Wasser erscheint uns manchmal blau, grün, türkis oder einfach durchsichtig. Aber in den Anden gibt es einen See, der leuchtet rot – auch, wenn es gar nicht geregnet hat. Für farbenfrohe Flamingos ist die Laguna Colorada ein Glücksfall. Genauso wie für Touristen.
Im Südwesten Boliviens breitet sich der Nationalpark „Eduardo Avaroa“ aus. In einer Höhe von mehr als 4000 Metern liegt dort sein rotes Herz: Der See Laguna Colorada („gefärbte Lagune“). Er ist 60 Quadratkilometer groß und durchschnittlich einen halben Meter tief. Perfekte Bedingungen für Flamingos.
Rote Algen treiben durch das Kupferwasser
Doch die Vögel lieben die Lagune auch deshalb, weil sie ihnen die Federn in der gewünschten Farbe färbt. Das Wasser des Sees leuchtet nämlich immer rot. Morgens, mittags und abends zeigt sich die Laguna Colorada in ihren verschiedenen Farbkleidern: Mal lachsrot, mal blutrot, manchmal auch karminrot. Für Touristen ist ein Ausflug in diese Höhe ein Leckerbissen, zumal auch die Landschaft der Umgebung nicht mit Reizen geizt.
Doch weshalb findet sich dieses Naturspektakel ausgerechnet hier in den Anden? Mehrere Bedingungen sind dafür verantwortlich: Zum einen treiben riesige Mengen roter Algen durch das flache Wasser, auch in Form von Plankton. Außerdem hat der See einen hohen Gehalt an kupferhaltigen Mineralien. In ihrer Mischung verstärken sich die Rot-Effekt zusätzlich, insbesondere im Licht der Nachmittagssonne funkelt der See
Plankton gibt Flamingo-Federn kräftige Farbe
Vielleicht zieht das die Flamingos unwiderstehlich an. Jedenfalls sind gleich mehrere Arten der Vögel am Laguna Colorada heimisch geworden. Sie ernähren sich von dem Plankton im Wasser – und verleihen ihrem pinken Gefieder so eine besonders kräftige Farbe.
Die unterschiedlichen Mineralienmischungen im Boden färben übrigens auch die umliegenden Seen. So gibt es jeweils eine grüne und eine weiße Lagune in der Nachbarschaft. Wenn im blauen Himmel dann auch noch die Sonne strahlt, sind den Besuchern beeindruckende Farbenspiele garantiert.