisten hätten mit eigenen Fahrzeugen die Hafenstadt Mariupol im Südosten des Landes verlassen, teilt Vize-Regierungschefin Irina Wereschtschuk auf Telegram mit. Fast 500 Zivilisten seien aus der Stadt Berdjansk geflohen. Ziel der Menschen aus beiden Städten sei Saporischschja. Zudem seien in Berdjansk zehn Busse gestartet. Am Sonntag solle die Evakuierung dort fortgesetzt werden, sagt Wereschtschuk. Auch aus Städten wie Sjewjerodonezk und Lyssytschansk im Luhansker Gebiet im Osten des Landes seien Menschen gerettet worden. “Wir arbeiten weiter”, schreibt die Vize-Regierungschefin.

+++ 19:50 Verteidigungsministerium: “Gesamte Region Kiew befreit” +++
Die ukrainischen Truppen haben nach Angaben der ukrainischen Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malyar das gesamte Gebiet der Region Kiew wieder unter ihre Kontrolle gebracht. “Die gesamte Region Kiew ist vom Angreifer befreit”, schreibt sie auf Facebook.

+++ 19:20 Nach Rückzug der Russen: Kiewer Vorort hebt Massengräber aus +++
Nach dem Rückzug der russischen Armee aus dem Kiewer Vorort Butscha sind dort nach Behördenangaben fast 300 Menschen in Massengräbern beerdigt worden. Die Straßen der durch die Kämpfe stark zerstörten Kleinstadt seien mit Leichen übersät, sagt Bürgermeister Anatoly Fedourk der Nachrichtenagentur AFP. 280 Menschen mussten nach seinen Angaben bereits in Massengräbern beigesetzt werden, da die Kapazitäten der drei städtischen Friedhöfe nicht ausreichten.

+++ 19:01 Öllager explodiert: Moskau bezichtigt Kiew eines Terroranschlags +++
Russland hat nach einem Angriff von Hubschraubern auf ein Öllager nahe der Stadt Belgorod ein Strafverfahren wegen eines angeblichen Terroranschlags gegen das ukrainische Militär eingeleitet. Das teilt die nationale russische Ermittlungsbehörde in Moskau mit. Zwei mit schweren Angriffswaffen ausgestattete ukrainische Kampfhubschrauber seien am Freitag illegal in den russischen Luftraum eingedrungen und hätten dann mindestens vier Luftschläge gegen den Kraftstoffkomplex verübt, heißt es in der Mitteilung. Die russischen Ermittler seien nun angewiesen, alle an dem “Terroranschlag” Beteiligten zu finden und nach dem Strafrecht zur Verantwortung zu ziehen, hieß es weiter. Tote oder Verletzte hatte es nach Behördenangaben bei dem Angriff nicht gegeben. Die ukrainische Seite hat die Attacke nicht zugegeben.

+++ 18:30 Finnlands Präsident sieht sein Land vor NATO-Beitritt +++
Finnlands Präsident Sauli Niinistö sieht für einen NATO-Beitritt seines Landes keine Notwendigkeit mehr zu einem Referendum oder einer offiziellen Meinungsumfrage. Es sei bereits klar, dass die Bevölkerung mehrheitlich hinter einem Beitritt des Landes zu dem Verteidigungsbündnis stehe, sagt Niinistö im Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender Yle. Bis Ende vergangenen Jahres habe er dazu eine andere Meinung gehabt, doch das habe sich inzwischen geändert, so der Staatschef des skandinavischen Landes. Niinistö betont aber, es sei wichtig, dass sich Finnland in dieser Frage mit Schweden abstimme und die beiden Länder zu demselben Schluss kämen.

+++ 18:20 Leidet Putin an Krebs? +++
Wie steht es um den Gesundheitszustand von Russlands Präsident Wladimir Putin? Die russische Investigativgruppe “Proekt” hat Details veröffentlicht, die auf ein mögliches Krebsleiden hinweisen. Demnach wurde der Kreml-Chef innerhalb von vier Jahren 35 Mal von einem Krebschirurgen in seiner Residenz am Schwarzen Meer besucht, wie die britische “Times” aus den Untersuchungen zitiert. Putin, der im Oktober 70 Jahre alt wird, soll von einer Brigade von Ärzten begleitet werden, darunter Jewgeni Seliwanow, ein Spezialist für Schilddrüsenkrebs. Den Untersuchungen zufolge soll Seliwanow den russischen Staatschef zwischen 2016 und 2020 insgesamt 166 Tage lang besucht haben, während dieser in Sotschi weilte.

+++ 18:10 Kriegsproteste in ganz Russland: 180 Festnahmen +++
Bei landesweiten Kriegsprotesten sind in Russland nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten fast 180 Menschen festgenommen worden. Bis zum Nachmittag habe es mindestens 178 Festnahmen in 15 Städten gegeben, teilt die Nichtregierungsorganisation OVD-Info mit. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP in Moskau beobachtet, wie mehr als 20 Menschen in einem Park nahe dem Kreml abgeführt wurden. Die Polizei nahm Menschen in Gewahrsam, die auf Parkbänken saßen oder einfach nur herumstanden, ohne die Gründe für die Festnahme zu erläutern. Eine Frau rief bei ihrer Festnahme mehrmals “Nein zum Krieg in der Ukraine”. Auch in St. Petersburg wurden rund 25 Menschen festgenommen – wobei unklar war, wie viele von ihnen tatsächlich protestieren wollten.

+++ 17:45 Reporter: Mindestens 20 tote Zivilisten in Kiewer Vorort +++
Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus dem Kiewer Vorort Butscha sind dort mindestens 20 Leichen entdeckt worden. Die Todesopfer, die zivile Kleidung trugen, wurden in einer einzigen Straße gefunden, wie ein AFP-Journalist berichtet. Einem der Männer waren die Hände gefesselt. Eine andere Leiche wies offenbar eine große Kopfwunde auf. Die leblosen Körper der Männer lagen über mehrere hundert Meter verstreut auf einer Straße in einem Wohngebiet in dem nordwestlich der Hauptstadt gelegenen Vorort. Zwei Leichen lagen neben Fahrrädern, eine andere neben einem verlassenen Auto. Die russischen Truppen zogen sich in den vergangenen Tagen aus mehreren Städten in der Nähe von Kiew zurück, nachdem ihr Versuch, die Hauptstadt einzukesseln, gescheitert war.

+++ 17:10 Straßen voller Leichen: Botschafter wirft abziehenden Russen Gräueltaten vor +++
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, macht Druck auf die Bundesregierung, härter gegen Russland vorzugehen. Er verweist dabei auf Videos aus Städten rund um Kiew, aus denen die russischen Truppen gerade abgezogen sind. Sie zeigen Straßen voller Leichen. Laut ukrainischen Angaben haben russische Soldaten die Menschen unmittelbar vor ihrem Abzug getötet und liegen lassen. Ein entsprechendes Video, in dem die Toten zu sehen sind, teilt Melnyk auf Twitter.

+++ 16:55 Polen will härtere Sanktionen +++
Polen dringt auf eine weitere Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland. Die bisherigen Strafmaßnahmen reichen nach Einschätzung von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nicht aus. Bei einem Treffen mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in einem polnischen Aufnahmezentrum für Flüchtlinge verweist der nationalkonservative Politiker darauf, dass der Kurs des russischen Rubels inzwischen wieder das Niveau vor dem Angriff auf die Ukraine erreicht habe. In manchen EU-Ländern werde unter dem Druck der Wirtschaft sogar bereits wieder von einer Normalisierung der Beziehungen zu Russland gesprochen. Dies lehne Polen strikt ab.
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+++ 16:25 Kiew erwartet schwere Gefechte im Osten und Süden +++
Im Osten und Süden der Ukraine drohen nach Einschätzung des ukrainischen Präsidentenberaters Olexij Arestowytsch schwere Kämpfe. Ukrainische Truppen hätten rund um Kiew mehr als 30 Ortschaften zurückerobert und hielten den russischen Truppen im Osten stand. “Wir dürfen uns keine Illusionen machen”, sagt er im ukrainischen Fernsehen. “Es stehen im Süden, um Mariupol und im Osten noch schwere Gefechte bevor.”

+++ 15:45 Kreml stellt ISS auf Abschussliste +++
Moskau droht mit einem Ende der Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation ISS, sollten die USA und andere westliche Staaten nicht ihre Sanktionen gegen Russland zurücknehmen. Die Moskauer Führung werde in Kürze Fristen für ein Ende der Kooperation konkret vorschlagen, teilt der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Dmitri Rogosin, über Telegram mit. Die Schreiben würden dann den Raumfahrtbehörden der USA, Kanadas, Japans und der Europäischen Union zugestellt.

+++ 15:22 Einigkeit, Recht, Freiheit: Klitschko preist Deutschland als Bruderland +++
Während sein Bruder Vitali, Bürgermeister von Kiew, in der ukrainischen Hauptstadt ausharrt, beendet Wladimir Klitschko seine Berliner Rundreise. Obwohl der frühere Box-Weltmeister kein politisches Amt bekleidet, empfingen ihn Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock. Auf Twitter bedankt sich Klitschko bei allen Deutschen, die er Brüder der Ukrainer nennt. Auch die deutsche Nationalhymne interpretiert Klitschko im Sinne von Brüderlichkeit in Zeiten der höchsten Not. “Deutschland und die Ukraine sind vereint wie nie zuvor, weil sie gemeinsam das Völkerrecht und den zentralen Wert der Freiheit verteidigen.” Die Unterstützung und das Engagement Deutschlands werde er nie vergessen. “Danke liebes deutsches Bruderland, Danke.”

+++ 15:01 Fotograf im Norden von Kiew erschossen +++
Im Norden von Kiew ist ein ukrainischer Fotograf tot aufgefunden worden. Maks Levin sei seit fast drei Wochen vermisst worden, am Freitag sei dann sein Leichnam in der Nähe des Dorfes Guta Meschygirska entdeckt worden, teilt die ukrainische Präsidialverwaltung auf Telegram mit. Der Tote wurde nach dem Abzug der russischen Truppen aus dem Gebiet mehrere Dutzend Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew entdeckt. Das Institut für Masseninformation (IMI), eine Nichtregierungsorganisation, teilt unter Berufung auf vorläufige Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft mit, der Fotograf sei durch “zwei Schüsse” der russischen Armee getötet worden.
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Arbeitete auch für Reuters: Levin im Januar im Osten der Ukraine.

(Foto: REUTERS)

+++ 14:40 Zollfahnder: Deutsche Behörden schlecht für Oligarchen-Sanktionen gerüstet +++
Die EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen wegen des Ukraine-Kriegs werden nach Einschätzung eines langjährigen Zollfahnders in Deutschland nur wenig bewirken. Die Behörden seien “kaum in der Lage, Vermögensgegenstände sanktionierter Personen aufzuspüren und zu sichern”, sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei im Zoll, Frank Buckenhofer, der “Welt am Sonntag”. Die Bekämpfung von Geldwäsche- und Terrorismus laufe seit Jahren nur “suboptimal”. Es gebe keine klaren Zuständigkeiten bei den Behörden. Zudem fehle ein Überblick, wer in Deutschland Immobilien besitze.

+++ 14:20 Bloß kein Rückzug: Scharfe Töne im russischen Staatsfernsehen +++

+++ 13:57 Papst Franziskus vermeidet direkte Kritik an Russland +++
Papst Franziskus verurteilt den Krieg in der Ukraine, meidet aber direkte Kritik an Russland. Zum Auftakt eines Besuchs in Malta sagt das Oberhaupt der katholischen Kirche in der Hauptstadt Valletta, aus dem Osten Europas sei die “Finsternis des Krieges” gekommen. Wieder einmal schürten “einige wenige Mächtige” Konflikte. Der 85-Jährige nennt jedoch – wie schon bei früheren Gelegenheiten – weder Russland noch dessen Präsidenten Wladimir Putin beim Namen. “Wir dachten, dass Invasionen aus anderen Ländern, brutale Straßenkämpfe und atomare Bedrohungen dunkle Erinnerungen an eine ferne Vergangenheit seien”, sagt der Argentinier in seiner Ansprache vor Diplomaten. “Doch der frostige Wind des Krieges, der nur Tod, Zerstörung und Hass mit sich bringt, ist anmaßend über das Leben vieler und die Tage aller hereingebrochen.” Es sei traurig zu sehen, wie einige wenige Mächtige auf der Suche nach Raum und Einflusszonen voranschritten.

+++ 13:40 Scholz: Russischer Angriff verursacht weltweit Schaden +++
Bundeskanzler Olaf Scholz wirft Russlands Präsident Wladimir Putin vor, mit dem russischen Angriff auf die Ukraine weltweit Schaden zu verursachen. Der Krieg verstärke die ökonomischen und sozialen Probleme, die es weltweit schon durch die Corona-Pandemie gegeben habe, sagt Scholz auf einer SPD-Wahlveranstaltung in Essen. “Er ist eine Zerstörung von Zukunft weit über Russland und die Ukraine hinaus.” Putin folge einer “imperialistischen Vision früherer Jahrhunderte”. Man werde aber dagegen halten. Putin habe sich verrechnet, sagt der SPD-Politiker. Man werde die Ukraine weiter unterstützen, auch mit Waffen zur Verteidigung. Eine große Einheit der demokratischen Staaten in der Welt habe schnell reagiert und harte Sanktionen gegen Russland verhängt.

+++ 13:24 ntv-Reporterin in Polen: “Hilfsstände sind unterspült mit Wasser” +++
Trotz schwerer Angriffe gelingt es Menschen, das zerstörte Mariupol zu verlassen und nach Polen zu fliehen: Dort kämpfen Ersthelfer mit frostigen Wetterbedingungen. ntv-Reporterin Paulina Drabinsky schildert die Lage am Ort des Geschehens in Medyka.

+++ 13:07 “Schneller Rückzug” der russischen Truppen im Norden der Ukraine +++
Die ukrainische Regierung beobachtet nach eigenen Angaben einen “schnellen Rückzug” der russischen Streitkräfte im Norden des Landes. Die Angreifer würden in den Regionen von Kiew und Tschernihiw zurückfallen, sagt Michailo Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Moskaus Ziel sei dabei offensichtlich: Es wolle seine Truppen “nach Osten und Süden zurückziehen und dort die Kontrolle über große besetzte Gebiete behalten”. Die russische Seite hatte zu Beginn der Woche nach Gesprächen in Istanbul zugesagt, ihre Angriffe auf Kiew und Tschernihiw zu verringern, und dies als Zugeständnis in den Verhandlungen dargestellt. Ukrainische und westliche Vertreter prangerten allerdings kurz darauf ein Täuschungsmanöver an.
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+++ 12:54 EU plant weitere Sanktionen gegen Russland +++
Die Europäische Union arbeitet nach den Worten von Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni an neuen Sanktionen gegen Russland. Der Energiesektor werde davon aber nicht betroffen sein. Zugleich dürfte das Wachstum in der EU wegen des Krieges geringer ausfallen. Die bisherige Prognose eines Wirtschaftswachstums von vier Prozent sei zu optimistisch und werde nicht erreicht. Eine Rezession drohe aber nicht, fügt er an.

+++ 12:29 Selenskyj: Abziehende Russen hinterlassen “ein komplettes Desaster” +++
In einer Videoansprache warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj seine Landsleute, dass die abziehenden russischen Truppen “ein komplettes Desaster” hinterlassen würden. Selenskyj spricht von zurückgelassenen Minen, die in Häusern, Equipment und Leichen versteckt seien. Zudem sagt der ukrainische Präsident, dass die russischen Truppen langsam aber bemerkbar die Gegend um Kiew herum und der nördlichen Stadt Tschernihiw verließen.

+++ 12:11 Irak vermeldet höchste Öl-Einnahmen “seit 1972” +++
Der Irak nimmt infolge des Ukraine-Kriegs im März durch den Ölexport so viel Geld ein, wie zuletzt vor der Ölpreiskrise 1973. Das Öl-Ministerium in Bagdad teilt mit, dass im vergangenen Monat 100.563.999 Barrel für 11,07 Milliarden US-Dollar (10,02 Milliarden Euro) exportiert worden seien. Dies seien “die höchsten Einnahmen seit 1972”. Die Daten sind den Angaben zufolge noch vorläufig. Ein Vertreter des Ministeriums sagt aber, dass sich an den Zahlen in der Regel nicht viel ändere. Im Februar hatten die irakischen Öl-Einnahmen mit 8,5 Milliarden Dollar bereits den höchsten Stand seit acht Jahren erreicht.

+++ 11:47 Kiew-Besuch des Papstes “liegt auf dem Tisch” +++
Der Papst erwägt nach eigenen Angaben eine Reise in die ukrainische Hauptstadt Kiew. “Ja, das liegt auf dem Tisch”, sagt Papst Franziskus auf eine entsprechende Frage. Weitere Details nennt er nicht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, der Erzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche Swjatoslaw Schewtschuk und der ukrainische Botschafter beim Vatikan Andrij Jurasch hatten Franziskus nach Kiew eingeladen.

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+++ 11:32 Fast 300.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland +++
In Deutschland sind nach Angaben der Bundespolizei innerhalb eines Tages rund 5300 weitere Geflüchtete aus der Ukraine angekommen. Wie das Bundesinnenministerium auf Twitter mitteilt, hat die Polizei damit seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar nahezu 300.000 Kriegsflüchtlinge erfasst. Die genaue Zahl wird mit 299.823 angegeben. Überwiegend handele es sich um Frauen, Kinder und alte Menschen. Vermutet wird, dass die tatsächliche Zahl der Geflüchteten deutlich höher liegt, da es an den Grenzen keine festen Kontrollen gibt und Menschen mit ukrainischem Pass sich 90 Tage lang ohne Visum in der EU aufhalten dürfen. Die meisten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine halten sich im Nachbarland Polen auf: mehr als 2,4 Millionen Menschen.

+++ 11:16 Bericht: China wird Cyberangriff auf Ukraine vor Kriegsbeginn vorgeworfen +++
Wenige Tage vor dem russischen Überfall soll China offenbar einen großangelegten Cyber-Angriff auf die Ukraine verübt haben. Das berichtet die britische “Times” und beruft sich dabei auf Geheimdienst-Informationen. Demnach hätten es die Hacker mit Tausenden Attacken auf über 600 Webseiten des ukrainischen Militärs und kerntechnischer Einrichtungen abgesehen, hieß es vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU. Sie seien unter anderem von der chinesischen Regierung koordiniert gewesen. Die Angriffe hätten vor Ende der Olympischen Winterspiele begonnen und ihren Höhenpunkt am 23. Februar, einen Tag vor der russischen Invasion, erreicht. Wie die “Times” weiter berichtet, prüfe die britische Regierung die Anschuldigungen.

+++ 10:56 London sieht ukrainische Armee weiter auf Vormarsch +++
Die ukrainische Armee rückt nach britischen Geheimdienstinformationen in der Nähe der Hauptstadt Kiew weiter auf russische Truppen vor, die auf dem Rückzug sind. Nach einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London dauern auch Versuche der Ukrainer an, am nordwestlichen Rand der Hauptstadt von Irpin in Richtung Bucha und Hostomel vorzustoßen. Vom wichtigen Frachtflughafen Hostomel, der seit Beginn des Krieges am 24. Februar umkämpft ist, hätten sich die Russen inzwischen zurückgezogen, heißt es weiter. Auch entlang der östlichen Achse seien mehrere Dörfer von ukrainischen Einheiten zurückerobert worden, ebenso wie eine wichtige Straße in der Stadt Charkiw im Osten des Landes. Eine unabhängige Überprüfung dieser Angaben war nicht möglich.

+++ 10:32 Russland meldet Dutzende zerstörte ukrainische Militärobjekte +++
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bei neuen Raketenangriffen in der Ukraine mehrere Dutzend weitere Militärobjekte zerstört. Demnach wurde nahe der Handels- und Industriestadt Krementschuk, rund 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew, am Morgen ein Benzin- und Diesellager vernichtet. Aus dem Lager seien die ukrainischen Truppen im Zentrum und im Osten des Landes mit Treibstoff versorgt worden, sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Zudem seien zwei Militärflugplätze außer Gefecht gesetzt worden – nahe der Stadt Poltawa und in der Nähe von Dnipro (früher Dnipropetrowsk). Insgesamt seien innerhalb eines Tages 67 militärische Objekte zerstört worden, darunter auch Munitionslager, sagt der Generalmajor. Diese Angaben waren von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen.

+++ 10:17 Ukraine erwartet massiven Konjunktureinbruch +++
Der Ukraine droht nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums wegen des Krieges ein Konjunktureinbruch um 40 Prozent im laufenden Jahr. Allein im ersten Quartal sank die Wirtschaftsleistung um 16 Prozent, teilt das Ministerium unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit. “Die Sektoren, in denen kein Homeoffice möglich ist, haben am meisten gelitten.” Der Einmarsch der russischen Armee begann am 24. Februar und damit mitten im Winterquartal.

+++ 10:02 Generalinspekteur: Erwägen Kauf von Raketenabwehr aus USA oder Israel +++
Deutschland erwägt nach den Worten des Generalinspekteurs der Bundeswehr Eberhard Zorn den Kauf eines Raketenabwehrsystems aus den USA oder Israel. Dabei gehe es um den Schutz vor russischen Raketen, die etwa in Kaliningrad stünden, sagt er der “Welt am Sonntag”. “Sie können fast alle Ziele in Westeuropa erreichen und es fehlt ein Abwehrschirm. Die Israelis und die Amerikaner verfügen über die entsprechenden Systeme.” Man müsse nun die Fragen beantworten, welches System man bevorzuge und ob man es schaffe, ein Gesamtsystem in der NATO aufzubauen. Eines sei aber klar: “Wir haben weder die Zeit noch das Geld, diese Systeme selbst zu entwickeln. Denn die Raketenbedrohung ist bereits vorhanden und bekannt.”

+++ 09:42 Sieben humanitäre Korridore in der Ukraine geplant +++
Nach Aussagen der stellvertretenden Ministerpräsidentin der Ukraine sind für den heutigen Samstag sieben humanitäre Korridore geplant, um Menschen aus den belagerten Regionen zu evakuieren. Ein Korridor sei vorgesehen, um Menschen mit privaten Verkehrsmitteln aus Mariupol zu bringen, sagt Iryna Wereschtschuk.

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Eine Familie in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol.

(Foto: REUTERS)

+++ 09:33 Russland liefert weiter Gas durch Ukraine +++
Ungeachtet des Kriegs in der Ukraine pumpt der russische Staatskonzern Gazprom weiterhin in großem Umfang Gas durch das Nachbarland in den Westen. An diesem Samstag sollen 108 Millionen Kubikmeter durch das Leitungssystem des Nachbarlands geliefert werden, wie der Konzern in Moskau mitteilt. Dies entspricht nach russischen Angaben der bestellten Menge. Bestätigt wurden die Lieferungen vom Betreiber des ukrainischen Gastransitnetzes, meldet die Agentur Interfax. Die vertraglich mögliche maximale Auslastung liegt bei 109 Millionen Kubikmetern Gas pro Tag. Die Ukraine bezieht aus dem Transit des russischen Gases für den eigenen Staatshaushalt wichtige Durchleitungsgebühren.

+++ 09:17 Ukraine meldet russische Angriffe auf zwei Städte +++
Laut dem Regionalgouverneur der Region Poltawa ist die gleichnamige zentralukrainische Stadt in der Nacht von russischen Raketen getroffen worden. Es seien Infrastruktureinrichtungen getroffen worden, schreibt Dmitri Lunin in einem Online-Posting. Auch die Stadt Krementschuk sei angegriffen worden. Es habe zunächst keine Angaben über mögliche Opfer gegeben. Die Angaben konnten zunächst nicht verifizieren werden.

+++ 08:50 Ostukrainischer Bürgermeister angeblich übergelaufen +++
Der Bürgermeister der ostukrainischen Stadt Rubischne ist nach Angaben der prorussischen Separatisten im Gebiet Luhansk zu ihnen übergelaufen. Bürgermeister Serhij Chortyw habe die ukrainischen Truppen aufgerufen, die Waffen niederzulegen, meldet die Nachrichtenagentur Lug-Info der Separatisten am Freitagabend. In einem Video wiederholt Chortyw die Moskauer These, die Ukraine begehe Völkermord an ihrer russischsprachigen Bevölkerung. Es ist unklar, unter welchen Umständen das Video aufgenommen worden war. Rubischne ist im Verwaltungsgebiet Luhansk die achtgrößte Stadt und hatte vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner. Die Stadt war bislang nicht in der Hand der Separatisten. Kiewer Politiker drohten Chortyw Vergeltung an.

+++ 08:27 China bestreitet bewusste Umgehung von Russland-Sanktionen +++
Die chinesische Regierung hat erstmals explizit bestritten, die westlichen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs umgehen zu wollen. “Wir tun nichts absichtlich, um die von den Amerikanern und Europäern gegen Russland verhängten Sanktionen zu umgehen”, sagt der Generaldirektor der Abteilung für europäische Angelegenheiten des chinesischen Außenministeriums, Wang Lutong, bei einer Pressekonferenz. Die Strafmaßnahmen kritisiert er dennoch. “Wir sind gegen Sanktionen, und die Auswirkungen dieser Sanktionen könnten auch auf den Rest der Welt übergreifen”, sagt Wang. Er fordert, dass Chinas normaler Handel mit Moskau “nicht beeinträchtigt werden sollte”. Zum Wohle der Weltwirtschaft müsse es darum gehen, “eine mögliche Unterbrechung der Liefer- und Industrieketten zu vermeiden.”

+++ 08:12 Bericht: Deutschland erwägt Ausweisung russischer Diplomaten +++
Die Bundesregierung erwägt nach Informationen der “Süddeutschen Zeitung”, eine “signifikant hohe Zahl” von russischen Diplomaten aus Deutschland auszuweisen, die der Geheimdienstarbeit verdächtigt werden. Die Politische Direktorin des Auswärtigen Amtes, Tjorven Bellmann, sprach demnach in einer Konferenz mit ihren Kollegen aus den G7-Staaten Anfang der Woche von einem “Entscheidungspaket”, zu dem auch der Entzug von Akkreditierungen russischer Botschaftsmitarbeiter zählen könne. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es dazu, die Bundesregierung stimme sich zu weiteren Reaktionen auf den russischen Angriff auf die Ukraine eng mit den Partnern ab. Alle Optionen blieben auf dem Tisch. “Es wäre nicht zweckmäßig, dass wir Maßnahmen vorab ankündigen.”

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+++ 07:57 Experten: Johnson durch russischen Krieg gegen Ukraine gestärkt +++
Nach Ansicht von Experten schwächt der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine den Druck auf den angeschlagenen britischen Premierminister Boris Johnson deutlich ab. “Ein Zyniker würde sagen, dass der Krieg in der Ukraine sich als nützliche Ablenkung für Boris Johnson erwiesen hat”, sagt der Politikwissenschaftler Tim Bale von der Queen-Mary-Universität in London der Deutschen Presse-Agentur. Der Politologe Matthew Flinders sagt der dpa, der Krieg bilde “eine Art nützlichen Schild” für Johnson. Die Aufmerksamkeit werde von der “Partygate”-Affäre und anderen kritischer Fragen wie zu den enormen Lebenskosten abgelenkt. “In diesen Zeiten lässt der Widerstand sowohl der Medien als auch anderer politischer Parteien nach, aus Angst, während einer internationalen Krise als unpatriotisch gegenüber dem Premierminister angesehen zu werden”, sagt der Experte von der Universität Sheffield.

+++ 07:36 Özdemir: Rund 4800 Lebensmittel-Paletten in die Ukraine geliefert +++
Deutschland hat die Ukraine nach Angaben der Bundesregierung im vergangenen Monat umfangreich mit Lebensmitteln unterstützt. “Wir haben mittlerweile fast 150 Lieferungen in die Ukraine gebracht mit rund 4800 Paletten Lebensmittel”, sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Der Handel, die Lebensmittelhersteller und die gesamte Ernährungswirtschaft waren sofort am Start mit wirklich großer Hilfsbereitschaft”, so der Grünen-Politiker. Nach Auskunft von Özdemirs Ministerium, das die Hilfe koordiniert, gibt es bislang Zusagen für 163 Lkw-Lieferungen mit 5148 Paletten. Die Lieferungen starteten am 2. März, die genannten Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum bis zum 31. März.

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+++ 07:19 Generalinspekteur: Sondervermögen nur für Bundeswehr-Ausstattung +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, geht davon aus, dass das von der Bundesregierung geplante Sondervermögen von 100 Milliarden Euro vollständig in die Ausrüstung der Bundeswehr fließt. “Für mich ist klar: Dieses Sondervermögen dient ausschließlich der Ausstattung der Bundeswehr. Es ist weder gedacht für irgendwelche Zulagen beim Personal noch für die Umsetzung eines erweiterten Sicherheitsbegriffs. Für die Wehrhaftigkeit Deutschlands ist es sehr gut, dass nun endlich Planungssicherheit herrschen wird”, sagt Zorn der “Welt am Sonntag”. Die Bundeswehr brauche wieder eine sogenannte Kaltstartfähigkeit, also schnell einsetzbare Großverbände. Die erste Division solle 2025 bereitstehen, zwei Jahre früher als bislang geplant.

+++ 06:57 Bericht: USA und Verbündete wollen Ukraine Panzer liefern +++
Einem Medienbericht zufolge wollen die USA zusammen mit Verbündeten Panzer aus sowjetischer Produktion an die Ukraine liefern. Diese sollten die Verteidigung in der Donbass-Region stärken, schreibt die “New York Times” unter Berufung auf einen US-Beamten. Die Panzer sollten bald dorthin gebracht werden. Der zitierte Beamte sagte nicht, um wie viele Panzer es sich handelt und aus welchem Land sie kommen. Das US-Verteidigungsministerium lehnte einen Kommentar ab, das US-Präsidialamt gab zunächst keine Stellungnahme ab.

+++ 06:31 Selenskyj warnt Kollaborateure auf russisch besetztem Gebiet +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ermahnt die Menschen im russisch kontrollierten Süden des Landes, keine Posten in dem Besatzungsregime anzunehmen. In seiner Videoansprache in der Nacht bezeichnet er solche Leute als Gauleiter wie bei den Nationalsozialisten. “Meine Botschaft an sie ist einfach: Die Verantwortung für die Kollaboration ist unausweichlich”, sagt Selenskyj in Kiew. Nach ukrainischen Angaben versucht Russland, in den besetzten Gebieten moskautreue Verwaltungen aufzubauen.

+++ 06:07 Erneuter Evakuierungsversuch aus Mariupol für heute geplant +++
Ein Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) wird am heutigen Samstag einen erneuten Versuch unternehmen, Zivilisten aus der belagerten Hafenstadt Mariupol zu evakuieren. Am Freitag musste das IKRK-Team eine Rettungsaktion abbrechen, bei der ein Konvoi mit 54 ukrainischen Bussen und Privatfahrzeugen aus der Stadt geleitet werden sollte. Die Evakuierung aus Mariupol sei von beiden Seiten genehmigt worden, so das IKRK in einer Erklärung. Wichtige Details, wie der genaue Zeitplan und der Bestimmungsort des Konvois, müssten noch ausgearbeitet werden.

+++ 05:43 Habeck: Deutschland darf nicht “Angriffsziel von Russland” werden +++
Wirtschaftsminister Robert Habeck erteilt Forderungen der Ukraine, das Land im Kampf gegen Russland noch deutlich stärker zu unterstützen, eine Absage. “Bei allem was wir tun, achten wir sehr genau darauf, keinen unbedachten Schritt zu gehen, der Deutschland zum Angriffsziel von Russland machen könnte”, sagt der Vizekanzler der “Rheinischen Post”. Für die Ukraine sei das schwer zu verstehen. “Doch es gibt in der Politik keine moralisch einwandfreie Position. Es gibt aber immer die Abwägung, größeres Übel zu verhindern. Daraus leiten sich alle politischen Schritte ab.”

+++ 05:10 Selenskyj rechnet mit weiteren russischen Attacken auf Charkiw +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet heftige russische Angriffe im Osten seines Landes. “Russische Soldaten werden in den Donbass geholt. Genauso in Richtung Charkiw”, sagt der Staatschef in einer Videoansprache. “Im Osten unseres Landes bleibt die Lage sehr schwierig.” Der ukrainische Generalstab teilte mit, dass russische Truppen aus der Sperrzone um das ehemalige Kernkraftwerk Tschernobyl und aus den angrenzenden Gebieten in Belarus zurückgezogen würden. Sie sollten augenscheinlich in das russische Gebiet Belgorod verlegt werden, von wo der Vorstoß nach Charkiw erfolgt.

+++ 04:38 UN-Vertreter will in Moskau Waffenstillstand verhandeln +++
Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Martin Griffiths, reist am Sonntag zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg nach Moskau. Griffiths wolle versuchen, einen “humanitären Waffenstillstand” in der Ukraine zu erreichen, sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Freitag. “Er wird am Sonntag in Moskau sein und danach nach Kiew reisen.” Bislang hatte Moskau es abgelehnt, ranghohe Vertreter der UNO zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg zu empfangen.

+++ 04:07 USA will weitere Militärhilfen für 300 Millionen Dollar schicken +++
Die USA stocken ihre Unterstützung der Ukraine im Verteidigungsbereich um weitere 300 Millionen US-Dollar (271 Millionen Euro) auf. Wie das Verteidigungsministerium in Washington am Freitag (Ortszeit) mitteilt, umfassen die zusätzlichen “Sicherheitshilfen” in Höhe von 300 Millionen Dollar Laser-gesteuerte Raketensysteme, Kampfdrohnen vom Typ Switchblade, Munition, Nachtsichtgeräte, Kommunikationssysteme, Ersatzteile und medizinische Güter. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hatten die USA bereits Hilfen im Umfang von 1,6 Milliarden Dollar zugesagt.

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+++ 03:44 Kiew meldet Raketenbeschuss auf Odessa +++
Russische Truppen haben ukrainischen Angaben zufolge eine Stadt unweit der Hafen-Metropole Odessa mit Raketen beschossen. Die Russen hätten von der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus drei Iskander-Raketen abgefeuert, schreibt der Chef der Regionalverwaltung, Maxym Martschenko, am Freitagabend auf Telegram. Es habe Verletzte gegeben. Weitere Details nennt er nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

+++ 03:10 Ukraine tauscht Kriegsgefangene mit Russland aus +++
Ukrainischen Angaben zufolge ist es zu einem weiteren Gefangenenaustausch mit Russland gekommen. Die russische Seite habe 86 ukrainische Soldaten aus der Kriegsgefangenenschaft freigelassen, teilt ein Regierungsvertreter mit. Wie viele Russen im Gegenzug auf freien Fuß gesetzt wurden, war zunächst nicht bekannt. Der Austausch sei das Ergebnis der andauernden Friedensverhandlungen gewesen.

+++ 02:36 Kiew meldet Raketenbeschuss auf südukrainische Städte +++
Russische Truppen haben in der Nacht auf Samstag nach ukrainischen Angaben mehrere Großstädte im Süden des Landes mit Raketen beschossen. In der Stadt Dnipro seien zwei oder drei schwere Explosionen zu hören gewesen, berichtet das Portal “Ukrajinska Prawda” unter Berufung auf die Gebietsverwaltung. Die Umgebung der Stadt Krywyj Rih wurde demnach mit Raketenwerfern beschossen. Dabei sei eine Tankstelle in Brand geraten, teilt der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, mit. Seinen Angaben nach setzten die russischen Kräfte Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad (Hagel) ein.

+++ 02:06 USA sagen Test von Interkontinental-Rakete ab +++
Das US-Militär verzichtet auf den geplanten Test seiner Interkontinental-Rakete. Dadurch sollen die nuklearen Spannungen mit Russland während des Krieges in der Ukraine entschärft werden, teilt die Sprecherin der US-Luftwaffe Ann Stefanek Reuters mit. Anfang März hatte das Pentagon eine Verschiebung des Tests angekündigt, nachdem Russland erklärt hatte, seine Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen. Washington sagte damals, es sei wichtig, dass sowohl die Vereinigten Staaten als auch Russland “das Risiko einer Fehlkalkulation bedenken und Schritte unternehmen, um diese Risiken zu verringern”.

+++ 01:26 Kiew sieht Lufthoheit über Ukraine weiterhin in eigener Hand +++
Die ukrainische Luftwaffe sieht nach Angaben ihres Kommandeurs trotz schwerer russischer Angriffe den Himmel über der Ukraine weiter in ihrer Hand. “Der Feind hat den ukrainischen Himmel nicht kontrolliert und kontrolliert ihn nicht”, sagt Generalleutnant Mykola Oleschtschuk. Russland habe nach dem Angriff am 24. Februar versucht, die ukrainische Luftwaffe auszuschalten. Dies sei nicht gelungen. Mittlerweile greife die russische Luftwaffe weniger mit Flugzeugen an, sondern bombardiere aus der Distanz mit Raketen.

+++ 00:56 Dutzende Busse mit Flüchtlingen aus Mariupol kommen in Saporischschja an +++
Dutzende Busse mit Zivilisten aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sowie anderen Vertriebenen an Bord sind am Freitagabend im 220 Kilometer entfernten Saporischschja eingetroffen. In den Bussen saßen zahlreiche Einwohner Mariupols, die es geschafft hatten, in die von der russischen Armee besetzte Stadt Berdiansk zu gelangen, wo sie von dem Konvoi abgeholt wurden, wie Geflohene und Behördenvertreter sagen.

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+++ 00:36 Ukraine nimmt flüchtenden Generalmajor fest +++
Ein Generalmajor der Reserve des ukrainischen Geheimdienstes SBU ist nach Behördenangaben am illegalen Verlassen des Landes gehindert worden. An einem Grenzübergang nach Ungarn habe der General am Freitag gefälschte Papiere vorgelegt, nach denen er nicht wehrpflichtig sei. Das teilte das Staatliche Ermittlungsbüro der Ukraine in Kiew mit. Als militärischen Rang habe der Mann einen Mannschaftsdienstgrad angegeben, nämlich Gefreiter. Der Generalmajor sei festgenommen worden, hieß es.

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+++ 00:03 USA liefern Schutzausrüstung gegen Bio- und Chemiewaffen ++
Die USA stellen nach eigenen Angaben der Ukraine Ausrüstung und Material für den Fall eines russischen Angriffs mit chemischen oder biologischen Waffen bereit. Präsidialamtsprecherin Jen Psaki weist auf Warnungen ihrer Regierung und anderer Staaten hin, dass Russland derartige Waffen einsetzen könnte.

+++ 23:29 Henkel verteidigt Verbleib im Russland-Geschäft +++
Henkel verteidigt das Festhalten am Russland-Geschäft trotz des Krieges. “Die aktuelle Fortsetzung unserer Geschäfte in Russland ist keine Frage des Profits angesichts des schwachen Rubels und der Schwierigkeiten im Land”, sagt Aufsichtsratschefin Simone Bagel-Trah dem “Handelsblatt” einem Vorabbericht zufolge. “Wir stellen hier vor allem Güter des täglichen Bedarfs für die Bevölkerung her.” Der Dax-Konzern habe alle Neuinvestitionen in Russland gestoppt, schalte dort keine Werbung und beachte alle internationalen Sanktionen.

+++ 22:54 Bulgarien verweist russischen Diplomaten des Landes +++
Bulgarien weist erneut einen russischen Diplomaten wegen des Verdachts der Spionage aus. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen gegen den ersten Sekretär der russischen Botschaft wegen illegaler Geheimdiensttätigkeiten eingeleitet, teilt das bulgarische Außenministerium mit. Er müsse das Land binnen 72 Stunden verlassen. Vor zwei Wochen hatte Bulgarien bereits zehn weitere russische Diplomaten wegen Spionageverdachts des Landes verwiesen. Das EU- und NATO-Mitglied unterhält traditionell enge Wirtschaftsbeziehungen zu Russland.

+++ 22:27 Bolschoi-Theater spielt für gefallene russische Soldaten +++
Das Moskauer Bolschoi-Theater will die russische Armee mit einer Ballettaufführung unterstützen. Am Samstag werde das Ensemble das Ballett “Spartakus” von Aram Chatschaturjan zur Unterstützung des russischen “Militäreinsatzes” in der Ukraine aufführen, teilt das Theater mit. Der Erlös gehe an die Familien der in der Ukraine gefallenen russischen Soldaten. Nach Angaben des Theaters ist die Aufführung der Auftakt zu einer “groß angelegten Wohltätigkeitsaktion” des russischen Kulturministeriums. Mehrere russische Theater werden demnach Aufführungen für Mitglieder von “Jugend-, Freiwilligen- und Veteranenorganisationen” sowie für Bewohner der von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine geben.

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+++ 22:03 Südeuropa verweigert russischen Schiffen Sprit +++
Russisch beflaggte Schiffe erhalten Insidern zufolge in mehreren südeuropäischen Ländern keinen Treibstoff mehr. Dies gelte etwa für Spanien, Malta und Gibraltar, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von fünf mit der Sache vertrauten Personen. Mehrere Tanker hätten längere Fahrten unternehmen müssen, um auftanken zu können, sagt einer von ihnen. Regierungssprecher in Malta und Gibraltar bestätigen die Angaben. Ein Vertreter des spanischen Verkehrsministeriums sagt, möglicherweise handelten einige Lieferanten aus eigenem Antrieb.

+++ 21:37 Russland kündigt Verstärkung seiner Westflanke an +++
Russland kündigt einem Medienbericht zufolge eine Stärkung seiner Westgrenzen an. Dann würde es “niemanden in den Sinn kommen, anzugreifen”, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur RIA. Weitere Details gibt es zunächst nicht. Die NATO verstärkt seit dem Angriff der Kreml-Armee auf die Ukraine ihre Ostflanke.

+++ 21:11 Sicherheitswarnung erlaubt: Kaspersky scheitert vor Gericht +++
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durfte einer Gerichtsentscheidung zufolge vor der Virenschutzsoftware der russischen Firma Kaspersky warnen. In seiner Entscheidung weist das Verwaltungsgericht Köln einen Eilantrag eines Unternehmens der Kaspersky-Gruppe ab. Demnach ist der Begriff der Sicherheitslücke, der das BSI zu einer Warnung berechtigt, vom Gesetzgeber weit formuliert. Virenschutzsoftware erfülle wegen der weitreichenden Berechtigungen zu Eingriffen in ein Computersystem alle Voraussetzungen für eine solche Sicherheitslücke. Die Empfehlung für Software beruhe allein auf dem hohen Maß an Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Herstellers. Daher liege eine Sicherheitslücke vor, wenn dieses Vertrauen nicht mehr gewährleistet sei.

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