Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:54 Selenskyj: Raketenangriff auf Krywyj Rih erfordert “angemessene Reaktion der Welt” +++

Nach dem tödlichen russischen Raketenangriff auf seine Heimatstadt Krywyj Rih fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine stärkere Flugabwehr für die Ukraine und härtere Sanktionen gegen Russland. “Wir müssen zusammen mit unseren Partnern solche Bedingungen schaffen, dass russischer Terror unmöglich wird”, sagt in seiner täglichen Videoansprache. Dazu sei erstens die Anschaffung von noch mehr Flugabwehrsystemen und Kampfjets notwendig, zweitens müssten die Sanktionen gegen Russland konsequenter durchgesetzt werden. “Nehmen wir zum Beispiel eine der Raketen, die heute Krywyj Rih trafen, dann wurden etwa 50 Komponenten darin – hauptsächlich Mikroelektronik – in anderen Ländern hergestellt”, so Selenskyj. “Wenn jemand als Vermittler fungiert oder mit Russland zusammenarbeitet, damit Terroristen weiterhin Häuser in die Luft sprengen und Menschen töten können, dann verdienen solche Akteure – Unternehmen oder Staat – eine angemessene Reaktion der Welt”, fordert Selenskyj.

+++ 23:09 Lukaschenko droht mit russischen Atomwaffen +++
Belarus’ Machthaber Alexander Lukaschenko, droht dem Westen mit dem Einsatz von Atomwaffen. Im Kriegsfall könne er dazu jederzeit Russlands Präsident Wladimir Putin anrufen, sagt Lukaschenko im russischen Fernsehen. “Was soll das für ein Problem sein, so einen Schlag abzustimmen? Das ist überhaupt keine Frage.” Putin hatte im März die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Diese blieben aber unter Kontrolle Russlands, versichert der Kremlchef.

+++ 22:25 Dänemark wird F-16-Ausbildung für ukrainische Piloten ab August anbieten +++
Dänemark wird nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ritzau vorschlagen, ukrainische Piloten ab August auf dem Kampfjet F-16 zu trainieren. Der amtierende Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen werde bei einem Treffen der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe am Donnerstag anbieten, die ukrainischen Piloten zunächst in Flugsimulatoren in Dänemark auszubilden, heißt es unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Bislang ist noch keine offizielle Entscheidung gefallen, die Ukraine mit F-16 auszurüsten.

+++ 22:05 UN: Russland verweigert Zugang zu besetztem Flutgebiet +++
Eine Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine hat Russland den UN-Rettungsteams laut den Vereinten Nationen noch keinen Zugang zum russisch kontrollierten Südufer des Dnipros ermöglicht. Die UN sei mitsamt Booten, Personal und Hilfsgütern einsatzbereit, teilte die UN-Systemkoordinatorin in der Ukraine, Denise Brown, mit. “Die Russische Föderation hat jedoch noch nicht die notwendigen Sicherheitsgarantien für die Überfahrt zum linken Dnipro-Ufer bereitgestellt – inklusive des Ortes Oleschky”, kritisierte sie. Die Besatzungsverwaltung meldete im Gebiet Cherson insgesamt 17 Todesopfer auf ihrer Flussseite. Da die besetzten Orte besonders schlimm vom Hochwasser betroffen sind, wird befürchtet, dass die Opferzahl in Wirklichkeit deutlich höher liegt.

UkraineÜberflutungen am Dnipro

+++ 21:36 Putin wirft USA immer tiefere Verwicklung in Krieg vor +++
Kremlchef Wladimir Putin hat eine immer tiefere Verwicklung der USA im Krieg in der Ukraine beklagt. Die US-Aufklärung habe mit einem “strategischen Apparat” dieser Tage den Kurs von vier Drohnen korrigiert, die ein russisches Kriegsschiff angegriffen hätten. Die russische Flugabwehr habe die Drohnen abgeschossen. Demnach blieb das Kriegsschiff, dass die russisch-türkische Gaspipeline TurkStream bewachte, unversehrt. “Die Vereinigten Staaten sind immer mehr nahezu direkt involviert in diesen Konflikt und provozieren eine ernsthafte Krise in der internationalen Sicherheit, weil die Korrektur von Drohnen, die unser Kriegsschiff angreifen, eine ernste Angelegenheit ist”, sagte Putin. “Sie (die USA) sollten wissen, dass wir darüber Bescheid wissen und darüber nachdenken, was wir in Zukunft damit tun werden.”

+++ 21:08 Bericht: CIA warnte Ukraine vor Umsetzung von Anschlagsplänen gegen Nordstream +++
Die Ukraine ist laut Recherchen internationaler Medien Monate vor den Explosionen an den Nordstream-Gaspipelines davor gewarnt worden, Anschlagspläne in die Tat umzusetzen. Der US-Geheimdienst CIA habe eine Warnung an Kiew ausgesprochen, nachdem er vom niederländischen Militärgeheimdienst (MIVD) über eine geplante Sabotageaktion informiert worden sei, berichteten die “Zeit” und der niederländische Fernsehsender NOS. Auch die Bundesregierung soll den Recherchen zufolge von der Warnung an die Ukraine gewusst haben. Gegenüber den recherchierenden Medien sagte ein Regierungssprecher laut Bericht, mögliche nachrichtendienstliche Erkenntnisse würden grundsätzlich nicht kommentiert.

+++ 20:46 Ukraine meldet 29 russische Luftangriffe innerhalb eines Tages +++
Ukrainischen Angaben zufolge hat Russland in den vergangenen 24 Stunden 29 Luftangriffe und 20 Artilleriebeschüsse auf Militärangehörige und Zivilisten verübt. Dies berichtet der “Kyiv Independent” mit Bezug auf den Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Die Angriffe forderten demnach sowohl Opfer unter der Zivilbevölkerung als auch Schäden an der kritischen Infrastruktur. Dem Bericht zufolge setzten die russischen Streitkräfte 16 Kh-101/Kh-555-Raketen und vier iranische Shahed-Kamikaze-Drohnen ein, die auf kritische Infrastruktur und Wohngebäude im Gebiet Charkiw und in der Stadt Krywji Rih abzielten. Die ukrainische Luftabwehr schoss demzufolge elf Marschflugkörper und eine Drohne ab. Der Generalstab fügte hinzu, dass die ukrainischen Streitkräfte in den letzten 24 Stunden elf Luftangriffe auf konzentrierte Gebiete mit russischem Militärpersonal und drei auf russische Luftabwehrsysteme durchgeführt haben.

+++ 20:20 Russland macht Stopp der Waffenlieferungen zur Bedingung für Kriegsende +++
Russland zeigt sich offen für Friedengespräche, stellt aber Bedingungen. Der einzige Weg den Konflikt zu beenden, sei ein Stopp der Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine, erklärt Präsident Wladimir Putin bei dem Gespräch mit Militärexperten. Der Krieg könne bei einem Ende dieser Lieferungen sofort aufhören, behauptete Putin. Er warf dem Westen erneut vor, Russland in der Ukraine besiegen zu wollen. Seine Regierung habe aber einen eigenen Friedensplan für das Land.

+++ 20:01 USA und europäisches Militärbündnis kündigen weitere Militärhilfen an +++
Das Pentagon hat ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 325 Millionen US-Dollar (rund 301 Millionen Euro) für die Ukraine angekündigt. Darin enthalten sind unter anderem Munition für diverse Waffensysteme, die die USA bereits an die Ukraine geliefert haben, darunter Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Munition für Artillerie und die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Ausrüstung für sichere Kommunikation, gepanzerte Fahrzeuge und Ersatzteile. Zudem kündigt ein von Großbritannien geführtes Verteidigungsbündnis mehrerer europäischer Länder ein neues Luftverteidigungspaket im Wert von 116 Millionen Dollar (rund 107 Millionen Euro) für die Ukraine an. Die Verteidigungsminister der Joint Expeditionary Force – zu der Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, die Niederlande, Norwegen, Schweden und das Vereinigte Königreich gehören – trafen diese Entscheidung nach einem Treffen.

+++ 19:27 IAEA: Risiko für AKW Saporischschja steigt durch Gegenoffensive +++
Angesichts der ukrainischen Gegenoffensive warnt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor einem steigenden Risiko für das Atomkraftwerk Saporischschja. “Ich bin sehr besorgt”, sagte er zu Journalisten in Kiew. “Ziemlich in der Nähe des Kraftwerks finden Kampfhandlungen statt”, sagte Grossi. Dadurch erhöhe sich die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass die ukrainische Anlage getroffen werden könnte. Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj brach Grossi nach Saporischschja auf. Mit ihm reiste ein größeres Team von IAEA-Experten. “Wir versuchen, so sichtbar und wirkungsvoll wie möglich vor Ort zu sein, um einen Atomunfall zu verhindern”, sagte der IAEA-Generaldirektor.

+++ 19:04 Putin stellt sich im Söldnerstreit hinter Schoigu +++
Russlands Präsident Wladimir Putin stellt sich im Streit über die Zwangs-Verpflichtung von Söldner-Gruppen hinter das Verteidigungsministerium. Er unterstütze die Anweisung an private militärische Gruppen, sich durch Verträge bis zum 1. Juli dem Verteidigungsministerium zu unterstellen. Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat angekündigt, keinen Vertrag mit dem Ministerium zu unterzeichnen.

+++ 18:44 Stoltenberg: Ukraine rückt vor, Offensive trotzdem “schwierig” +++
Die ukrainischen Truppen rücken bei ihrer Offensive nach Angaben von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor und erzielen Geländegewinne. “Je mehr Land sie (die Ukrainer) gewinnen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Präsident (Wladimir) Putin verstehen wird, dass er sich an den Verhandlungstisch setzen muss”, sagte Stoltenberg dem US-Sender CNN. Die ukrainische Offensive befinde sich allerdings noch in ihren “Anfangstagen” und sei “schwierig”, räumte er ein.

+++ 18:19 Putin lehnt weitere Mobilmachung ab – “Hängt vom Ziel ab” +++
Russland Präsident Wladimir Putin hält eine neue Welle der Mobilmachung für derzeit nicht notwendig. Die Notwendigkeit hänge vom Ziel ab, sagte der Kremlchef bei dem Treffen mit Militärkorrespondenten. “Unsere Truppen waren in Kiew. Müssen wir dorthin zurückkehren oder nicht?” Er könne diese Frage nur selbst beantworten, führte Putin weiter aus. “Aber je nachdem, welche Ziele wir uns setzen, müssen wir über die Frage der Mobilisierung entscheiden. Heute gibt es keine solche Notwendigkeit.” Zudem gäbe es eine hohe Zahl an Freiwilligen, die sich bei der Armee bewürben. Seit Januar hätten mehr als 150.000 Russen einen Vertrag als Zeitsoldat beim Militär unterzeichnet, sagte Putin.

+++ 17:51 Putin: Russland fehlt es an hochpräziser Munition +++
Bei dem Gespräch mit Militärexperten hat der russische Präsident Wladimir Putin auch über die russische Waffenproduktion gesprochen. Demnach würde sich die Qualität russischer Waffen verbessern. Allerdings fehle es dem Land an hochpräziser Munition und Drohnen. Putin sagte, Russland habe seine Produktion von Schlüsselwaffen im vergangenen Jahr um das 2,7-fache gesteigert. Zudem beschwerte er sich über den Westen, der “Waffen in die Ukraine pumpen” würde.

+++ 17:32 Putin nennt ukrainische Offensive Misserfolg +++
Die ukrainische Offensive ist nach Darstellung von Russlands Präsident Wladimir Putin ein Misserfolg. Bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Militärbloggern sprach er von einem am 4. Juni gestarteten, großangelegten Angriff in verschiedenen Frontabschnitten. In keinem Bereich sei die Ukraine erfolgreich gewesen, ihre Truppen hätten große Verluste hinnehmen müssen. Er gehe davon aus, dass die ukrainische Armee bei der Offensive bis zu 30 Prozent der vom Westen gelieferten Kampffahrzeuge verloren habe. Nach seinen Angaben haben russische Einheiten 50 Panzer in den Kämpfen verloren, die Ukrainer dagegen über 160. Putin bekräftigte, die Ziele der Militäraktion in der Ukraine würden im Grundsatz nicht verändert, könnten aber der Situation angepasst werden.

+++ 17:08 Medien: Massive Explosion in besetztem Luhansk +++
In der von Russland besetzten Stadt Luhansk ist es offenbar zu einer massiven Explosion gekommen. Dies berichten verschiedene ukrainische Medien. In den sozialen Netzwerken werden Videos geteilt, die eine hohe Rauchwolke über der Stadt zeigen. Der Nachrichtenseite RBC-Ukraine zufolge handelt es sich um eine Reihe von Detonationen im Bereich eines Automarktes der Stadt. Neben den Berichten über Explosionen im besetzten Luhansk gibt es auch Berichte über Explosionen in Tokmak, im besetzten Teil der Region Saporischschja, wie der “Guardian” berichtet. Wladimir Rogow, ein lokaler pro-russischer Führer, meldete sich auf Telegramm: “Die Nazis haben die Stadt Tokmak bombardiert. Vermutlich wurde das Feuer aus dem MLRS ‘Himars’ abgefeuert. Mindestens sechs Einschläge wurden registriert.”

+++ 16:43 Experte: Russische Luftwaffe wird zunehmend zum Problem für Ukraine +++
Die russische Luftwaffe war im letzten Jahr “auffallend abwesend”, wird aber nach Ansicht des Militärexperten Sean Bell zunehmend zu einem großen Hindernis für die Ukraine werden. Dies sagte der Militäranalyst im Gespräch mit “Sky News”. So versuche die Ukraine außerhalb der Deckung ihrer Luftabwehr vorzurücken – eine “sehr schwierige und risikobehaftete Aufgabe”, so Bell. Allerdings spreche für die Ukraine, dass Russland nicht in der Lage sei, seine Streitkräfte am Boden aus der Luft zu unterstützen. Einen Gegner anzugreifen, während man alle sechs Sekunden eine Meile fliegt, ohne die eigenen Soldaten zu treffen, die nur Hunderte von Metern vom Feind entfernt sind, sei eine “sehr schwierige Disziplin”, sagte Bell. Man könne den Westen durchaus fragen, warum er die Ukraine nicht mit F-16-Kampfjets ausstattet. Allerdings würde es selbst mit den modernen Jets Jahre dauern, eine Luftwaffe aufzubauen, die der russischen gewachsen ist, erklärte der Experte weiter.

+++ 16:20 USA: Erfolgreiche Gegenoffensive könnte Moskau zu Verhandlung zwingen +++
Kiew könnte den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu zwingen, über ein Ende des Krieges in der Ukraine zu verhandeln, wenn seine Gegenoffensive gegen die russischen Streitkräfte erfolgreich ist, sagte US-Außenminister Antony Blinken. Demnach würde ein Erfolg bei der Gegenoffensive zwei Dinge bewirken: “Er würde die Position der Ukraine am Verhandlungstisch stärken und könnte Putin dazu bringen, sich endlich darauf zu konzentrieren, ein Ende des Krieges auszuhandeln, den er begonnen hat”, sagte Blinken auf einer Pressekonferenz. “In diesem Sinne kann es den Frieden tatsächlich näherbringen, statt ihn weiter zu entfernen”, so Blinken.

+++ 15:54 Ukrainer bergen Teile einer S-300-Rakete aus Stausee +++
Nach dem Dammbruch sinkt der Wasserstand im Kachowka-Stausee. Dadurch wird Kriegsmunition freigelegt. Nahe Saporischschja legen Taucher und Entschärfungsexperten nun sogar den Treibstofftank einer S-300-Rakete frei.

+++ 15:34 UN: Lebensmittelpreise werden nach Dammbruch “zwangsläufig steigen” +++
Der Dammbruch am Dnipro wird der UN zufolge “enorme Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssicherheit” haben. Der Leiter der UN-Hilfsorganisation Martin Griffiths sagte in einem Interview mit BBC Radio 4, dass die Lebensmittelpreise nach dem Dammbruch “zwangsläufig steigen werden”. “Das ganze Gebiet, das zum Schwarzen Meer hinuntergeht, die Krim, ist eine Kornkammer – nicht nur für die Ukraine, sondern für die ganze Welt. Und es ist fast unvermeidlich, dass wir bei der Ernte und der Aussaat für die nächste Ernte große, große Probleme bekommen werden”, sagte Griffiths, der das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) leitet. Zudem werde es ein Trinkwasserproblem geben, da 700.000 Menschen von dem Stausee abhängig sind. “Schlechtes Wasser” mache die Menschen in der Region anfällig für Krankheiten, wobei Kinder besonders gefährdet seien, so Griffiths.

+++ 15:05 Kiew meldet weitere Erfolge in Gegenoffensive +++
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge erneut kleinere Geländegewinne erzielt. Im östlichen Gebiet Donezk sei die ukrainische Armee an verschiedenen Stellen um 200 bis 250 Meter vorgerückt, teilt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram mit. In der Nähe der südlichen Hafenstadt Berdjansk habe sie eine Fläche von insgesamt drei Quadratkilometern befreit. Russland setze “aktiv Angriffs- und Kampfflugzeuge ein und führt intensiven Artilleriebeschuss. Während der Offensive sind unsere Truppen mit ständigen Minenfeldern und Panzerabwehrgräben konfrontiert”, schreibt Maljar weiter. Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es unterdessen, die ukrainischen Angriffe bei Bachmut seien erfolgreich abgewehrt worden.

+++ 14:48 Hochwasserflüchtling berichtet über russischen Beschuss +++
In der Flutregion Cherson werden Flüchtlinge offenbar vom russischen Militär beschossen. Drei Menschen kamen ukrainischen Angaben zufolge dabei ums Leben. “Die Leute rannten, weil sie Angst vor einer möglichen Verfolgung durch die Russen hatten”, berichtet Vitali Shpalin, ein Flüchtling aus Kardashynka, über den Beschuss.

+++ 14:20 Priester bei Beschuss in Oblast Cherson getötet +++
Beim Beschuss der Ortschaft Biloserka in der südukrainischen Oblast Cherson ist nach ukrainischen Angaben ein Priester getötet worden. Artilleriefeuer habe den Innenhof einer Kirche getroffen, teilt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram mit. Der 72 Jahre alte Geistliche sei ums Leben gekommen, zudem sei eine 76-jährige Frau verletzt worden. Durch den Beschuss seien vier Wohngebäude, das Postamt, Verwaltungsgebäude, der zentrale Platz und kritische Infrastruktur beschädigt worden.

+++ 13:55 Prigoschin: Verbleib der Wagner-Söldner in Ukraine ungewiss +++
Der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, will nicht garantieren, dass seine Einheiten in der Ukraine bleiben werden. Er sei “nicht sicher”, ob Wagner nach der Einnahme von Bachmut im Land bleiben werde, sagt Prigoschin. Wagner-Söldner waren in der Vergangenheit auch in Afrika und im Nahen Osten aktiv und haben dort noch immer einige Verträge. Die Wagner-Söldner haben in der monatelangen und verlustreichen Schlacht eine wichtige Rolle für das russische Militär gespielt. Zuletzt hatten die Spannungen zwischen Prigoschin und den Verantwortlichen in Moskau zugenommen. So ordnete Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor kurzem an, dass alle Privatarmeen bis Ende Juni Verträge mit dem Ministerium zu unterschreiben haben und dessen Befehlsgewalt unterstellt werden. “Wagner wird keine Verträge mit Schoigu unterzeichnen”, sagte Prigoschin dazu.

+++ 13:36 Ukraine erkundigt sich in Australien nach F-18-Kampfjets +++
Die Ukraine hat sich bei Australien nach dem Zustand Dutzender ausgemusterter F-18-Kampfjets erkundigt. “Es gab ein Ersuchen um Information”, sagt der ukrainische Botschafter in Australien, Wasyl Myroschnytschenko. Die Ukraine “schaut nach Kampfjet-Ressourcen, darunter auch diese”, fügte er hinzu. Dem Botschafter zufolge ging es bei einer ersten Anfrage um etwa 41 Flugzeuge an einem Luftwaffenstützpunkt nördlich von Sydney. Die Ukraine hat erst kürzlich das lang ersehnte grüne Licht aus Washington bekommen, um hochentwickelte, in den USA hergestellte Flugzeuge der “vierten Generation” zu erwerben, wie etwa F-16-Kampfjets. Zwar handelt es sich bei den F-16 um jahrzehntealte Kampfflugzeuge, doch wären sie eine massive Verbesserung zu den MiG- und Sukhoi-Jets aus Sowjetzeiten, über die Kiew derzeit verfügt.

Die australische Luftwaffe hat ihre Flotte von 71 F-18-Jets zwischen 2019 und 2021 ausgemustert, um Platz für die hochmodernen F-35-Jets zu machen.

(Foto: picture alliance / Pacific Press)

+++ 13:15 Zahl der Opfer bei Angriff auf Krywji Rih steigt +++
Die Zahl der Opfer eines russischen Angriffs auf die ukrainische Stadt Krywji Rih steigt dem Bürgermeister zufolge. Mindestens zehn Menschen seien getötet worden, teilt Olexandr Wilkul auf Telegram mit. 28 Menschen seien verletzt worden. Das sei der Stand von 13 Uhr (Ortszeit). Den Angaben zufolge wurde bei einem Raketenangriff unter anderem ein fünfstöckiger Wohnblock getroffen.

Update 14.50 Uhr: Die Opferzahl ist auf mindestens elf gestiegen, wie der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, mitteilt.

+++ 12:57 Frühere Rüstungsbeschäftigte in Russland wegen Spionage festgenommen +++
In Russland sind mehrere frühere Mitarbeiter der Rüstungsindustrie wegen des Verdachtes der Spionage für die Ukraine festgenommen worden. Das teilt der russische Inlandsgeheimdienst FSB mit. Der FSB beschuldigt die namentlich nicht genannten ehemaligen Mitarbeiter der Spionage für den ukrainischen Militärgeheimdienst und der Übergabe technischer Dokumente und Modelle, die bei der Herstellung von Waffensystemen und Ausrüstung für die russische Luftwaffe verwendet wurden. In einer Erklärung heißt es, dass dieselbe Gruppe auch an Plänen zur Sprengung von Verkehrsinfrastruktur wie Eisenbahnstrecken beteiligt sei, die der Versorgung der in der Ukraine kämpfenden russischen Streitkräfte dienten.

+++ 12:26 Bericht: USA statten Abrams-Panzer für Ukraine mit Uran-Munition aus +++
Die Abrams-Panzer, die voraussichtlich bis zum Herbst von den USA an die Ukraine geliefert werden, sollen offenbar mit Munition aus abgereichertem Uran ausgestattet sein. Das berichtet das “Wall Street Journal” unter Berufung auf US-Beamte. Demnach habe das Pentagon darauf gedrängt, dass die Uran-Munition verwendet werde, da diese gegen russische Panzer sehr wirksam sein soll. Die Geschosse werden dem WSJ zufolge mit hoher Geschwindigkeit abgefeuert und sind in der Lage, die Frontpanzerung der russischen Panzer zu durchbohren. Demnach habe es im Weißen Haus auch kritische Stimmen bezüglich der Ausstattung gegeben, weil die Uran-Munition potenzielle Risiken für Umwelt und Gesundheit von Menschen berge. Sollten sich die USA trotz der Bedenken zu der Munitions-Lieferung entscheiden, würden sie damit Großbritannien folgen. Die Regierung in London hatte bereits im März bekannt gegeben, derartige Uran-Munition zusammen mit Challenger-2-Panzern an die Ukraine zu überstellen. In Moskau löste diese Ankündigung scharfe Kritik aus.

+++ 11:50 Lukaschenko sieht in russischen Atomwaffen Mittel zur Abschreckung +++
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko sieht in der Stationierung russischer taktischer Atomwaffen in seinem Land die Abschreckung potenzieller Angreifer. Man dürfe nicht zögern, sie bei Bedarf einzusetzen, sagt er der Nachrichtenagentur Belta zufolge. Russland wird mit der Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus beginnen, nachdem am 7. und 8. Juli spezielle Lagereinrichtungen bereitgestellt wurden. Das kündigte der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag an.

+++ 11:26 Deutsche Exporte nach Russland stark gesunken – Schlupfloch GUS? +++
Die deutschen Exporte in benachbarte Staaten Russlands haben sich im ersten Jahresdrittel mehr als verdoppelt. Die Ausfuhren in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) ohne Russland summierten sich von Januar bis April auf 2,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das seien 1,5 Milliarden Euro mehr als im gleichen Zeitraum des Vorkriegsjahres 2021, was einem Plus von 106,4 Prozent entspreche. Viele Experten gehen davon aus, dass die seit Kriegsausbruch im Februar 2022 verhängten Sanktionen zumindest teilweise durch Lieferungen in benachbarte Staaten umgangen werden, von wo aus sie nach Russland weitergeleitet werden. Verglichen mit der Vorkriegszeit sind die deutschen Exporte nach Russland selbst zum Jahresbeginn stark gesunken. Laut Statistikamt wurden von Januar bis einschließlich April Waren im Wert von 3,5 Milliarden Euro nach Russland exportiert, das war ein Rückgang um mehr als 58 Prozent verglichen mit demselben Zeitraum 2021. Damals betrug das Volumen 8,4 Milliarden Euro.

+++ 10:54 Munz über angeblichen Überläufer: “Komische Situation” in Video mit Wagner-Söldner +++
Die ukrainische Gegenoffensive läuft. In Russland weicht das offizielle Bild der Lage jedoch von der Realität an der Front ab, beobachtet ntv-Korrespondent Rainer Munz. Ein kursierendes ukrainisches Video von einem angeblich übergelaufenen Wagner-Söldner sei hingegen wohl eher Propaganda.

+++ 10:28 Ukrainischer Generalstab summiert russische Verluste auf 216.650 Soldaten +++
Das ukrainische Militär gibt die Verluste der russischen Streitkräfte seit Beginn des Krieges mit nunmehr 216.650 an. Das ist ein Zuwachs von 470 “liquidierten” Soldaten binnen 24 Stunden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die russische Seite hält sich zu eigenen Opferzahlen weitgehend bedeckt und gibt diese, wenn überhaupt, deutlich niedriger an. Kiew zufolge konnten bislang 3935 russische Panzer auf dem Schlachtfeld zerstört werden. Hinzu kommen 7642 gepanzerte Fahrzeuge, 363 Helikopter und 3766 Artillerie-Systeme.

+++ 09:57 3600 Häuser am rechten Dnipro-Ufer überschwemmt – 41 Menschen noch vermisst +++
Am rechten Ufer des Dnipro sind nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms noch 3600 Häuser in 31 Siedlungen überschwemmt. Das berichtet der “Guardian” mit Verweis auf den ukrainischen Sender Suspilne. Demnach sei laut dem Regionalleiter Oleksandr Prokudin der Wasserstand um 27 cm gesunken. In den vergangenen Tagen sei das Wasser aus 200 Häusern in der Region Cherson zurückgegangen. Behördenangaben zufolge werden noch immer 41 Menschen in den Überschwemmungsgebieten vermisst. Die Zahl der Toten wird mit zehn angegeben.

UkraineÜberflutungen am Dnipro

+++ 09:28 London: Iran liefert Russland größere Drohnen-Mengen per Schiff +++
Russland erhält nach Angaben britischer Geheimdienste größere Mengen iranischer “Kamikaze”-Drohnen als bisher. Statt per Flugzeug würden die Drohnen nun wahrscheinlich mit Schiffen aus dem Iran über das Kaspische Meer geliefert, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. “Mit der Lieferung dieser Waffen verstößt Iran weiterhin gegen die Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrats.” Zudem arbeite Russland daran, eine inländische Drohnenproduktion zu starten und werde “mit ziemlicher Sicherheit” dabei vom Iran unterstützt, heißt es weiter. Die unbemannten Flugkörper stellten für Russland eine relativ günstige Angriffswaffe mit größerer Reichweite dar, zumal mit den Attacken gegen die Ukraine ein großer Teil der russischen Marschflugkörper verbraucht sei.

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+++ 09:06 Feuer in Raffinerie in russischer Oblast Krasnodar +++
In der russischen Oblast Krasnodar ist Medienberichten zufolge am Morgen in einer Ölraffinerie ein Feuer ausgebrochen. Der Brand sei eingedämmt, berichtet das russische Medienunternehmen RBK unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Die Ursache des Feuers ist bislang unklar.

+++ 08:39 Gouverneur: Ukraine greift russische Oblast Kursk an +++
Die Ukraine hat nach russischen Angaben am frühen Morgen Dörfer in der russischen Oblast Kursk beschossen. Mehrere Häuser seien beschädigt worden, zwei hätten Feuer gefangen, teilt der Gouverneur von Kursk, Roman Starowojt, auf Telegram mit. Die Gas- und Stromversorgung sei unterbrochen worden. Betroffen seien die Dörfer Tjorkino und Gluschkowo, die nahe der Grenze zur Ukraine lägen. Über mögliche Opfer gibt es bislang keine Angaben. Die Ukraine bekennt sich so gut wie nie zu Angriffen innerhalb Russlands oder auf von Russland kontrolliertem ukrainischem Territorium.

+++ 08:08 Russischer General angeblich an der Front in Saporischschja getötet +++
Laut einem russischen Militärblogger ist der Stabschef der 35. Armee der russischen Föderation, Sergej Gorjatschow, bei einem Raketenangriff am Montag getötet worden. Demnach befand sich der Generalmajor an der Front in Saporischschja. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Das russische Verteidigungsministerium hat den Todesfall nicht bestätigt. Gorjatschow wäre der erste russische General, der in diesem Jahr von Ukrainern getötet worden ist und mindestens der fünfte seit Beginn der russischen Invasion.

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+++ 07:41 ISW: Wetter könnte bei militärischen Operationen wichtige Rolle spielen +++
Dem Institute for the Study of War (ISW) zufolge behaupten russische Militärblogger, dass schlechte Wetterbedingungen russische Flugzeuge am Boden gehalten und die russische Verteidigung gegen ukrainische Angriffe nahe der Verwaltungsgrenze zwischen den Oblasten Donezk und Saporischschja behindert haben. Das schreiben die Experten des US-Thinktanks in ihrem täglichen Lagebericht. Demnach gelang es den ukrainischen Streitkräften am Sonntag, taktische Gewinne zu erzielen, weil starker Regen und Nebel die russischen Luft- und Weltraumkräfte (VKS) und die Heeresflieger (Drehflügler) daran hinderten, ukrainische Truppen anzugreifen. Russische Quellen berichten laut ISW, dass die russischen VKS und Heeresflieger am Montag, nachdem der Regen aufgehört hatte, wieder intensive Luftangriffe gegen ukrainische Streitkräfte flogen. Der ehemalige russische Offizier Igor Girkin erklärte demnach, dass das Wetter in den kommenden Tagen eine wichtige Rolle für den Ausgang der Operationen in diesem Sektor spielen werde.

+++ 07:12 Mindestens drei Tote bei Luftangriff auf Selenskyjs Heimatstadt +++
Bei einem nächtlichen Raketenangriff auf ein Wohngebäude in Krywyj Rih sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben und 25 verletzt worden. “Es befinden sich noch Leute unter den Trümmern”, schreibt der Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, Serhij Lisak, auf Telegram. Krywyj Rih zählt rund 600.000 Einwohner und ist die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die Stadt war schon oft Ziel russischer Drohnen- und Raketenangriffe. Zu der jüngsten Attacke schreibt Selenskyj auf Twitter: “Terroristen wird niemals vergeben, und sie werden für jeden Raketenabschuss zur Rechenschaft gezogen.”

Update 07:40: Die Zahl der Toten ist laut dem Bürgermeister auf sechs gestiegen.

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+++ 06:40 Putin-Kennerin Fiona Hill: “Er will im Amt sterben. Egal auf welche Weise” +++
Die Sicherheitsexpertin und Putin-Kennerin Fiona Hill sieht den russischen Präsidenten Putin in seinem eigenen Gedankengebäude isoliert. “Früher war für Putin auch die Wirtschaft sehr wichtig, heute zählt für ihn nur noch historische Größe.” Der russische Präsident, sagt Hill im Gespräch mit dem “Stern”, sehe sich in einer Reihe mit Zaren wie Peter dem Großen. “Für Putin ist dieses riesige russische Reich kein Gebilde aus einer dunklen Vergangenheit. Er holt all diese uralten Verträge aus dem Kreml-Archiv hervor und glaubt, jedes Land, das Russland je in seiner Geschichte einmal erobert hat, gehört auch heute zu Russland.” Hill hat drei US-Präsidenten in Russland-Fragen beraten, zuletzt Donald Trump. Dabei hat sie mit dem russischen Präsidenten am Verhandlungstisch gesessen, ihre Bücher zu Putin gelten als Standardwerke. Anzeichen für einen möglichen Rücktritt des Kremlchefs sieht Hill indes nicht. “Er will im Amt sterben. Egal auf welche Weise.”

+++ 06:17 Unionsfraktion beklagt zu niedrigen deutschen Wehretat +++
Ungeachtet des Spardrucks fordert die Unionsfraktion im Bundestag eine deutliche Erhöhung des Wehretats. “Die viel beschworene Zeitenwende wird von der Ampel langsam, aber sicher zu Grabe getragen”, sagt der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Johann Wadephul, der “Süddeutschen Zeitung”. Wadephul kritisiert Pläne, das Zwei-Prozent-Ziel der NATO vor allem durch die Einrechnung der Investitionen aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr zu erreichen. Eine durch das Sondervermögen wachsende Bundeswehr könne dauerhaft nur durch einen parallel steigenden Wehretat finanziert werden, so Wadephul. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine angekündigt, Deutschland werde “Jahr für Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren”.

+++ 05:53 Gouverneur: Tote bei Raketeneinschlag in Wohnhaus in Südostukraine +++
Bei neuen russischen Angriffen ist offiziellen Angaben zufolge unter anderem ein Wohnhaus in der südöstlichen Großstadt Krywyj Rih getroffen worden. “Es gibt Tote und Verwundete”, schreibt der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf Telegram. Zuvor hat auch der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, von einem Einschlag in einem fünfstöckigen Gebäude berichtet und geschrieben, es seien wohl noch Menschen unter den Trümmern.

+++ 05:23 Chef der Atomenergiebehörde reist zum AKW Saporischschja +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist im Laufe des Tages in die Ukraine. Nach Gesprächen in Kiew ist ein Besuch im Atomkraftwerk von Saporischschja geplant, wo Grossi sich nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ein Bild von der Lage machen will. Der Damm war vor einer Woche zerstört worden, daraufhin waren riesige Mengen Wasser aus dem Stausee ausgetreten, der auch zur Kühlung der sechs Reaktoren des AKW genutzt wird. Die Reaktoren des von Russland besetzten größten Atomkraftwerks Europas sind seit Monaten abgeschaltet. Der Brennstoff in den Reaktorkernen und in den Lagerbecken muss jedoch weiterhin ständig gekühlt werden, um eine Kernschmelze und die Freisetzung von Radioaktivität in die Umwelt zu verhindern.

+++ 04:30 Ukraine: Russischer Luftangriff auf Kiew abgewehrt +++
Der russische Luftangriff in der Region Kiew ist ukrainische Angaben zufolge abgewehrt. Die ukrainischen Luftabwehrsysteme hätten alle auf die Hauptstadt gerichteten Raketen zerstört, sagen Militärbeamte. “Es liegen noch keine Informationen über Opfer oder Schäden vor”, teilt Serhij Popko, Leiter der Militärverwaltung der Stadt, auf Telegram mit.

+++ 03:31 Nächtliche Luftangriffe auf Kiew +++
Im Raum Kiew sind in der Nacht erneut die Luftabwehrsysteme im Einsatz, um russische Angriffe abzuwehren. Das teilt die Militärverwaltung der Region über Telegram mit. Auch in anderen Regionen der Ukraine wird gegen 3 Uhr Ortszeit Luftalarm ausgelöst.

+++ 01:39 USA besorgt über mögliche Rüstungsexporte Nordkoreas +++
Die USA äußern Besorgnis über mögliche Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland. Trotz gegenteiliger Aussagen der Regierung in Pjöngjang habe Nordkorea im November 2022 eine Waffenlieferung einschließlich Infanterieraketen und Raketen an die Söldnergruppe Wagner geliefert, sagt ein Sprecher des US-Außenministeriums. “Wir fürchten, dass die DVRK plant, weitere militärische Ausrüstung an Russland zu liefern.” Demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) ist der offizielle Name Nordkoreas. Im März hatten die USA erklärt, Russland versuche im Austausch gegen Nahrungsmittelhilfe zusätzliche Waffen von Nordkorea zu erhalten. Sie verhängten Sanktionen gegen eine Person, die versucht haben soll, nordkoreanische Waffen an Russland zu vermitteln. Nordkorea strebt engere Beziehungen zum Kreml an und verteidigt Russlands Einmarsch in der Ukraine.

+++ 00:44 Duda dringt auf NATO-Beitrittsperspektive für Ukraine +++
Polens Staatschef Andrzej Duda appelliert an die NATO-Mitgliedsländer, der Ukraine eine Perspektive in dem Verteidigungsbündnis zu bieten. “Die Ukraine wartet auf ein eindeutiges Signal bezüglich einer klaren Aussicht auf die Mitgliedschaft in der NATO”, sagt Duda. Dies sei die Erwartung der ukrainischen Führung und der Soldaten, die das von Russland angegriffene Land verteidigen. Er hoffe, der bevorstehende NATO-Gipfel in Vilnius werde der Ukraine das von ihr ersehnte “Licht am Ende des Tunnels” bringen, so Duda weiter.

+++ 23:57 Pistorius: Werden nicht jeden ausgefallenen Panzer ersetzen können +++
Vor dem Hintergrund aktueller Berichte über zerstörte Leopard-2-Panzer in der Ukraine kündigt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius weitere Militärhilfen für das Land an. “Wir werden nicht jeden Panzer ersetzen können, der jetzt ausfällt”, sagt der SPD-Politiker bei “RTL Direkt”. “Was wir aber tun (…), wir werden ab Juli weiter aufwachsend Leopard 1 A5 Panzer, die instandgesetzt sind, nachliefern. Und bis zum Ende des Jahres werden das über 100 sein”, so Pistorius weiter. Es gehöre leider zur Natur eines Krieges, dass Waffen und Panzer zerstört und Menschen getötet würden. “Deswegen ist unsere Unterstützung für die Ukraine ja so wichtig.”

+++ 23:16 Selenskyj: “Die Kämpfe sind hart, aber wir kommen vorwärts” +++
Nach der Rückeroberung mehrerer Dörfer im Osten der Ukraine spricht Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem Erfolg der bisherigen Offensivhandlungen gegen die russischen Streitkräfte. “Die Kämpfe sind hart, aber wir kommen vorwärts, und das ist wichtig”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Bei einem Treffen mit Generälen zur Lage im Frontgebiet sei es um die “Erfolge” gegangen, aber auch um Fragen, wo an der Front Verstärkung gebraucht werde, um russische Verteidigungsstellungen zu durchbrechen. Selenskyj lobt, dass russische Kriegsgefangene genommen würden. Das helfe dabei, die Reserven für einen Austausch gegen eigene Soldaten aus russischer Gefangenschaft auszubauen. Mit der Militärführung seien auch Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage in den befreiten Gebieten erörtert worden. Es werde daran gearbeitet, dort die nötigen Waffen und die Munition bereitzustellen.

+++ 22:25 USA: “Zu früh” für Spekulationen über Ausgang der Gegenoffensive +++
Washington ist zuversichtlich, dass die Ukraine die von Russland beschlagnahmten Gebiete erfolgreich zurückerobern wird. Allerdings sei es noch zu früh, um zu sagen, wohin genau die Gegenoffensive der Ukraine führen wird, sagte US-Außenminister Antony Blinken auf einer Pressekonferenz. Die USA seien entschlossen, die Ukraine bestmöglich zu unterstützen, damit sie auf dem Schlachtfeld erfolgreich sein können. Blinken verspricht ein “robustes” Paket politischer und praktischer Unterstützung für Kiew auf dem bevorstehenden NATO-Gipfel in Vilnius.

+++ 22:06 Ukraine: Haben bereits sieben Dörfer zurückerobert +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge bereits sieben Dörfer zurückerobert, seit die Gegenoffensive gestartet ist. Dies teilt die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maliar, auf Telegram mit. Bereits bekannt waren Meldungen über die zurückeroberten Dörfer Makariwka, Neskutschne, Blahodatne, Nowodarjiwka und Storoschewe. Maliar meldet nun auch Erfolge in Lobkove und Levadne. “Die unter Kontrolle gebrachte Fläche betrug 90 Quadratkilometer”, schreibt die stellvertretende Ministerin.

+++ 21:38 Wagner-Söldner kämpft für russische Rebellen auf Seite Kiews +++
Ein ehemaliger russischer Wagner-Söldner hat sich dem kremlfeindlichen Freiwilligenkorps RDK im Kampf gegen die russische Armee angeschlossen. Bei einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine beschloss der Ex-Söldner der russischen Privatarmee Wagner, Wladislaw Ismailow, sich den Rebellen anzuschließen, wie ein Video des RDK zeigte. “Nach entsprechender Überprüfung werden wir Wlad mit Freude die Möglichkeit geben, in unseren Reihen zu kämpfen”, schreibt das Freiwilligenkorps auf Telegram. Prigoschin nannte Ismailow am Montag in seinem Telegram-Kanal einen “Verräter” und drohte ihm mit einer “Strafe, die den Wagner-Traditionen entsprechen soll”.

Die Ereignisse vom Vortag finden Sie hier.

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