Kulturmeldungen aus dem Feuilleton der NZZ

Autorin Birgit Vanderbeke gestorben

(dpa) Die Autorin Birgit Vanderbeke ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Sie sei bereits am 24. Dezember überraschend gestorben, teilte der Piper Verlag in München am Dienstag mit. Der Verlag berief sich dabei auf die Familie der Schriftstellerin, die in Südfrankreich lebte.

«Mit Birgit Vanderbeke verliert die deutschsprachige Literatur eine kraftvolle, eigensinnige und unverwechselbare Stimme. Unsere Anteilnahme gilt ihrem Mann und ihrer Familie», sagte Piper-Verlegerin Felicitas von Lovenberg laut der Mitteilung.

Vanderbeke wurde 1956 im brandenburgischen Dahme geboren, ging aber 1961 mit ihrer Familie nach Frankfurt am Main. Dort studierte sie später Jura, Germanistik und Romanistik. Bekannt ist vor allem ihre Erzählung «Das Muschelessen». Auch Bücher wie «Alberta empfängt einen Liebhaber» und ihre autobiografische Roman-Trilogie gehörten zum Kanon der Gegenwartsliteratur, erläuterte der Verlag.

Die Autorin erhielt zudem viele Literaturpreise, etwa den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Kranichsteiner Literaturpreis. 2007 bekam sie die Brüder-Grimm-Professur an der Kasseler Universität.

«Spider-Man» ist der erfolgreichste Film des Jahres

Als gäbe es kein Corona: Tom Holland als Superheld in «Spider-Man: No Way Home».

PD

rib. · Er schlägt alles, was sich dieses Jahr über die Kinoleinwände flimmerte: «Spider-Man: No Way Home» ist der kommerziell erfolgreichste Kinofilm des Jahres 2021. Nach dem Kinostart Mitte Dezember hat der Film innerhalb von nur zwei Wochen weltweit mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist keinem Film mehr ein solcher Traumstart gelungen. Nicht einmal der neue James-Bond-Film «No Time to Die» kann da mithalten. Er steht zurzeit bei einem Einspielergebnis von etwas über 700 Millionen Dollar.

Das neue Spider-Man-Abenteuers schlägt aber nicht nur seine unmittelbaren Konkurrenten. Es ist der einzige Film seit «Star Wars: The Rise of Skywalker» aus dem Jahr 2019, der international die Milliardenmarke überschritten hat, wie das Branchenmagazin «Variety» berichtet. Der von Marvel produzierte Film knackte die Milliardenmarke laut «Variety» in zwölf Tagen, was nur zwei Superhelden-Actionfilme aus Vor-Corona-Zeiten schafften: Die beiden «Avengers»-Teile «Infinity War» (2018) und «Endgame» (2019) erreichten dieses Ergebnis nach elf beziehungsweise fünf Tagen.

Annie Ernaux erhält den Würth-Preis

(dpa) Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux erhält den 13. Würth-Preis für Europäische Literatur. Die 81-Jährige werde «für die Unerschrockenheit, mit der sie ihre Erfahrung in ihrer Autofiktion protokolliert, und für die Klarheit ihres Blickes auf Gesellschaft und kollektives Gedächtnis» ausgezeichnet, würdigte die Jury die Preisträgerin am Dienstag in Künzelsau. Ernaux schreibe autobiografisch, der Kern des Erlebens sei aber immer auch Beispiel für soziale und zeitgeschichtliche Bedingungen. Die Stiftung Würth verleiht die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung im Frühjahr 2022 in Künzelsau.

Ernaux, die sich als «Ethnologin ihrer selbst» bezeichne, widme sich Fragen zu den unsichtbaren Klassenschranken in Europa, heisst es in der Begründung weiter. Sie befasse sich zudem mit den Eingriffen des Staates ins Private und den Erfahrungen einer Frau, die sich nicht mit ihrem von der Gesellschaft zugedachten Platz zufriedengebe.

Zuletzt erschien Ernaux’ Roman «Das Ereignis» im zu Ende gehenden Jahr auf Deutsch. Darin beschreibt sie, wie die Studentin Annie Ernaux 1963 schwanger wird. In einer Zeit und einem Land, in dem Abtreibung verboten ist, versucht sie, das in ihr heranwachsende Kind nicht zu bekommen. «Die Erfahrung von Entmündigung, Ohnmacht und Angst, die Ernaux’ Text widerspiegelt, ist zeitlos gültig», urteilt die Jury des Würth-Preises, der alle zwei Jahre vergeben wird. Im Jahr 2020 war der israelische Schriftsteller David Grossman mit dem Preis ausgezeichnet worden.

Neujahrskonzert vor kleinerem Publikum

(dpa) Wegen kurzfristiger neuer Corona-Beschränkungen in Österreich ist die Zuschauerzahl für das Wiener Neujahrskonzert auf 1000 reduziert worden. Den 700 Kartenbesitzern, die deshalb diesmal leer ausgehen, werden Plätze für das nächste Konzert am 1. Januar 2023 reserviert, wie die Wiener Philharmoniker am Montag mitteilten. Dieselben Beschränkungen und Ersatz-Regeln gelten für die öffentliche Generalprobe am Mittwoch und das Silvesterkonzert am Freitag, bei denen das gleiche Programm wie am Samstag gespielt wird.

Vorige Woche hatte die Österreichische Regierung neue Regeln für Veranstaltungen verkündet, die am Montag zum Schutz gegen die ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus in Kraft traten. Bei mehr als 1000 Zuschauern sind nun nicht nur eine vollständige Grundimmunisierung und ein negativer PCR-Test (2G-Plus) nötig, sondern auch eine Auffrischungsimpfung. Um auch nicht geboosterten Musikliebhabern den Besuch des Konzertes unter der Leitung des Dirigenten Daniel Barenboim zu ermöglichen, verkleinerten die Veranstalter das Publikum. Bis zu 1000 Zuschauern reicht nämlich ein 2G-Plus-Nachweis.

Auch ohne Corona-Zertifikat lassen sich die Wiener Walzer, Polkas und Märsche von zu Hause aus verfolgen. Die Veranstaltung wird in mehr als 90 Ländern im Fernsehen übertragen.

Der Filmregisseur Jean-Marc Vallée ist tot

(dpa) Der kanadische Regisseur und Produzent Jean-Marc Vallée («Dallas Buyers Club») im Alter von 58 Jahren gestorben. Er sei am Wochenende in seiner Hütte ausserhalb von Quebec City tot aufgefunden worden, berichteten amerikanische Medien übereinstimmend am Montag (27. 12.). Sie zitieren seine Pressesprecherin Bumble Ward mit der Aussage, der Tod sei «unerwartet» gewesen. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.

Mit dem britischen Historienfilm «Victoria, die junge Königin» (2009) mit Emily Blunt in der Titelrolle weckte der in Montreal aufgewachsene Vallée zuerst Aufmerksamkeit. Internationale Bekanntheit erlangte er später durch seine Arbeit an den biografischen Filmdramen «Wild» (2014) mit Reese Witherspoon, mit der er mehrmals zusammenarbeitete, und «Dallas Buyers Club» (2013), der Hauptdarsteller Matthew McConaughey den Oscar als bester Hauptdarsteller einbrachte. Erfolge feierte Vallée auch mit der amerikanische Fernsehserie «Big Little Lies» (2017), für die er einen Emmy gewann.

Sein langjähriger Produzentenkollege Nathan Ross bestätigte in US-Medien Vallées Tod. «Jean-Marc stand für Kreativität, Authentizität und dafür, Dinge anders zu machen», zitierten die Branchenportale «Variety» und «Hollywood Reporter» aus einer Mitteilung. Sein Talent und seine Vision habe jeder erkennen können, der mit ihm zusammengearbeitet habe.

Autorin Inge Jens gestorben

(dpa) Die Autorin und Literaturwissenschafterin Inge Jens ist tot. Sie starb nach Angaben ihres Sohnes, Christoph Jens, am Donnerstag (23. 12.) im Alter von 94 Jahren. Sie sei friedlich eingeschlafen. Inge Jens war die Ehefrau des 2013 gestorbenen Tübinger Rhetorik-Professors Walter Jens.

«Wir nehmen Abschied von einer grossen Autorin, die mit ihren Büchern und Vorträgen das intellektuelle Leben der Bundesrepublik in vielfältiger Weise mit geprägt hat», hiess es in einer Mitteilung des Rowohlt Verlags am Freitag.

Inge Jens studierte an den Universitäten Hamburg und Tübingen. Später war sie auch als Lehrbeauftragte an der Uni Tübingen tätig. Zum wissenschaftlichen und publizistischen Engagement von Inge Jens kommt das zivilgesellschaftliche. Gemeinsam mit ihrem Mann Walter wurde Inge Jens in den 80er Jahren zu einer Galionsfigur der Friedensbewegung. 1984 beteiligte sie sich an Sitzblockaden vor dem Atomwaffendepot Mutlangen, während des Golfkriegs 1990 versteckte das Paar desertierte US-Soldaten in seinem Haus und kam dafür wegen Beihilfe zur Fahnenflucht vor Gericht.

Universität von Hongkong beseitigt Tiananmen-Mahnmal

(dpa) Die Universität von Hongkong hat eine Skulptur zur Erinnerung an die Opfer der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in China von ihrem Campus entfernen lassen. Die acht Meter hohe «Säule der Schande» des dänischen Künstlers Jens Galschiøt wurde in der Nacht zum Donnerstag (23. 12.) zerlegt und abtransportiert. Die Beseitigung des Mahnmals löste scharfe Kritik von Mitgliedern der Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungsregion aus.

Studenten reinigen im Juni 2021 die «Säule der Schande», das jetzt abtransportierte Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Tiananmen-Massakers, geschaffen von Jens Galschiøt.

Studenten reinigen im Juni 2021 die «Säule der Schande», das jetzt abtransportierte Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer des Tiananmen-Massakers, geschaffen von Jens Galschiøt.

Imago

Die Aktion stösst auch dem Künstler übel auf. «Wir haben alles getan, was wir tun können, um der Universität von Hongkong zu sagen, dass wir die Skulptur gerne abholen und nach Dänemark bringen wollen», sagte Galschiøt der Deutschen Presse-Agentur in Kopenhagen. Galschiøt betrachtet das Kunstwerk als sein Eigentum. Es war aus seiner Sicht nur eine Leihgabe an die Hongkonger Allianz zur Unterstützung der demokratischen Bewegungen in China, die sich unter dem Druck des neuen «Sicherheitsgesetzes» auflösen musste.

Seitdem Chinas Regierung das umstrittene Gesetz vor eineinhalb Jahren in Hongkong durchgesetzt hat, wurde die Oppositionsbewegung in der Sieben-Millionen-Metropole praktisch ausgeschaltet. Die vage Formulierung des Gesetzestextes erleichtert das Vorgehen gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch, terroristisch oder verschwörerisch ansieht – und zielt damit auf Kritiker der Hongkonger Regierung und der chinesischen Führung.

Peking war das Kunstwerk für die Massaker-Opfer von 1989 auf dem Universitätsgelände schon lange ein Dorn im Auge. Jede Erinnerung an den Militäreinsatz gegen die Tiananmen-Bewegung soll in der Volksrepublik gezielt ausgelöscht werden. Die Universität begründete die Beseitigung jetzt mit «rechtlichen Risiken». Auch wurden Sorgen über angebliche Sicherheitsgefahren durch die «zerbrechliche Statue» geäussert, wie der Radiosender RTHK berichtete.

Miriam Cahn möchte ihre Werke aus dem Kunsthaus abziehen

Miriam Cahn zieht Konsequenzen aus der Causa Bührle.

Miriam Cahn zieht Konsequenzen aus der Causa Bührle.

Copyright: Courtesy the artist

Miriam Cahn zieht Konsequenzen nach der letztwöchigen Pressekonferenz des Kunsthaus Zürich und der Stiftung Sammlung E. G. Bührle. Wie das jüdische Wochenmagazin «tachles.ch» berichtet, möchte die renommierte Schweizer Künstlerin ihre Bilder aus dem Kunsthaus Zürich abziehen. Sie werde sich mit ihrer Galerie in Verbindung setzen, um alle ihre Werke vom Kunsthaus Zürich zum Originalpreis des Ankaufs zurückzukaufen. Damit reagiere sie einerseits auf Äusserungen des Bührle-Stiftung-Präsidenten Alexander Jolles, dem sie Mangel an Sensibilität und Geschichtsbewusstsein vorwirft. Die 72-jährige Künstlerin kritisiert überdies die «undurchsichtige Gemengelage» zwischen Kunsthaus Zürich, Kunsthausgesellschaft, der Zürcher Regierung und den Wissenschaftern. Zur Causa Bührle schreibt sie: «Kunst kaufen wäscht nicht weiss! Kunst sammeln macht nicht zum besseren Menschen!»

Früherer Radiomoderator und Kommunikationsleiter der «Glückskette», Roland Jeanneret, ist tot

Jeanneret wurde von diversen Medien «Mister Glückskette» genannt.

Jeanneret wurde von diversen Medien «Mister Glückskette» genannt.

Isabelle Hadorn / Reuters

cog. Roland Jeanneret ist am Freitag (17. 12.) 74-jährig an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben. Jeanneret war langjähriger Radiomoderator und Kommunikationsleiter der «Glückskette». Seine Karriere begann er bei der SRG als Moderator der «Kindernachrichten» im Schweizer Fernsehen. Später wechselte er zum Radio und moderierte das Mittagsmagazin «Rendez-vous». Zusätzlich war er während 20 Jahren Dozent an der Journalistenschule MAZ und veröffentlichte mehrere Bücher.

Für seine Tätigkeit bei der «Glückskette», bei der zwischen 1991 und 2010 für die Kommunikation zuständig war, wurde er mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem mit dem internationalen Menschenrechtspreis 1999, dem Medienpreis der Krebsliga Schweiz und der Henri-Dunant-Medaille für internationales humanitäres Engagement. Medien nannten ihn gerne «Mister Glückskette». 2010 trat er in den Ruhestand.

Verleger Klaus Wagenbach ist mit 91 Jahren gestorben

Klaus Wagenknecht gründete 1964 seinen eigenen Verlag.

Klaus Wagenknecht gründete 1964 seinen eigenen Verlag.

Imago

(dpa) Der Verleger Klaus Wagenbach ist tot. Er starb am Freitag (17. 12.) in Berlin im Alter von 91 Jahren, wie sein Verlag am Montag mitteilte. Er sei «begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern» gestorben. «Seinem Lebensmotto entsprechend werden wir seinen Verlag weiterführen: ‹Gewonnen kann durch Trübseligkeit nie etwas werden.›»

Der in Berlin geborene Wagenbach begann 1949 eine Lehre beim damals noch vereinten Verlag Suhrkamp/Fischer. Der Schriftsteller Frank Kafka wurde zur grossen Leidenschaft, Wagenbach promovierte über den Autor. 1964 gründete er seinen eigenen Verlag in Westberlin. Er verlegte die Autoren Günter Grass, Hans Werner Richter oder Ingeborg Bachmann.

Wagenbach stand für eine Kultur der Einmischung und des demokratischen Streits. Er galt als Prototyp des politischen Verlegers der 68er Bewegung. Er stand auch für aufwendig gemachte Bücher, sie sollten «hundert Jahre halten», sagte er. 2002 übernahm Susanne Schüssler den Verlag, Wagenbachs dritte Ehefrau.

SWR stolpert über Falschaussagen von Kabarettistin Lisa Fitz

Kabarettistin Lisa Fitz live mit ihrem Programm Flüsterwitz im Comedia Theater im Rahmen des Köln Comedy Festival 2018.

Kabarettistin Lisa Fitz live mit ihrem Programm Flüsterwitz im Comedia Theater im Rahmen des Köln Comedy Festival 2018.

Christoph Hardt / Imago

nad.

In der Sendung «Spätschicht», die am 10. Dezember im Südwestrundfunk (SWR) ausgestrahlt wurde, erklärte die Kabarettistin Lisa Fitz (70), die Schutzmassnahmen gegen Omikron seien reine «Panikmache», die Impfpflicht der «feuchte Traum der Pharma» und im EU-Raum seien mindestens 5000 Menschen an den Folgen der Corona-Impfung verstorben. Florian Schroeder, ebenfalls Kabarettist und zudem Gastgeber der «Spätschicht», leitete den Beitrag von Fitz mit den Worten «hier zählt Meinungsvielfalt. Und deshalb folgt jetzt eine Meinung, die ich persönlich nicht teile und die trotzdem hier stattfinden darf» ein. Die Berliner Tageszeitung «taz» hatte über den Auftritt berichtet und den SWR damit konfrontiert, dass es sich bei der Aussage, 5000 Menschen seien an Impffolgen verstorben, nicht um eine Meinung, sondern klar um Falschinformationen handle. Nach einigem Zögern stimmte der SWR dem nun zu und entfernte die Sendung aus allen Datenbanken.

Soul-Sänger Joe Simon gestorben

Joe Simon: «The mouth of the south».

Joe Simon: «The mouth of the south».

Imago Stock&people / imago stock&people

Joe Simon war lange einer der bedeutendsten Sänger und Songwriter des Southern Soul. In den sechziger und siebziger Jahren zumal, als über vierzig seiner Songs in den R’n’B-Charts landeten, darunter Hits wie «The Chokin’ Kind» (1969) oder «Power Of Love» (1972). Für «The Chokin’ Kind» erhielt «The mouth of the south», wie er genannt wurde, auch einen Grammy.

In den achtziger Jahren sank sein Stern am Pop-Himmel allmählich. Zunächst erschienen noch einzelne Songs, die der Country-Sänger Porter Wagoner produziert hatte. Ende des Jahrzehnts aber wechselte der Sänger die Szene, er widmete sich fortan ganz dem Gospel. Am letzten Montag ist Joe Simon im Alter von 85 Jahren gestorben.

Bruce Springsteen verkauft Songrechte

Bruce Springsteen an einem Benefiz-Konzert in New York im November 2019.

Bruce Springsteen an einem Benefiz-Konzert in New York im November 2019.

Greg Allen / AP

wej./(dpa) · Der mehrfache Grammy-Gewinner Bruce Springsteen hat seine Master- und Musikverlagsrechte an Sony Music verkauft. Der Deal soll Springsteen rund 500 Millionen Dollar einbringen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag mitteilte.

Durch den Verkauf wird Sony Music Eigentümerin des umfangreichen Portfolios des 72 Jahre alten Musikers. Springsteen hat in seiner Karriere mehr als zwanzig Alben veröffentlicht, darunter das 15-fache Platin-Album «Born in the USA» und das 5-fache Platin-Album «The River». Springsteen zählt zu den kommerziell erfolgreichsten Rockmusikern der letzten Jahrzehnte. Weltweit hat er mehr als 130 Millionen Alben verkauft.

Es handele sich womöglich um den grössten Deal, der bisher für das Werk eines einzelnen Künstlers abgeschlossen worden sei, hiess es weiter in der «New York Times». Ein offizielles Statement von Sony oder Springsteen lag zunächst nicht vor. Vertreter des Musikkonzerns und des Künstlers, der von Millionen Fans «The Boss» genannt wird, lehnten eine Stellungnahme zunächst ab, schrieb das Blatt. Die Vereinbarung zum Verkauf wurde demnach in den vergangenen Wochen abgeschlossen. Einzelheiten zu den Bedingungen seien nicht bekannt.

Immer mehr Musikerinnen und Musiker trennen sich von ihren Songrechten – zuletzt etwa Paul Simon, Tina Turner, Neil Young oder Bob Dylan. Die Gründe sind unter anderem sinkende Tonträgerverkäufe und wegen der Pandemie wegbrechende Konzerteinnahmen – während Erlöse aus dem Streaming- und dem Serien-Boom für die Branche wertvoller werden.

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