Unexpected Twist review – Oliver bekommt ein Handy in der Beatboxing-Version von Dickens’ Klassiker | Bühne

CHarles Dickens’ Waisenkind aus dem 19. Jahrhundert, Oliver, erhält in diesem energiegeladenen musikalischen Hybrid eine moderne Wendung. Basierend auf dem gleichnamigen Buch von Michael Rosen und adaptiert von Roy Williams, zeichnet es die modernen Parallelen zu diesem Klassiker, die wirklich nachhallen.

Dickens’ Charaktere werden lebendig, wenn eine Klasse widerspenstiger Schulkinder seinen Roman liest. Sie vermischen sich mit dem aktuellen Drama von Shona (Drew Hylton), deren alleinerziehender Vater (Thomas Vernal) Probleme hat, über die Runden zu kommen. Shona wird in der Schule ein kostenloses Handy angeboten, aber sie stellt fest, dass sie damit für eine Straßenbande „holen und tragen“ soll. Unter der Regie von James Dacre ist dies eine originelle Produktion, die so scharf zeigt, wie die Falle der Kinderarmut zur Falle der Kinderkriminalität führen kann.

Yaya Bey und Conrad Murrays Rap-, Hip-Hop- und R&B-Score ist überschwänglich, während das Beatboxing ein Highlight ist. Die Songs sind eingängig, ihre Texte voller Humor, mit Auftritten einer engagierten jungen Besetzung, die im Laufe der Zeit immer selbstbewusster wird.

Liyah Summers, Nadine Rose Johnson, Alex Hardie und Kate Donnachie in Unexpected Twist. Foto: Manuel Harlan

Hyltons zentrale Performance baut Kraft auf und ihre Stimme ist bemerkenswert, mit ihrer großen Bandbreite und Kraft in Songs wie I’ve Got a Phone. Sie ist eindeutig ein Star im Entstehen. Ihr Telefon ist der Schlüssel sowohl zur Klassenzimmerkultur als auch zur Bandenkriminalität. Das Lied „You Ain’t Got a Phone“ zeigt auf komische Weise den Unglauben ihrer Altersgenossen, als Shona offenbart, dass sie keins hat.

Frankie Bradshaws schlichtes, aber atmosphärisches Set beinhaltet die düsteren Straßen des viktorianischen London mit einem von Schließfächern gesäumten Klassenzimmer. Geschichte und Charakterisierung sind manchmal etwas klobig: Shonas Beziehung zu ihrer Lehrerin Miss Cavani (Rosie Hilal) scheint zu sehr eine Funktion der Handlung zu sein, ebenso wie Miss Cavanis Ähnlichkeiten mit Dickens’ Charakter Nancy, während Parallelen zwischen Shonas Großmutter (Polly Lister ) und Fagin wirken ebenfalls angespannt. Aber die Vater-Tochter-Dynamik strotzt vor komplizierter Spannung und Groll, wird dann weicher und bewegt sich sanft; sie singen ein schönes, berührendes Duett, I Remember the Beach. Sie gibt dieser Produktion schließlich ihr Herz und ihre Seele.

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