Krypto: Binance will FTX.com schlucken

Krypto-Riese Binance will strauchelnden Rivalen FTX.com schlucken

Changpeng Zhao, Gründer und CEO der Krypto-Börse Binance.

Benoit Tessier / Reuters

(dpa) In der Kryptobranche zeichnet sich eine Mega-Übernahme ab: Die weltgrösste Börse für Digitalwährungen wie Bitcoin, Binance, will den grössten Teil des Geschäfts des Rivalen FTX übernehmen. «Heute Nachmittag hat FTX um unsere Hilfe gebeten. Es gibt einen erheblichen Liquiditätsengpass», twitterte Binance-Chef Changpeng Zhao am Dienstag. Nachdem Zhao selbst am Sonntag mit einem Tweet Zweifel an den Geldreserven von FTX gesät hatte, kam es in den vergangenen Tagen zu enormen Mittelabzügen bei der Handelsplattform.

US-Medien zufolge wollten Kunden innerhalb von 72 Stunden rund 6 Milliarden Dollar abheben. FTX-Chef Sam Bankman-Fried selbst soll dies Mitarbeitern gesagt haben. Der 30-jährige Krypto-Milliardär bestätigte auf Twitter Liquiditätsengpässe und eine noch nicht verbindliche Übernahmevereinbarung mit Binance für FTX.com, den wichtigsten Geschäftsteil seines Konzerns. In den kommenden Tagen soll Binance die Bücher des Konkurrenten prüfen. Das US-Geschäft der Kryptobörse ist bei dem Deal ausgeklammert.

Alle Kunden seien geschützt und würden voll ausgezahlt, versicherte Bankman-Fried. Er hatte zuvor behauptet, dass es keinen Grund zur Sorge gebe und Gerüchte über eine Geldnot als falsch zurückgewiesen. Am Kryptomarkt sorgte die unsichere Lage bei FTX für Nervosität. Der Bitcoin-Kurs fiel am Dienstag zeitweise um über 13 Prozent bis auf auf rund 18 000 Dollar. Seit Jahresbeginn ist der Preis der ältesten und bekanntesten Kryptowährung um mehr als 60 Prozent gesunken.

Bankier Evelyn de Rothschild gestorben

(dpa) Der britische Financier Evelyn de Rothschild ist tot. Das teilte sein Büro am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Mit grossem Bedauern gibt Lady de Rothschild den Tod ihres geliebten Mannes, Sir Evelyn de Rothschild, bekannt», hiess es in der Mitteilung. Der langjährige Chef der Investmentbank N.M. Rothschild and Sons, die heute den britischen Arm von Rothschild & Co darstellt, wurde 91 Jahre alt. Er sei friedlich in seinem Zuhause in London nach kurzer Krankheit gestorben, hiess es in der Mitteilung.

Rothschild führte das jahrhundertealte Haus mit Sitz in London von 1976 bis 2003. Nach Angaben des Unternehmens wuchs das Kapital in dieser Zeit von 40 Millionen Pfund (heute rund 56 Millionen Euro) auf 4,6 Milliarden Pfund an. Die Zahl der Filialen stieg von 15 auf über 50. 1989 wurde Rothschild von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen und durfte sich fortan Sir Evelyn nennen. Im Ruhestand widmete er sich wohltätigen Aufgaben.

EU-Kommission verliert im Steuerstreit um Fiat

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sprach nach dem Urteil von einer grossen Niederlage für die Steuergerechtigkeit.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sprach nach dem Urteil von einer grossen Niederlage für die Steuergerechtigkeit.

Yves Herman / Reuters

(dpa) Die EU-Kommission hat nach Ansicht des Europäischen Gerichtshofs zu Unrecht entschieden, dass ein Fiat-Tochterunternehmen in Luxemburg Steuern nachzahlen muss. Eine unerlaubte staatliche Beihilfe liege nicht vor, teilten die Richter in Luxemburg am Dienstag mit.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten 2015 entschieden, dass die Fiat-Tochter Fiat Finance and Trade in Luxemburg unerlaubte Steuervorteile genossen hatte. Luxemburg sollte die von Fiat gesparten Steuern – bis zu 30 Millionen Euro – zurückfordern. Dagegen wehrten sich das Unternehmen und Luxemburg vor dem Europäischen Gericht. Das bestätigte den Beschluss der Kommission jedoch.

Diese Entscheidung hob der EuGH nun auf. Die EU-Kommission habe bei ihrer Entscheidung rechtlich Fehler gemacht. Dadurch sei die «normale» Besteuerung, die für den Steuerbescheid relevant sei, falsch ermittelt worden.

Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sprach nach dem Urteil auf Twitter von einer grossen Niederlage für die Steuergerechtigkeit. Das Urteil gebe aber wichtige Hinweise zur Anwendung der EU-Vorschriften über staatliche Beihilfen im Steuerbereich, hiess es in einer Mitteilung.

Puma-Chef Björn Gulden wechselt an Adidas-Spitze

Puma-Chef Bjoern Gulden wechselt zu Adidas.

Puma-Chef Bjoern Gulden wechselt zu Adidas.

Annegret Hilse / Reuters

(dpa) Der bisherige Puma-Vorstandschef Björn Gulden wird neuer Konzernchef beim Wettbewerber Adidas. Der Wechsel werde zum 1. Januar nächsten Jahres vollzogen, gab Adidas am Dienstag in Herzogenaurach bekannt. Puma hatte am vergangenen Freitag den Weggang des Norwegers nach erfolgreichen neun Jahren bekanntgegeben.

Der bisherige Adidas-Chef Kasper Rorsted, einst wegen wirtschaftlicher Erfolge gefeierter, zuletzt aber eher glückloser Konzernlenker, werde bereits mit Ablauf dieser Woche am 11. November das Unternehmen verlassen, hiess es. Bis zur Übernahme durch Gulden werde für den Rest des Jahres Finanzvorstand Harm Ohlmeyer das Ruder bei der Drei-Streifen-Marke übernehmen.

Für den einstigen Fussball- und Handball-Profi Gulden ist das Engagement bei Adidas eine Rückkehr. Von 1992 bis 1999 war er dort für Bekleidung und Accessoires zuständig gewesen. Gulden war auch schon Deutschland-Geschäftsführer des Schuhhändlers Deichmann und Vorstandsvorsitzender des dänischen Schmuckherstellers Pandora sowie Manager bei der Outdoormarke Helly Hansen gewesen.

Der Wechsel zu Adidas kommt dennoch überraschend. Puma und Adidas sind seit Jahrzehnten Rivalen. Die Gründer-Brüder Adolf (Adidas) und Rudolf (Puma) Dassler galten als tief zerstritten.

Der Weggang von Rorsted bei Adidas steht bereits seit August fest. Ihm wurden unter anderem von Grossaktionären Fehler im wichtigen China-Geschäft angelastet. Auch sein Führungsstil soll in Herzogenaurach auf Kritik gestossen sein.
Dazu mehr: Björn Gulden – ein Profisportler bei Puma.

Razzia bei der UBS in Deutschland

Auch bei der UBS in Frankfurt werden Büroräume durchsucht.

Auch bei der UBS in Frankfurt werden Büroräume durchsucht.

Kai Pfaffenbach / Reuters

tsf. Fahnder des Bundeskriminalamtes (BKA) haben Niederlassungen der Grossbank UBS in Frankfurt und München durchsucht. Dabei geht es um Konten des russischen Milliardärs Alischer Usmanow. Usmanow wird offenbar vorgeworfen, Gelder in Millionenhöhe gewaschen zu haben. Bei der Aktion geht es laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Spiegel» darum, Beweismittel zu sammeln. Mitarbeiter der Bank seien nicht beschuldigt. «Wir bestätigen, dass in den Räumlichkeiten der UBS-Europe-SE-Niederlassungen in Frankfurt und München staatsanwaltschaftliche Durchsuchungen stattfinden. Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden und bitten um Verständnis, dass wir uns zur Sache aktuell nicht weiter äussern können», erklärte eine Sprecherin der Bank gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Die Behörden hatten schon im September seine 600-Millionen-Dollar-Jacht in Hamburg beschlagnahmt. Usmanow ist einer der reichsten Menschen in Russland. Das Forbes-Magazin schätzt sein Nettovermögen auf 14 Milliarden Dollar.
Dazu mehr:
– Alischer Usmanow: Der Mann für heikle Transaktionen.
– Razzia in Bayern: Die deutschen Behörden ermitteln gegen den russischen Oligarchen Usmanow wegen Steuerhinterziehung.

Autozulieferer Schaeffler baut 1300 Stellen ab

Der Autozulieferer Schaeffler baut nochmals über 1000 Stellen ab.

Der Autozulieferer Schaeffler baut nochmals über 1000 Stellen ab.

Harry Koerber /Imago

(dpa) Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler baut bis 2026 insgesamt 1300 weitere seiner knapp 83 000 Stellen ab, davon 1000 in Deutschland. Das Unternehmen begründete die Massnahme am Dienstag mit einer schneller als erwartet voranschreitenden Transformation weg von Verbrenner-Antrieben hin zur E-Mobilität. Es ist das zweite Transformationsprogramm innerhalb kurzer Zeit beim fränkischen Konzern. 2020 hatte er den Abbau von 4400 Stellen bekanntgegeben. Werksschliessungen seien diesmal nicht beabsichtigt.

Von den Stellenstreichungen bis 2026, die das Unternehmen nach eigenen Angaben sozialverträglich umsetzen will, sind vor allem die Standorte Herzogenaurach, Bühl in Baden und Homburg im Saarland betroffen. Drei Viertel der wegfallenden Stellen kämen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung von Teilen für Verbrennerantriebe oder aus Zentralfunktionen. Das Programm wird nach Angaben von Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld 130 Millionen Euro kosten und soll ab 2026 im Jahr 100 Millionen Euro einsparen.

Die Transformation hin zu Elektroantrieben gehe viel schneller als vor kurzem angenommen – getrieben vor allem von Entwicklungen in China und in den USA, sagte Rosenfeld. Deshalb müssten Überkapazitäten in diesem Bereich abgebaut werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig komme der Aufbau neuer Technologien voran. Rosenfeld nannte ein neues Zentrallabor in Herzogenaurach, ein Wasserstoffzentrum sowie ein Zentrum für E-Mobilität als Beispiele.

Der Auftragseingang bei Lösungen für die E-Mobilität übertreffe die Erwartungen deutlich, sagte er. Derzeit stünden Aufträge im Wert von 4,7 Milliarden Euro in den Büchern. Geplant seien lediglich 2 Milliarden bis 3 Milliarden gewesen. Insgesamt sei das dritte Quartal gut gelaufen, vor allem dank guten Geschäften im Bereich Industrie. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum demnach um 20,2 Prozent.

Für das Gesamtjahr bleibt Schaeffler bei seiner Prognose eines Umsatzwachstums von 6 bis 8 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Anstieg um 9,7 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro geschafft. Nach drei Quartalen liegt Schaeffler in diesem Jahr bei 11,8 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten sank zugleich von 962 Millionen auf 813 Millionen Euro.

Renault will Elektrosparte an die Börse bringen

(dpa) Der französische Autobauer Renault will seinen Umbau forcieren und mit einer Trennung der Elektro- und Verbrennergeschäfte auf lange Sicht rund doppelt so profitabel arbeiten. Konzernchef Luca de Meo will die operative Gewinnmarge – ein Mass für die Gewinnkraft des Unternehmens – bis 2030 auf über 10 Prozent steigern, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Für dieses Jahr sind gut 5 Prozent eingeplant. 2025 soll die Marge bei mehr als 8 Prozent liegen. Ab dem kommenden Jahr sollen auch wieder Dividenden an die Aktionäre fliessen.

Unter anderem will die Gruppe das Geschäft in fünf eigenständige Teile spalten. Die Elektroauto- und Softwaresparte soll «Ampere» heissen und frühestens im zweiten Halbjahr 2023 an die Börse in Paris gehen. Bei der Herstellung von Verbrenner- und Hybridantrieben wollen sich die Franzosen laut einer Rahmenvereinbarung in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Autobauer Geely zusammentun.

Neben der Elektro- und Softwaresparte sowie der Antriebstechnologie plant Renault weitere Einheiten mit eigener Steuerung und eigenen Bilanzen: Eine Finanzdienstleistungs- und Mobilitätsdienstesparte, die Luxussportwagenmarke Alpine sowie eine auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtete Firma. An dem für die Börsennotierung vorgesehenen Elektrogeschäft «Ampere» will Renault eine «starke Mehrheit» behalten, aber gewichtige Investoren wie den US-Chipriesen Qualcomm ins Boot holen.

PSP Swiss Property schreibt deutlich weniger Gewinn

PSP rechnet damit, dass die Nachfrage nach hochwertigen Verkaufsflächen anhält: PSP-Geschäftsliegenschaft am Zürcher Bellevue.

PSP rechnet damit, dass die Nachfrage nach hochwertigen Verkaufsflächen anhält: PSP-Geschäftsliegenschaft am Zürcher Bellevue.

PD

tsf. Der Immobilienkonzern PSP Swiss Property hat in den ersten neun Monaten den Liegenschaftsertrag gesteigert und sich auch operativ verbessert. Wie das zweitgrösste börsenkotierte Schweizer Immobilienunternehmen am Dienstag mitteilte, stieg der Liegenschaftsertrag gegenüber der Vorjahresperiode um 2,3 Prozent auf 231,8 Millionen Franken. Die Leerstandsquote betrug Ende September 3,1 Prozent. Am Jahresend 2021 hatte sie noch 3,8 Prozent betragen.

Der Betriebsgewinn ohne Liegenschaftserfolge lag mit 181,3 Millionen um 8,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Zunahme sei hauptsächlich auf höhere Mieteinnahmen, höhere Gewinne aus dem Verkauf von Entwicklungsprojekten und Stockwerkeigentum, mehr aktivierte Eigenleistungen sowie höhere übrige Erträge zurückzuführen.

Weil das Immobilienportfolio tiefer als in der Vorjahresperiode bewertet wurde, ging der Reingewinn um 34,1 Prozent auf 283,97 Millionen Franken zurück.

Für die nächsten Monate geht PSP davon aus, dass die Nachfrage nach modernen Büroflächen und attraktiven Verkaufsflächen an zentralen Lagen anhält. Der Markt minderwertiger Angebote an peripheren Lagen bleibe wohl angespannt. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022 erwarte das Unternehmen weiterhin einen Betriebsgewinn (Ebitda) ohne Liegenschaftserfolge von 290 Millionen (2021: 278,8 Millionen Franken). Bei den Leerständen rechnet das Unternehmen per Ende 2022 mit einer Quote von unter 3,5 Prozent (bisher: unter 4 Prozent; Ende September 2022: 3,1 Prozent).

Arbeitslosenquote verharrt im Oktober bei 1,9 Prozent

nel. Die Arbeitslosenquote in der Schweiz lag im Oktober unverändert bei 1,9 Prozent. Das teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Montag mit. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 27 097 Menschen (-23,2 Prozent).

Insgesamt wurden laut Seco im vergangenen Monat 160 094 Stellensuchende registriert, 695 mehr als im Vormonat. Die Jugendarbeitslosigkeit (15- bis 24-Jährige) sank um 678 Personen (-7,2 Prozent) auf 8 690.

Chinas Exporte sinken erstmals seit mehr als zwei Jahren

Die strikten Corona-Beschränkungen in China schwächen nach wie vor die Wirtschaftsleistung des Landes.

Die strikten Corona-Beschränkungen in China schwächen nach wie vor die Wirtschaftsleistung des Landes.

Mark Schiefelbein / AP

(dpa) Erstmals seit über zwei Jahren sind Chinas Exporte im Oktober unerwartet gesunken. Wie die Pekinger Zollbehörde am Montag berichtete, gingen die Ausfuhren der zweitgrössten Volkswirtschaft im Vergleich zum Oktober des Vorjahres in US-Dollar gerechnet um 0,3 Prozent zurück.

Analysten hatten zwar mit einer Abkühlung gerechnet, waren jedoch weiterhin von einem zumindest leichten Wachstum der Exporte ausgegangen. Ebenfalls rückläufig entwickelten sich die Importe, die im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um 0,7 Prozent sanken. Zuletzt waren die chinesischen Exporte im Mai 2020 geschrumpft.

Beobachter nannten als Gründe für den Rückgang die schwache globale Nachfrage. Doch auch die weiterhin strikten Corona-Beschränkungen in China führten zu anhaltenden Problemen bei den Lieferketten.

Während die chinesischen Ausfuhren in die Europäische Union um 7,7 Prozent sanken, fielen die Importe Chinas aus Europa um 5,1 Prozent. Besonders deutlich nahm Chinas Aussenhandel mit den USA um 10,4 Prozent ab. Die chinesischen Ausfuhren in die USA gingen um 12,6 Prozent zurück, während die Einfuhren aus den USA um 1,5 Prozent fielen.

Die chinesische Regierung wird das ursprüngliche Wachstumsziel von rund 5,5 Prozent für dieses Jahr voraussichtlich weit verfehlen. Die Weltbank rechnet nur noch mit 2,8 Prozent. Das wäre nach dem ersten Jahr der Pandemie 2020 erst das zweite Mal seit vier Jahrzehnten, dass das Wachstum in China so niedrig ausfällt. Im dritten Quartal war die chinesische Wirtschaft um 3,9 Prozent gewachsen.

Apple kämpft mit grossen Lieferproblemen bei iPhone 14 Pro

Apple kämpft mit grossen Lieferproblemen beim neuen iPhone 14 Pro.

Apple kämpft mit grossen Lieferproblemen beim neuen iPhone 14 Pro.

Andrew Kelly / Reuters

(dpa) Mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft hat Apple mit erheblichen Lieferengpässen beim neuen iPhone 14 Pro zu kämpfen. Die Produktion im Hauptwerk in China werde derzeit von Covid-Einschränkungen beeinträchtigt, teilte Apple in der Nacht zum Montag mit. Die Fabrik laufe mit deutlich reduziertem Ausstoss. Für die Kunden werde das längere Wartezeiten bedeuten.

In den Weihnachtsquartalen macht Apple traditionell das grösste Geschäft – und verdrängt sogar meist Samsung von der Spitzenposition im Smartphone-Markt. Von den Engpässen seien sowohl das iPhone 14 Pro als auch das grössere iPhone 14 Pro Max betroffen, teilte Apple mit.

Die Modelle waren erst im September zusammen mit dem iPhone 14 auf den Markt gekommen. Die Pro-Versionen stattete Apple in diesem Jahr unter anderem mit deutlich besseren Kameras als die Basismodelle aus – und sie sind laut Marktforschern entsprechend populär. Die Nachfrage sei ungebrochen, betonte Apple. Die Lieferprobleme dürften auch auf die Geschäftszahlen durchschlagen.

Tausende von Entlassungen bei Meta

Meta-Mitarbeiter müssen sich laut einem Bericht der US-Zeitung «Wall Street Journal» auf Tausende von Entlassungen einstellen.

Meta-Mitarbeiter müssen sich laut einem Bericht der US-Zeitung «Wall Street Journal» auf Tausende von Entlassungen einstellen.

Arnd Wiegmann / Reuters

(dpa) Beim Facebook-Konzern Meta steht laut Medienberichten ein deutlicher Stellenabbau bevor. Es gehe um mehrere tausend Arbeitsplätze, schrieb das «Wall Street Journal» in der Nacht zum Montag. Die «New York Times» nannte keine Zahlen, berichtete aber, es könnten die bisher bedeutendsten Stellenstreichungen seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2004 werden. Der Abbau könne im Laufe der Woche beginnen, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Meta hatte zuletzt gut 87 000 Mitarbeiter.

Meta hat das Problem, dass das Kerngeschäft mit Werbung in Online-Diensten wie Facebook und Instagram weniger Einnahmen als bisher abwirft. Zugleich verschlingt die vom Gründer und Chef Mark Zuckerberg vorangetriebene Entwicklung virtueller Welten unter dem Schlagwort Metaversum immer mehr Geld. Zuckerberg hatte jüngst bereits angekündigt, dass die Beschäftigtenzahl bei Meta vorerst nicht mehr wachsen und im kommenden Jahr auch schrumpfen könne, weil sich der Konzern auf weniger Bereiche konzentrieren werde.

Allein im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality Labs, in der am Metaversum gearbeitet wird, einen operativen Verlust von knapp 3,7 Milliarden Dollar. Seit Jahresbeginn sammelte sich ein Fehlbetrag von 9,4 Milliarden Dollar an – bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden Dollar in dem Bereich. Und Zuckerberg kündigte an, dass die Verluste der Reality Labs im kommenden Jahr noch «erheblich wachsen» würden.

Unterdessen beschleunigte sich der Umsatzrückgang. Meta sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden betroffen, die angesichts hoher Inflation und Konjunktursorgen weniger Geld für Online-Anzeigen ausgeben. Die Erlöse von Meta fielen im Jahresvergleich um vier Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn um 52 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Dollar ein. Der Aktienkurs ist seit Monaten unter Druck, weil Anleger die Metaversum-Investitionen zu hoch finden.

Nachfolge beim Unternehmen Red Bull geklärt

Oliver Mintzlaff, der CEO von RB Leipzig, wechselt an die Red-Bull-Spitze.

Oliver Mintzlaff, der CEO von RB Leipzig, wechselt an die Red-Bull-Spitze.

Cathrin Mueller / Reuters

mbe. Nach dem Tod des Firmengründers Dietrich Mateschitz ist die Nachfolge beim Energydrink-Hersteller Red Bull geklärt. Das operative Geschäft wird von einem Führungstrio übernommen, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Zu den neuen Chefs gehört Oliver Mintzlaff, bisher Chef des Fussball-Bundesligisten RB Leipzig. Er wird sämtliche Sportinvestments des Unternehmens verantworten. Das Getränkegeschäft wird der langjährige Konzernmanager Franz Watzlawick führen. Dritter im Bunde ist als neuer Finanzchef Alexander Kirchmayr.

Mateschitz’ Sohn Mark wird keine operative Funktion in der Firma übernehmen und sich auf seine Rolle als Gesellschafter beschränken. Ebenso wird sich die thailändische Familie Yoovidhya, die 51 Prozent an Red Bull besitzt, wie bisher aus dem operativen Geschäft heraushalten. Diese Nachfolgelösung sei von seinem Vater und ihm so abgesprochen worden und werde von den thailändischen Partnern unterstützt, erklärte Mark Mateschitz in einem Schreiben an die Red-Bull-Mitarbeiter.

Dazu mehr: Dietrich Mateschitz war ein unkonventionelles Marketing-Genie.

Die Firmen rechnen mit Lohnerhöhungen von 2,4 Prozent

tsf. Die Angestellten in der Schweiz dürfen in den kommenden Monaten mit Lohnerhöhungen rechnen. Wie eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle (KOF) vom Oktober zeigt, gehen die Branchen im Durchschnitt von einer Saläraufbesserung um 2,4 Prozent aus. Damit verlieren die Löhne immer noch leicht an Kaufkraft, denn die Teuerung beträgt derzeit 3 Prozent.

Geschäftslage wird schwieriger

KOF-Indikator beruht auf 4500 Meldungen von Firmen

Die Konjunkturumfrage zeigt zudem, dass sich die Geschäftslage der Firmen abkühlt. Wie die KOF am Freitag mitteilte, ist der Geschäftslage-Indikator für die Schweizer Privatwirtschaft im Oktober deutlich gesunken. Die Lage der Unternehmen sei zwar weiterhin vorwiegend gut. Allerdings sei der Geschäftslage-Indikator zuletzt im Juni 2021 auf einem niedrigeren Stand als derzeit gewesen. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe seien die Anzeichen für ein Abflauen der Geschäftstätigkeit unübersehbar.

Société Générale verdient mehr als erwartet

Die französische Grossbank Société Générale hat trotz einer Gewinneinbusse die Erwartungen übertroffen.

Die französische Grossbank Société Générale hat trotz einer Gewinneinbusse die Erwartungen übertroffen.

Stringer/Reuters

(dpa) Die französische Grossbank Société Générale hat im dritten Quartal wegen einer höheren Risikovorsorge und Kosten für den Konzernumbau weniger verdient. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um 6 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gefallen, teilte die Bank am Freitag in Paris mit. Trotz der Einbusse übertraf sie die Erwartungen der Experten, die mit einem deutlich stärkeren Gewinnrückgang gerechnet hatten. Die Erträge der Bank zogen um 2 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro an. Dies wurde allerdings durch steigende Kosten und vor allem eine deutlich höhere Vorsorge für Kreditausfälle aufgezehrt. Letztere musste von knapp 200 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 456 Millionen Euro erhöht werden.

source site-111