Zerrissene Rezension – zärtliche Liebeserklärung an den verschwundenen Bergsteigervater | Film

WWenn Kletterer in den Bergen sterben und junge Familien zurücklassen, werden sie häufig dafür kritisiert, sich selbst in Gefahr gebracht zu haben. Wie konnten sie nur so egoistisch sein? Diese Frage fühlt sich für mich wertend an, sogar grausam. Aber die Person, die in dieser Dokumentation von National Geographic danach fragt, ist Regisseur Max Lowe, der 1999 zehn Jahre alt war, als sein Vater, der Pionier des Kletterns, Alex Lowe, in Tibet unter einer Lawine begraben wurde. Seine Leiche wurde erst fast 17 Jahre später entdeckt. Sein Film ist ein emotionaler, zärtlicher und schmerzhafter Liebesbrief an seinen Vater und seine Familie.

Max’ Mutter ist Jenni, eine Künstlerin, die nach dem Tod ihres Mannes als junge Witwe mit drei kleinen Jungen zurückblieb. Sie ist emotional felsenfest und zieht ihre Söhne als enge Einheit auf. Als sie anfing, mit Lowe auszugehen, hatte sie nicht erwartet, dass es von Dauer sein würde. „Er war ein wildes Ding.“ Lange Pause, dann ein Geständnis. „Das habe ich an ihm geliebt.“ Lowe war robust, gutaussehend und unglaublich charismatisch. Das Paar heiratete, zog nach Montana, bekam Kinder. Aber es fiel ihm schwer, Familienleben und Klettern unter einen Hut zu bringen. Über diese letzte Expedition sagt Jenni: „Man kann seine Liebe zu unserer Familie nicht in Frage stellen, aber er hat sich entschieden, dort zu sein.“ Sie lässt ihn nicht vom Haken.

Max’ Brüder Sam und Isaac waren sieben und drei Jahre alt, als ihr Vater starb; Sie haben keine soliden Erinnerungen an ihn. Der Verlust hat sie geprägt. Wie kannst du in die Fußstapfen eines Mannes treten, den du als Helden verehrst, an den du dich aber nicht erinnerst, der nicht da war, um dir zu zeigen, wie man ein Mann ist? Lowes bester Freund und Kletterpartner Conrad Anker, der bei dem Unfall verletzt wurde, spricht über die Schuldgefühle der Überlebenden.

Es gibt eine emotionale Wendung in der Geschichte: etwas, das in der Familie passiert ist, nachdem Lowe gestorben ist. Ich bin froh, dass ich es vor dem Anschauen nicht wusste. Denn dieser Film ist auf seine Weise so fesselnd und fesselnd wie jede Doku über den Nervenkitzel beim Durchsteigen einer Nordwand. Eine seiner Freuden ist, dass jeder hier durch und durch anständig ist und eine echte Geschichte zu erzählen hat.

Torn kommt am 21. Januar in die Kinos.

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