Tim Burgess: Typische Musikkritik – eklektisches Abenteuer zeigt grenzenlose Lebenslust | Musik

EINNeben seiner Tätigkeit als Frontmann der Charlatans und als Gastgeber von Twitter-Listening-Partys hat Tim Burgess allein in den letzten vier Jahren irgendwie die Zeit gefunden, vier Bücher zu schreiben und vier Solo-Veröffentlichungen aufzunehmen. „Typical Music“, sein sechstes Album seit 2003, schont die Pferde nicht: Es ist ein Epos mit 22 Titeln, das in 30 Tagen aufgenommen wurde und fast 90 Minuten Musik umfasst. Erstellt mit Thighpaulsandra, alias Timothy Lewis von Coil and Spiritualized, und dem Ex-Grumbling-Fur-Musiker Daniel O’Sullivan, liegt ein eklektisches Abenteuer zwischen dem treibenden Pop-Opener Here Comes the Weekend und dem zungenbrechenden Closer What’s Meant for You Won’t Pass By You.

Das Musikvideo von Tim Burgess für Typical Music.

„Typical Music“ bietet elektronischen Pop im Sparks-Stil, üppige Arrangements und im Titeltrack moderne Psychedelia. Die Texte sind entweder liebenswert oberflächlich oder zutiefst bedeutungsvoll („Wenn die Flut kommt, werde ich dich wiedersehen“). Burgess eröffnet When I See You mit einer kommentierten Absichtserklärung („Ich wollte einen Song darüber schreiben, wie ich mich fühlte, als ich dich zum ersten Mal sah …“) und tut dann genau das in einer fast siebenminütigen Erforschung wahrer Liebe und Glückseligkeit Weltlichkeit („Kaffee trinken, wir haben geredet …“). Burgess sagt, er habe sich nach Covid „wieder in die Welt verliebt“, und das hört man quer durch Typische Musik: „After This“ und das erhabene „The Center of Me (Is a Symphony Of You)“ sausen vor lauter Lebenslust hervor scheinbar grenzenlose Lebensfreude ihres Schöpfers.

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