Die wichtigsten Nachrichten aus der Wirtschaft

Versicherer Zurich entfernt Z-Logo aus sozialen Netzwerken

Das weisse Z auf blauem Hintergrund werde vorübergehend entfernt, teilte der Versicherer am Sonntag mit.

Arnd Wiegmann

kca.

Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich will vorübergehend in den Sozialen Netzwerken auf das weisse Z-Logo auf blauem Hintergrund verzichten. «Wir entfernen vorübergehend die Verwendung des Buchstabens ‹Z› aus den sozialen Kanälen, wo er isoliert erscheint und falsch interpretiert werden könnte», teilte das Unternehmen in einer Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mit. Man wolle damit verhindern, dass das Logo mit dem Buchstaben Z, der in Russland zu einem Symbol der Unterstützung für den Ukraine-Krieg geworden ist, falsch interpretiert werden könnte.

Vor einem ähnlichen Problem sah sich kürzlich die deutsche Wochenzeitung «Die Zeit» konfrontiert, die auf Kanälen wie Facebook oder Instagram nur mit ihrem Z-Logo auftritt. Die Zeitung wurde dafür kritisiert, als sie ein Interview mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit einem Z signierte.

Dünger wird wegen Ukraine-Krieg knapp und teuer

Ein Weizenfeld wird gedüngt. Wegen des Kriegs in der Ukraine werden Düngemittel teuer und knapp.

Ein Weizenfeld wird gedüngt. Wegen des Kriegs in der Ukraine werden Düngemittel teuer und knapp.

Michaela Rehle /Reuters

(dpa) Der russische Angriff auf die Ukraine trifft die weltweite Nahrungsmittelversorgung an einer empfindlichen Stelle: Vor allem in ärmeren Teilen der Welt könnte Dünger in diesem Jahr knapp und zu teuer für die Bauern werden. In den Industriestaaten tragen exorbitant hohe Düngerpreise zur Teuerung bei Lebensmitteln bei, wie Fachleute für den Agrarmarkt sagen. Zudem sind niedrige Ernten zu erwarten, wenn weniger gedüngt wird.

Die Düngerpreise sind vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die internationalen Handelsströme auf ein Rekordhoch gestiegen, analysiert die CRU Group in London, ein auf die globalen Rohstoffmärkte spezialisiertes Marktforschungsinstitut. Seit Anfang 2020 haben sich laut CRU im Gefolge der Energiepreise die Preise für Stickstoffdünger vervier-, für Phosphat und Kali mehr als verdreifacht. Russland spielt eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt als Lieferant von Stickstoff, Phosphat und Kali.

«Der Handel über das Schwarze Meer» – eine Hauptroute für Ammoniak-Exporte – «ist komplett blockiert», sagt Shruti Kashyap, Analystin für Stickstoff bei CRU. Wegen der hohen Energiepreise hätten schon im vierten Quartal des vergangenen Jahres viele Düngerhersteller die Produktion zeitweise gestoppt, sagt Kashyap. Auch derzeit gebe es in Europa Einschränkungen, wenn auch in geringerem Ausmass.

Sollten die Bauern weniger düngen, wird weniger geerntet werden. «Abhängig von der Witterung kann dies auf jeden Fall zu geringeren Erträgen oder schwächeren Qualitäten führen», sagt eine Sprecherin des Bayerischen Bauernverbands in München.

IMF billigt milliardenschweres Schuldenabkommen mit Argentinien

(dpa) Das Direktorium des Internationalen Währungsfonds (IMF) hat ein neues Schuldenabkommen mit Argentinien mit einem Volumen von rund 44 Milliarden US-Dollar gebilligt. Das argentinische Parlament hatte dem Abkommen bereits vor rund zwei Wochen zugestimmt. Das IMF-Direktorium erklärte am Freitag, Argentinien müsse nun die vereinbarten Reformen «nachhaltig und stetig» umsetzen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und sie mit Hilfe von Strukturreformen zu modernisieren. Durch das Abkommen werde Buenos Aires sofort ein neuer Kredit von rund 9,7 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt, um die Zahlungsbilanz zu stabilisieren.

Mit dem neuen IMF-Abkommen sollen grösstenteils bereits bestehende Kredite umgeschuldet werden. Es ersetzt einen Vertrag von 2018, aus dem der Grossteil der Verbindlichkeiten in diesem und im kommenden Jahr fällig geworden wäre. Angesichts der schleppenden Konjunktur und der hohen Inflation hätte Argentinien das nicht stemmen können.

Apple missachtet eine Anordnung der Niederlande zur Öffnung des App Store und bezahlt jede Woche 5 Millionen Euro Busse

Das Apple-Logo an der Fassade des Apple-Store in München.

Das Apple-Logo an der Fassade des Apple-Store in München.

Peter Kneffel / dpa

gds. Apple wird nächste Woche voraussichtlich mit einer weiteren Geldstrafe belegt, weil das Unternehmen einer Anordnung der niederländische Kartellbehörde ACM nicht vollständig nachkommt. Dies sagte ein Angestellter der Kartellbehörde, der nicht namentlich genannt werden will, am Freitag (25. 3.) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Apple wurde angewiesen, in seinem iOS-App-Store neue Zahlungsarten zuzulassen. Dagegen wehrt sich das Unternehmen, unter anderem weil es mit der gegenwärtigen Zahlungsart, den In-App-Käufen, jährlich über 60 Milliarden Dollar einnimmt. Seit Jahren fordern App-Entwickler wie der E-Mail-Anbieter Protonmail oder der Spiele-Hersteller Epic Games, dass Apple die hohen Kommissionen für In-App-Käufe reduziert. Apple weigerte sich jedoch bisher und sagt, das Geld werde für die Weiterentwicklung und die Sicherheit des App-Stores gebraucht.

Weil Apple trotz Aufforderung der ACM bisher keine alternativen Zahlungsformen zuliess, verhängte die Behörde eine wöchentliche Busse in der Höhe von 5 Millionen Euro gegen das Unternehmen. Seit Januar sind beim Konzern damit schon Kosten in der Höhe von 45 Millionen Euro angefallen.

Diese Woche habe Apple der ACM allerdings einen neuen Vorschlag unterbreitet, um die Bussen zu stoppen, sagte der Angestellte der Wettbewerbsbehörde zu Reuters. Allerdings entspreche das Angebot nicht den gesamten Forderungen der Aufsichtsbehörde.

Deutsche Bank befördert von Moltke zum Vize-Vorstandsvorsitzenden

(dpa) Die Deutsche Bank hat Finanzchef James von Moltke zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden befördert. Von Moltke werde die neue Position mit sofortiger Wirkung neben seiner Aufgabe als Finanzchef übernehmen, teilte der Dax-Konzern am Freitagabend in Frankfurt mit. Von Moltke ist seit Juli 2017 Finanzchef. Er kam von der US-Grossbank Citigroup.

Von Moltke habe in den vergangenen fünf Jahren als Finanzvorstand «herausragende Arbeit» geleistet und habe «einen wichtigen Anteil an der erfolgreichen Transformation der Deutschen Bank», sagte Aufsichtsratschef Paul Achleitner. Von Moltke trete als stellvertretender Vorstandsvorsitzender an die Seite von Karl von Rohr, der dieses Amt seit 2018 innehat. Konzernchef Christian Sewing betonte: «Damit haben wir die richtige Führungsstruktur, um in dieser Zeit steigender Komplexität und Volatilität langfristig erfolgreich zu sein.»

Wegen sinkender Erträge streicht UBS Stellen im Geschäftsbereich Equity Capital Markets

(Bloomberg) Die UBS entlässt Angestellte im Bereich Equity Capital Markets, weil die Erträge aufgrund der Flaute im Transaktionsgeschäft in der gesamten Branche stark zurückgegangen sind. Das berichten informierte Kreise der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die UBS habe im März begonnen, Banker im Bereich Equity-Linked und Capital Markets in der Region Europa, Naher Osten und Afrika zu entlassen, heisst es. Aktienemissionen würden dort in diesem Quartal wohl um etwa 70% zurückgehen; in den USA sei mit einem noch stärkeren Einbruch zu rechnen.

Im vergangenen Jahr kämpften Investmentbanken noch um Fachkräfte in den Bereichen M&A und Kapitalmärkte. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass Banken in dieser Zeit des Jahres Mitarbeiter entlassen, doch könnte der Stellenabbau auch das Ende des Rennens um Spitzenbanker einläuten. Sorgen um den Krieg in der Ukraine und die straffere Geldpolitik haben die Märkte deutlich gedämpft.

Coop-Tochter Transgourmet zieht sich aus Russland zurück

mbe.

Die Grosshandelstochter von Coop, Transgourmet, zieht sich vollständig aus Russland zurück. Dies teilte der Schweizer Detailhändler am Freitag mit. Transgourmet verkaufe die russischen Aktivitäten an das dortige Management, hiess es. So könne den lokalen Mitarbeitern eine Perspektive gegeben werden. Transgourmet ist der zweitgrösste Anbieter im Abhol- und Belieferungsgrosshandel in Europa mit Aktivitäten in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien und Frankreich. In den vergangenen Wochen hatten sich einzelne Detailhändler wie die Aldi-Gruppe aus dem Russland-Geschäft zurückgezogen. Andere wie Auchan oder Metro halten dem Land bis jetzt die Treue.

Geberit stellt Tätigkeit in Russland ein

Auch Geberit will nicht mehr in Russland geschäften.

Auch Geberit will nicht mehr in Russland geschäften.

Arnd Wiegmann / Reuters

df.

Der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit schliesst sich der wachsenden Zahl von internationalen Unternehmen an, die bis auf weiteres nicht mehr in Russland geschäften wollen. Sämtliche geschäftlichen Aktivitäten würden per sofort eingestellt, teilte das Unternehmen am Freitagmorgen mit. Den 70 Mitarbeitern in der betroffenen russischen Vertriebsgesellschaft will Geberit die Gehälter aber weiterhin bezahlen.

EU erhält zusätzliche Flüssiggas-Lieferungen aus den USA

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden haben die neue LNG-Kooperation vorgestellt.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden haben die neue LNG-Kooperation vorgestellt.

Evelyn Hockstein / Reuters

(dpa) Die USA wollen in diesem Jahr gemeinsam mit internationalen Partnern 15 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas (LNG) zusätzlich in die EU liefern, um russische Gasimporte zu ersetzen. Langfristig soll die Menge auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ansteigen, wie US-Präsident Joe Biden zusammen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel ankündigte. Damit könnte nach Kommissionsangaben etwa ein Drittel der derzeitigen Gasimporte aus Russland ersetzt werden.

«Sie wissen, dass wir unsere Abhängigkeit von Russland reduzieren wollen», sagte von der Leyen. Das könne durch Investitionen in erneuerbare Energien, aber auch zusätzliche Gaslieferungen, einschliesslich LNG-Lieferungen, erreicht werden. Die Zusage der USA über 15 Milliarden Kubikmeter sei ein grosser Schritt in die Richtung. Damit können nach Angaben der EU-Kommission etwa ein Zehntel der russischen Gaslieferungen in die EU dieses Jahr gedeckt werden. Demnach importiert die EU rund 155 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland pro Jahr – das sind etwa 40 Prozent des verbrauchten Gases in der EU.

Bis 2030 werde Europa zudem eine stabile Nachfrage nach zusätzlichem LNG über mindestens 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr aus den USA sicherstellen, sagte von der Leyen. Diese Menge würde ein Drittel des russischen Gases, das zur Zeit in die EU fliesse, ersetzen.

Angesichts des Kriegs in der Ukraine versucht die EU, so schnell wie möglich unabhängig von russischen Gaslieferungen zu werden – sowohl von Pipeline-Gas als auch von LNG. Die EU-Kommission hat Pläne vorgeschlagen, um russische Gasimporte bis Ende des Jahres um zwei Drittel zu reduzieren. Um Lieferungen zu diversifizieren, ist die EU-Kommission auch mit Ländern wie Katar, Aserbaidschan, Japan und Südkorea in Kontakt.

EU-Digital-Gesetz: Strenge Vorgaben für Internetfirmen

In der Europäischen Union gelten künftig schärfere Regeln für Tech-Konzerne wie Facebook.

In der Europäischen Union gelten künftig schärfere Regeln für Tech-Konzerne wie Facebook.

Imago/Felix Schlikis / Imago

(dpa) Tech-Giganten wie Facebook und Google müssen in der Europäischen Union künftig deutlich strengere Regeln einhalten. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich am Donnerstagabend (24. März) auf ein Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act). Es soll die Marktmacht der Internetriesen einhegen und für faireren Wettbewerb sorgen. Denn Tech-Riesen wie Meta (Facebook) oder Alphabet (Google) sind oft in der Position, ihre Macht auszuweiten und die Konkurrenz auszubremsen. Das Wettbewerbsrecht aus der analogen Welt hilft mit seinen jahrelangen Verfahren nur begrenzt. Der DMA zielt nun auf bestimmte Unternehmen, die für gewerbliche Nutzer ein wichtiges Zugangstor zum Endverbraucher sind. Diese «Gatekeeper» müssen künftig bestimmte Verbote und Vorgaben beachten. Dazu gehört, dass sie eigene Produkte und Angebote nicht mehr bevorzugt gegenüber denen der Konkurrenz behandeln dürfen. Nutzer sollen vorinstallierte Apps auf Geräten öfter löschen und Standardeinstellungen einfacher ändern können. Und die grossen Unternehmen dürfen die Daten aus verschiedenen Quellen künftig nur noch mit ausdrücklicher Nutzereinwilligung zusammenführen. Gibt es diese Zustimmung nicht, müssen Nutzer die Programme weiter nutzen können

Neu ist auch, dass Messenger wie WhatsApp und der iMessenger künftig dazu verpflichtet werden, sich für die Kommunikation mit kleineren Diensten zu öffnen. Dies heisst jedoch nicht automatisch, dass Signal- oder Threema-Nutzer Nachrichten oder Fotos an Freunde bei WhatsApp schicken können. Denn den kleineren Firmen bleibt die Entscheidung, ob sie sich öffnen wollen, selbst überlassen.

Bei Verstössen drohen heftige Sanktionen, zunächst von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Bei wiederholten Verstössen könnten es bis zu 20 Prozent sein. In Ausnahmefällen, bei «systematischer Verletzung», könnte die EU-Kommission unter anderem auch Fusionen für einen bestimmten Zeitraum verbieten oder strukturelle Massnahmen wie eine Zerschlagung anwenden.

Der Rat der EU-Staaten und das Europaparlament müssen die Einigung noch einmal bestätigen, dies gilt jedoch als Formalie. Anschliessend muss der DMA im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden und tritt 20 Tage später in Kraft. Das könnte etwa Anfang 2023 sein. Anschliessend gilt noch eine Übergangsfrist von sechs Monaten. Nachdem die EU-Kommission die Gatekeeper designiert hat, haben diese nochmal sechs Monate Zeit, die DMA-Vorgaben umzusetzen. Dann dürfte es bereits 2024 sein.

EU und USA einigen sich im Grundsatz auf neues Datenschutzabkommen

(dpa) Die EU und die USA haben sich im Grundsatz auf einen Nachfolger des vom Europäischen Gerichtshof gekippten «Privacy Shield» für den Transfer personenbezogener Daten geeinigt. Das gaben EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden am Freitag in Brüssel bekannt. «Dies wird einen vorhersehbaren und vertrauenswürdigen Datenverkehr zwischen der EU und den USA ermöglichen und den Schutz der Privatsphäre und der bürgerlichen Freiheiten gewährleisten», sagte von der Leyen. Details zu dem neuen Abkommen nannten weder die EU- noch die US-Seite.

Energieaktien legen nach Wiedereröffnung der Moskauer Börse in Rubel zu

Die Aktien von Energiefirmen wie Gazprom legten am Donnerstag nach der Wiedereröffnung der Moskauer Börse in Rubel zu.

Die Aktien von Energiefirmen wie Gazprom legten am Donnerstag nach der Wiedereröffnung der Moskauer Börse in Rubel zu.

Dado Ruvic / Reuters

sev. Die Moskauer Börse hat am Donnerstag (24. 3.) den Aktienhandel nach einer Pause von 30 Tagen vorsichtig wieder aufgenommen. Die Aktien von Energiefirmen verzeichneten zum Teil zweistellige Kursgewinne. Ausländer durften weiter nicht handeln, und das Verbot von Leerverkäufen blieb bestehen. Am Freitag sollen gemäss Angaben der russischen Zentralbank mehr Wertpapiere, darunter Unternehmensanleihen und Eurobonds, gehandelt werden. Die Kurse des Gasproduzenten Novatek, der Ölkonzerne Rosneft und Lukoil sowie des Gasriesen Gazprom stiegen um 12 bis 18,5 Prozent. Auch die Aktien des Bergbauunternehmens Nornickel legten um 10,2 Prozent zu. Der Düngemittelhersteller Phosagro schloss auf einem Rekordhoch.

Es habe grosse Kaufangebote für russische Aktien gegeben, schrieb der Broker BCS in einer Mitteilung. Dabei werde die allgemeine Stimmung durch das Vertrauen gestützt, dass das Finanzministerium Aktien kaufen werde, so BCS. Die Regierung hatte am 1. März erklärt, dass sie bis zu 1 Billion Rubel (umgerechnet 10,4 Milliarden Dollar) aus dem Nationalen Wohlstandsfonds für den Kauf angeschlagener russischer Aktien verwenden werde. Am Donnerstag war nicht klar, ob der Fonds bereits Käufe getätigt hatte.

Ein hochrangiger amerikanischer Beamter sagte, dass Moskaus Kaufverpflichtung darauf hinauslaufe, die Aktien künstlich zu stützen, und bezeichnete die begrenzte Wiederaufnahme als «Potemkinsche Markteröffnung». Es sei kein echter Markt und unterstreiche nur Russlands Isolation vom globalen Finanzsystem, erklärte der stellvertretende Berater für nationale Sicherheit im Weissen Haus, Daleep Singh. Der Handel mit russischen Unternehmen, die an der Londoner Börse notiert sind, bleibt ausgesetzt. Die Kurse einiger Instrumente waren fast auf null gesunken, bevor die Börse den Handel mit ihnen Anfang März einstellte.

Der Benchmark-Aktienindex Moex beendete den Handel mit einem Plus von 4,4 Prozent bei 2578,51 Punkten. Der auf Dollar lautende RTS-Index fiel im Laufe des Tages um 9 Prozent auf 852,64 Punkte, da er durch den schwächeren Rubel unter Druck geriet. Die negativen Auswirkungen der Sanktionen waren in einigen Sektoren deutlich zu spüren, so fielen die Aktien des zweitgrössten russischen Kreditgebers, VTB, um 5,5 Prozent. Die Aktien der Fluggesellschaft Aeroflot verloren 16,44 Prozent an Wert.

Zur Rose: Alles hängt am deutschen E-Rezept

gru.

Die Thurgauer Versandapotheke Zur Rose ist im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Betriebsverlust (Ebitda) erhöhte sich auf 143 Millionen Franken (2020: 78 Millionen Franken). Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 226 Millionen Franken. Die Online-Apotheke hat hohe Investitionen vorgenommen, um sich für die Einführung des digitalen Rezepts in Deutschland in eine gute Ausgangslage zu bringen.

Mit der Einführung des E-Rezepts soll der Umsatz deutlich anziehen. Es hätte ursprünglich auf Anfang 2022 lanciert werden sollen. In der Testphase kam es zu Verzögerungen, und der Einführungszeitpunkt wird jetzt im Jahr 2024 erwartet. Zur Rose ist aber trotzdem auf die Einführung des E-Rezepts ausgerichtet und treibt das Marketing voran. Diese Investitionen werden nach Schätzungen des Unternehmens im laufenden Jahr zu einem bereinigten Betriebsverlust (Ebitda) von 75 bis 95 Millionen Franken führen.

An der Börse kamen das Resultat und die «Wartesaal»-Strategie nicht gut an. Die Zur-Rose-Titel verloren in den ersten Handelsstunden fast 10 Prozent. Seit Jahresbeginn haben die Aktien mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüsst.

Gerichtsurteil könnte Credit Suisse über 500 Millionen kosten

dba.

Wie die Credit Suisse am Mittwochabend mitgeteilt hat, erwartet sie demnächst die Publikation eines Gerichtsurteils, das die Bank teuer zu stehen kommen könnte. Das Urteil eines Gerichts auf Bermuda gegen eine Lebensversicherungstochter der CS könnte mit Kosten von mehr als 500 Millionen Dollar verbunden sein. Die Bank hatte dafür bereits Geld zur Seite gestellt. Ob das ausreicht, will die CS am 27. April anlässlich der Resultate für das erste Quartal bekanntgeben. Laut verschiedenen Medienberichten dürfte das Urteil im Zusammenhang mit der Affäre um Patrice Lescaudron stehen. Der ehemalige CS-Banker, der unterdessen Suizid begangen hat, hatte bei Kunden, darunter der ehemalige georgische Ministerpräsident Bidsina Iwanischwili, Geld für sich abgezweigt. Diese Kunden befinden sich jetzt in komplizierten Rechtsstreitigkeiten mit der CS, von Bermuda bis Singapur, und stellen hohe Forderungen an die Bank selbst. Sie werfen der CS vor, nicht gegen Lescaudrons Tun vorgegangen zu sein, obwohl bankintern Warnsignale vorgelegen hätten.

Helvetia mit starkem Gewinnplus

amü.

Der Versicherer Helvetia hat einen grossen Zukauf in Spanien verdaut und den Gewinn im Jahr 2021 deutlich gesteigert. Nach Steuern verdiente die Helvetia 520 Millionen Franken (im Vorjahr: 282 Millionen Franken). Eine Erholung wurde prognostiziert, weil die Versicherung besonders im ersten Halbjahr 2020 unter den Erwartungen geblieben war, wegen der Pandemie und eines grösseren IT-Abschreibers. Helvetia knackt, nach einem Dämpfer im ersten Pandemiejahr, 2021 nun wie erwartet auch die 10-Milliarden-Franken-Schwelle beim Geschäftsvolumen (11,22 Milliarden Franken). Der Kauf des spanischen Versicherers und Gesundheitsdienstleisters Caser, der Mitte 2020 erfolgt war, hat sich erstmals über das komplette Geschäftsjahr hinweg in den Zahlen niedergeschlagen, was den Sprung im Geschäftsvolumen erklärt. Die Helvetia zeigt sich in ihrer Mitteilung aber auch weiterhin sehr zufrieden, was die operative Leistung von Caser anbelangt.

Im Nichtleben-Geschäft profitiert die Versicherung aus St. Gallen und Basel davon, dass im Unterschied zu 2020 Versicherungen gegen Epidemien oder Betriebsunterbrüche das Pandemierisiko klar ausschlossen und sich Covid-19 somit kaum mehr negativ auswirkte. Die Sommerunwetter in Europa verursachten zwar einen Schaden von netto 125,6 Millionen Franken (vor Steuern), dennoch konnte Helvetia die Schaden-Kosten-Quote, mit brutto 97,3 Prozent und netto 94,8 Prozent, deutlich unter 100 Prozent halten. (Die Konkurrentin Bâloise, die ebenfalls Unwetterschäden zu tragen hatte, kam allerdings mit 92,6 Prozent auf einen noch tieferen Wert.)

Auch im Leben-Geschäft, das einen Reingewinn von 304,1 Millionen Franken beisteuerte, zeigte sich die Helvetia deutlich verbessert gegenüber 2020 (167,1 Millionen Franken). Sie ist zwar wie ihre Konkurrentinnen beim klassische Kollektivlebengeschäft, also der mit Zinsgarantien ausgestattete BVG-Vollversicherung, stark auf die Bremse getreten, hat aber gleichzeitig das anlagegebundene Geschäft forciert.

Mit ihrem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft hat die Helvetia derweil 354,4 Millionen Franken verdient (in Originalwährung), womit sie ihr für die Strategieperiode 2025 gefasstes Ziel bereits erreicht hat. Die Gesundheitsdienstleistungen von Caser, etwa Seniorenresidenzen oder Zahnarztpraxen, haben zum Sprung beigetragen. Doch auch ihr gerade im Immobilienbereich gut aufgestelltes Asset Management, welches die Helvetia vermehrt an Dritten vermarktet, trug zum Gewinnwachstum bei. Diese Dienstleistungserträge sind strategisch besonders wertvoll für die Versicherung. Denn im Unterschied zum Versicherungsgeschäft binden diese Angebote sehr wenig Kapital und liefern einen Gewinnbeitrag, der nicht ganz so stark korreliert mit dem Kerngeschäft.

Helvetia setzt weiter auf die Expansion in Europa. Der Digitalversicherer Smile, der in der Schweiz mit 12 Prozent über Markt gewachsen sei, werde nun in Österreich lanciert und soll dort bis Ende der Strategieperiode (2025) der führende Online-Versicherer in jenem Markt werden. Auch in anderen europäischen Märkten, als erstes in Spanien, soll Smile bald an die Startlinie treten.

Smile ist zwar in der Schweiz der führende Online-Versicherer, mit 111 Millionen Franken an Geschäftsvolumen aber immer noch ziemlich klein. Helvetia-CEO Philipp Gmür rechnet damit, dass ein zweistelliger Millionenbetrag nötig ist, um in Österreich die angestrebte Spitzenposition einzunehmen. Das östliche Nachbarland wurde deshalb als erster ausländischer Markt ausgewählt, weil der digitale Absatzkanal insgesamt noch wenig genutzt wird.

Smile wird in Österreich und Spanien mit derselben Benutzeroberfläche auftreten, das der Digitalversicherer auch in der Schweiz nutzt; das erlaubt auch den Einsatz derselben sogenannten Gamification-Strategien. Diese Benutzeroberfläche wird dann aber jeweils mit dem IT-System im jeweiligen Land verknüpft; das Back-End exportiert Smile nicht in die anderen Länder. So könne man, sagt Gmür, rascher und günstiger expandieren.

Auch die Aktionärinnen und Aktionäre sollen stärker am Gewinn partizipieren. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vor, die Dividende um 10 Prozent auf 5.50 Franken pro Titel zu erhöhen.

Börse Moskau: Kurssprünge nach 30 Tagen Pause

gru.

Mit wilden Kurssprüngen reagierten die Aktien von 33 Aktien, die an der Börse Moskau erstmals seit dem 25 Februar wieder gehandelt wurden. Der Handel fand zwischen zehn Uhr morgens und zwei Uhr am Nachmittag statt. Leerverkäufe, der Handel mit Rubel-Staatsanleihen und der Verkauf von Aktien durch Ausländer waren aber nicht gestattet.

Der in Dollar geführte RTSI gab am Donnerstag 8,6 Prozent nach – seit Jahresbeginn hat der Index rund die Hälfte des Wertes verloren. Die Aktien von Rosneft und Gazprom legten über 17 beziehungsweise über 14 Prozent zu. Der Tagessieger waren aber die Papiere des Düngermittelherstellers PhosAgro mit einem Plus fast 29 Prozent. Die Titel der Fluggesellschaft Aeroflot büssten 12 Prozent ein.

Zehnter Jahresverlust in Folge bei Meyer Burger

cei. Von einem «erfolgreichen Wandel» vom Anlagebauer zum Solarzellen- und Solarmodulhersteller spricht die in Thun domizilierte Firma Meyer Burger. Doch für ein solches Fazit ist es zu früh. Das Unternehmen steckt vielmehr in einem gewaltigen, manche würden sagen: abenteuerlichen Umbau. Dies hat 2021 zu einem gewaltigen Verlust von 100 Millionen Franken geführt. Das Unternehmen schreibt nunmehr seit zehn Jahren rote Zahlen, insgesamt kumulieren sich die Verluste auf über 1 Milliarde Franken.

Meyer Burger in Zahlen

In Mio. Fr.

20202021
Umsatz9040
Betriebsergebnis (Ebit)–58–85
Netto-Ergebnis–64–100
Mitarbeiter548789

Vom Umsatz stammten 2021 erst 8,8 Millionen Franken aus dem Absatz von Solarmodulen. Das Unternehmen räumt ein, dass das Hochfahren der Produktion langsamer als ursprünglich erwartet verlaufen sei. Es bestehe zudem das Risiko, dass die Hochfahr- und Produktionspläne durch die sehr angespannte Situation auf der weltweiten Lieferkette beeinträchtigt würden.

Die Firma produziert an den ostdeutschen Standorten Freiberg und Thalheim und hat in Goodyear, im Gliedstaat Arizona, eine Produktionsstätte bezogen. Die Zahl der Mitarbeiter ist innert Jahresfrist denn auch von 548 auf 789 gestiegen.

Die Firma verkündet zudem einen neuerlichen Strategieschwenk. Sie will mit grossen Projektentwicklern und Energieversorgern langfristige Abnahmeverträge schliessen, in denen sich diese dazu verpflichten, einen Beitrag an die Investitionen zu leisten. Man habe mit einem Kunden eine «unverbindliche Absichtserklärung» geschlossen, hiess es. Wann die Firma schwarze Zahlen anstrebt, ist dem Ausblick nicht zu entnehmen.

Einstiger Chef-Testpilot der Boeing 737 Max freigesprochen

(dpa) Der ehemalige Chef-Testpilot der Boeing 737 Max ist in einem Prozess um seine Rolle bei der Zulassung des Pannen-Flugzeugs freigesprochen worden. US-Staatsanwälte warfen ihm vor Gericht in Texas vor, Behörden falsche und unvollständige Angaben zu dem Assistenzsystem gemacht zu haben, das eine zentrale Rolle bei zwei Abstürzen des Flugzeugs spielte. Dadurch seien Airlines und deren Piloten nicht über die Funktionsweise der Software unterrichtet worden, hiess es in der Anklage. Die Geschworenen sprachen den Piloten Mark Forkner in der Nacht zum Donnerstag am vierten Tag des Verfahrens frei, wie aus Gerichtsunterlagen hervorging. Das System mit dem Namen MCAS sollte den Piloten der 737 Max helfen, das Flugzeug in der richtigen Position zu halten.

Doch wie sich herausstellte, konnte MCAS auch in anderen Situationen eingreifen und die Maschine nach unten lenken – und zwar stärker als ursprünglich bekanntgegeben. Bei den zwei Abstürzen in Indonesien 2018 und in Äthiopien 2019 waren Piloten nicht darauf vorbereitet. Bei den Unglücken kamen 346 Menschen ums Leben. Die 737 Max war während der Untersuchungen für 20 Monate mit Flugverboten belegt worden. Die Krise kostete Boeing Milliarden. Ermittlungen gegen den Konzern selbst waren am Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump mit einem 2,5 Milliarden Dollar schweren Vergleich beigelegt worden.

Nach Bezos-Beschwerde: Nasa eröffnet Rennen um Mondlander neu

Amazon-Gründer Jeff Bezos lässt mit Raketen seines Unternehmens Blue Origin Weltraumtouristen in den Himmel steigen (13. Oktober 2021). Auch für den Mond hat er Pläne.

Amazon-Gründer Jeff Bezos lässt mit Raketen seines Unternehmens Blue Origin Weltraumtouristen in den Himmel steigen (13. Oktober 2021). Auch für den Mond hat er Pläne.

Mike Blake / Reuters

(dpa) Nach einer Beschwerde von Amazon-Gründer Jeff Bezos hat die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa das Rennen um das erste kommerzielle Mondlandegerät nun doch noch einmal neu eröffnet. Bezos’ Raumfahrtfirma Blue Origin hatte sich bei einer Mondlander-Ausschreibung der Nasa nicht gegen die Konkurrenzfirma SpaceX von Milliardär Elon Musk durchsetzen können. Mit einer offiziellen Beschwerde dagegen hatten Blue Origin und die ebenfalls unterlegene Firma Dynetics zunächst keinen Erfolg. Trotzdem verkündete die Nasa am Mittwoch, dass nun doch noch Konkurrenzprodukte zum SpaceX-Mondlander gesucht würden. «Konkurrenz ist entscheidend für unseren Erfolg auf der Oberfläche des Mondes und darüber hinaus», sagte Nasa-Chef Bill Nelson bei einer Pressekonferenz.

SpaceX sei weiter fest dabei, werde allerdings gebeten, seinen Vorschlag noch auszubauen. Zudem würden andere amerikanische Firmen um Vorschläge für einen zweiten Mondlander gebeten. Bezos hatte zuvor bereits versucht, die Nasa mit einem Geld-Angebot umzustimmen. Blue Origin würde die Kosten von bis zu zwei Milliarden Dollar für Entwicklung und Herstellung des Mondlandegeräts übernehmen, wenn die Firma noch einmal gegen Konkurrent SpaceX antreten dürfe, hatte der Amazon-Gründer in einem offenen Brief geschrieben. Die Nasa hatte darauf zunächst zumindest öffentlich nicht reagiert.

Der Auftrag ist Teil des sogenannten Artemis-Programms. Bei der frühestens für 2025 geplanten Mission sollen vier Astronauten mit dem Raumfahrzeug «Orion» in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Am Mond soll zudem eine Art Raumstation geschaffen werden und als Basis für einen bemannten Flug zum Mars dienen – das allerdings erst in fernerer Zukunft.

In der vergangenen Woche hatte die Nasa das Raketensystem für Artemis – bestehend aus der Rakete «Space Launch System» und der «Orion»-Kapsel – erstmals zu Testzwecken auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral ausgefahren. Bevor das System frühestens im Mai erstmals unbemannt getestet werden soll, stehen allerdings noch zahlreiche Tests an.

Kein Kitkat und Nesquik mehr in Russland

Auch diese Schokoriegel mit Waffelfüllung hat Nestlé nun aus dem Sortiment in Russland genommen.

Auch diese Schokoriegel mit Waffelfüllung hat Nestlé nun aus dem Sortiment in Russland genommen.

Hannah Mckay / Reuters

dho. Die Kritik rund um den weltgrössten Nahrungsmittelhersteller Nestlé ist in den letzten Tagen nicht leiser geworden. Nun hat Nestlé reagiert und seine bekannten Marken Kitkat und Nesquik aus dem Sortiment genommen. Einzig lebenswichtige Güter wie Babynahrung oder medizinische Ernährung sollen in dem Land noch verkauft werden.

In einer Mitteilung schreibt der Konzern am Mittwoch (23. 3.), dass man während des Krieges seine Aktivitäten in Russland darauf fokussiere, lebenswichtige Nahrung bereitzustellen – nicht darauf, Gewinne zu machen.

Nestlé hat bereits alle nicht lebensnotwendigen Importe und Exporte nach und aus Russland gestoppt, jegliche Werbung eingestellt und alle Kapitalinvestitionen in dem Land ausgesetzt. Ausserdem würde die Produktion der grossen Mehrheit der Produkte und des Umsatzes in Russland unterbrochen werden. Dabei geht es laut einem Nestlé-Sprecher um Süsswaren, Heimtierprodukte und Kaffee.

Total will kein Erdöl aus Russland mehr kaufen

Blick auf die Raffinerie des französischen Ölriesen Total in Donges bei Saint-Nazaire.

Blick auf die Raffinerie des französischen Ölriesen Total in Donges bei Saint-Nazaire.

Stephane Mahe / Reuters

(dpa) Der französische Energieriese Total will bis zum Jahresende kein russisches Erdöl mehr kaufen. Es sollten keine neuen Verträge mehr geschlossen oder bestehende verlängert werden, teilte der Konzern am Dienstag (23. 3.) mit. Bereits zuvor hatte Total bekannt gemacht, kein russisches Erdöl mehr auf dem Spotmarkt, also kurzfristig, zu kaufen.

Von dem Schritt wird auch die Raffinerie im sachsen-anhaltinischen Leuna betroffen sein. Man werde für diese eine Alternative schaffen, hiess es von Total.

Inflationsrate in Grossbritannien steigt auf 6,2 Prozent

(dpa) In Grossbritannien steigen die Konsumpreise immer stärker. Im Februar erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Aufzeichnungen 1997. Das ONS kommt anhand einer historischen Modellrechnung auf die höchste Rate seit 1992. Experten hatten im Mittel mit 6 Prozent gerechnet.

Der Preisauftrieb fiel laut ONS breit aus und kam vor allem von haushaltsnahen Dienstleistungen, Strom, Gas und Kraftstoffen sowie aus dem Verkehrsbereich. Freizeit- und Kulturaktivitäten waren ebenfalls deutlich teurer, ebenso Bekleidung und Schuhe. Die derzeitige Inflationsrate liegt klar über dem Ziel der britischen Notenbank von 2 Prozent. Die Bank of England hat bereits mehrere Zinsanhebungen zur Dämpfung der Teuerung vorgenommen.

Zollstreit zwischen den USA und Grossbritannien beigelegt

Ein Arbeiter in einer Stahlfabrik in den Vereinigten Staaten.

Ein Arbeiter in einer Stahlfabrik in den Vereinigten Staaten.

Aaron Josefczyk / Reuters

(dpa) Die USA und Grossbritannien haben ihren Streit um die unter Ex-Präsident Donald Trump eingeführten Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte vorerst beigelegt. Grossbritannien darf demnach ab Juni wieder bestimmte Mengen an Stahl und Aluminium zollfrei in die USA einführen, wie aus einer am Dienstag (22. 3.) in Washington verbreiteten Mitteilung zur Einigung hervorging. Das zollfreie Handelsvolumen soll etwa jenem der Jahre 2018 und 2019 entsprechen, als es noch keine Strafzölle gab. Grossbritannien werde daher auf zusätzliche Importgebühren auf amerikanische Waren im Wert von rund 500 Millionen Dollar (rund 450 Millionen Euro) verzichten, hiess es.

Das Abkommen folgt dem Modell einer Einigung zwischen der Regierung von amerikanischen Präsident Joe Biden und der Europäischen Union, die bereits Ende vergangenen Jahres bekanntgegeben worden war. Im Februar wurde auch eine ähnliche Einigung mit Japan angekündigt.

Trump hatte die Zölle in Höhe von 25 Prozent, die auch enge Verbündete wie Japan und die Europäer trafen, mit «Interessen der nationalen Sicherheit» begründet. Der Demokrat Biden versprach bei seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr, das von Trump beschädigte Verhältnis zu den Bündnispartnern der USA wieder zu kitten.

Russland hat erneut fällige Zinsschulden beglichen

Die russische Zentralbank hat weitere Auslandschulden begleichen können.

Die russische Zentralbank hat weitere Auslandschulden begleichen können.

Grigory Dukor / Reuters

(Reuters)/tsf. Russland ist es offenbar gelungen, auch die fälligen Zinsen auf eine zweite Anleihe zu begleichen. Damit hat das Land die Staatspleite erneut vorerst verhindern könne.

Russland hat am Montag eine Zahlung in Höhe von 66 Millionen Dollar an die Anleihegläubiger leisten müssen. Die amerikanische Grossbank JP Morgan Chase habe die anstehende Zinszahlungen auf eine 2029 fällige Staatsanleihe in die Wege geleitet, sagte ein Finanzmarktteilnehmer der Nachrichtenagentur Reuters.

Moskau scheint damit trotz den Sanktionen zum zweiten Mal innert weniger Tage einen Zahlungsausfall abgewendet zu haben. In der vergangenen Woche zahlte das Land fällige Zinsen für zwei Staatsanleihen.

Russland hat 15 internationale Anleihen mit einem Nennwert von rund 40 Milliarden Dollar ausstehend. Vor der Ukraine-Krise wurden rund 20 Milliarden Dollar von Investmentfonds und Vermögensverwaltern ausserhalb Russlands gehalten.

Der nächste Test des Landes ist eine Zahlung in Höhe von 102 Millionen Dollar am 28. März, und danach muss am 31. März eine Zahlung in Höhe von 447 Millionen Dollar in Dollar erfolgen. Die grösste Zahlung des Jahres – und die erste vollständige Rückzahlung des «Hauptbetrags» in Höhe von 2 Milliarden Dollar – ist am 4. April fällig.

2021 war für Partners Group ein Rekordjahr

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Einmal mehr hat der Vermögensverwalter für Privatmarktanlagen aus Baar die Erwartungen übertroffen. Die Erträge erhöhten sich um 86 Prozent auf 2, 6 Milliarden Franken, der Betriebsgewinn avancierte um 89 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken. Partners Group profitierte davon, dass zahlreiche Transaktionen nach dem Corona-Jahr 2020 nachgeholt wurden – oder mit Blick auf konjunkturelle Unsicherheit – sogar vorgezogen wurden. Das hatte zur Folge, dass die fixen Managementgebühren und die erfolgsabhängigen Performance Fees ebenfalls über den Erwartungen zulegten.

Den Erfolg bekommen auch die Aktionäre zu spüren. Die Dividende wird von 27.50 Franken im Vorjahr auf 33 Franken erhöht. Hier hatten die Analytiker mit einer leicht höheren Zunahme gerechnet. Am Aktienmarkt ist Partners Group wie andere Wachstumswerte im ersten Quartal unter die Räder gekommen. Teilweise notierte der Börsenwert einen Drittel unter dem Höchst von November 2021.

Im Jahr 2022 wird es für das Unternehmen nicht möglich sein, dass Wachstumstempo von 2022 zu halten. Eine höhere Inflation, eine fortschreitende Deglobalisierung und der Krieg in der Ukraine verlangsamen das globale Wachstum und behindern die Lieferketten.

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