One Who Wants to Cross Review – Nagelbeißendes Grauen in einer Geschichte verzweifelter Migranten | Theater

TFrauen stehen an gegenüberliegenden Enden der Bühne. Man möchte das Wasser überqueren, dargestellt durch eine verspiegelte Scherbe auf dem Boden. Der andere versperrt ihm den Weg, fordert Geld oder warnt zweifelnd vor der Gefahr der Reise.

Marc-Emmanuel Sorianos Stück, aus dem Französischen übersetzt von Amanda Gann, ist ein reduziertes, verheerendes Drama über das Leben von Migranten, das in der Schwebe hängt. Unter der Regie von Alice Hamilton und produziert von der Clarisse Makundul Gesellschaft, es ist voller Poesie und nagender Furcht.

Im Stück wird kein Land angegeben. Die Flüchtlinge bleiben namenlos mit einer Identität, die sich von einer Minute zur nächsten verändert, wie das Wasser an diesem gottverlassenen Strand. Wir erfahren nur von ihrem verzweifelten Bedürfnis, einem unbeständigen Land zu entkommen, und ihrem Traum, in ein sichereres Land zu gelangen, das gerade am Horizont sichtbar ist.

Das Wasser dazwischen könnte der Kanal oder der alte Fluss Styx sein. Der Tod füllt sicherlich seine Wellen und seine lebendige Beschreibung kommt mit versteinernden Pausen, die eine Reflexion darüber erzwingen, was die Reise für diejenigen bedeutet, die einen Hafen suchen.

Ola Teniola und Wisdom Iheoma in One Who Wants to Cross. Foto: Ali Wright

Das Drehbuch hat eine beschwörende Qualität, die hypnotisch wird, seine Kraft wird durch hypnotisierende Darbietungen ergänzt. Weisheit Iheoma ist abwechselnd der Erzähler und der Möchtegern-Reisende. Die Figuren, die er spielt, bleiben vage – es könnte jeder von uns sein. Ola Teniola ist der Torwächter, der ihn aufhält, der Fischer, der davor warnt, und der Fährmann, der zu viele Menschen auf sein Boot packt.

Weitgehend von der Erzählung angetrieben, mit einigen Dialogszenen, wird es zu einer hochwirksamen Form des mündlichen Geschichtenerzählens. Die Schauspieler bewegen sich manchmal kaum; jede Bewegung, wenn es darum geht, ist gut angelegt.

Das Bühnenbild von Sarah Beaton arbeitet mit der Beleuchtung von Jamie Platt und dem Sound von Daniel Balfour, um ein Gefühl von Risiko und Action zu vermitteln. Die Schauspieler verharren stocksteif, als wir das Geräusch eines Körpers hören, der ins Wasser stürzt, und spüren den Schock der Dunkelheit, nachdem ein Schlauchboot kentert.

Das Drehbuch kehrt geschickt die klassische Erzählung vom heroischen Unterfangen um: Dieser Migrant ist ein verzweifelter Abenteurer, der weiß, dass „bevor er ein Held wird, er als gejagte Kreatur überleben muss“. In etwas mehr als 60 Minuten fühlt es sich so episch und mythisch an wie eine griechische Tragödie.

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