Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 02:09 Russland verurteilt Angriffe gegen Huthi-Miliz+++

Russland verurteilt die Angriffe der USA und Großbritanniens auf Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates scharf. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia spricht vor dem Gremium in New York von einer “eklatanten bewaffneten Aggression gegen ein anderes Land”. “Diese Staaten haben einen Massenangriff auf jemenitisches Territorium verübt”, sagt Nebensia. Russland hatte nach den Luftangriffen eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt – und nutzte das Treffen für Kritik an Großbritannien und den USA.

+++ 01:15 Stromausfall in ukrainischer Großstadt Schytomyr +++
In der westukrainischen Großstadt Schytomyr ist Medienangaben zufolge der Strom in weiten Teilen ausgefallen. Insgesamt seien 21 Umspannwerke unerwartet abgeschaltet worden, teilte das Stadtparlament auf Facebook mit. Mitarbeiter der Energiewerke seien bei der Schadensbehebung, hieß es. Über die Ursachen wurde ebenso wenig bekannt wie über die Länge der Stromausfalls. Im Herbst und Winter 2022/23 hatte Russland intensiv Objekte der Energieversorgung in der Ukraine beschossen, um den Widerstandswillen der dortigen Bevölkerung gegen die Invasion zu brechen. Auch wenn es in diesem Winter bisher noch keinen derart regelmäßigen Beschuss der Energieinfrastruktur gegeben hat, so gilt das ukrainische Stromnetz durch die Angriffe als störanfällig. Laut Wetterkarten herrschen derzeit in Schytomyr fast zehn Grad Frost.

+++ 00:53 Separatistenregion Transnistrien wirft Moldau Anschlagspläne vor +++
Die prorussische Separatistenregion Transnistrien bezichtigt die Zentralregierung der Republik Moldau der Planung von Anschlägen mithilfe ukrainischer Soldaten. Diese würden in Moldau unter Anleitung ausländischer Spezialisten darauf vorbereitet, “Terroranschläge” auf Ziele und Führungskräfte in Transnistrien zu verüben, erklärt das von Russland unterstützte Regime. Die proeuropäische Regierung in der moldauischen Hauptstadt Chisinau weist diese Darstellung als “Provokation zu Propagandazwecken” zurück. Transnistrien hatte sich im Zuge der Auflösung der Sowjetunion von der früheren Sowjetrepublik Moldau losgesagt, wird aber international nicht als selbstständiger Staat anerkannt.

+++ 00:17 Kiew setzt Londons Zusagen mit US-Sicherheitspakt für Israel gleich +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vergleicht Londons Hilfszusagen für Kiew mit den US-Sicherheitsgarantien für Israel. “Dieser Tag ist bereits in die Geschichte unseres Landes eingegangen: Heute haben wir ein Abkommen, ein Sicherheitsabkommen mit Großbritannien, an dem wir lange gearbeitet haben”, sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Viele hätten von den Sicherheitsvereinbarungen zwischen den USA und Israel gehört. “Jetzt haben wir ein solches Modell für unsere Zeit geschaffen.” Das gebe Zuversicht für den Abwehrkampf gegen Russland, so der 45-Jährige. Das Ziel bleibe weiterhin der NATO-Beitritt zur eigenen Sicherheit. Doch als Zwischenschritt arbeite die Ukraine an Sicherheitsgarantien der großen westlichen Wirtschaftsmächte (G7) auf bilateraler Ebene. Das Abkommen mit Großbritannien sei der erste Schritt dazu, lobt Selenskyj.

+++ 22:54 Polens Ministerpräsident Tusk kündigt Besuch in Kiew an +++
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk will nach eigenen Angaben in den nächsten Tagen nach Kiew reisen. Polen ist einer der wichtigsten Verbündeten der Ukraine im Krieg mit Russland. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern waren allerdings im vergangenen Jahr unter der Regierung von Tusks Vorgänger Mateusz Morawiecki angespannt.

+++ 21:55 Russland stuft Schriftsteller Akunin als “ausländischen Agenten” ein +++
Die russische Regierung stuft den im Exil lebenden Schriftsteller Boris Akunin als “ausländischen Agenten” ein. Der 67-Jährige habe sich gegen die “militärische Spezialoperation in der Ukraine” ausgesprochen, teilt das Justizministerium in Moskau zur Begründung mit. Ihm werde außerdem vorgeworfen, “fehlerhafte Informationen verbreitet zu haben, um ein negatives Bild von Russland und seinen Streitkräften zu vermitteln”, und Geld für die ukrainische Armee gesammelt zu haben. Der in Georgien geborene Autor, der mit bürgerlichem Namen Grigori Tschchartischwili heißt, ist für seine historischen Kriminalromane bekannt. Er ist ein langjähriger Kritiker von Kreml-Chef Putin. 2014 hatte er sich gegen die völkerrechtswidrige Annexion der Krim ausgesprochen und war nach London ins Exil gegangen.

+++ 21:12 Selenskyj: Verstärkung für Flugabwehr auf dem Weg +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft angesichts der anhaltenden russischen Angriffe aus der Luft auf weitere Verstärkung der Flugabwehr seines Landes. Weitere westliche Hilfe werde kommen, sagt er bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit Großbritanniens Premier Rishi Sunak. “Das eine ist auf dem Weg, andere neue Sachen haben wir schon vereinbart.” Zugleich räumte Selenskyj ein, dass die derzeitige Flugabwehr des Landes noch Lücken aufweise. Neben Patriot-Systemen fehlten auch Flugabwehrkomplexe mit anderer Reichweite, sagt er.

+++ 20:34 Berichte: Moskau holt bei Gefangenenaustausch Straftäter zurück +++
Beim jüngsten Kriegsgefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine hat Moskau Medienberichten zufolge vor allem in den eigenen Reihen kämpfende Straftäter zurückgeholt. Von den 248 beim Austausch nach Russland heimgekehrten Soldaten seien 180 in Gefängnissen für den Krieg angeworben worden, berichtet unter anderem das unabhängige Internetportal istories. Unter den Heimkehrern seien verurteilte Mörder, Entführer und Räuber, viele davon Wiederholungstäter. Es war der erste Gefangenenaustausch seit einem halben Jahr zwischen den beiden verfeindeten Nachbarländern.

+++ 19:55 Moskau: Inflation in Russland schwächt sich ab +++
Nach einem monatelangen Anstieg schwächt sich die Inflation in Russland nach offiziellen Angaben überraschend ab. Die jährliche Teuerungsrate lag im Dezember bei 7,4 Prozent, wie die russische Statistikbehörde Rosstat mitteilt. Damit liegt die Inflation aber weiterhin über dem von den Behörden ausgegebenen Zielwert von vier Prozent. Die Inflationsrate hatte 2022 nach dem Beginn der russischen Einmarschs in die Ukraine vorübergehend zweistellige Werte erreicht und war seit dem Frühjahr wieder gestiegen. Der Preisanstieg ist nach wie vor eine der größten Sorgen der russischen Bevölkerung, deren Kaufkraft durch die westlichen Sanktionen und die Abwertung des Rubels geschwächt wird. Der Kreml versucht dennoch, vor der Präsidentschaftswahl im März das Bild einer starken Wirtschaft zu vermitteln.

+++ 19:03 Ukrainisches Militär bittet um Erdkampfflugzeuge +++
Die Ukraine braucht nach den Worten des Kommandeurs der Bodentruppen, Olexander Syrskyj, Erdkampfflugzeuge für den Krieg gegen die russischen Invasionstruppen. Dazu gehörten US-amerikanische A-10-Jets zur Unterstützung der Infanterie. Die A-10 sei keine neue Maschine, habe sich aber in vielen Kriegen bewährt, sagt er der Nachrichtenagentur Reuters. Sie verfüge über ein großes Arsenal zur Zerstörung von Bodenzielen. Die A-10 wäre eine entscheidende Unterstützung der Bodentruppen. Nötig seien auch Flugzeuge, die Marschflugkörper mit großer Reichweite abfeuern können.

+++ 18:16 Frankreichs neuer Außenminister auf dem Weg nach Kiew +++
Frankreichs neuer Außenminister Stephane Sejourne ist zu seiner ersten Auslandsreise in die ukrainische Hauptstadt Kiew aufgebrochen. Dort wolle er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die anhaltende französische Unterstützung zusichern, heißt es aus seinem Umfeld. Ein Treffen mit Selenskyj war bereits mit der bisherigen Außenministerin Catherine Colonna abgesprochen gewesen. Sejourne hat bei der Amtsübergabe am Vormittag angekündigt, dass er in den nächsten Tagen nach Berlin und Warschau reisen wolle, um die Zusammenarbeit Frankreichs mit diesen beiden Ländern unter dem Titel Weimarer Dreieck wiederzubeleben.

+++ 17:36 Sunak: Wenn wir jetzt zögern, ermutigen wir Putin und seine Verbündeten +++
Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak warnt den Westen vor einer nachlassenden Unterstützung für die Ukraine. “Sollte Putin in der Ukraine gewinnen, wird er dort nicht halt machen”, sagt Sunak in Kiew bei einer Pressekonferenz. “Unsere Gegner auf der ganzen Welt glauben, dass wir weder die Geduld noch die Ressourcen für lange Kriege haben. Wenn wir jetzt also zögern, ermutigen wir nicht nur Putin, sondern auch seine Verbündeten in Nordkorea, Iran und anderswo”, fügt Sunak hinzu.

+++ 17:11 Weiterer Putin-Kritiker in Russland inhaftiert +++
Ein Moskauer Gericht ordnet gegen den linksgerichteten Kremlkritiker Sergej Udalzow Untersuchungshaft wegen mutmaßlicher Rechtfertigung von Terrorismus an. Die U-Haft gilt nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax zunächst bis zum 15. Februar. Anlass seiner Strafverfolgung seien Blogeinträge gewesen, in denen er seine Unterstützung für einen marxistischen Debattenklub in der Millionenstadt Ufa geäußert habe, sagt Udalzow Medien im Gericht. Im Zusammenhang mit einer Kriegskritik steht die FSB-Aktion offenbar nicht. Die Mitglieder des Klubs, mehrheitlich Stalinisten, waren Kriegsbefürworter. Auch Udalzow befürwortet den Krieg. Allerdings gilt er weiterhin als Kritiker Putins.

+++ 16:38 Ukraine unterzeichnet Sicherheitsabkommen mit Großbritannien +++
Die Ukraine und Großbritannien haben ein Abkommen über die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich unterzeichnet. “Wenn diese Garantien 1991 erzielt worden wären, darunter mit Großbritannien, dann hätte der Krieg nicht begonnen”, wird Präsident Wolodymyr Selenskyj nach der Unterzeichnung vom Internetportal Jewropejska Prawda zitiert. London habe feste Zusagen gegeben, die gelten sollen, bis das osteuropäische Land der NATO beitritt. Das Abkommen wurde dabei zunächst für einen Zeitraum von zehn Jahren mit möglicher Verlängerung unterzeichnet. Einer vorherigen britischen Regierungsmitteilung zufolge wird dabei vor allem die bisherige Zusammenarbeit fortgesetzt. London werde Kiew weiter Geheimdiensterkenntnisse mitteilen. Dazu gebe es eine Kooperation bei Cybersicherheit, medizinischer und militärischer Ausbildung und im Rüstungsbereich.

+++ 16:08 Verband bittet Australien um Lieferung von Hubschraubern +++
Der Australische Verband Ukrainischer Organisationen (AFUO) bittet die australische Regierung, 45 ausgemusterte Militärhubschrauber an die Ukraine zu liefern, anstatt sie zu verschrotten. In einer Erklärung teilt die Interessenorganisation mit, dass die Transportmaschinen vom Typ MRH-90 Taipan “die Spielregeln in der Ukraine verändern könnten”. Im Dezember berichteten Medien, dass Australien die Helikopter demontieren wolle, obwohl Kiew einen offiziellen Antrag für deren Überstellung gestellt hatte, berichtet das Online-Portal Kyiv Independet.

+++ 15:16 Kiew: Russland will Marinebasis im besetzten Teil Georgiens bauen +++
Russland versucht nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR einen Marinestützpunkt in der von Georgien abtrünnigen Region Abchasien zu errichten. “Wir greifen regelmäßig die Marine und Hafenanlagen des Feindes an, daher mussten die Russen eilig alles nach Südosten verlegen”, sagt der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow der französischen Zeitung “Le Monde”. “Sie versuchen, in Otschamtschire auf dem besetzten Gebiet Georgiens einen Marinestützpunkt zu errichten.”

+++ 14:32 Sanktionen zwingen Russen zu Flügen in Uralt-Maschinen +++
Die Flotten vieler russischer Airlines sind stark in die Jahre gekommen. Doch wegen der westlichen Sanktionen sind Ersatzteile Mangelware. In Folge werden die Laufzeiten einiger Uralt-Maschinen aus den 1960er-Jahren einfach verlängert. Doch dieses Modell ist wenig wirtschaftlich – Airlines fürchten um ihre Zukunft.

+++ 13:58 Geheimdienstchef sieht zwei Hauptprobleme bei Offensivoperationen +++
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, hält den massiven Einsatz von Drohnen für einen der Hauptgründe, der beide Kriegsparteien an Offensivoperationen hindere. Diese würden dadurch unmöglich gemacht, sagt Budanow der französischen Zeitung “Le Monde”. Ein weiterer Faktor sei die hohe Dichte der Minenfelder. Während bei den Drohnen elektronische Gegenmaßnahmen die Lösung seien, sei für die Minen Spezialausrüstung notwendig.

+++ 13:30 Cherson: Artilleriebeschuss tötet 80-Jährige und weitere Person +++
Die Großstadt Cherson beklagt mindestens zwei weitere Tote: eine 80-jährige Frau und ein bisher nicht identifizierter Autofahrer. Sie seien auf der Straße gewesen, als die russische Armee am Mittag das Artilleriefeuer auf den Stadtteil Korabel eröffnet habe, teilen Behördenvertreter mit.

+++ 13:04 London: Ukrainer zielen auf russische Fahrzeuge östlich des Dnipro +++
Das britische Verteidigungsministerium berichtet von Drohnenangriffen der Ukrainer am östlichen Ufer des Flusses Dnipro. Die Angriffe richteten sich gegen Fahrzeuge der russischen Truppen, heißt es im täglichen Update der Geheimdienste. Es würden Kampfdrohnen mit First Person View eingesetzt, also mit Livebildern, die wie die Sichtperspektive der Person wirken, die die Drohne steuert. Begleitet werden die Angriffe demnach von ukrainischem Artilleriefeuer. London schreibt, ein russischer Militärblogger schätze, dass 90 Prozent der Militärausrüstung im Sektor Krynky zerstört seien.

+++ 12:39 Warschau: Jede Information von russischer Seite sollte als Fake News betrachtet werden +++
Warschau weist Moskaus Darstellung über die Festnahme eines Mannes zurück, der angeblich für Polen spionieren wollte. Russland sei ein Aggressorstaat und Kreml-Chef Putin werde vom Internationalen Strafgerichtshof verfolgt, sagt Vize-Außenminister Szejna dem Portal Onet.pl. “Daher sollte jede Information, die von russischer Seite in einer Situation verbreitet wird, in der wir alles tun, um der Ukraine wirtschaftlich, humanitär und militärisch zu helfen, als Fake News betrachtet werden.” Laut dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB wollte ein Mitarbeiter eines russischen Rüstungsunternehmens Betriebsgeheimnisse an einen polnischen Geheimdienst verraten.

+++ 12:07 Wütende Soldatenfrauen verbrüdern sich mit Putin-Gegner +++
Dass Boris Nadeshdin Kreml-Chef Putin aus dem Amt drängt, ist so gut wie ausgeschlossen. Doch in seinem Werben für ein Ende des Krieges gegen die Ukraine findet er laute Mitstreiterinnen. Die Frauen russischer Soldaten machen bei einem Treffen mit dem Herausforderer ihrer Wut Luft.

+++ 11:37 FSB nimmt Mann wegen angeblicher Spionage für Polen fest +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB nimmt einen Mann wegen angeblicher Spionage für Polen fest. Der Festgenommene habe in einem Rüstungsbetrieb im Gebiet Pensa etwa 500 Kilometer südöstlich von Moskau gearbeitet, teilt der FSB mit. Er habe einem Vertreter des polnischen Geheimdienstes von sich aus die Zusammenarbeit angeboten. Als Lohn für den Verrat von Betriebsgeheimnissen habe er auf eine Aufenthaltserlaubnis im Ausland gehofft. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.

+++ 11:05 ntv-Korrespondent Munz: “Die Front steht sicher, Russland hat genug Truppen” +++
Im März wird in Russland “gewählt”. Trotz Kontrolle und Manipulation durch den Kreml bleibt der Krieg ein wichtiges Instrument für Putins Machterhalt, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz erklärt. Gleichzeitig ist es dem Kreml gelungen, seinen schärfsten Gegner zum Schweigen zu bringen.

+++ 10:28 Russland umgeht Technologie-Sanktionen laut Bericht weitgehend +++
Einer Untersuchung zufolge gelingt es Russland weitgehend, Sanktionen für Technologie zu umgehen, die es für den Waffenbau braucht. Das gehe aus dem Bericht eines amerikanisch-ukrainischen Forschungsteams hervor, schreibt das Portal “Politico”. Demnach belaufen sich die russischen Importe von “Schlachtfeldgütern”, die westlichen Sanktionen unterliegen, zwischen Januar und Oktober letzten Jahres auf fast neun Milliarden Dollar. Dies sei ein Rückgang von nur zehn Prozent gegenüber dem Niveau vor der Invasion im Februar 2022. Zum Beispiel benötige Russland Navigationssysteme, Sensoren und Mikrochips, um seine Raketen- und Drohnenbestände aufzufüllen. Russlands Kapazitäten zur Herstellung von Raketen und Drohnen scheinen 2023 gestiegen zu sein, heißt es demnach in dem Bericht der Yermak-McFaul International Working Group on Russian Sanctions und des KSE-Instituts, einem Analysezentrum der Kyiv School of Economics. Gleichzeitig verbrauche Russland derzeit mehr Raketen, als es produziere: “Aber selbst mit dieser wachsenden Kapazität können sie (Anm: die Russen) die Raketenbestände, die sie im Februar 2022 hatten, nicht wiederherstellen.

+++ 09:49 ntv-Reporter Fritz: “Russland wird vor Wahl weitere Gebiete erobern wollen” +++
Da Moskaus Streitkräfte militärische Erfolge vor allem in Landgewinn messen, rechnen die Ukrainer mit intensivierten Kämpfen vor den Wahlen. An der Front wächst der Frust über fehlende Munition und abflauende Militärhilfen aus dem Westen. Aus Kiew berichtet ntv-Reporter Gordian Fritz.

+++ 09:25 Region Cherson berichtet von Opfern nach Beschuss von Wohnvierteln +++
Die russische Armee nimmt ukrainischen Angaben zufolge erneut Wohnviertel in der Region Cherson unter Beschuss. Eine Person sei getötet worden, drei weitere Menschen seien verletzt worden, teilt Gouverneur Olexandr Prokudin am Morgen mit. Seinen Worten zufolge feuerten die russischen Truppen binnen 24 Stunden 310 Geschosse ab – dafür setzten sie Panzer, Mehrfachraketenwerfer, Mörser und Artillerie ein.

+++ 08:54 Sunak besucht Kiew und erhöht Militärhilfe +++
Der britische Premierminister Rishi Sunak erhöht die Militärhilfe für die Ukraine im nächsten Haushaltsjahr auf umgerechnet rund 2,9 Milliarden Euro. Die Unterstützung Großbritanniens für das Land werde nicht ins Stocken geraten, sagt Sunak vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew, das im Laufe des Tages stattfinden soll. Er wolle mit Selenskyj ein Abkommen zur Sicherheitskooperation unterzeichnen. “Wir werden an der Seite der Ukraine stehen, in ihren dunkelsten Stunden und in den besseren Zeiten, die kommen werden.” Die zusätzlichen Geldmittel sollen unter anderem für Raketen mit hoher Reichweite, Luftverteidigung, Artilleriemunition und maritime Sicherheit eingesetzt werden. Mindestens 200 Millionen Pfund sind den Angaben zufolge zur “schnellen Beschaffung und Produktion von Tausenden Militärdrohnen für die Ukraine” vorgesehen.

Vor dem Treffen mit Präsident Selenskyj trifft der britische Premier Sunak Feuerwehrleute in Kiew.

Vor dem Treffen mit Präsident Selenskyj trifft der britische Premier Sunak Feuerwehrleute in Kiew.

(Foto: via REUTERS)

+++ 08:20 Ukraine: Besatzer geben Kohle gegen russischen Pass raus +++
Das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine, eine Einrichtung der Armee, berichtet über die Ausgabe von subventionierter Kohle in dem von Russland kontrollierten Teil der Oblast Cherson. Doch nur Bürger mit einem russischen Pass würden die Kohle bekommen, schreibt das Widerstandszentrum. “Ukrainer ohne Pass, die nicht in der Lage sind, sich selbst mit Brennstoff zu versorgen, sind also dem Kältetod geweiht”, heißt es weiter. In der Region herrschen Minusgrade. Zahlreiche Dörfer haben dem Widerstandszentrum zufolge derzeit keinen Strom, weil die Besatzungsverwaltung unfähig sei, die Versorgung zu sichern. Russland versuche die demografische Situation in der Region zu verändern, erklärt die Armeeeinrichtung: “Die Invasoren haben eine neue Methode erfunden, um die Ukrainer in den vorübergehend besetzten Gebieten zu ermutigen, sich russische Pässe zu besorgen.”

+++ 07:47 In Mariupol soll es Explosion gegeben haben +++
Es gibt Berichte über Explosionen in der von Russland besetzten ukrainischen Hafenstadt Mariupol. In der Stadt sei es laut, schreibt Petro Andruschtschenko, Berater des im Exil lebenden Bürgermeisters von Mariupol, bei Telegram. Details würden geklärt.

+++ 07:10 ISW: Russland führt offenbar Rotationen bei Bodentruppen durch +++
Russland scheine in der Lage zu sein, bei seinen Bodentruppen in der Ukraine routinemäßige Rotationen durchzuführen, heißt es in der täglichen Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Demnach teilt der ukrainische Militärgeheimdienst mit, dass die russischen Streitkräfte in der Ukraine über 462.000 Soldaten verfügten. Die meisten russischen Einheiten seien mit 92 oder 95 Prozent ihrer vorgesehenen Stärke besetzt. Sind es unter 50 Prozent, würden Einheiten in rückwärtige Gebiete zurückgezogen und nach einer Erholung und Auffüllung an die Front zurückgeschickt, so der ukrainische Geheimdienst. Vom ISW heißt es, Russland gelinge es offensichtlich, in einem Tempo Kräfte zu generieren, das den russischen Verlusten entspricht. Noch bis zum Sommer habe Russland Schwierigkeiten mit Rotationen gehabt. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:35 Produktion von Verteidigungsausrüstung in EU soll angekurbelt werden +++
Der für den Binnenmarkt sowie Verteidigung zuständige EU-Kommissar Thierry Breton will innerhalb eines neuen Programms mit Hilfe von drei Milliarden Euro die Produktion von Verteidigungsausrüstung innerhalb der EU ankurbeln. Der Schritt unterstreicht die wachsende Rolle der EU in Verteidigungs- und Militärangelegenheiten, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine. Die Europäische Kommission habe bereits 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt, wolle den Betrag aber verdoppeln, sagt Breton.

+++ 06:02 Handel zwischen China und Russland erreicht Rekordwert +++
Der Handel zwischen China und Russland steigt im vergangenen Jahr auf einen Rekordwert. Die beiden Staaten tauschen 2023 inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Güter und Dienstleistungen im Wert von umgerechnet rund 219 Milliarden Euro aus, wie aus Zahlen des chinesischen Zolls hervorgeht. Das ist ein Plus von 26,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. China und Russland haben seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 ihre wirtschaftliche Kooperation ausgebaut – sehr zum Verdruss westlicher Staaten, die Russland mit massiven Sanktionen belegt haben. China bezeichnet sich im Ukrainekrieg als neutral und weigert sich, den russischen Angriffskrieg zu verurteilen.

+++ 05:02 Ukraine-Hilfen: EU will Orban angeblich entgegenkommen +++
Die Europäische Kommission ist angeblich zu Zugeständnissen an Ungarns Ministerpräsident Orban bereit, um ein vierjähriges Finanzierungsabkommen für die Ukraine im Wert von 50 Milliarden Euro voranzutreiben. Das berichtet die “Financial Times”. Denkbar sei es demnach, Orban die Möglichkeit zu geben, das Finanzierungsabkommen im Jahr 2025 zu stoppen, wenn er jetzt zustimme. Die EU wird am 1. Februar zu einem Sondergipfel zusammenkommen, um das Hilfspaket, das Ungarn im Dezember abgelehnt hatte, erneut zu prüfen.

+++ 02:07 USA erlassen Sanktionen wegen Tests mit nordkoreanischen Raketen +++
Das US-Außenministerium verhängt gegen drei russische Einrichtungen und eine Einzelperson Sanktionen, weil sie an der Weitergabe und dem Testen ballistischer Raketen aus Nordkorea beteiligt gewesen sein sollen. “Wir werden nicht zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen”, teilt US-Außenminister Antony Blinken mit. Nordkoreas Transfer von ballistischen Raketen nach Russland unterstütze Russlands Angriffskrieg, vergrößere das Leid des ukrainischen Volkes und untergrabe das globale Nichtverbreitungssystem von Kernwaffen, erklärt der Minister weiter. In der vergangenen Woche erklärte das Weiße Haus unter Berufung auf neu freigegebene Geheimdienstinformationen, Russland habe ballistische Kurzstreckenraketen (SRBM) aus Nordkorea für mehrere Angriffe auf die Ukraine eingesetzt.

+++ 00:11 Pentagon: Keine Belege für Zweckentfremdung gelieferter Waffen +++
Dem Pentagon liegen nach eigenen Aussagen keine glaubwürdigen Beweise dafür vor, dass Waffen, die von den USA an die Ukraine geliefert wurden, in falsche Hände gelangt sind. Das meldet das Portal Ukrainska Prawka unter Berufung auf ein Briefing von Pentagon-Sprecher Patrick Ryder. Man sehe aber, “dass Russland ständig versucht, gegenteilige Informationen zu verbreiten”, so Ryder demnach. Der Sprecher bezog sich auf einen früheren Bericht des Generalinspekteurs des Ministeriums. Er kritisierte, es sei versäumt worden, umgehend und vollständig Rechenschaft über fast 40.000 Waffen abzulegen, die seit 2014 für die Ukraine bestimmt waren.

+++ 21:39 Washington: US-Hilfe für die Ukraine ausgelaufen +++
Die US-Hilfen für die Ukraine sind der Regierung in Washington zufolge ausgelaufen. “Die von uns geleistete Hilfe ist nun zum Erliegen gekommen”, sagt John Kirby, Sprecher der US-Regierung für die nationale Sicherheit. Hintergrund ist ein Streit im Kongress über weitere finanzielle Unterstützung für die Regierung in Kiew.

+++ 21:17 Minister wollen mögliches Treffen von Orban und Selenskyj anbahnen +++
Inmitten des Streits um durch Ungarn blockierte EU-Hilfsgelder für Kiew könnte es bald zu einem Treffen von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommen. Darüber wollen die Außenminister beider Länder, Peter Szijjarto und Dmytro Kuleba, am 29. Januar im ukrainischen Uschhorod verhandeln, wie beide Seiten bekanntgeben. Auch der Chef von Selenskyjs Büro, Andrij Jermak, solle an dem Treffen teilnehmen, sagt der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko. Orban pflegt gute Beziehungen zu Russlands Präsident Waldimir Putin. Beim letzten EU-Gipfeltreffen hatte Orban die geplante Sonderzahlung von 50 Milliarden Euro für die Ukraine per Veto verhindert.

+++ 20:41 Ukraine: Russland sucht vor der Wahl taktische Siege +++
Russland strebt nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor der Präsidentenwahl taktische Siege im Krieg gegen die Ukraine an. Nach der Abstimmung Mitte März werde dann größere Aktionen ins Visier genommen, sagt Selenskyj in Riga.

+++ 20:06 Selenskyj fordert verstärkte europäische Waffenproduktion +++
Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine verstärkte europäische Waffenproduktion. “In diesem Jahr wird die Ukraine alles daran setzen, ein neues europäisches Waffenarsenal zu schaffen, um eine russische Aggression gegen Europa zu verhindern”, sagt Selenskyj in Riga, der letzten Station einer Baltikum-Reise. Selenskyj war am Morgen unangekündigt in Litauen eingetroffen und besuchte im Anschluss Estland und Lettland. Die Reise erfolgt vor dem Hintergrund von Befürchtungen, dass die Unterstützung für die Ukraine nachlassen könnte.

+++ 19:31 Kiew: Ohne Sewastopol ist Russlands Schwarzmeerflotte verloren +++
Nach Ansicht der ukrainischen Marine kann Russland seine Schwarzmeerflotte ohne den Stützpunkt Sewastopol nicht im Schwarzen Meer halten. “Sewastopol ist der Hauptstützpunkt, der die Wartung der Flotte, die Reparaturbasis, mehrere Werkstätten und Flugplätze, darunter Belbek und Kacha, umfasst”, sagt der Befehlshaber der ukrainischen Marine, Vizeadmiral Oleksii Neizhpapa, im Gespräch mit dem Online-Portal Ukrainska Prawda. “In Noworossijsk zum Beispiel gibt es keine Flugplätze, keine großen Reparaturwerke, keine Waffenlager und so weiter.” Er fügt an: “Dies ist im Großen und Ganzen einer der Gründe, warum sie (Anm.: die Russen) 2014 auf der Krim gelandet sind. Denn ohne Sewastopol hätten sie die Schwarzmeerflotte nicht im Schwarzen Meer halten können.”

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.


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