Glencore gibt Kohleprojekt in Australien auf

Glencore verfolgt Kohleprojekt in Australien nicht weiter

Im australischen Ravensworth betreibt Glencore die Mine Mount Owen.

Loren Elliott / Reuters

(dpa) Der Bergbau- und Rohstoffkonzern Glencore hat seine Pläne für eine riesige Kohlemine im australischen Bundesstaat Queensland aufgegeben. Der Abbau in der Valeria-Tagebaumine hätte 2024 beginnen sollen.

Glencore begründete den Schritt am Donnerstag (8. 12.) mit globalen Unsicherheiten. Zudem stehe die Entscheidung im Einklang mit der Strategie, die vom Konzern verursachten Treibhausgasemissionen zu senken. Glencore will die Emissionen bis 2035 um die Hälfte reduzieren; bis 2050 hat sich das Unternehmen ein Netto-Null-Ziel gesetzt.

Der in Zug ansässige Konzern hatte kürzlich erklärt, bis zum Jahr 2035 zwölf Kohleminen stillzulegen zu wollen. Glencore betreibt laut eigener Website 26 Kohleminen, die meisten davon in Australien. In der Valeria-Mine wären gemäss früheren Plänen jährlich bis zu 20 Millionen Tonnen Kohle gefördert worden. Und das rund 35 Jahre lang.

Swiss einigt sich mit Kabinenpersonal

Das Kabinenpersonal der Swiss soll im kommenden Jahr einen neuen Gesamtarbeitsvertrag erhalten.

Das Kabinenpersonal der Swiss soll im kommenden Jahr einen neuen Gesamtarbeitsvertrag erhalten.

NZZ / Annick Ramp

kca.

Die Fluggesellschaft Swiss hat sich mit ihrem Kabinenpersonal auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) geeinigt. Der neue GAV soll Lohnerhöhungen zwischen 4 bis 18 Prozent bringen. Die Erhöhungen seien abhängig von Dienstalter und Qualifikation, gab die Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers am Donnerstagmorgen bekannt. Neben den Lohnerhöhungen soll es auch Verbesserungen bei den Einsatzplänen des Personals geben.

Die Swiss komme damit den Forderungen der Gewerkschaft nach und hoffe, mit besseren Anstellungsbedingungen mehr dringend benötigte Flight Attendants einstellen zu können. Die Gewerkschaft will im Januar über den neuen Gesamtarbeitsvertrag abstimmen. Wird dieser Angenommen, soll er am 1. März in Kraft treten.

Axpo profitiert von Turbulenzen am Markt – Rettungsschirm wird noch nicht benötigt

Wegen der Trockenheit hat die Axpo weniger eigenen Strom produziert als im Vorjahr: Staumauer mit Solaranlagen am Muttsee im Glarner Hinterland.

Wegen der Trockenheit hat die Axpo weniger eigenen Strom produziert als im Vorjahr: Staumauer mit Solaranlagen am Muttsee im Glarner Hinterland.

Arnd Wiegmann / Reuters

tsf. Trotz den heftigen Turbulenzen auf den Energiemärkten schreibt der Stromkonzern Axpo gute Geschäftsresultate. Und bisher hat er den milliardenschweren Rettungsschirm des Staates nicht beanspruchen müssen. Wie der Axpo-Konzern am Donnerstag mitteilte, hat er im vergangenen Geschäftsjahr, das per Ende September zu Ende ging, einen Umsatz von 10,5 Milliarden Franken erzielt. Im Vorjahr war er nur gerade auf 6,1 Milliarden gekommen.

Die deutliche Umsatzsteigerung ist vor allem auf die stark gestiegenen Preise bei Strom und Gas zurückzuführen. Die eigene Stromherstellung in den Wasserkraftwerken sei wegen der Trockenheit im Sommer jedoch um 17 Prozent zurückgegangen. Auch bei Wind- und Solaranlagen ging die Produktion um 2 Prozent zurück. Diese Ausfälle hat die Axpo durch teure Stromzukäufe am Markt kompensieren müssen. Diese Kosten drückten das bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 643 Millionen auf jetzt noch 309 Millionen Franken.

Bereinigt bedeutet, dass bedeutende Sonderfaktoren den Betriebsgewinn beeinflusst haben. So wurde die negative Rendite der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds von -13,6 Prozent nicht berücksichtigt wurde. Sie hat das operative Ergebnis mit 327 Millionen Franken belastet. Andere Sonderfaktoren haben wie absicherungstechnische Ergebnisverschiebungen in die Folgejahre oder die buchhalterische Höherbewertung des Kraftwerkparks aufgrund der hohen Strompreise haben das Resultat jedoch deutlich positiv beeinflusst. Der unbereinigte Betriebsgewinn kletterte deswegen von 516 Millionen im Vorjahr auf jetzt 1,7 Milliarden Franken.

Unter dem Strich schrieb die Axpo einen Unternehmensgewinn von 594 Millionen nach 607 Millionen im Vorjahr 2020/21. Wie die Kantone nach der vom Bund gewährten Kreditlinie entschieden, verzichten sie als Aktionäre auf eine Dividende.

Wie Konzernchef Christoph Brand in der Mitteilung erklärt, haben die beispiellosen Verwerfungen an den Energiemärkten die Axpo vor grosse Herausforderungen gestellt. Dank grossem Einsatz von Mitarbeitenden, der Diversifizierung der Geschäfte und dem Fokus auf das Liquiditätsmanagement habe man diesem Sturm bisher trotzen können. Die beim Bund vorsorglich beantragte Kreditlinie habe das Unternehmen nicht in Anspruch nehmen müssen. Die Axpo werde auch künftig alles unternehmen, damit dies so bleibe. Mittelfristig seien die Aussichten für Axpo weiterhin positiv, aufgrund der gestiegenen Strompreise hätten sie sich sogar verbessert, schreibt Brand weiter.

Die Arbeitslosenquote der Schweiz steigt leicht auf 2 Prozent

tf. Die sich eintrübende Konjunktur macht sich auch am Schweizer Arbeitsmarkt bemerkbar. So ist die Arbeitslosenquote im November leicht von 1,9 auf 2,0 Prozent gestiegen, was im Mehrjahresvergleich aber noch immer ein sehr tiefes Niveau ist. Bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) waren Ende November 91 327 Arbeitslose gemeldet, das sind 1691 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 24 917 Personen (-21,4 Prozent).

Weiterhin liegt die Arbeitslosigkeit in der Deutschschweiz mit 1,6 Prozent deutlich niedriger als in der Westschweiz und im Tessin mit 2,9 Prozent. Zwischen Männern (2,0 Prozent) und Frauen (1,9 Prozent) sind demgegenüber nur geringe Unterschiede feststellbar. Mit 1,4 Prozent liegt derweil die Arbeitslosigkeit bei Schweizerinnen und Schweizern noch immer deutlich niedriger als bei Arbeitnehmenden aus dem Ausland, deren Arbeitslosenquote 3,5 Prozent beträgt.

SBB zahlen ab nächstem Jahr 1,8 Prozent mehr Lohn

nel. Die SBB zahlen ab 2023 generell 1,8 Prozent mehr Lohn. Wie das Unternehmen am Dienstag (6. 12.) mitteilte, hat es sich darauf in der jüngsten Lohnrunde mit den Sozialpartnern geeinigt. Hinzu kommen abgestufte Einmalprämien in Höhe von 0,5 Prozent der Lohnsumme sowie Mittel für individuelle Lohnanpassungen im Umfang von insgesamt 1,0 Prozent. Damit setzen die SBB Massnahmen in Gesamthöhe von 3,3 Prozent der Lohnsumme um.

Laut Mitteilung belaufen sich de Massnahmen auf insgesamt 80 Millionen Franken und sollen auch für SBB Cargo gelten. Wie das Bahnunternehmen schreibt, sollen die Mitarbeiter so in der aktuellen wirtschaftlichen «Grosswetterlage» unterstützt werden. Gleichzeitig bleibe der Spardruck bei der SBB hoch: Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Halbjahresverlust von 142 Millionen Franken. Die Verhandlungen seien entsprechend «intensiv und anspruchsvoll» gewesen.

Chefwechsel bei Büro-Chatdienst Slack

Chat-Dienst Slack bekommt eine neue Vorstandsspitze. Gründer Stewart Butterfield räumt seinen Posten.

Chat-Dienst Slack bekommt eine neue Vorstandsspitze. Gründer Stewart Butterfield räumt seinen Posten.

Imagebroker/Valentin Wolf / www.imago-images.de

(dpa) Der Bürokommunikationsdienst Slack bekommt eine neue Vorstandsspitze. Firmengründer Stewart Butterfield räumt im Januar seinen Posten, wie der Mutterkonzern Salesforce am Montag (Ortszeit) bestätigte. Zur Nachfolgerin wurde Lidiane Jones befördert, die bereits eine ranghohe Management-Position innehat. «Ich bin stolz, zu Slacks neuer Vorstandschefin ernannt worden zu sein», verkündete Jones bei Twitter. Slacks Mission bleibe es, das Arbeitsleben «simpler, angenehmer und produktiver» zu machen.

Bei Anlegern kam Butterfields Rücktritt jedoch nicht gut an, sie liessen die Aktien von Salesforce am Montag um über sieben Prozent sinken. Der SAP-Rivale hatte vergangene Woche bereits den Abgang von Co-Konzernchef Bret Taylor angekündigt, was an der Börse ebenfalls für Missmut sorgte. In diesem Jahr ist die Aktie um fast 50 Prozent eingebrochen. Künftig liegt die Konzernführung nur noch in den Händen von Mitgründer Marc Benioff als alleinigem Vorstands- und Verwaltungsratschef.

Salesforce hatte Slack 2021 für rund 28 Milliarden Dollar gekauft.

Nike beendet Zusammenarbeit mit NBA-Profi Irving

(dpa) Der Sportartikelgigant Nike und der umstrittene NBA-Profi Kyrie Irving arbeiten nicht mehr zusammen. Nike habe den seit Wochen ruhenden Vertrag mit dem Basketballer der Brooklyn Nets beendet, berichteten neben «The Athletic» mehrere andere US-Medien am Montag. Irving stand zuletzt heftig in der Kritik, weil er einen Link zu einem Film mit antisemitischem Inhalt geteilt und sich danach lange nicht klar von Antisemitismus distanziert hatte. Nike, das dem Vernehmen nach etwa elf Millionen US-Dollar jährlich an Irving überwies, hatte den Sponsoren-Vertrag deswegen bereits Anfang November auf Eis gelegt.

Fresenius Medical Care bekommt nach nur zwei Monaten neue Chefin

Produkte des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care. Das Unternehmen erhält nach nur zwei Monaten eine neue Chefin.

Produkte des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care. Das Unternehmen erhält nach nur zwei Monaten eine neue Chefin.

Kai Pfaffenbach / Reuters

(dpa) Nach nur zwei Monaten gibt es beim kriselnden Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) den nächsten Wechsel an der Unternehmensspitze. Carla Kriwet habe ihr Mandat als Vorsitzende und Mitglied des Vorstands mit Wirkung zum Ablauf des 5. Dezember 2022 niedergelegt, teilte die Tochter des Medizinkonzerns Fresenius am späten Montagabend mit. Mit Wirkung des 6. Dezember übernehme Helen Giza die Unternehmensführung. Sie bleibe zudem Finanzvorständin – die Rolle hatte sie 2019 übernommen -, bis eine Nachfolge gefunden sei.

FMC machen schon länger ein Mangel an Pflegekräften in den USA, Lieferkettenprobleme sowie steigende Löhne und Materialkosten zu schaffen. Die Auswirkungen von Verbesserungsmassnahmen bei den Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika verzögerten sich wegen des schwierigen Umfeldes, hatte es im Oktober geheissen. Daher musste FMC kurz nach Kriwets Amtsantritt den Ergebnisausblick für 2022 senken.

Schweizer Häuserpreise fallen spürbar

Die Preise für Häuser sind im November etwas günstiger geworden.

Die Preise für Häuser sind im November etwas günstiger geworden.

Christian Beutler / Keystone

tsf. Die Immobilienpreise kommen weiter unter Druck. Auch im November sind die Preise für Einfamilienhäuser weiter gefallen. Für die Mieter und Mieterinnen zeichnet sich eine Entspannung ab – wenigstens vorerst.

Inflation und Zinswende kühlen den überhitzten Immobilienmarkt seit einigen Monaten ab. Der Trend hat sich im November sogar noch verstärkt. Dies zeigt der Swiss-Real-Estate-Offer-Index, der von der Swiss Marketplace Group in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben wird. Der Index zeichnet die Preise für die auf dem Markt angebotenen Häuser und Wohnungen nach.

Bei den Häusern zeigt sich eine mögliche Trendwende

Swiss-Real-Estate-Offer-Index

Bei den Angeboten für Einfamilienhäuser zeigt der Index für den November den ersten spürbaren Rückgang seit langem auf. Die Anbieter haben ihre Preiserwartungen um 0,9 Prozent heruntergesetzt. Dies allerdings auf einem weiterhin hohen Niveau: Mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich rund 7370 Franken sind die Preise grundsätzlich immer noch hoch. Praktisch kaum eine Veränderung brachte der November indessen bei den Preisen für Eigentumswohnungen. Sie verteuerten sich noch um 0,2 Prozent.

Ein entscheidender Faktor im Markt ist die Schweizerische Nationalbank. Eine weitere Zinserhöhung ist Mitte Dezember nicht ausgeschlossen. Denn die Teuerung liegt mit 3 Prozent immer noch über dem Zielwert, auch wenn die Inflation hierzulande im Vergleich mit anderen Ländern tief ist. Steigt der Zins nochmals, wird dies die Kosten der Hypotheken erhöhen. «Dies könnte die Stimmung der Kaufinteressenten trüben», erklärt Martin Waeber, Managing Director Real Estate, SMG Swiss Marketplace Group, in der Medienmitteilung.

Bei den Mietpreisen zeichnet sich eher eine leichte Entspannung ab. So sind die Angebotsmieten im November mit –0,6 Prozent im Landesmittel leicht gesunken. Je nach Region weicht die Mietpreisentwicklung aber deutlich von diesem Durchschnitt ab. Stärker gesunken sind die Angebotsmieten in der Zentralschweiz (–2,1 Prozent) und in der Grossregion Zürich (–1,3 Prozent). Geringe oder keine Veränderungen zeigen sich im Mittelland (–0,3 Prozent), in der Genferseeregion (–0,2 Prozent) und in der Ostschweiz (0 Prozent), während in der Nordwestschweiz (+0,4 Prozent) sowie im Tessin (+1,0 Prozent) ein Anstieg der Angebotsmieten verzeichnet wurde.

Weko nimmt die Bankenlöhne unter die Lupe

tsf. Eine grosse Anzahl von Banken in der Deutschschweiz hat offenbar regelmässig Informationen über die Löhne von verschiedenen Kategorien ihrer Angestellten ausgetauscht. Die Wettbewerbskommission ist darauf aufmerksam geworden. Ihr Sekretariat hat eine Vorabklärung eröffnet. Denn ein solches Verhalten der Banken könnte kartellrechtlich problematisch sein.

Wie die Weko am Montag mitteilte, betrifft die Vorabklärung 34 Bankinstitute in sechs Deutschschweizer Regionen. Ziel des Verfahrens sei es, abzuklären, ob die Informationsaustausche über die Löhne und Lohnbestandteile von verschiedenen Kategorien von Angestellten Anhaltspunkte für unerlaubte Abreden im Sinn des Kartellgesetzes darstellen. Bei Bedarf könnten die Ermittlungen auf weitere Regionen und andere Unternehmen ausgedehnt werden.

Der Arbeitsmarkt rückt laut der Weko immer mehr in den Fokus der Tätigkeit der Wettbewerbsbehörden rund um den Globus. In der Schweiz ist es das erste Mal, dass das Sekretariat der Weko mögliche Abreden auf dem Arbeitsmarkt untersucht, die in den Anwendungsbereich des Kartellgesetzes fallen können, da sie nicht Verhandlungsergebnisse von Sozialpartnern darstellen.

Vodafone-Chef tritt überraschend zum Jahresende ab

(dpa) Das Telekommunikationsunternehmen Vodafone muss sich überraschend einen neuen Chef suchen. Nick Read werde zum Jahresende seinen Posten aufgeben und bis Ende März kommenden Jahres als Berater zur Verfügung stehen, teilte der britische Deutsche-Telekom-Konkurrent am Montag mit. Übergangsweise werde die Finanzvorständin Margherita Della Valle das Unternehmen leiten. Die Suche nach einem Nachfolger sei eingeleitet. Read stand seit 2018 an der Spitze des Konzerns und war seit 2001 für das Unternehmen tätig. Jüngst rechnete Vodafone im Gegensatz zur Konkurrenz für dieses Geschäftsjahr mit einer eher schwachen Gewinnentwicklung.

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