Fischstäbchen im Öko-Test: Beliebte Marken fallen durch

Fischstäbchen sind besonders bei Kindern beliebt. Doch ausgerechnet diesen können manche Marken schaden – das hat eine Untersuchung von Öko-Test ergeben.

Fischstäbchen retten so manches Mittagessen – sie sind schnell gemacht und schmecken auch noch so gut wie allen Kindern. Aber sind sie auch gesund? Oder zumindest: nicht schädlich? Dieser Frage hat sich nun Öko-Test angenommen. Insgesamt 20 Fischstäbchen-Marken wurden untersucht, teils mit beunruhigendem Ergebnis. 

Fischstäbchen im Öko-Test: Fettschadstoffe gefährlich

Vier der Fischstäbchen fielen im Test durch. Geprüft wurden unter anderem die Fangbedingungen, die Lieferkette und die Inhaltsstoffe. Insbesondere letztere fallen bei bestimmten Marken besorgniserregend aus. Das liegt jedoch nicht am Fisch an sich, sondern vielmehr an der Panade. In fünf Marken wurden im Labor erhöhte Werte des Fettschadstoffes 3-MCPD nachgewiesen, in zweien sogar stark erhöhte. 

Was ist das Problem mit 3-MCPD? Der Fettschadstoff soll laut Bundesinstitut für Risikobewertung in Tierversuchen zu einer Veränderung der Nieren und gutartigen Tumoren führen können. Aus diesem Grund gibt es einen Grenzwert, den die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit festgelegt hat. Genau hier wird es laut Öko-Test kritisch: Diesen Wert würden Kinder mit einem Gewicht von 30 Kilogramm mit nur fünf Fischstäbchen bereits überschreiten. Betroffen sind die Marken “Eismann” und “Käpt’n Iglo”, die den höchsten Fettschadstoffgehalt aufwiesen. “Eismann” erhielt damit ein “ungenügend”, “Iglo” wurde “mangelhaft” bewertet. 

Auch die Bio-Fischstäbchen von “Alnatura” fielen durch – allerdings aus anderen Gründen. Hier bemängelt Öko-Test die Fangmethode mit Grundschleppnetzen, die von Umweltschützern kritisiert werden, da sie den Meeresboden aufwühlen. 

4 Testsieger-Fischstäbchen, auch Discounter schneiden gut ab

Es gibt auch gute Nachrichten: 12 der 20 Testprodukte schnitten “gut” oder sogar “sehr gut” ab. Testsieger unter den Bio-Fischstäbchen sind “Followfish” und “Wild Ocean”, unter den regulären Produkten überzeugen “Bofrost” und wieder “Iglo” – letztere jedoch in der Sorte “Käpt’n Iglo Lachs-Stäbchen”. Die vier besten Produkte überzeugten nicht nur aufgrund transparenter Lieferketten und nachhaltigem Fischfang, sondern erhielten auch im Schadstoff-Test die Note  “sehr gut”.

Gut schnitten auch Discounter-Fischstäbchen ab, unter anderem die Eigenmarken von Aldi, Lidl und Penny. Beruhigend ist zudem ein weiteres Laborergebnis: In keinem der 20 Produkte wurden Mineralölrückstände oder gefährliche Keime, wie Listerien, nachgewiesen. 

Wer also auf die richtige Sorte achtet, kann weiterhin unbesorgt Fischstäbchen auftischen. Wer dabei noch auf die Gesundheit achten möchte, sollte zum Backofen statt zur Pfanne greifen – und dabei auf zusätzliches Fett verzichten. 

verwendete Quellen: Öko-Test, Bundesinstitut für Risikobewertung