Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 00:20 Selenskyj trifft IWF-Chefin Georgiewa in Washington +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Besuch in der US-Hauptstadt Washington auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, getroffen. Sie sagte, der Ukraine sei es mit der Unterstützung der internationalen Gemeinschaft gelungen, “eine solide Wirtschaftspolitik umzusetzen und aufrechtzuerhalten”. Die ukrainischen Behörden zeigten Engagement, wichtige Fragen der Staatsführung und der Korruption anzugehen. Dies sei ein Beleg für die Führungsstärke Selenskyjs. Der IWF hatte der von Russland angegriffenen Ukraine im März ein Finanzierungspaket in Milliardenhöhe zur Verfügung gestellt. Eine Entscheidung des Exekutivdirektoriums ermöglichte damals die sofortige Auszahlung von rund 2,7 Milliarden US-Dollar (rund 2,5 Milliarden Euro). Nun genehmigte das Exekutivdirektorium eine zweite Auszahlung von 900 Millionen US-Dollar (rund 835 Millionen Euro).

+++ 23:01 Austin pocht auf weitere US-Unterstützung für die Ukraine +++
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bekräftigt während eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten in der US-Hauptstadt Washington die anhaltende Unterstützung der USA für die Ukraine im russischen Angriffskrieg. “Wir sind entschlossen, der Welt zu zeigen, dass Amerika bei der Verteidigung der Freiheit nicht zögern wird”, sagt Austin bei einer Rede an einer Universität, an der militärische Führungskräfte ausgebildet werden. Angesichts des Ringens im US-Kongress um die Freigabe weiterer Militärhilfen mahnt er: “Die Verpflichtungen Amerikas müssen eingehalten werden. Die Sicherheit Amerikas muss verteidigt werden. Und Amerika muss sein Wort halten.”

+++ 21:56 Ungarn: Position zum EU-Beitritt der Ukraine bleibt unverändert +++
Ungarns Position zum EU-Beitritt der Ukraine bleibt unverändert, erklärt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto auf Facebook nach einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Die Gespräche zwischen den Außenministern finden wenige Tage vor dem Gipfeltreffen des Europäischen Rates am 14. Dezember statt, auf dem Ungarn voraussichtlich versuchen wird, den Beginn der EU-Beitrittsgespräche der Ukraine zu blockieren.

+++ 21:33 Nawalny offenbar aus Gefängniskolonie entfernt +++
Der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny wurde offenbar aus einer Gefangenenkolonie in Russland entfernt. Sein derzeitiger Aufenthaltsort sei jedoch nicht bekannt. Nawalnys Verbündete erklären auf X, seine Anwälte hätten versucht, zu IK-6 und IK-7 – zwei Kolonien in der Region Wladimir östlich von Moskau – zu gelangen, wo sich Nawalny aufhalten könnte, aber man habe ihnen mitgeteilt, dass er nicht dort sei. Seine Sprecherin Kira Yarmysh sagt, dass der lautstarke Kritiker von Wladimir Putin heute per Videolink vor Gericht erscheinen sollte, dies aber nicht tat. Sie sagt, die Gefängnisleitung habe Probleme mit der Stromversorgung angeführt. Auch die Anwälte hätten in den letzten Tagen keinen Zugang zu Nawalny gehabt, so Jarmysch.

+++ 21:04 EU will russische Vermögenswerte zur Finanzierung der Ukraine verwenden +++
Die Europäische Union will vorschlagen, die Gewinne aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten in der EU zur Finanzierung der Hilfe für die Ukraine zu verwenden. Nach Angaben der “Financial Times” soll das System letztlich bis zu 15 Milliarden Euro einbringen. “Es ist wichtig zu prüfen, wie wir die eingefrorenen russischen Vermögenswerte und die Erlöse aus diesen Vermögenswerten nutzen können, um die Ukraine zu unterstützen”, erklärt der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, gegenüber der Zeitung. Die EU-Mitgliedstaaten müssten den Plan sowie weitere Umsetzungsschritte einstimmig unterstützen, bevor das Geld nach Kiew überwiesen werden könne.

+++ 20:35 Europäische Abgeordnete schreiben Brief an US-Kongress +++
Mehr als 100 europäische Abgeordnete wollen einen gemeinsamen Brief an ihre US-Kollegen zur blockierten amerikanischen Militärhilfe für die Ukraine schicken. Reuters erhielt Einblick in das Schreiben, das Vertreter aus mindestens 17 Staaten – darunter Deutschland, Frankreich, Polen und Irland – unterzeichnet haben. Die Europäer hätten seit der russischen Invasion so viel zur Ukraine beigetragen wie die USA, heißt es darin. US-Hilfe sei jedoch “dringend”. Der Kongress kann sich bislang nicht auf weitere Hilfe für die Ukraine einigen. Die reguläre Sitzungsperiode endet diese Woche.

+++ 20:05 Jäger: “US-Republikaner benutzen Ukraine nur als Hebel” +++
Die Ukraine kann, da sind sich alle Beobachter einig, Russlands Angriffskrieg nicht ohne Hilfe aus dem Westen bestehen. Ausgerechnet beim größten Geberland USA wankt nun die Unterstützung. Politologe Thomas Jäger erklärt, dass es bei dem Streit aber eigentlich um etwas ganz anderes geht.

+++ 19:28 Viele ukrainische Abgeordnete wollen offenbar zurücktreten +++
Die Zahl der ukrainischen Abgeordneten, die vorzeitig zurücktreten wollen, sei “ziemlich groß”, sagt der Vorsitzende der Parlamentsfraktion “Diener des Volkes” von Wolodymyr Selenskyj, David Arakhamia, in einem Kommentar im staatlichen Fernsehen, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet. Demnach gebe es viele Abgeordnete, die ihre Ämter vor Ablauf ihrer Amtszeit niederlegen wollten. Dennoch betont er: “Wir lassen die Leute nicht mehr gehen. Wir sagen, dass wir einfach nicht dafür stimmen werden, denn die Leute müssen bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode sitzen und Gesetze verabschieden, die für den Staat notwendig sind.”

+++ 19:00 Reisner: Sehen “zunehmende Verzweiflung auf ukrainischer Seite” +++
Die erhofften Erfolge ukrainischer Gegenoffensiven im Sommer bleiben aus, Kiews Militär gerät nun zusehends in die Defensive. Oberst Markus Reisner erklärt, warum auch für Januar angekündigte Kampfjets nicht allein die Wende bringen und welche Waffen die Ukraine in dieser Phase am dringendsten bräuchte.

+++ 18:30 Russland verstärkt Angriffe auf zivile Ziele +++
Russland verstärkt nach Darstellung der USA seine Raketen- und Drohnenangriffe auf die zivile Infrastruktur der Ukraine. Mit dem Herannahen des Winters werde die Regierung in Moskau wohl auch Energieanlagen ins Visier nehmen, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats John Kirby. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

+++ 18:01 Russische Marine nimmt neue Atom-U-Boote in Betrieb +++
Russland baut seine Flotte strategisch bewaffneter Atom-U-Boote aus. Im Hafen von Sewerodwinsk wohnt Präsident Putin der Indienststellung der “Imperator Alexander III.” der Borej-Klasse und der “Krasnojarsk” der Jasen-Klasse bei eisigen Temperaturen bei. Dabei kündigt der Kremlchef den Bau weiterer Stahlkolosse an.

+++ 17:33 Selenskyj bedankt sich bei Großbritannien und Norwegen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei Großbritannien und Norwegen für die Gründung der neuen Koalition zur Unterstützung seines Landes. Großbritannien erklärt, es werde der ukrainischen Marine zwei Minenjagdschiffe der Royal Navy zur Verfügung stellen und gemeinsam mit Norwegen eine neue maritime Verteidigungskoalition gründen, um die ukrainischen Seeoperationen zu stärken.”Gemeinsam werden wir die ukrainische Marine stärken, die Seeverkehrswege schützen und die Freiheit der Schifffahrt sichern”, schreibt Selenskyj auf X.

+++ 17:03 Orban droht weiter mit Veto gegen EU-Aufnahme der Ukraine +++
Die Entscheidung über die Aufnahme von Gesprächen über den EU-Beitritt der Ukraine steht auf Messers Schneide, nachdem Ungarn erklärt hat, es werde sich dem wachsenden Druck, grünes Licht zu geben, nicht beugen. Die Drohung Viktor Orbáns, ein Veto gegen die Aufnahme der Verhandlungen einzulegen, wird ernst genommen, und der ukrainische Außenminister warnte vor “verheerenden Folgen” für sein Land, falls die Gespräche blockiert würden.

+++ 16:23 Gespräche über Selenskyjs Friedensplan in Davos geplant +++
In der Schweiz sollen im Januar neue Gespräche über den Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattfinden. Geplant sei das Treffen einen Tag vor Beginn des Weltwirtschaftsforums im Davos am 14. Januar, wie das Schweizer Außenministerium bestätigte. Die Schweiz unterstütze diese Initiative wie jedes Projekt, das als Grundlage für einen Verhandlungsprozess mit dem Ziel eines dauerhaften Friedens dienen könne, heißt es.

+++ 15:50 EU verschärft Sanktionen gegen iranische Drohnenindustrie +++
Die Europäische Union verhängt weitere Sanktionen, um den Iran an der Herstellung von Drohnen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu hindern. Betroffen sind nach einem EU-Beschluss vom Montag fünf Unternehmen und sechs Personen. Die Strafmaßnahmen sehen vor, dass in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren werden. Zudem dürfen die Personen nicht mehr in die EU einreisen. Konkret betroffen sind laut EU-Amtsblatt die Unternehmen Shakad Sanat Asmari und Saad Sazeh Faraz Sharif sowie die Baharestan Kish Company, die Kimia Part Sivan Company und die Sarmad Electronic Sepahan Company. Als Personen wurden zudem Führungskräfte von Unternehmen sowie der Direktor der iranischen Organisation der Luft- und Raumfahrtindustrien (AIO), Nader Khoon Siavash, gelistet.

+++ 15:20 Scholz fordert vor EU-Gipfel klare Botschaft an Putin +++
Wenige Tage vor dem EU-Gipfel hat Bundeskanzler Olaf Scholz alle westlichen Verbündeten dazu aufgerufen, sich klar zur langfristigen Hilfe für die Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zu bekennen. “Es ist wichtig, dass wir jetzt gerade in dieser Situation gemeinsam in Europa und auch weit darüber hinaus der Ukraine signalisieren, dass sie sich auf unsere Hilfe verlassen kann”, sagt er auf einer Pressekonferenz mit dem scheidenden niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte in Berlin. Er betont, dass dies auch eine wichtige Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin wäre.

+++ 14:50 Putin weiht zwei neue Atom-U-Boote ein +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat an einer Flaggenparade für zwei atomangetriebene U-Boote teilgenommen. Wie Reuters berichtet, sagt Putin bei der im Fernsehen übertragenen Zeremonie, dass die U-Boote Patrouillenfahrten im Pazifik aufnehmen sollen. “Bald werden die ‘Alexander der Dritte’ und die ‘Krasnojarsk’ im Pazifik Wache schieben”, sagt er. Um die Schiffe einzuweihen, reiste Putin in das nordrussische Sewerodwinsk.

+++ 14:20 “Stern”-Reporter: “Die Menschen leben seit Monaten unter der Erde” +++
Der russische Angriffskrieg hat das Leben vieler Ukrainer komplett aus den Fugen gehoben. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den Regionen, wie “Stern”-Reporter Moritz Gathmann berichtet. Die wenig erfolgreiche Gegenoffensive belaste die Stimmung in weiten Teilen der Bevölkerung immens.

+++ 14:02 Sumy-Schlupfloch lässt Ukrainer zurück ins eigene Land +++
Aus den überfallenen Gebieten der Ukraine fliehen unzählige Menschen, doch nicht alle schaffen es, bevor die Russen die Kontrolle übernehmen. Im Nordosten der Ukraine gibt es nun einen einzigen Grenzübergang, an dem zumindest einige Menschen nach beschwerlicher Flucht wieder in ihr Heimatland kommen.

+++ 13:35 Schweden kündigt millionenschweres Winterpaket an +++
Schweden unterstützt die Ukraine mit einem nicht-militärischen “Winterpaket” in Höhe von umgerechnet 120 Millionen Euro. Das kündigt Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson in Stockholm an. Demnach solle das Hilfspaket der ukrainischen Zivilbevölkerung zugutekommen. Mit dem Geld solle unter anderem die Versorgung mit Wärme und Strom sichergestellt werden. “Wir wollen der Ukraine helfen, Zerstörtes zu reparieren, aber auch Neues zu bauen”, sagt der schwedische Minister für internationale Entwicklungszusammenarbeit, Johan Forssell. Außerdem sollen von den Hilfsgeldern Lebensmittel gekauft und Schutzräume in Schulen gebaut werden.

+++ 13:12 Berlin betont: An Ukraine-Hilfe “wird sich nichts ändern” +++
Die Bundesregierung versichert der Ukraine trotz der gegenwärtig zu füllenden Haushaltslücken ihre fortgesetzte Unterstützung. “Der Bundeskanzler hat immer wieder klargestellt, dass Deutschland die Ukraine so lange unterstützen wird, wie das nötig ist, und zwar in allen Bereichen, militärisch genauso wie humanitär oder auch bei direkten Finanzunterstützungen. Daran wird sich nichts ändern”, sagt ein Regierungssprecher. Deutschland habe die angekündigten Ukraine-Hilfen zuletzt sogar erhöht, ergänzt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Angesichts jüngster Äußerungen von Kanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen sei “ganz klar, dass wir bei der Unterstützung der Ukraine nicht wackeln, sondern diese auch wie angekündigt weiter ausbauen werden”.

+++ 12:43 FSB will ukrainisches Netzwerk auf der Krim enttarnt haben +++
Der russische Geheimdienst FSB will ein ukrainisches Netzwerk von Geheimagenten auf der Krim aufgedeckt haben. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe das Netzwerk zum Ziel gehabt, pro-russische Persönlichkeiten zu töten – etwa den von Moskau ernannten Regierungschef Sergej Aksjonow. Der FSB erklärt weiter, das ukrainische Netzwerk habe auch die Eisenbahn- und Energieinfrastruktur auf der Halbinsel ins Visier genommen. Der FSB erklärt, er habe Waffen- und Sprengstofflager gefunden und 18 “Agenten und Komplizen der ukrainischen Spezialdienste” festgenommen. Insgesamt seien in diesem Jahr 18 “terroristische Anschläge” auf der Krim verhindert worden. Die Halbinsel war 2014 illegal von Russland annektiert worden.

+++ 12:25 Besetzte ukrainische Regionen nehmen an russischer Präsidentschaftswahl teil +++
Die Präsidentenwahl in Russland im März 2024 soll auch in den vier annektierten ukrainischen Regionen stattfinden. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Wahlkommission. Russland hat die Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson im vergangenen Jahr völkerrechtswidrig annektiert, kontrolliert die Gebiete aber nicht vollständig. Präsident Wladimir Putin hat am Freitag erklärt, für eine weitere Amtszeit antreten zu wollen. Die Wahl ist für den 15. bis 17. März 2024 anberaumt und findet das erste Mal über drei Tage statt.

+++ 11:58 Ukraine meldet offenbar neue russische Militäroffensive in Awdijiwka +++
Die russischen Streitkräfte haben offenbar eine neue Militäroffensive rund um die ostukrainische Stadt Awdijiwka begonnen. “Der Feind hat gestern mit Unterstützung gepanzerter Fahrzeuge massive Angriffsaktionen in Richtung Awdijiwka und Mariinka gestartet”, sagt Militärsprecher Oleksandr Stupun laut dem britischen “Guardian” dem ukrainischen Fernsehen. Demnach sollen russische Truppen allein am Sonntag 610 Artillerie-Granaten verfeuert haben. “Die erbitterten Kämpfe gehen weiter. Unsere Kämpfer halten die Verteidigungsstellungen fest”, fügt Stupun hinzu.

+++ 11:35 Munz: Streit im Westen “führt dazu, dass Kreml Oberwasser hat” +++
Die Ukraine ist im Krieg gegen die russischen Invasoren auf westliche Unterstützung angewiesen. Doch die Hilfen für das Land stehen auf der Kippe. Während in den USA ein Haushaltsstreit weitere Waffenpakete blockiert, stellt sich in der EU Ungarn quer. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet von einem Stimmungswandel in Moskau.

+++ 10:56 EU-Beitrittsdebatte: Kuleba warnt vor “verheerenden Folgen” +++
Für die Ukraine und die Europäische Union wäre es nach den Worten ihres Außenministers Dmytro Kuleba “verheerend”, wenn die EU-Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfeltreffen diese Woche kein grünes Licht für Beitrittsgespräche mit seinem Land gäben. “Ich kann es mir nicht vorstellen, ich möchte gar nicht darüber reden, welche verheerenden Folgen es haben wird, wenn der (Europäische) Rat diese Entscheidung nicht trifft”, sagt Kuleba in Brüssel. Dort nimmt er am Treffen der EU-Außenminister teil.

+++ 10:30 Bürgermeister meldet Explosionen im besetzten Melitopol +++
In der südukrainischen Stadt Melitopol gibt es Behördenangaben zufolge mehrere Explosionen. Bürgermeister Ivan Fedorow schreibt bei Telegram, Anwohner hätten eine Reihe von Explosionen in verschiedenen Teilen der von Russland besetzten Stadt gemeldet. Zuvor habe es auch Berichte über Detonationen in der wenig entfernten Hafenstadt Berdjansk gegeben.

+++ 09:58 Russische Truppen hissen offenbar Flagge in Donezk-Stadt +++
Russische Truppen haben offenbar eine Flagge in der ostukrainischen Stadt Marjinka gehisst. Dies schreibt der US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) in seinem Lagebericht mit Verweis auf verifizierte Fotos. Demnach berichteten russische Militärblogger, dass die Kreml-Truppen die Stadt “fast komplett” eingenommen hätten. Marjinka liegt westlich von der Stadt Donezk, laut ISW deuten die Bilder darauf hin, dass die russischen Truppen in Donezk Fortschritte machten.

+++ 09:04 Ukraine meldet heftigen Beschuss auf Cherson – zwei Verletzte +++
Die Region Cherson wurde am Sonntag nach ukrainischen Angaben insgesamt 84 Mal beschossen. Wie Gouverneur Oleksandr Prokudin auf Telegram mitteilt, hätten russische Truppen insgesamt 435 Geschosse mithilfe von Mörsern, Artillerie, Panzern, Drohnen und Flugzeugen abgefeuert. Auch die Stadt Cherson sei unter Feuer geraten. Insgesamt seien zwei Menschen verletzt worden.

+++ 08:14 Ukraine: 18 Kamikaze-Drohnen und acht Raketen abgewehrt +++
Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in der Nacht 18 russische Kamikaze-Drohnen sowie acht ballistische Raketen abwehrt. Dies teilen sie auf Telegram mit. Demnach hat die Luftabwehr alle Geschosse abwehren können. In den frühen Morgenstunden habe Russland einen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gestartet. Zudem hätten die russischen Streitkräfte Kamikaze-Drohnen von der Krim aus starten lassen. Diese seien alle über dem Süden der Ukraine abgeschossen worden, heißt es.

+++ 07:30 Russland beschießt fünf Gemeinden in Sumy +++
Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben fünf Gemeinden im Oblast Sumy beschossen. Wie die örtliche Militärverwaltung auf Telegram mitteilt, hätten russische Truppen am Sonntag insgesamt acht Mal mit Drohnen, Granaten und Mörsern gefeuert sowie auch Minen abgeworfen, insgesamt habe es 52 Explosionen gegeben. Über mögliche Verletzte gibt es keine Berichte. Die ukrainische Region Sumy grenzt im Norden und Osten an Russland.

+++ 06:52 Studie berechnet finanzielle Folgen eines ukrainischen EU-Beitritts +++
Bei einem EU-Beitritt der Ukraine würde einer Studie zufolge bis zu 17 Prozent des gemeinsamen Haushalts des Staatenverbunds in das Land fließen. Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) schätzen die finanziellen Folgen einer Vollmitgliedschaft der Ukraine in der EU auf das derzeitige mehrjährige Budget der EU auf rund 130 bis 190 Milliarden Euro, wie aus einem Bericht hervorgeht. Der mehrjährige Gemeinschaftsetat der EU umfasst von 2021 bis 2027 rund 1,1 Billionen Euro.

+++ 06:15 Raketenangriff auf Kiew: Vier Verletzte gemeldet +++
Bei dem nächtlichen russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach örtlichen Behördenangaben vier Menschen verletzt worden. Wie die Militärverwaltung der Stadt Kiew auf Telegram erklärt, gehe es um einen Mann, der durch Schrapnell-Teile verletzt worden sei, und drei Frauen, die aufgrund eines Schocks medizinische Behandlung benötigten. Zuvor war die Rede davon, dass bei dem Vorfall im Stadtteil Darnyzkyj durch herabfallende Trümmerteile zwei Menschen verletzt worden seien.

+++ 05:50 Estlands Ministerpräsidentin: Keine Schwäche gegenüber Russland zeigen +++
Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas warnt die EU mit Blick auf den Ukraine-Krieg davor, gegenüber Russland Schwäche zu zeigen. “Verteidigung ist keine Provokation. Widerstand provoziert Russland nicht – Schwäche schon”, schreibt Kallas in einem Gastbeitrag für das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zudem warnt sie den Westen davor, sich durch Desinformationskampagnen des Kreml spalten zu lassen. “Die Desinformationskampagne des Kremls erreicht über soziale Medien ein enormes Publikum – sie sitzt buchstäblich in unseren Hosentaschen, Handys und Apps”, schreibt Kallas. Russlands Kampagne ziele darauf ab, demokratische Entscheidungsträger und Gesellschaften von der Unterstützung der Ukraine abzuhalten, innenpolitische Spaltungen zu provozieren und demokratische Abstimmungen zu beeinflussen – einschließlich der Entscheidungen in Wahllokalen.

+++ 04:52 Russischer Luftangriff auf Kiew +++
Russland greift nach ukrainischen Angaben die Hauptstadt Kiew aus der Luft an. Trümmer der von der Luftabwehr abgeschossenen Raketen seien in mehreren Stadtteilen niedergegangen, mindestens ein Wohnhaus sei beschädigt, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko über Telegram mit. Rettungskräfte seien auf dem Weg in den Stadtteil Holosiiwskyj im Südwesten der Stadt, wo ein Trümmerteil in das Dach eines Wohnhauses eingeschlagen sei. Auch in zwei weiteren Stadtteilen seien Rettungskräfte im Einsatz.

+++ 03:59 London stellt Ukraine zwei Minenräumschiffe bereit +++
Großbritannien stellt der Ukraine zwei Schiffe zur Räumung von Minen im Schwarzen Meer bereit. Sie sollen Kiew dabei helfen, russische Seeminen aufzuspüren und wichtige Exportrouten zu öffnen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Bereitstellung der beiden Minenräumschiffe erfolgt im Rahmen der Gründung einer neuen Koalition zur Stärkung der maritimen Fähigkeiten der Ukraine, die von Großbritannien und Norwegen angeführt wird. Ziel der Initiative sei es, Kiew in die Lage zu versetzen, “seine Hoheitsgewässer zu verteidigen und die Sicherheit im Schwarzen Meer zu erhöhen”, erklärte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps. Seit dem Beginn der russischen Invasion hat Großbritannien der Ukraine Militärhilfe im Umfang von 5,3 Milliarden Euro bereitgestellt.

+++ 02:32 Selenskyj: “Offenes” Gespräch mit Orban geführt +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben am Rande der Amtseinführung des argentinischen Präsidenten Javier Milei ein “offenes” Gespräch mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban geführt. “Es war so offen wie möglich – und natürlich ging es um unsere europäischen Angelegenheiten”, sagt Selenskyj in seiner Videoansprache auf Telegram. Orbans Pressechef Bertalan Havasi bestätigt das Treffen in einer E-Mail, lässt aber offen, ob der ungarische Regierungschef weiterhin gegen einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union (EU) ist. “In Bezug auf den EU-Beitritt der Ukraine hat Viktor Orban signalisiert, dass die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dieses Thema kontinuierlich diskutieren”, heißt es in der E-Mail. Bei einem EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember soll entschieden werden, ob Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufgenommen werden. Orban hatte zuvor wiederholt erklärt, dass er die Aufnahme von Gesprächen zum jetzigen Zeitpunkt ablehne.

+++ 23:31 Ukraine-Unterstützung: Merz schlägt Zusammenschluss mehrerer Staaten vor +++
Vor dem EU-Gipfel kommende Woche in Brüssel schlägt CDU-Chef Friedrich Merz den Zusammenschluss einer Gruppe von europäischen Staaten vor, die “eng und geschlossen” die Ukraine weiterhin unterstützen: “politisch, humanitär und militärisch”. Nach dem kommende Woche anstehenden Regierungswechsel in Warschau böte sich für Deutschland die Gelegenheit, zusammen mit Frankreich und Polen die Initiative zu ergreifen, schreibt Merz in seinem wöchentlichen Newsletter. Auch Großbritannien, wenn auch nicht mehr Mitglied der EU, sei ein “wichtiger Partner für uns”.

+++ 22:19 Ukrainische Streitkräfte haben wohl Munitionsprobleme an der Front +++
Es mehren sich die Anzeichen, dass die ukrainischen Streitkräfte vor ernsthafteren Munitionsproblemen stehen könnten. Kommandeure sprechen aktuell von der Sicherstellung eines “rationellen Munitionsverbrauches” (Eintrag von 21:15 Uhr). Das Medium Ukraine Front Lines schreibt zudem von “sehr beunruhigenden Nachrichten von der Front”. So würden die Truppen in ihrem Verteidigungskampf “jetzt tatsächlich Munition sparen und sind nicht in der Lage, den russischen Vormarsch wie vor einem Monat abzuwehren, allein aufgrund der unsicheren Versorgungskette”.

+++ 21:44 “In diesem kritischen Moment” – Biden holt Selenskyj ins Weiße Haus +++
US-Präsident Joe Biden lädt seinen ukrainischen Amtskollegen Selenskyj, der gerade in Argentinien ist, für Dienstag ins Weiße Haus ein, wie eine Sprecherin mitteilt. Die beiden Staatsoberhäupter “werden die dringenden Bedürfnisse der Ukraine” in ihrem Kampf gegen die russische Invasion sowie die “entscheidende Bedeutung der fortgesetzten Unterstützung durch die Vereinigten Staaten in diesem kritischen Moment” erörtern. Derzeit ist ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine von den oppositionellen Republikanern im US-Kongress blockiert.

+++ 21:15 Ukraine: Lage an der Front schwierig – Kommandeure treffen “notwendige Entscheidungen +++
Die Lage an den diversen Frontabschnitten bleibt aus Sicht der Generalität in Kiew weiterhin schwierig. Vor allem im Osten des Landes registrierten die ukrainischen Truppen immer neue Angriffe russischer Einheiten, sagt Olexander Syrskyj, Befehlshaber des Heeres. Syrsyj hat heute die Front besucht. Dort steht weiterhin die Stadt Awdijiwka im Mittelpunkt russischer Angriffe. Mit den örtlichen Kommandeuren seien “notwendige Entscheidungen” für die Verteidigung getroffen worden. Unter anderem müssten die eigenen Soldaten geschützt und ein “rationeller Munitionsverbrauch” sichergestellt werden. Extrem schlechtes Wetter mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sorgten zwar stellenweise für einen leichten Rückgang der russischen Angriffe, doch bleibe deren Stoßrichtung unverändert. “Der Feind gibt seine Pläne zur Rückeroberung von Kupjansk nicht auf”, sagt Militärsprecher Wolodymyr Fitjo im Fernsehen. Kupjansk ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der ostukrainischen Region Charkiw.

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