Please Baby Please Review – Andrea Riseborough führt Retro-Träumereien von Vamp und Lager | Film

A rockig-horrorisches sexuelles Erwachen verspricht Amanda Kramers zunächst interessante, aber letztlich mühselige queere Träumerei im Stil der 50er und 60er, wie ein theatralischer Tagtraum, wie er Anybodys aus West Side Story erlebt. Die langen Überblendungen und blau beleuchteten Nachtclubszenen sind amüsant lynchianisch, ebenso wie der sehr stilvolle und allzu kurze Gastauftritt von Demi Moore als mysteriöse und weltliche Nachbarin namens Maureen. Aber der Film fühlt sich überbestimmt und selbstzufrieden an.

Andrea Riseborough und Harry Melling spielen Suze und Arthur, ein Paar mit liberalem Bohème-Geschmack, das in einem rauen Teil der Stadt lebt und gerne in Beatnik-Poetry-Clubs geht. Aber die leidenschaftliche, aufreizende Suze ist unzufrieden mit ihrem schlüpfrigen Ehemann Arthur; er lehnt die Männlichkeit der Höhlenmenschen ab und zitiert Hamlet: „Der Mann erfreut mich nicht, weder die Frau noch …“ (Ihre Wohnung hat die Shakespeare-Nummer 2B.) Dann treffen sie eines Abends zufällig auf eine Bande mörderischer Straftäter, angeführt von dem brandoesken harten Kerl Teddy (Karl Glusman) und etwas an seiner aufregend kriminellen Muskulatur erregt Suze und Arthur.

Und so hebt sich der Vorhang zu einer Fantasy-Floorshow von Vamp und Camp, die Schnörkel von Sexualität und brutaler Gewalt zeigt. Aber wohin steuern wir mit all dem und was sagt es uns, das wir vorher nicht wussten? Suze und Arthur sind bereits als sexy dominant bzw. schwach passiv etabliert, und so untergräbt die große Veränderung das, was uns bereits gegeben wurde, nicht radikal, und Riseboroughs Bühnenauftritt wurde übersteuert. Aber es gibt eine amüsante Szene, in der Suze sich in ein schwules Softporno-Kino schleicht (das kurz vor einer Razzia steht), in dem ein surrealer Schwarz-Weiß-Film von zwei Beefcake-Typen gezeigt wird, die in einem Swimmingpool unter Wasser ringen. Für einen Moment schwebt Kramers Fantasie frei.

Please Baby Please ist am 31. März auf Mubi verfügbar.

source site-29