Das große Ganze: ein strahlender Funke inmitten der Dunkelheit

Rinko Kawauchi fängt die hypnotische Magie von Feuerwerkskörpern ein und wie ein einziger Punkt kollektiven Wunders uns vereinen kann

Rinko Kawauchi begann 1997, als sie allein in Tokio lebte, Feuerwerkskörper zu fotografieren. Damals verbrachte sie ihre Tage damit, herauszufinden, was für eine Art Fotografin sie werden wollte, ein Prozess, den sie als „quälendes Ausprobieren und Wiederholen“ bezeichnet. Abends fand sie oft Feuerwerkskörper, die ihr, wie sie sagt, „eine Art Heilung verschaffte… Zusammen mit Menschen jeden Alters schaute ich in den Himmel und bestaunte die schönen Funken. Sie würden augenblicklich verschwinden – und so würden wir in unseren eigenen Alltag zurückkehren. In einer chaotischen Welt fühlten sich solche Momente wie eine Erlösung an: eine Bestätigung, am Leben zu sein.“

Ihre Bilder aus dieser Zeit sind Teil einer Gruppenausstellung zum breiten Thema Feuer, an der die Finalisten des diesjährigen Prix Pictet im V&A teilnehmen. Viele der Bilder in der Show konzentrieren sich auf die schreckliche Brandkraft: das Inferno und die Folgen von Waldbränden, die ein immer häufigeres Merkmal des sich erwärmenden Planeten sind, und die verkohlte Verwüstung, die Feuer auf Umwelt und Gemeinschaften anrichten kann. Kawauchis Fotografien liefern in diesem Zusammenhang kleine Offenbarungen menschlicher Freude.

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