Wegen Kapitol-Sturms: Trump muss wohl mit weiterer Anklage rechnen


Wegen Kapitol-Sturms

Trump muss wohl mit weiterer Anklage rechnen

Die Ermittlungen laufen bereits, nun könnte die Anklage folgen: Wie US-Medien berichten, wurde Trumps Anwälten mitgeteilt, sich in der Affäre um den Kapitol-Sturm auf eine Anklageerhebung einzustellen. Dies wäre die zweite Klage auf Bundesebene gegen den ehemaligen Präsidenten.

Donald Trumps Anwälte haben sich angesichts einer möglichen weiteren Anklage gegen den früheren US-Präsidenten mit dem Team von Sonderermittler Jack Smith getroffen. Mehrere US-Medien, darunter die Sender NBC und CNN, berichteten übereinstimmend, zwei Anwälte Trumps seien mit Mitgliedern aus Smiths Ermittler-Team zusammengekommen.

Trump schrieb auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social, seine Anwälte hätten ein “produktives Treffen” mit Vertretern des Justizministeriums gehabt. Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte über eine solche Zusammenkunft. Trump schrieb, seine Rechtsanwälte hätten bei dem Gespräch betont, dass er sich nichts habe zuschulden kommen lassen und dass eine Anklage gegen ihn das Land “nur weiter zerstören” würde. Bei dem Treffen hätten die Ermittler keine Details zum weiteren Vorgehen genannt.

Offizielle Angaben oder gesicherte Informationen zum Inhalt des Treffens gibt es bisher nicht. Hintergrund sind die Untersuchungen gegen Trump im Zusammenhang mit seinen Versuchen, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 zu beeinflussen, die am 6. Januar 2021 in einer beispiellosen Attacke seiner Anhänger auf das US-Kapitol gipfelten. Trump hatte vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass er formal per Brief darüber informiert worden sei, Ziel der Ermittlungen zu sein.

Zweiter Prozess auf Bundesebene

Der 77-Jährige, der nächstes Jahr erneut bei der Präsidentenwahl antreten will, machte deutlich, dass er daher mit einer baldigen Festnahme und Anklage rechne. Das zuständige Geschworenen-Gremium, das am Ende über eine mögliche Anklage in dem Fall zu entscheiden hat, kam am Donnerstag in Washington erneut zu Beratungen zusammen. Es ist aber völlig unklar, wann eine Entscheidung dieser Grand Jury zu erwarten ist.

Sollte Trump angeklagt werden, wäre es die zweite Klage auf Bundesebene. Er wurde bereits im Zusammenhang mit der Einbehaltung von Geheimdokumenten als erster Ex-Präsident der Geschichte von einer Grand Jury angeklagt. Auch in diesem Fall geschah der Schritt auf Betreiben von Smith. Neben diesen Verfahren auf Bundesebene sieht sich Trump auch mit Klagen auf Landesebene in Georgia und New York konfrontiert. Die Prozesse haben weder einen unmittelbaren Einfluss auf den Wahlkampf von Trump noch können sie eine Rückkehr des 77-Jährigen ins Präsidialamt verhindern.

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