Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ Selenskyj: Besseres Morgen kommt nicht von selbst +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die Ukrainer zum Jahreswechsel auf, das neue Jahr nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten und dabei die Zukunft ihrer Heimat nicht aus den Augen zu verlieren. “Wir Ukrainer wissen besser als jeder andere, dass ein besseres Morgen nicht von selbst kommt, denn wir verteidigen jedes unserer Morgen mit unseren eigenen Händen”, sagt er in seiner Videoansprache, bei der auch seine Frau Olena an seiner Seite auftrat. “Deshalb wird unser neues Jahr genauso werden, wie wir es wollen und wie wir es gestalten werden.” Selenskyj weist darauf hin, dass ein neues Jahr auch mit tatkräftigem Handeln verbunden sei – er spricht die Menschen direkt an: “Nicht nur das Neujahrswunder, sondern auch das ganzjährige Wunder sind Sie alle: entschlossen, verantwortungsbewusst, fürsorglich und effizient.” Gleichzeitig erinnert er die Ukrainer daran, dass das Land weiterhin von Russland angegriffen werde und wünschte ihnen dafür Kraft und Zuversicht. “Leben und Kraft für die Menschen, die eine freie und sichere Zukunft verteidigen – nicht nur ihre eigene, sondern die der ganzen Welt.”

+++ Putin-Kritikerin Duntsowa verschickt hoffnungsvollen Neujahrsgruß +++
Auch die von der Präsidentschaftswahl suspendierte Journalistin Ekaterina Duntsowa wendet sich mit einer Neujahrsansprache an die Russen. “Das Herz eines jeden von uns ist voller Hoffnung, dass es im neuen Jahr besser wird. (…) Und diejenigen, die uns lieb sind, sind bei uns und nicht irgendwo weit weg und riskieren ihr Leben, während sie Aufgaben erledigen, deren Ziele uns nicht wirklich erklärt werden können”, bemerkt Duntsowa. “Neujahr ist, wenn wir in Frieden leben. Mit uns selbst und unseren Nachbarn”, sagt sie. Zum Schluss ruft sie zur Geschlossenheit auf: “Nur gemeinsam bringen wir unserem Land die Zukunft zurück!”

+++ Medwedew ruft Russen zu Neujahr zum Kampf gegen Neofaschismus auf +++
In einer auf Telegram veröffentlichten Videoansprache gratuliert Dmitri Medwedew den Russen zum neuen Jahr. Zudem sagt der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrates und ehemaliger russischer Präsident seine “Gedanken seien bei denen an der Front”. Dabei ruft er die Russen dazu auf, “das Jahr 2024 zum Jahr der endgültigen Niederlage des Neofaschismus zu machen”. Zudem wiederholt er Putins Behauptung, dass Russland in die Ukraine einmarschiert sei, um “Neonazis” zu bekämpfen.

+++ Papst betet für “das gemarterte ukrainische Volk” +++
Papst Franziskus betont bei dem feierlichen Gottesdienst am Silvesterabend mit Blick auf das neue Jahr die Wichtigkeit von Dankbarkeit und Hoffnung. Das 87 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche hält die Predigt des Vespergottesdienstes mit dem traditionellen Lobgesang “Te Deum” im Petersdom im Vatikan. Im Anschluss an das Angelusgebet ruft er zum Gebet für alle Länder auf, die unter Krieg leiden: “Lasst uns nicht aufhören, für die Völker zu beten, die unter Kriegen leiden: für das gemarterte ukrainische Volk, für das palästinensische und israelische Volk, für das sudanesische Volk und für viele andere.” Der Papst weigert sich bei Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine Partei zu ergreifen. Er fordert in ein Ende der Kämpfe, schob aber „mehreren Imperien“ die Schuld für Russlands Krieg zu. “Lassen Sie uns am Ende des Jahres die Frage wagen: Wie viele Menschen haben in bewaffneten Konflikten ihr Leben verloren? Wie viele Tote? Und wie viel Zerstörung, wie viel Leid, wie viel Armut?”, predigt er.

+++ 21:27 BBC-Bericht: Russland verurteilt Schüler wegen Hochverrats zu vier Jahren Haft +++
Wie BBC News Russian Service berichtet, soll ein Gericht im Nordkaukasus den 18-jährigen Kevin Lik wegen Hochverrats zu vier Jahren Gefängnis verurteilt haben. Demnach sei dies das erste Mal, dass ein Schüler wegen “Spionage” verurteilt worden sei. Nach Angaben der BBC wirft der Gerichtsbericht Lik vor, vom 23. Dezember 2021 bis zum 8. Februar 2023 “visuelle Beobachtungen durchgeführt” und die “Einsatzorte” der russischen Militäreinheit in Maikop fotografiert haben. Diese Fotos soll Lik an das E-Mail-Konto eines “Vertreters eines ausländischen Staates” geschickt haben. Adressen und Fotos von Maikop-Militäreinheiten sind im Internet zu finden, betont BBC. Zu strafmildernden Umständen sollen laut BBC das Alter des Verurteilten sowie dessen akademische Leistungen zählen. Lik soll demnach viermal die Deutsch-Spracholympiade in Adygeja gewonnen haben und 2021 außerdem Medaillengewinner bei der Geschichtsolympiade gewesen sein.

+++ 20:50 Nawalny schickt Neujahrsgruß vom Polarkreis +++
Aus dem entlegenen Straflager “Polarwolf” im hohen Norden Russlands sendet der inhaftiert Kremlgegner Alexej Nawalny “arktische Umarmungen und polare Grüße”. Den persönlichen Neujahrsgruß verschickt der 47-Jährige in den sozialen Netzwerken an seine Abonnenten. Dort schreibt Nawalny, dass er seine Familie, seine Eltern und seinen Bruder sehr vermisse. “Ich vermisse sogar die Gelegenheit, diejenigen zu beschimpfen, die zu Neujahr auf WhatsApp dumme, identische Glückwünsche und Bilder an die gesamte Empfängerliste senden. Früher hat mich das wütend gemacht, aber jetzt denke ich: Das ist so süß”, heißt es in der Botschaft des Oppositionellen. Der Beitrag von Nawalny ist mit einem Bild illustriert, das mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurde. Das Bild zeigt Nawalny mit seiner Frau, seiner Tochter und seinem Sohn.

+++ 20:20 Kiews Luftwaffenchef feiert Abwehrerfolge +++
Der ukrainische Luftwaffenchef Oleschtschuk lobt in einer Jahresbilanz für 2023 die Abschusszahlen der Flugabwehr seines Landes. Insgesamt seien 85 Prozent der Kampfdrohnen und Marschflugkörper, die das russische Militär gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt habe, abgeschossen worden. Auch die Abwehr ballistischer Raketen sei effektiver geworden, dank der zu Jahresbeginn 2023 gelieferten Patriot-Systeme. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. “Mit zunehmender Kampferfahrung und dem Erhalt zusätzlicher Waffen von Partnern wurde die Luftverteidigung jeden Tag stärker”, schreibt Oleschtschuk auf Telegram. “Wir warten auf weitere Systeme, die in der Lage sein werden, ballistische Raketen abzufangen.”

+++ 20:08 Nach Angriff auf Belgorod: Russische Städte sagen Feuerwerke ab +++
Verwaltungen russischer Städte sagen Feuerwerksveranstaltungen im Zusammenhang mit dem Beschuss von Belgorod ab. Dies melden die Behörden von Nischni Nowgorod, Ufa, Perm, Orenburg, Pensa, Magadan, Blagoweschtschensk, wie BBC News Russia berichtet. Auch in St. Petersburg ist demnach das festliche Feuerwerk abgesagt, das Unterhaltungsprogramm soll jedoch unverändert bestehen. Nach BBC-Angaben sollen die Absagen eine Folge des ukrainischen Raketenangriffs auf Belgorod, bei dem mindestens 24 Menschen getötet wurden. In Russland wurde keine Trauer für die Opfer ausgerufen.

+++ 19:42 Klitschko kündigt für den 1. Januar einen Trauertag in Kiew an +++
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, kündigt für den 1. Januar einen Trauertag in der Hauptstadt für die Menschen an, die bei den russischen Angriffen am Samstag getötet wurden. Dies teilt Klitschko auf seinem Telegram-Kanal mit. Der Angriff auf die Hauptstadt am 29. Dezember sei gemessen an der Zahl der zivilen Opfer der schwerste seit Kriegsbeginn. 18 Menschen sind demnach bei dem Angriff ums Leben gekommen. Die Rettungskräfte setzten laut Klitschko auch am Sonntag die Such- und Aufräumarbeiten fort.

+++ 18:59 Medienbericht: 18-jähriger russischer Soldat in der Ukraine gestorben +++
Ein 18-jähriger Russe soll laut Medienberichten im Krieg in der Ukraine ums Leben gekommen sein. Zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem Tod von Stanislaw Silchenkow sollen demnach weniger als drei Monate liegen. Seine Mutter erzählt der BBC, Silchenkow habe den Vertrag am 5. September unterzeichnet und sei am 17. November an der Front gestorben. Erst im April 2023 hatte die Duma in Russland ein entsprechendes Gesetz für die schnelle Rekrutierung von Abiturienten verabschiedet. Zuvor verlangten russische Gesetze, dass ein künftiger Soldat vor dem Eintritt in den Dienst mindestens drei Monate Wehrpflicht leisten muss. Laut Angaben eines britischen Senders sei Silchenkow der erste bekannte russische Tote, der im Jahr 2005 geboren ist. Zudem wies der Sender darauf hin, dass die Ausbildung des russischen Militärs vor dem Einsatz an die Front in vielen Fällen nur wenige Tage dauern würde. Selbst in der Sowjetunion wurden Wehrpflichtige vier bis sechs Monate lang ausgebildet, bevor sie nach Afghanistan geschickt wurden, heißt es in der Studie des Senders.

+++ 18:30 Ukraine: Patriot-Systeme sollen 15 russische Raketen abgeschossen haben +++
Wie ukrainische Medien unter Berufung auf die ukrainische Luftwaffe berichtet, sollen die Patriot-Luftverteidigungssysteme seit ihrem ersten Einsatz im Mai 2023 bereits 15 russische Raketen abgeschossen haben. Der Luftwaffensprecher Yurii Ihnat im nationalen Fernsehen gesagt: “Am 4. Mai wurde die erste Rakete erfolgreich abgefangen. Die Zählung begann von diesem Moment an.” Die ukrainische Luftwaffe gab Anfang Mai an, zum ersten Mal seit Kriegsbeginn eine russische ballistische Kh-47-Kinschal-Rakete abgeschossen zu haben. Im April erhielt die Ukraine ihre ersten beiden Patriot-Systeme von den USA und Deutschland. Das Patriot-System ist eines der besten Luftverteidigungssysteme der Welt und ermöglicht der Ukraine den Abschuss ballistischer Raketen, wodurch das Risiko von Infrastrukturschäden und zivilen Opfern bei russischen Angriffen verringert wird.

+++ 17:58 Solidaritätsaktion in Kiew erinnert an ukrainische Kriegsgefangene aus Mariupol +++
Wie ukrainische Medien berichten, nehmen Dutzende Menschen an einer Aktion zur Unterstützung der ukrainischen Kriegsgefangenen in Kiew teil. Unter dem Slogan “Ein zweites neues Jahr in der Gefangenschaft” versammeln sich Familienmitglieder von Kriegsgefangenen aus Mariupol in der ukrainischen Hauptstadt. Mit Plakaten wie “Befreit Asow”, “Asow hat die Ukraine gerettet, wer wird Asow retten” oder “Ich will einen Gefangenenaustausch” und einer Menschenkette wollen laut Medienberichten sie an diejenigen erinnern, die sich noch in russischer Kriegsgefangenschaft befinden. Zudem wollen die Angehörigen demnach auf die Dringlichkeit der Rückkehr ihrer gefangenen Angehörigen in die Heimat aufmerksam machen. Nach dem Abzug des ukrainischen Militärs aus dem Stahlwerk wird auf einen Austausch gewartet.

+++ 17:23 Russland: Zahl der Toten in Belgorod steigt auf 24 +++
Russland beklagt im Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Jahreswechsel eine hohe Zahl an zivilen Todesopfern. In der grenznahen Stadt Belgorod zählen die Behörden nach ukrainischen Angriffen 24 Tote und mehr als 100 Verletzte gezählt, wie Gouverneur Gladkow mitteilt. Das russische Militär gibt vor, die Ukraine habe dabei auch die international geächtete Streumunition eingesetzt. Ausdrücklich als Vergeltung für Belgorod beschießt die russische Armee am Samstagabend die nahe gelegene ostukrainische Großstadt Charkiw, wo es nach Behördenangaben 28 Verletzte gibt. “Ohne Zweifel hat unser Gebiet noch nie ein solches Ausmaß an Aggression erlebt”, schreibt Gladkow im sozialen Netzwerk Telegram. “Das waren die schlimmsten Folgen durch Beschuss in diesen fast zwei Jahren.” Nach offiziellen russischen Angaben sollen durch die Angriffe am Freitag und Samstag 44 Gebäude in Belgorod getroffen worden sein. Auch am Sonntag gibt es erneut Raketenalarm. Bürger sollen beklagt haben, dass nicht überall Schutzräume geöffnet gewesen sein.

+++ 16:54 Selenskyj ehrt Soldaten für den “Schutz der Ukraine” +++
In einer Videobotschaft auf dem Onlinedienst X ehrt der ukrainische Präsident Selenskyj Mitglieder der ukrainischen Streitkräfte, einschließlich der Luftwaffe, der Marine, des Geheimdienstes und auch der Sanitäter. Selenskyj schreibt: “Ich habe in diesen Tagen fast 700 unserer Soldaten mit staatlichen Auszeichnungen geehrt.” Sie alle hätten ihren Wert an der Front beim Schutz der Ukraine und der ukrainischen Bevölkerung unter Beweis gestellt. “Das sind die Menschen, die tapferen Ukrainer, die uns alle am 31. Dezember, am 1. Januar, an jedem Feiertag und an jedem Werktag beschützen. Sie sind die Stärke und der Stolz unseres Volkes. Und mein besonderer Dank gilt denjenigen, die jetzt im Kampfeinsatz sind, sich an Kampfposten befinden oder Kampfaufgaben erfüllen”, heißt es weiter

+++ 16:22 Ukraine: Über 350.000 russische Soldaten sollen im Krieg umgekommen sein +++
Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte soll Russland seit seinem Einmarsch in die Ukraine im vergangenen Jahr 359.230 Soldaten im Krieg verloren haben. Zu den materiellen Verlusten zählt der Generalstab 5977 Panzer, 11.070 gepanzerte Kampffahrzeuge und 6591 Drohnen sowie 329 Militärjets. Eine Liste der Verluste teilt das Verteidigungsministerium der Ukraine auf dem Onlinedienst X gemeinsam mit einer Liedzeile des US-Country-Sängers Brad Paisley.

+++ 15:56 Gouverneur: Infrastruktur in Kropywnyzkyj durch russischen Angriff beschädigt +++
Wie Gouverneur Raikowitsch auf seinem Telegram-Kanal mitteilt, stehe die Region Kirowohrad unter russischen Beschuss. “Im Kropywnyzkyj wurden eine Stromleitung und ein Nebengebäude beschädigt. Vorläufigen Berichten zufolge gibt es keine Verletzten”, schreibt Raikowitsch. Zuvor hatten “The Kyiv Independent” über Explosionen berichtet.

+++ 15:23 Selenskyj: Militär legt Strategie für 2024 vor +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj schreibt auf seinem Telegram-Kanal, dass ihm das Militär bei der Abschlusssitzung am Samstag einen Aktionsplan für 2024 vorgelegt habe. “Wir haben die militärischen Ergebnisse des Jahres resümiert. Wir haben die Ergebnisse der Kampfhandlungen und unsere Entscheidungen analysiert. Was haben wir richtig gemacht und was hätten wir besser machen können. Unter Berücksichtigung dieser Schlussfolgerungen, Prognosen und unserer Fähigkeiten haben wir eine Strategie für den Einsatz der Verteidigungskräfte für das kommende Jahr festgelegt”, schreibt Selenskyj. Nähere Angaben macht der Präsident nicht.

+++ 14:47 Putin zu Neujahr: Russland wird “niemals” zurückweichen +++
In seiner Neujahrrede versichert Russlands Präsident Putin, dass sein Land “niemals” zurückweichen werde. Russland habe seine Interessen 2023 “hart verteidigt”, sagt er in seiner Fernsehansprache zum Neuen Jahr. “Wir haben mehrfach bewiesen, dass wir die schwierigsten Aufgaben lösen können und dass wir niemals zurückweichen werden, denn keine Macht kann uns auseinanderbringen”, hebt er hervor. Und auch wenn er die Ukraine nicht direkt erwähnt, so gibt es doch eine Reihe von Anspielungen. So dankt er ausdrücklich den russischen Soldaten, “unseren Helden”. Aber anders als im vergangenen Jahr, als der Präsident mit Militärvertretern in Uniform an seiner Seite aufgetreten war, erklärt er diesmal das Jahr 2024 zum “Jahr der Familie”. 2023 “haben wir unsere nationalen Interessen hart verteidigt, unsere Freiheit und unsere Sicherheit, unsere Werte”, sagt er.

+++ 14:14 ZDF-Team bei Raketenangriff auf Hotel in Charkiw getroffen +++
Ein Fernsehteam des ZDF ist nach Senderangaben bei einem russischen Raketenangriff auf ein Hotel in der ostukrainischen Großstadt Charkiw getroffen worden. Das siebenköpfige Team sei am Samstag in dem Hotel gewesen, als die Rakete einschlug, teilt das ZDF mit. Die ukrainische Übersetzerin sei von Trümmerteilen getroffen und schwer verletzt worden. Auch ein Sicherheitsmann des Teams sei verletzt worden. “Dies ist ein weiterer Angriff Russlands auf die freie Presse. Wir hoffen, dass die verletzten Kollegen schnell genesen”, sagt ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten einer Mitteilung zufolge. Das Hotel wird diesen Angaben nach oft von ausländischen Journalisten genutzt, weil es über einen Bunker verfügt. Die russische Armee hat schon mehrfach Hotels beschossen, in denen Journalisten oder freiwillige Helfer unterkommen, so auch in den Städten Kramatorsk, Saporischschja und Dnipro. Bei mehreren Raketenangriffen auf Charkiw sind nach ukrainischen Angaben 28 Menschen verletzt worden. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau bestätigt den Angriff auf das Hotel. Es sei beschossen worden, weil Vertreter der ukrainischen Geheimdienste von dort den Beschuss der russischen Stadt Belgorod geplant hätten, gibt ein Militärsprecher bekannt.

+++ 13:43 Russland will Geheimdienstoffiziere getötet haben – Kiew widerspricht +++
Die Behauptung des russischen Verteidigungsministeriums, bei dem Angriff auf Charkiw am 30. Dezember seien ukrainische Geheimdienstoffiziere getötet worden, sei “der jüngste Unsinn des Aggressorstaates”, sagt der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrii Jusow. Das russische Verteidigungsministerium hatte behauptet, bei dem Angriff auf das Charkiwer Palasthotel seien ukrainische Geheimdienstoffiziere, darunter Mitglieder der ukrainischen Spezialeinheit Kraken, getötet worden, weil sie angeblich an der “Vorbereitung von Aktionen auf russischem Gebiet” beteiligt gewesen seien.

+++ 13:04 Acht Menschen aus Trümmern in Kiew gerettet +++
Mindestens 23 Menschen wurden bei dem russischen Massenangriff auf Kiew am 29. Dezember getötet, berichtet der Staatliche Notdienst. “Rettungskräfte haben im Kiewer Stadtteil Schewtschenkiwski 23 Leichen aus den Trümmern geborgen. 8 Menschen wurden gerettet”, schreibt der Notdienst.

+++ 11:55 Kritische Infrastrukturanlage bei Kiew in Brand geraten +++
Wie der Gouverneur der Region Kiew, Ruslan Krawtschenko, mitteilt, ist nach einem russischen Drohnenangriff auf dem Gelände einer Infrastrukturanlage ein Feuer ausgebrochen. Um welche Einrichtung es sich handelt, erläutert er nicht. Das Feuer brach auf einer Freifläche durch herabfallende Trümmer einer von der Luftabwehr abgeschossenen Drohne aus, konnte aber schnell gelöscht werden, so Krawtschenko.

+++ 11:19 Ukraine: Seit Kriegsbeginn mehr als 3000 Kamikaze-Drohnen abgeschossen +++
Russische Angreifer schießen seit September 2022 etwa 3800 Kamikaze-Drohnen auf die Ukraine ab, von denen über 3000 abgeschossen worden sind. Dies gibt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat, bekannt. “Etwa 3800 Kamikaze-Drohnen wurden seit September letzten Jahres, als sie begannen, Angriffsdrohnen einzusetzen, auf unser Land abgeschossen. Und die Verteidigungskräfte haben bereits rund 3000 zerstört”, so Ihnat. Ihm zufolge braucht das ukrainische Militär mehr Systeme, die speziell gegen Angriffsdrohnen eingesetzt werden können.

+++ 10:40 Russland: Angriff auf Charkiw Vergeltung für Belgorod +++
Nach Aussagen des russischen Verteidigungsministeriums war der Angriff auf die ukrainische Stadt Charkiw in der Nacht die Vergeltung für die Bombardierung der russischen Stadt Belgorod durch die Ukraine zuvor. Russland habe in Charkiw “Entscheidungszentren” und militärische Einrichtungen getroffen.

+++ 10:05 Munz: “Krieg wird nur unter zwei Bedingungen enden” +++
Weil laut russischen Angaben bei einem ukrainischen Angriff in der Grenzregion Belgorod Zivilisten getötet werden, will Russland den UN-Sicherheitsrat einberufen. Mit dieser “Propaganda”, wolle Moskau vor allem im Globalen Süden um Unterstützung werben, sagt ntv-Reporter Rainer Munz und blickt außerdem auf das kommende Jahr.

+++ 09:18 Ukraine: Seit August 13 Millionen Tonnen Waren über Seeweg exportiert +++
Seit die Ukraine im August einen geschützten Seekorridor eingerichtet hat, um russische Bedrohungen abzuwehren, hat sie nach Angaben eines Ministers rund 13 Millionen Tonnen Waren auf etwa 400 Schiffen exportiert. Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow sagt, er sei den internationalen Partnern der Ukraine “dankbar”, “dass sie den Betrieb des Korridors unter den Bedingungen einer militärischen Aggression sicherstellen”. Der Korridor wurde im August eingerichtet, um die ukrainischen Häfen mit der Bosporusstraße zu verbinden, nachdem Moskau sich mehrere Wochen lang geweigert hatte, einem neuen Abkommen zuzustimmen, das Getreideexporte durch das umstrittene Schwarze Meer ermöglichen sollte.

+++ 08:21 Ukrainische Drohnen schlagen bei russischem Chiphersteller ein +++
Zwei ukrainische Drohnen treffen in der Nacht die russische Stadt Brjansk, etwa 120 km von der ukrainischen Grenze entfernt. Dabei sollen sie eine Produktionsstätte des Unternehmens Kremniy EL, einem der größten russischen Hersteller von Mikroelektronik und Teilen für russische Waffen, zerstört haben, berichtet eine lokale Nachrichtenagentur. Kremniy EL stellt unter anderem Teile für Pantsir-Luftabwehrsysteme und Iskander-Raketensysteme her. In Anbetracht des jüngsten Luftangriffs auf die Ukraine ist das Werk eine wichtige Produktionsstätte Russlands.

+++ 07:45 Russland: Zahl der Toten in Belgorod steigt weiter +++
Nach russischen Angaben ist die Zahl der Toten nach dem ukrainischen Angriff auf die russische Stadt Belgorord auf 22 gestiegen. Dies teilte der Gouverneur der Region Belgorod am Sonntag auf Telegram mit. Drei Kinder seien unter den Toten, 109 Menschen seien verletzt worden.

+++ 07:02 Russischer Angriff in Charkiw trifft “Cafés, Wohngebäude und Büros” +++
Bei den russischen Drohnenangriffen in der Nacht sind Gebäude in Charkiw beschädigt worden, erklärt Bürgermeister Ihor Terechow im Onlinedienst Telegram. “Es handelt sich nicht um militärische Einrichtungen, sondern um Cafés, Wohngebäude und Büros”, betont der Bürgermeister. Angaben zu möglichen Opfern machte er nicht.

+++ 06:16 USA: Auch russische Zivilisten tragen Last des Krieges +++
Während einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates als Reaktion auf einen mutmaßlichen Angriff in Belgorod erklärt der US-Beamte John Kelley, dass “auch russische Zivilisten die Hauptlast des brutalen Krieges tragen”. Die Vereinigten Staaten würden um jedes zivile Leben trauern, das in diesem Konflikt und in allen Konflikten weltweit verloren geht”, sagt Kelley. “So wie wir in diesem Plenarsaal offen und deutlich über Probleme diskutieren, sollte Putin seinem Volk gegenüber ehrlich sein, was die wahren und zunehmenden Kosten seines Krieges angeht.”

+++ 05:36 Lawrow: Haben 200 Ukrainer in Haft +++
Russische Gerichte haben seit Beginn der Moskauer Militäroperation in der Ukraine angeblich mehr als 200 ukrainische Kämpfer zu Haftstrafen verurteilt. “Die Gerichte der Russischen Föderation haben bereits mehr als 200 Vertreter ukrainischer bewaffneter Formationen zu langen Haftstrafen verurteilt, weil sie Gräueltaten begangen haben”, sagt Außenminister Sergej Lawrow der staatlichen Nachrichtenagentur RIA.

+++ 04:34 Charkiw meldet russische Drohnenangriffe +++
In Charkiw, im Nordosten der Ukraine, sind bei einem erneuten Drohnenangriff in mehreren Wellen Wohnhäuser im Stadtzentrum getroffen und Brände ausgelöst worden. “Am Vorabend des neuen Jahres wollen die Russen unsere Stadt einschüchtern, aber wir haben keine Angst – wir sind unzerbrechlich und unbesiegbar!”, schreibt der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. “Informationen über mögliche Opfer werden gerade geklärt.”

+++ 03:32 Russland: Zahl der Toten in Belgorod steigt auf 21 +++
Die Zahl der Menschen, die beim Beschuss von Belgorod getötet wurden, ist auf 21 gestiegen, drei davon sind Kinder. Das meldet die russische Agentur Tass und beruft sich auf den Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. 110 Menschen seien zudem verletzt und 30 Wohnhäusern beschädigt worden. Russland gibt der Ukraine die Schuld für den Angriff. Kiew hat sich bislang nicht geäußert.

+++ 01:12 Moskau: Ukraine hat Streumunition in Belgorod verwendet +++
Russland wirft der Ukraine einen “terroristischen Angriff” auf Zivilisten in der russischen Stadt Belgorod vor. “Um die Anzahl der Opfer des terroristischen Angriffs zu erhöhen, haben sie Streumunition genutzt”, sagte der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensia, bei der von Moskau beantragten Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Es habe sich um einen “absichtlichen, wahllosen Angriff gegen ein ziviles Ziel” gehandelt. Die Ukraine und ihre Verbündeten wiesen die Schuldzuweisungen zurück. Der US-Vertreter John Kelly sagte:. “Russland könnte diesen Krieg heute beenden.” Zugleich rief er “Schutz aller Zivilisten auf allen Seiten in jedem Konflikt” auf.

+++ 23:33 Kiew: Haben Drohnenangriff abgewehrt +++
Nach Angaben der Militärverwaltung haben die ukrainischen Luftabwehrsysteme in der Region um Kiew einen russischen Drohnenangriff abgewehrt. Das teilt die dortige Militärverwaltung über ihren Telegram-Kanal mit.

+++ 22:11 Drei Tote und sechs Verletzte bei russischen Angriffen auf Donezk +++
Bei russischen Raketenangriffen auf Frontgemeinden in der Region Donezk sollen drei Zivilisten getötet und sechs verletzt, wie “The Kyiv Independent” unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft berichtet. In der umkämpften Stadt Awdijiwka trifft eine russische Rakete einen Wohngarten und tötet dem Bericht zufolge einen 79-jährigen Bewohner. Demnach soll der russische Angriff auch ein Haus im Dorf Pokrowsk getroffen haben, wobei dessen 73-jährigen Besitzer getötet wurde. Russische Streitkräfte sollen auch Selidove angegriffen. Demnach töteten sie eine 60-jährige Frau und verletzten deren 36-jährigen Sohn sowie drei weitere Zivilisten. Berichten zufolge wurden vier Personen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Generalstaatsanwaltschaft erklärt, sie habe eine Untersuchung des Angriffs als mutmaßliches Kriegsverbrechen eingeleitet. Unterdessen berichtet das Energieministerium, dass russische Streitkräfte eines der Wärmekraftwerke der Region nahe der Frontlinie angegriffen und die Stromproduktion eingestellt hätten. Das Energieministerium teilt außerdem mit, dass 16 Umspannwerke ohne Strom blieben, was zu Stromausfällen in der Gegend führte.

+++ 21:42 St. Petersburg: “Nicht genehmigte” Gedenktafel für Prigoschin aufgetaucht +++
Eine Gedenktafel an “Wagner”-Chef Prigoschin soll an der Wand seines St. Petersburger Büros auf der Lieutenant Schmidt Embankment Nummer 7 angebracht worden sein, wie Radio Liberty unter Berufung auf einen Bericht von “Fontanka” mitteilt. Fotos der Gedenktafel postet “Fontanka” auf dem Telegram-Kanal. “Der Held der Russischen Föderation, Leiter der Wagner-Gruppe, Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, arbeitete von 2003 bis 2023 in diesem Haus”, soll es demnach auf dem Schild heißen. Offenbar wurde die Anbringung der Gedenktafel von der Stadtverwaltung nicht genehmigt. Wie Fontanka berichtet, habe sich der Gebäudeinhaber Bar Service LLC zuvor an das städtische Kulturkomitee mit dem Vorschlag gewandt, eine Gedenktafel anzubringen. Die Behörden hätten dies jedoch abgelehnt. Prigoschin starb im August 2023 an den Folgen eines Privatflugzeugabsturzes über der Region Twer. Offiziell sind die Ursachen der Katastrophe unbekannt. Die Beerdigung von Prigoschin, der den Titel eines Helden Russlands trug, fand nicht öffentlich statt, ohne die in solchen Fällen gebührenden staatlichen Ehrungen.

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