Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:30 Zwei Amerikaner laut CNN in Donbass-Region gestorben +++

Zwei US-Bürger sind einem Medienbericht zufolge vor kurzem in der Donbass-Region in der Ostukraine gestorben. Das berichtet der Sender “CNN” unter Berufung auf einen Sprecher des US-Außenamts. Die US-Regierung stehe in Kontakt mit den Familien der Opfer. Details zu den zwei Personen oder den Umständen ihres Todes wurden zunächst nicht bekannt. Etliche Amerikaner kämpfen trotz Warnungen der US-Regierung freiwillig an der Seite der ukrainischen Streitkräfte. Ein US-Bürger war im Mai bei Kämpfen ums Leben gekommen.

+++ 22:11 Deutsche sparen laut Netzagentur in diesem Jahr bereits 14 Prozent Gas – aber das reicht nicht +++
Die Bundesnetzagentur hat die Verbraucher zu mehr Anstrengungen beim Energiesparen aufgefordert, damit Deutschland auch bei einer Gasknappheit durch den Winter kommt. Im bisherigen Jahresverlauf liege der Gasverbrauch 14 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum, sagt Behördenpräsident Klaus Müller. “Ich muss aber in Richtung 20 Prozent kommen. Es muss noch eine Schippe draufgepackt werden.” Er weißt darauf hin, dass der größte Teil der Einsparungen am relativ milden Wetter in diesem Jahr gelegen habe – vor allem dadurch liefen die Heizungen nicht so stark wie im Vorjahr. Wäre das Wetter hingegen wie 2021 gewesen, wären es nur 5 Prozent gewesen.

+++ 21:24 Insider: Türkei bestellt schwedischen Geschäftsträger nach Protesten ein +++
Das türkische Außenministerium bestellt diplomatischen Kreisen zufolge den schwedischen Geschäftsträger in Ankara ein. Dem Gesandten aus Stockholm sei eine “starke Reaktion” nach Protesten von einer kurdischen Gruppe übermittelt worden, verlautet es aus den Kreisen. Die Türkei sieht in den Protesten “terroristische Propaganda”. Die Türkei behält sich vor, einen Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO noch zu blockieren, sollten die von den Nordländern gemachten Zusagen im Kampf gegen den Terrorismus nicht eingehalten werden. Finnland und Schweden streben angesichts der russischen Invasion der Ukraine einen NATO-Beitritt an.

+++ 20:39 Wissler fordert 365-Euro-Ticket statt Privilegien für Dienstwagen +++
Die Parteichefin der Linken, Janine Wissler, spricht sich dafür aus, das in rund fünf Wochen auslaufende 9-Euro-Ticket für den ÖPNV durch ein 365-Euro-Jahresticket zu ersetzen und dieses durch eine Streichung des sogenannten Dienstwagenprivilegs zu finanzieren. “Es wäre fatal, wenn das 9-Euro-Ticket Ende August ersatzlos auslaufen würde”, sagt Wissler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) und warnt vor einer “Rückkehr in den Tarifdschungel hoher Ticketpreise”. Zur Finanzierung des 365-Euro-Tickets schlägt Wissler die Abschaffung steuerlicher Begünstigungen von Dienstwagen vor und nimmt dabei Bezug auf die aktuelle Studie “Klimaticket” der Umweltorganisation Greenpeace, in der verschiedene Anschlussvarianten zum 9-Euro-Ticket erörtert werden.

+++ 19:59 Lindner will trotz Erhöhung des Wohngelds die Schuldenbremse einhalten +++
Trotz der von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten Ausweitung des Wohngelds will Bundesfinanzminister Christian Lindner nach Angaben des “Spiegel” im nächsten Jahr die Schuldenbremse einhalten. “Die Schuldenbremse ist gesetzt”, heißt es dazu in Lindners Ressort. Ein Ergänzungshaushalt für den Bundesetat 2023, der Anfang Juli vom Kabinett beschlossen wurde und Anfang September in den Bundestag eingebracht werden soll, sei nicht erforderlich, ist im BMF zu hören. Im Falle einer Reform des Wohngelds werde das Finanzministerium die entsprechenden Haushaltsansätze im parlamentarischen Verfahren anpassen. Die Belastungen für den Bundeshaushalt hielten sich zudem in Grenzen, weil die Länder die Hälfte der Kosten tragen müssten.

+++ 19:16 Netzagentur sieht ab Oktober Auktionen für Gaseinsparung durch Industrie vor +++
Das geplante Auktionsmodell für die Einsparung von Gas durch die deutsche Industrie soll der Bundesnetzagentur zufolge im Herbst zu Verfügung stehen. “Am 15. September ist die Angebotseröffnung geplant. Ab dem 1. Oktober soll es funktionieren”, sagt Behördenpräsident Klaus Müller. Das Modell soll industriellen Verbrauchern Anreize bieten, Gas einzusparen. Im Kern geht es darum, dass Industriekunden, die auf Gas verzichten können, ihren Verbrauch gegen ein Entgelt verringern, das über den Markt finanziert wird – und sie das Gas zur Verfügung stellen, damit es eingespeichert werden kann. Deutschland versucht, trotz geringerer russischer Gaslieferungen seine Speicher vor der Heizperiode schnell zu füllen.

+++ 18:41 Ukraine beschießt Brücke in Cherson mit Raketen vom System HIMARS +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine für den russischen Nachschub wichtige Brücke in der Region Cherson mit Raketen beschossen. Ein Vertreter der ukrainischen Regionalverwaltung erklärt, es handle sich um einen wichtigen Schritt zur Rückeroberung von Cherson. Die von Russland eingesetzte Gegenverwaltung erklärt, die Darjiwskyj-Brücke über den Fluss Inhulez sei von sieben Raketen des westlichen Systems HIMARS getroffen worden, aber noch immer intakt.

+++ 18:08 EU wirbt in Nigeria um Gas +++
Die Europäische Union sucht auch in Nigeria Ersatz für russisches Gas. Das sagt der stellvertretende Generaldirektor für Energie, Matthew Baldwin, bei einem Besuch in dem afrikanischen Staat. Die EU will ihr Engagement in dem Land verstärken, um beim Gas unabhängig von Russland zu werden. Die EU importiert bereits 14 Prozent ihrer Flüssigerdgas-Lieferungen aus Nigeria. Es sei möglich, diese Lieferungen zu verdoppeln, sagt Baldwin. Ende August könne Nigeria möglicherweise Fortschritte bei diesen Plänen vorweisen. Das Land ist der zweitgrößte Gasexporteur Afrikas.

+++ 17:33 Zwei US-Amerikaner kommen im Osten der Ukraine ums Leben +++
Zwei US-Bürger sind im umkämpften Osten der Ukraine ums Leben gekommen. “Wir können den Tod von zwei US-Bürgern kürzlich in der Donbass-Region bestätigen”, teilt das Außenministerium in Washington mit. Weitere Details würden aus Respekt vor den Hinterbliebenen nicht bekanntgegeben. Die US-Regierung stehe in Verbindung mit den Angehörigen, um “konsularische Hilfe” zu leisten. Moskaus Militäroffensive konzentriert sich derzeit auf den Osten der Ukraine. Die Ukraine hat wegen der russischen Invasion eine Freiwilligen-Legion aufgebaut. Darin sind Militärs mit verschiedenen Graden von Vorerfahrung zusammengeschlossen.

+++ 17:05 Getreideverarbeitungsanlage ist doch nicht Ziel russischer Raketen +++
Berichtigung des Eintrags von 15.13 Uhr: Die Nachrichtenagentur AFP hat berichtet, dass bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa nach ukrainischen Angaben gezielt Getreideverarbeitungsanlagen unter Beschuss genommen worden wären. Der Militärsprecher sprach jedoch nicht ausdrücklich von einer Getreideverarbeitungsanlage, die getroffen worden sei, sondern sagte, in dem angegriffenen Gebiet gebe es “offensichtlich” Getreide.

+++ 16:37 Russland bestreitet laut Türkei Angriff auf Odessa +++
Türkischen Angaben zufolge hat Russland der Türkei gegenüber einen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa bestritten. “Die Russen haben uns mitgeteilt, dass sie absolut nichts mit diesem Angriff zu tun hätten, und dass sie diese Angelegenheit sehr genau und im Detail untersuchen”, teilt der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar mit. Der Angriff sei sehr bedauerlich. Die Türkei, die an der Vermittlung des Abkommens über Getreideexporte aus der Ukraine beteiligt war, rufe alle Beteiligten auf, ihre vereinbarte Zusammenarbeit fortzusetzen.

+++ 16:14 Ukraine meldet Vorbereitungen für Getreideexport per Schiff +++
Auch nach dem russischen Raketenangriff auf Odessa setzt die Ukraine nach eigenen Angaben ihre Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Getreideexports aus ihren Häfen fort. Das teilt Infrastrukturminister Olexander Kubrakow mit.

+++ 15:54 Selenskyj sieht Getreideabkommen infrage gestellt +++
Nach dem Raketenangriff auf den Hafen von Odessa sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Sinn des Getreideabkommens mit Russland infrage gestellt. “Dies beweist nur eins: Egal was Russland sagt oder verspricht, es wird Möglichkeiten finden, es nicht umzusetzen”, sagt Selenskyj in einem auf Telegram verbreiteten Video.

+++ 15:36 EU-Außenbeauftragter Borrell wirft Russland “völlige Missachtung des Völkerrechts” vor +++
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilt den Raketenbeschuss des Hafens in der ukrainischen Stadt Odessa. “Die vollständige Umsetzung durch die Russische Föderation, die Ukraine und die Türkei ist zwingend erforderlich”, sagt er. Kiew macht Russland für den Angriff verantwortlich. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schreibt bei Twitter: “Einen Tag nach der Unterzeichnung der Abkommen von Istanbul ein für den Getreideexport entscheidendes Ziel zu treffen, ist besonders verwerflich und zeigt erneut Russlands völlige Missachtung des Völkerrechts und der Verpflichtungen”.

+++ 15:13 Getreideverarbeitungsanlage am Hafen von Odessa angeblich getroffen +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa werden nach ukrainischen Angaben gezielt Getreideverarbeitungsanlagen unter Beschuss genommen. Der Hafen sei “eigens dort getroffen worden, wo Getreidelieferungen abgewickelt wurden”, sagt der ukrainische Militärsprecher Jurij Ignat. Russland bricht nach ukrainischen Angaben mit einem Angriff auf die Hafenanlagen von Odessa den Vertrag zur Freigabe von Getreideexporten bereits am Tag nach dem Abschluss. Der Schwarzmeerhafen sei von Marschflugkörpern getroffen worden, teilt das ukrainische Militär mit. Von der russischen Regierung liegt noch keine Stellungnahme vor. Erst am Freitag hatten Russland und die Ukraine unter Federführung der UN und der Türkei ein Abkommen unterzeichnet, demzufolge die Getreideausfuhr aus Schwarzmeer-Häfen wieder aufgenommen werden soll. Die Vereinbarung gilt als entscheidend für die Eindämmung des weltweiten Anstiegs der Lebensmittelpreise.

Update: Die Nachrichtenagentur AFP hat berichtet, dass bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa nach ukrainischen Angaben gezielt Getreideverarbeitungsanlagen unter Beschuss genommen worden wären. Der Militärsprecher sprach jedoch nicht ausdrücklich von einer Getreideverarbeitungsanlage, die getroffen worden sei, sondern sagte, in dem angegriffenen Gebiet gebe es “offensichtlich” Getreide.

+++ 14:37 Baerbock: Angriff auf Odessa zeigt Russlands fehlende Verlässlichkeit +++
Außenminister Annalena Baerbock verurteilt den russischen Angriff auf den Hafen der ukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa scharf und stellte die Glaubwürdigkeit russischer Zusagen infrage. “Die feigen Raketenangriffe auf den Hafen von Odessa zeigen, dass die Unterschrift der russischen Führung derzeit wenig zählt”, sagt Baerbock. Die Millionen von Menschen weltweit, die Russland mit seinem “Kornkrieg” hart treffe, hofften darauf, dass sich Russland an die eigenen Zusagen halte und den Transport des Getreides über das Schwarze Meer ermögliche. “Der Angriff zeigt uns aber auch, dass wir weiter mit Hochdruck an Alternativen arbeiten müssen”, fügt die Grünen-Politikerin in Anspielung auf den Export ukrainischen Getreides etwa über Häfen in Rumänien hinzu.

+++ 14:04 Polens Verteidigungsminister hält Ringtausch-Angebot für unzureichend +++
Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hat die bisherigen deutschen Angebote für einen Panzer-Ringtausch als unzureichend kritisiert. Die Bundesregierung habe Warschau vor kurzem ein Angebot über die Lieferung von 20 Leopard 2A4-Panzern unterbreitet, sagte der Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) in einem Interviewauszug, den das Nachrichtenportal “wPolityce.pl” veröffentlichte. Blaszczak bemängelte, dass es rund 12 Monate dauern würde, die Panzer in einen betriebsfähigen Zustand zu versetzen. Zudem rechne die polnische Seite mindestens mit einem Panzerbataillon, das 44 Kettenfahrzeuge umfassen müsse.

+++ 13:38 US-Botschafterin in Kiew findet Angriff auf Odessa ungeheuerlich +++
Die US-Botschafterin in Kiew wertet den Angriff auf Odessa als ungeheuerlich und fordert, Russland müsse zur Rechenschaft gezogen werden. “Der Kreml fährt fort damit, Grundnahrungsmittel als Waffe einzusetzen”, erklärt Bridget Brink via Twitter mit Blick auf das Abkommen zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei, nach dem die Getreideausfuhr aus ukrainischen Schwarzmeer-Häfen wieder aufgenommen werden soll.

+++ 13:07 Orban fordert neue EU-Strategie im Ukraine-Krieg +++
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban fordert eine neue Strategie der Europäischen Union im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Die bisherigen Maßnahmen gegen Russland würden nicht wirken, erklärt er bei einer Rede in Rumänien. Er fordert, die neue Strategie müsse Friedensgespräche zum Ziel haben, statt den Krieg gegen Russland gewinnen zu wollen.

+++ 12:46 Göring-Eckardt nach Beschuss von Odessa: “Putin ist nicht zu trauen” +++
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sieht auch nach dem Abkommen mit Russland zu ukrainischen Getreideexporten über das Schwarze Meer keinerlei Grundlage für Vertrauen in Präsident Wladimir Putin. “Putin ist nicht zu trauen. Am Tag nach dem Getreide-Abkommen lässt er den Hafen von Odessa angreifen”, sagt Göring-Eckardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zu ukrainischen Angaben, wonach der Hafen von Odessa im Süden des Landes offenbar von russischen Raketen getroffen worden sei. “Das ist der nächste Bruch mit den Vereinten Nationen. Das kann nicht unbeantwortet bleiben”, fordert sie.

+++ 12:03 Russland beschießt laut Ukraine einen Tag nach Getreideeinigung Hafen von Odessa +++
Einen Tag nach der Einigung auf eine Wiederaufnahme der blockierten Getreide-Lieferungen ist der für die Ausfuhr wichtige ukrainische Hafen von Odessa nach ukrainischen Angaben von russischen Raketen getroffen worden. “Der Feind hat den Handelshafen von Odessa mit Kalibr-Marschflugkörpern angegriffen”, teilt der militärische Führungsstab im Süden via Telegram mit. Zwei Marschflugkörper seien abgeschossen worden, zwei hätten Einrichtungen des Hafens getroffen. Das Außenministerium in Kiew ruft die UN und die Türkei auf, sicherzustellen, dass Russland seine Zusagen für einen sicheren Getreideexport erfüllt. Am Vortag hatten Russland, die Ukraine und die Türkei ein Abkommen unterzeichnet, nach dem die Getreideausfuhr aus ukrainischen Schwarzmeer-Häfen wieder aufgenommen werden soll.

+++ 11:48 Oleksij Makejev soll nächster Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik werden +++
Der Nachfolger von Andrij Melnyk als ukrainischer Botschafter in Deutschland steht fest. Nach Informationen von RTL wird Oleksij Makejev der neue höchste Diplomat der Ukraine in der Bundesrepublik. Makejev wurde 1975 geboren und ist seit 1996 im diplomatischen Dienst, war im Auslandseinsatz in Bern und Berlin. Von 2014 bis 2020 leitete er die politische Abteilung im Außenministerium. Er soll sehr gut Deutsch und Englisch sprechen. Das Auswärtige Amt soll nach RTL-Informationen in etwa zwei Wochen offiziell unterrichtet werden.

+++ 11:11 Unionsfraktion fordert Festpreis für Gasgrundbedarf +++
Der stellvertretende Chef der Unionsfraktion, Jens Spahn, hat angesichts der gestiegenen Energiepreise weitergehende Entlastungen für Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen gefordert. “Diese Haushalte sollten als Gasbasisbedarf mindestens die ersten 5000 Kilowattstunden für einen gesetzlichen Fixpreis von 6,5 Cent pro Kilowattstunde erhalten”, sagt der CDU-Politiker. Eine Ausweitung des Wohngeldes reiche nicht, da davon zu wenige profitierten.

+++ 10:35 Selenskyj dankt USA für neue Waffenzusagen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA für die angekündigten neuen Waffenlieferungen im Krieg gegen Russland gedankt. “Extrem wichtig, schlagkräftige Waffen werden die Leben unserer Soldaten retten, die Befreiung unseres Landes vom russischen Aggressor beschleunigen”, schreibt Selenskyj auf Twitter. “Ich schätze die strategische Partnerschaft zwischen unseren Nationen. Gemeinsam zum Sieg!” Die USA hatten am Freitag weitere Waffenlieferungen an die Ukraine mit einem Wert von rund 270 Millionen Dollar angekündigt.

+++ 10:13 Raketenangriffe in Zentralukraine: Drei Tote, viele Verletzte und Infrastruktur getroffen +++
13 russische Raketen haben nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Andrij Raikowytsch ein militärisches Flugfeld und Schienenwege in der Region Kirohowrad in der Zentralukraine getroffen. Rettungsdienste seien im Einsatz, teilt er über Telegram mit. In einem kleinen Viertel der regionalen Hauptstadt Kropywnytskyj sei die Stromversorgung ausgefallen. Bei dem Angriff sind nach seinen Angaben zwei Wachleute und ein Soldat getötet worden. Bei den Einschlägen in einer Umspann-Station seien außerdem neun Soldaten verletzt worden.

+++ 09:36 Oberst a. D.: “Putins stärkste Waffe zielt auf Stabilität des Westens” +++
Da der Ukrainekrieg nicht nur auf dem Schlachtfeld ausgetragen wird, ist häufig von hybrider Kriegsführung die Rede. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Oberst a.D. Ralph Thiele grenzt den Begriff mit ntv ein und erläutert zudem, worin Putins “stärkste Waffen” bestehen.

+++ 09:02 Britischer Geheimdienst: Druck auf russische Truppen an Südfront steigt +++
An der Südfront in der Provinz Cherson geraten die russischen Truppen nach Angaben des britischen Geheimdienstes unter Druck. “Für die Nachschub-Linien der russischen Kräfte westlich des Flusses (Ingulets) wächst das Risiko”, teilt er mit. Die ukrainischen Kräfte würden ihre Offensive vorantreiben. Russland versuche mit Artillerie-Feuer den Vormarsch entlang des Ingulets, ein Nebenfluss des Dnepr, aufzuhalten. Der Ukraine seien weitere Angriffe auf die Antoniwsky-Brücke über den Dnepr gelungen. Die Brücke ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen westlich des Flusses. In den vergangenen 48 Stunden habe es schwere Gefechte in der Region gegeben.

+++ 08:28 Ukraine: USA fordern schnelle Umsetzung von Getreide-Deal +++
Nach der Einigung über ein Ende der Blockade ukrainischer Getreideausfuhren fordert US-Außenminister Antony Blinken eine schnelle Umsetzung der Vereinbarung. “Die Hungernden der Welt können nicht warten, und wir erwarten, dass die Umsetzung der heutigen Vereinbarung zügig beginnt und ohne Unterbrechung oder Einmischung erfolgt”, teilt Blinken in Washington mit. Zuvor hatten Russland und die Ukraine mit den Vereinten Nationen und der Türkei eine Lösung für die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland Ukraine vereinbart.

+++ 07:48 Bericht: Bundesregierung verzögert zugesagte Waffenlieferungen +++
Von der Bundesregierung zugesagte Waffenlieferungen verzögern sich nach einem Bericht der “Welt am Sonntag” offenbar deutlich. Die ukrainische Regierung habe Anfang Juli den Kauf von elf Luftabwehrsystemen vom Typ Iris-T SLM beim Rüstungskonzern Diehl Defense beantragt, berichtet das Blatt unter Berufung auf Kiewer Regierungskreise. Das Wirtschaftsministerium in Berlin habe demnach positiv reagiert. Aber die Bundesregierung zögere die Einwilligung in notwendige finanzielle Hilfen nach ukrainischer Darstellung hinaus. Eines der Systeme koste rund 140 Millionen Euro. Anfang Juni hatte Kanzler Olaf Scholz der Ukraine die Lieferung eines solchen Exemplars für die “kommenden Wochen” zugesagt. Inzwischen werde die Lieferung nach Angaben aus Kiew erst bis Ende des Jahres in Aussicht gestellt, berichtet das Blatt.

+++ 07:19 Wiederaufnahme der Getreideexporte aus Ukraine bleibt laut Baywa schwierig +++
Die Wiederaufnahme der Getreideexporte aus der Ukraine über das Schwarze Meer bleibt nach Einschätzung der Münchner Baywa auch nach einer Einigung mit Russland schwierig. Dauerhaft sinkende Weizenpreise erwarten die Fachleute des größten deutschen Agrarhändlers ohnehin nicht. “Wie stark und vor allem wie schnell eine mögliche Einigung die weltweite Versorgungslage verbessert, bleibt abzuwarten”, erklärte das Unternehmen auf Anfrage. Die Baywa bezweifelt auch bei einer Vereinbarung, dass Reedereien ihre Handelsschiffe wieder fahren lassen.

+++ 06:52 Kadyrow meldet Erhalt von neu entwickelten Panzerfahrzeugen +++
Das tschetschenische Militär hat nach Angaben von Machthaber Ramsan Kadyrow neue Panzerfahrzeuge erhalten. Das berichtet die russische Tageszeitung “Kommersant” unter Berufung auf einen Telegram-Beitrag von Kadyrow. Die Panzerfahrzeugen tragen demnach den Namen “Akhmat”. Den Angaben zufolge wurde das Modell aufgrund von Erfahrungen entwickelt, die russische und tschetschenische Truppen in der Ukraine gemacht haben. Wer der Hersteller des Panzerwagens ist, sagte Kadyrow nicht.

+++ 06:30 Baerbock schließt Scheitern von Panzer-Ringtausch für Ukraine nicht aus +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schließt ein Scheitern des mit Polen vereinbarten Panzer-Ringtauschs für die Ukraine nicht aus und will in diesem Fall nach Alternativen suchen. “Wenn dieser Weg nicht richtig war, dann müssen wir das reflektieren und schauen, wie wir anderweitig aktiv werden können”, sagt die Grünen-Politikerin zu “Bild”. In Kriegssituationen wisse man eben nicht immer gleich, was der perfekte Weg sei.

+++ 05:59 CDU-Verteidigungspolitiker: Ukraine massiv unterstützen, sonst weitet sich Krieg aus +++
Der CDU-Verteidigungspolitiker Henning Otte fordert die Bundesregierung zu einer deutlichen Verstärkung der Militärhilfe für die Ukraine auf. “Eine massive Unterstützung der Ukraine ist dringend geboten, da Präsident Wladimir Putin deutlich gemacht hat, dass es ihm um weitere Landgewinne geht”, sagt Otte, der Vizevorsitzender des Verteidigungsausschusses ist. Ein Einfrieren des Krieges würde die Position Russlands enorm stärken und diesen Konflikt nur weiter verlängern, warnte Otte. “Ein Erfolg in der Ukraine würde Putin darin bestärken, diesen Angriffskrieg auf weitere Staaten auszuweiten, um seine Einflusssphäre zu vergrößern”, sagt er.

+++ 05:10 USA schicken Ukraine weitere HIMARS-Raketenwerfer +++
Die USA geben weitere Militärhilfen für die Ukraine im Wert von 270 Millionen Dollar (265 Millionen Euro) frei. Geliefert werden sollen unter anderem vier neue Raketenwerfer vom Typ HIMARS, bis zu 580 Drohnen vom Typ Phoenix Ghosts sowie 36.000 Schuss Artilleriemunition, teilt das US-Verteidigungsministerium mit. Das neue Paket enthält auch vier Fahrzeuge, die als Kommandoposten genutzt werden können. Die Anzahl der HIMARS-Raketenwerfer, die in die Ukraine geschickt werden, erhöht sich damit auf 20. Die Ukraine bezeichnet die Mehrfachraketenwerfer, die auf bis zu 80 Kilometer entfernte Ziele schießen können, als entscheidend im Kampf gegen Russland.

+++ 04:19 UN will auf Diplomatie um Getreide-Deal aufbauen +++
Nach der Einigung auf ein Ende der russischen Getreide-Blockade im Schwarzen Meer wollen die Vereinten Nationen den diplomatischen Schwung für weitere Verhandlungen nutzen. Moskau und Kiew hätten ihre militärischen Ziele für den Getreide-Deal zumindest in einigen Gebieten hintangestellt. “Man kann versuchen, darauf aufzubauen, und wir werden versuchen, darauf aufzubauen”, sagt UN-Sprecher Farhan Haq auf die Frage, ob die Vereinten Nationen die Chance auf Verhandlungen über eine Waffenruhe nun als besser einschätzen. “Wenn die Parteien konkrete Ergebnisse aus den heute erzielten Vereinbarungen sehen können, kann dies meines Erachtens dazu beitragen, ein besseres Klima für künftige Vereinbarungen zu schaffen.”

+++ 03:36 Russen fordern von Bank Entschädigung für Verluste +++
Ein paar Dutzend russische Privatkunden fordern von der Großbank VTB Entschädigung für Verluste, die sie wegen ausländischer Investitionen nach westlichen Sanktionen erlitten haben. In einem Schreiben werfen sie dem zweitgrößten Geldhaus des Landes vor, die Transaktionsmöglichkeiten für Privatinvestoren zu schnell eingestellt und ihnen dadurch die Chance genommen zu haben, ihr derzeit eingefrorenes Vermögen zu veräußern. VTB lehnt einen Kommentar dazu ab. Das Vermögen von Privatinvestoren belief sich dem Finanzinstitut zufolge im vergangenen Jahr auf umgerechnet 47 Milliarden Dollar.

+++ 02:29 Fitch Stuft Rating für Ukraine auf “CCC” herunter +++
Die Ratingagentur Fitch drückt ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit der Ukraine noch tiefer in den Ramsch-Bereich. Die Bonitätsnote werde um zwei Stufen auf “C” von zuvor “CCC” zurückgenommen, teilt Fitch mit. Das ist die niedrigste Benotung für risikobehaftete Anlagen. Bei C-Kategorien ist von einem teilweisen oder sogar vollständigen Zahlungsausfall auszugehen. Zuvor hatte die Ukraine um eine Aussetzung des Schuldendienstes und eine Verlängerung der Zahlungsfristen gebeten.

+++ 01:11 Litauen lässt Gütertransport per Bahn von und nach Kaliningrad wieder zu +++
Litauen hebt das Transportverbot von sanktionierten Gütern in und aus dem russischen Kaliningrad per Schienenverkehr auf. “Es ist möglich, dass heute einige Güter transportiert werden”, sagt Mantas Dubauskas, Sprecher der staatlichen Eisenbahngesellschaft, der russische Nachrichtenagentur RIA. Die staatseigene russische Nachrichtenagentur Tass zitiert einen Beamten der Kaliningrader Regierung, dass bald 60 Waggons Zement in die Exklave verschifft werden würden. Die Europäische Union hatte letzte Woche erklärt, das Transitverbot betreffe nur den Straßen-, nicht aber den Schienenverkehr. Daher solle der baltische Staat Litauen Russland erlauben, Beton, Holz und Alkohol über EU-Gebiet in die Exklave zu transportieren. Das Kaliningrader Gebiet grenzt an die Nato- und EU-Mitgliedsstaaten Litauen und Polen und ist für die meisten Güter auf den Transit-Schienen- und -Straßenverkehr durch Litauen angewiesen.

+++ 00:34 Baerbock schließt Weiterbetrieb von Atomkraftwerken nicht komplett aus +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schließt eine Laufzeit-Verlängerung für die drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke nicht aus, auch wenn sie selbst skeptisch bleibt. In einem Interview mit “Bild-TV” sagt die Grünen-Politikerin: “Wir sind jetzt in einer Notsituation, wo wir alles noch einmal anschauen.” Zugleich warnt sie vor einer leichtfertigen Weiternutzung der Kernkraft über 2022 hinaus: “Wir sind ja nicht ohne Grund in Deutschland aus der Atomkraft ausgestiegen.” In so schwierigen Entscheidungsprozessen sei es immer wichtig, dass man auf Faktengrundlagen jeden Schritt gehe. Deswegen überprüfe Wirtschaftsminister Robert Habeck gerade in einem zweiten Stresstest genau die Situation. “Die Ergebnisse warten wir ab.” Auf der ihr jetzt bekannten Faktenlage halte sie den Weiterbetrieb der deutschen Atommeiler aber “nicht für den richtigen Schritt”. Die Herausforderung bestehe in der Gasversorgung. “Und deswegen ist Atomkraft nicht die Antwort.”

+++ 23:52 Russland kann wieder Öl an Drittländer liefern +++
Die russischen Staatsunternehmen Rosneft und Gazprom können wegen einer Anpassung der EU-Sanktionen gegen Russland wieder Öl an Drittländer liefern. Darauf haben sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) einer Mitteilung zufolge geeinigt. Eine solche Entscheidung sei getroffen worden, um “negative Folgen für die Lebensmittel- und Energiesicherheit in der Welt zu vermeiden.” Die EU-Sanktionen hatten Händlerkreisen zufolge dazu geführt, dass der russische Ölhandel in eine Grauzone mit schwacher Unfallversicherung und älteren Schiffen abgewandert ist.

+++ 23:38 Selenskyj-Berater: Mehr als 1000 Russen in Cherson eingekesselt +++
Ukrainische Truppen kesseln nach Angaben aus Kiew mehr als 1000 russische Soldaten im besetzten südukrainischen Gebiet Cherson ein. Die Russen seien unweit der Siedlung Wyssokopillja in eine “taktische Umzingelung” geraten, sagt der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Olexij Arestowytsch. Am Donnerstag hätten sie erfolglos einen Durchbruch versucht. Unabhängig überprüfen lassen sich Arestowytschs Aussagen nicht. Eine Bestätigung von russischer Seite gibt es bislang nicht.

+++ 23:03 Selenskyj: Ukraine kann jetzt 20 Millionen Tonnen Getreide exportieren +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich zufrieden mit der Lösung für die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus seinem Land. Die einzelnen Punkte des in Istanbul unterzeichneten Dokuments entsprächen “voll und ganz den Interessen der Ukraine”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. “Jetzt können wir nicht nur die Arbeit unserer Häfen am Schwarzen Meer wiederaufnehmen, sondern auch den erforderlichen Schutz für sie aufrechterhalten.” Laut Selenskyj könne die Ukraine nun insgesamt 20 Millionen Tonnen Getreide aus der Ernte des Vorjahres exportieren. Es seien Vorräte im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar eingelagert.

+++ 22:26 Baerbock lehnt Wehrpflicht auch in Kriegszeiten ab +++
Außenministerin Annalena Baerbock lehnt eine Wehrpflicht in Deutschland auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine klar ab. Sie glaube nicht, dass es für die Sicherheit – auch mit Blick auf die hoch spezialisierten Zeiten – sinnvoll sei, Menschen für die Bundeswehr oder einen Ersatzdienst zu verpflichten, die das vielleicht gar nicht wollen, sagte die Grünen-Politikerin bei einer Fragerunde mit Bürgern in München. “Erst recht nicht, wenn wir in einer Situation sind, wo wahnsinnig viele Menschen – jüngere, aber auch ältere – sagen: Wir wollen uns freiwillig engagieren.”

+++ 22:16 Umstrittener Auftritt von russischer Opernsängerin in Regensburg von Protesten begleitet +++
Der russische Opernstar Anna Netrebko ist bei den Regensburger Schlossfestspielen aufgetreten. Es war das erste von aktuell vier geplanten Konzerten der Sängerin in Deutschland. Die Gastspiele sind umstritten, weil sich Netrebko nach Ansicht von Kritikern nicht deutlich genug vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanziert. Sie hatte sich jedoch öffentlich gegen den Ukraine-Krieg ausgesprochen. Vor dem Eingang zu Schloss Thurn und Taxis haben sich eine kleine Gruppe an Demonstranten versammelt, die gegen den Auftritt der Sängerin und gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine protestierte.

Auf Schildern war unter anderem „Anna wie wär es mit einem Benefizkonzert in der Ukraine?“ und „Nicht in NY, nicht in Stuttgart, warum hier?“ zu lesen.

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 21:57 Russische Justiz ermittelt gegen Oppositionelle wegen Tweet über tote Soldaten +++
Die Behörden in Russland ermitteln gegen eine Oppositionspolitikerin aus Nowosibirsk in Sibirien, die Kritik an den aufwändigen Begräbnissen für die in der Ukraine getöteten Soldaten geübt hat. Die Stadträtin Helga Pirogowa schrieb auf Twitter, sie wolle die Toten “wiederbeleben”, “sie schlagen und zurück in ihre Gräber schicken”. Später löschte sie den Tweet und nannte ihn “zu emotional”. Das russische Ermittlungskomitee wirft ihr nun die “öffentliche Verbreitung von Falschinformationen über den Einsatz der Streitkräfte” vor. Ihr drohen drei Jahre Haft. Die 33-Jährige ist nach Angaben ihrer Unterstützer im vierten Monat schwanger.

+++ 21:28 Selenskyj: Kein Waffenstillstand ohne Rückgabe von Land +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht einen Waffenstillstand ohne die Rückgabe der von Russland besetzten Gebiete als kritisch an. “Ein Einfrieren des Konflikts wird der Russischen Föderation nur eine Erholungspause verschaffen”, zitiert das “Wall Street Journal” Selenskyj. So würde der Krieg nur länger dauern. Diplomatische Zugeständnisse an Moskau könnten die Märkte zwar etwas stabilisieren, seien aber nur eine “Atempause” und würden sich künftig “als Bumerang erweisen”. Dringender als einen Waffenstillstand brauche die Ukraine Luftabwehrsysteme, mit denen sie Raketenangriffe auf die Zivilbevölkerung verhindern könnte.

Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.

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