Juni Habel: Carvings Review – intensiver, zwielichtiger norwegischer Folk | Volksmusik

RPünktlich zu den dunklen Wintertagen erscheint dieses nachdenkliche, intime Album, das in der südnorwegischen Landschaft konzipiert und aufgenommen wurde. Auf dem Cover steht das Haus, in dem die acht Songs aufgenommen wurden, mit Twensomething Juni Habel auf seiner Stufe und seine Besitzerin, ihre Großmutter, die aus einem Fenster zuschaut. Habels Bruder, Ehemann und Onkel gehören zu denen, die ihrer sparsamen Akustikgitarre kleine Begleitungen hinzufügen – Bass, Streicher, Glockenspiel –, obwohl es ihr Gesang ist, der in den Vordergrund gemischt und manchmal zweispurig ist, der die intensive, düstere Atmosphäre der Platte dominiert.

Die Songs sind traurig, aber überlegt, ihre Melancholie wird durch Habels Charakterstärke und berührende Texte in Schach gehalten. Es ist in mehr als einer Hinsicht eine Familienangelegenheit, mit mehreren Songs, die an Habels Schwester im Teenageralter gerichtet sind, die sie bei einem Autounfall verloren hat. Titel wie „I Went Out and Sought for Your Name“ und „I Carry You, My Love“ erzählen ihre eigene Geschichte, aber in ihre Trauer sind Widerstandsfähigkeit und ein Glaube an die Natur eingewoben. Dass der jazzige Folk des Albums genauso gut aus den 1970er-Jahren stammen könnte wie aus der Gegenwart, ist kein Kritikpunkt. Ein bewegendes, zeitloses Werk eines Songschreibers.

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