Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 19:03 Explosion nahe Flugplatz im russischen Krasnodar +++

Im südrussischen Gebiet Krasnodar ereignet sich eine größere Explosion unweit eines Militärflugplatzes, berichten russische Telegram-Kanäle. Fotos zeigen einen Krater, der etwa zehn mal vier Meter groß und in der Nähe des Flugplatzes der Stadt Primorsko-Achtarsk entstanden sein soll. Es gibt zudem Videos von einer hohen Rauchsäule. Der Gouverneur von Krasnodar, Weniamin Kondratjew, teilt mit, der “Vorfall” werde untersucht. Es gebe keine Opfer. Krasnodar liegt am Asowschen Meer und unweit der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim. In den vergangenen Tagen berichtete die ukrainische Luftwaffe, dass in Iran hergestellte Shahed-Kamikaze-Drohnen vom dem Flugplatz aus gestartet wurden.

+++ 18:17 Ukrainische Kräfte rücken um Bachmut vor, Scharfschützen in der Stadt +++
Die Gegenoffensive bei Bachmut mache Fortschritte, sagt ein Sprecher der ukrainischen Armee. An der südlichen und nördlichen Flanke rückten ukrainische Kräfte “Schritt für Schritt” in Richtung Osten vor. Sie hätten nach 10 Monaten Abwehrschlacht gegen angreifende russische Kräfte die Initiative. Nun würden unter anderem Schneisen in Minenfelder geschlagen: “Ohne überhastete Aktionen, die zu schweren Verlusten führen können.” In Bachmut selbst seien ebenfalls ukrainische Einheiten aktiv, etwa Scharfschützen, aber die schweren Kämpfe fänden außerhalb statt. In der vergangenen Woche seien täglich russische Soldaten in Kriegsgefangenschaft genommen worden.

Ukrainische Soldaten am 25. Juni in einem Schützenpanzer bei Bachmut

(Foto: dpa)

+++ 17:35 EU-Justizbehörde eröffnet neues Zentrum zur Verfolgung russischer Aggression +++
Westliche Staaten setzen einen deutlichen Schritt zur strafrechtlichen Verfolgung Russlands wegen des Aggressionskrieges in der Ukraine. Bei der EU-Justizbehörde Eurojust wird am Montag ein Zentrum zur strafrechtlichen Verfolgung der russischen Aggression in der Ukraine eröffnet. Am Sitz in den Haag sollen Beweise gesammelt und gezielt Anklagen gegen mutmaßliche Täter vorbereitet werden. Die strafrechtliche Verfolgung der russischen Staatsführung schließen die beteiligten Justizbehörden nicht aus. An dem Zentrum sind die Ukraine, mehrere EU-Staaten, aber auch der Internationale Strafgerichtshof beteiligt. Bei Eurojust wurde bereits eine zentrale Datenbank für Beweise zu Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord angelegt. Westliche Staaten suchen schon länger nach Möglichkeiten, Russland strafrechtlich zu verfolgen, möglicherweise an einem Sondertribunal.

+++ 16:52 Selenskyj: Russlands Ambitionen liegen auf Grund des Schwarzen Meeres +++

Bei einem Besuch in der ukrainischen Stadt Odessa bespricht Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem Kommandeur der ukrainischen Marine und dem Luftabwehrkommandeur die Sicherheitslage, unter anderem über eine Drohnenflotte und die Küstenabwehr der Marine am Schwarzen Meer. “Es reicht sich daran zu erinnern, welche Ziele Russland zu Beginn hatte und welche der Ambitionen nun auf dem Grund des Schwarzen Meeres liegen”, sagt Selenskyj. Er bezieht sich damit offenbar auf den Raketenkreuzer “Moskau”: Ukrainische Streitkräfte trafen das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte im April 2022 mit Torpedos, woraufhin es sank.

+++ 16:15 Rumänien weist russische Diplomaten und Mitarbeiter aus +++
In einem Flugzeug aus Bukarest verlassen 11 russische Diplomaten, 29 Botschaftsmitarbeiter und ihre Familien ihren bisherigen Standort Rumänien. Sie wurden ausgewiesen. Die bilateralen Beziehungen hätten sich seit Beginn der russischen Großinvasion in der Ukraine “sehr verringert”, begründete das rumänische Außenministerium die Entscheidung, das Kontingend russischer Vertreter zu verringern. Das russische Außenministerium wiederum teilte mit, es werde eine “angemessene Antwort” darauf geben.

+++ 15:42 Vier Verletzte bei russischem Angriff auf Cherson +++
Bei einem russischen Angriff auf die Großstadt Cherson werden vier Zivilisten verletzt, davon zwei bei einem Volltreffer eines Hochhauses. Dies gibt die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft an. Der Angriff auf das Wohngebiet erfolgte demnach um 11:20 Uhr Ortszeit. Russische Streitkräfte feuerten vom besetzten Ostufer des Flusses Dnipro aus. Auch zivile Infrastruktur der Stadt wurde beschädigt. Die Oblast Cherson, einschließlich der Regionalhauptstadt, wird seit der Befreiung des Westufers durch ukrainische Streitkräfte im Rahmen der Gegenoffensive im Herbst 2022 täglich von russischen Streitkräften vom Ostufer des Flusses Dnipro aus beschossen.

+++ 15:12 Russische Medien: Kreml zahlte Milliarden Euro an Prigoschins Wagner- und Concord-Gruppe +++
Es werden weitere Details über die Beziehung zwischen der russischen Regierung und den Unternehmen von Wagner-Chef Jewegeni Prigoschin bekannt. Für alle Aufträge soll der Kreml seit 2013 etwa 9 Milliarden Euro an die Wagner-Gruppe direkt sowie weitere 8,85 Milliarden Euro an Prigoschins Beratungsunternehmensgruppe Concord gezahlt haben. Dies schreibt das russische Medium RIA Novosti unter Berufung auf eine Sendung des staatlichen Fernsehkanals Rossiya 1.

+++ 14:31 Ukrainischer Ex-Pilot findet sowjetische Jagdflugzeuge in Wald +++
Eine Ausgrabung in Ukraine hat acht in Großbritannien hergestellte Hurricane-Jagdflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, berichtet die BBC. Das Vereinigte Königreich schickte die Flugzeuge 1941 nach dem Einmarsch Nazi-Deutschlands in die Sowjetunion. Die USA bezahlten sie im Rahmen des Lending-Lease-Hilfsprogramms für ihre Verbündeten. Dem Bericht zufolge wurden die acht im Wald südlich von Kiew entdeckten Flugzeuge demontiert und vergraben, damit die Sowjets die USA nicht bezahlen mussten. Der Ausgrabungsleiter, ein ukrainischer Ex-Pilot, sagte der BBC, es sei der erste solche Fund auf ukrainischem Territorium. Im derzeitigen Krieg haben USA ein Leih- und Pachtprogramm für die Ukraine genehmigt, das die Lieferung von Waffen an Kiew erleichtert. Insgesamt wurden 3.000 Hurricanes, vielseitige Kampfflugzeuge, an die UdSSR geliefert; Der Großteil wurde zerstört.

+++ 13:49 Kommandeur: Französischer Schützenpanzer ungeeignet für Front +++
In der ukrainischen Armee herrscht offenbar Unzufriedenheit mit dem AMX-10-RC-Schützenpanzer aus Frankreich. Ein Kommandeur erklärte laut dem “Guardian” gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die hochmobilen, manchmal auch als leicht bezeichneten Panzer seien für Angriffe an der Front “unpraktisch”. Eine vierköpfige Besatzung sei bereits wegen der dünnen Panzerung des Fahrzeugs gestorben. “Es gab Artilleriebeschuss und eine Granate explodierte in der Nähe des Fahrzeugs, die Splitter durchschlugen die Panzerung und der Munitionssatz detonierte”, erläuterte der Kommandeur demnach.

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AMX-10-Schützenpanzer aus Frankreich

(Foto: IMAGO/Björn Trotzki)

+++ 13:04 Prigoschins Medienkonzern wird geschlossen +++
Der von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin kontrollierte Medienkonzern Patriot Media soll nach Angaben des Direktors eines seiner Tochterunternehmen geschlossen werden. “Ich gebe unsere Entscheidung bekannt, zu schließen und den Informationsraum des Landes zu verlassen”, sagt der Chef von RIA FAN, Jewgeni Subarew, in einem Video. Einen Grund nennt er nicht. Patriot Media hat lange eine stark nationalistische Haltung eingenommen und Putin unterstützt. Auch über die Wagner-Söldner und Prigoschin selbst berichtete Patriot Media positiv. Am Freitag hatte die russische Zeitung “Kommersant” berichtet, dass die Medienaufsicht Roskomnadsor Kanäle, die in Verbindung mit Prigoschin stehen, blockiert habe.

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+++ 12:37 Ukraine meldet schwere Gefechte an Antoniwka-Brücke +++
Nach Angaben der Sprecherin des Einsatzkommandos Süd finden im Gebiet der zerstörten Antoniwka-Brücke in der Region Cherson schwere Kämpfe statt. Das meldet der “Kyiv Independent”. Die Brücke führt über den Dnipro. Vor einer Woche setzten ukrainische Truppen mit Schnellbooten von einem Ufer zum anderen über und errichteten einen Brückenkopf, setzten sich also fest, wo die Brücke in den Landbereich übergeht.

+++ 12:08 Unerfahrene ukrainische Soldaten pendeln zwischen Training und Front +++
Die Ukraine setzt im Krieg gegen Russland auf ein zweigleisiges Ausbildungssystem ihrer Soldaten. Unerfahrene werden im Trainingslager auf den Kampfeinsatz vorbereitet, jedoch nur wenige Tage. Dann geht es für einige Tage an die Front – und anschließend wieder zurück zum Training:

+++ 11:37 Wagner-Logo von Zentrum in St. Petersburg entfernt +++
Wie auf aktuellen Fotos zu sehen ist, wurde vom PMC Wagner Centre in Sankt Petersburg das Logo der Wagner-Gruppe entfernt. Auch das Schild über dem Eingang fehlt nun. Experten zufolge baut die Söldner-Truppe zurzeit Lager in Belarus auf. Auch Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hält sich angeblich in Belarus auf.

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(Foto: REUTERS)

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(Foto: REUTERS)

+++ 11:07 Polen verstärkt Grenze zu Belarus mit 500 Polizisten +++
Polen schickt 500 zusätzliche Polizisten an seine Ostgrenze, wie Innenminister Mariusz Kaminski ankündigt. “Aufgrund der angespannten Situation an der Grenze zu Belarus habe ich beschlossen, unsere Kräfte mit 500 polnischen Polizisten aus Präventiv- und Anti-Terror-Einheiten zu verstärken”, schreibt er auf Twitter.

+++ 10:39 Ukraine zählt 1530 Kinder unter ihren Opfern +++
Seit Kriegsbeginn sind nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft 494 Kinder in der Ukraine getötet und weitere 1036 verletzt worden. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform. Erst gestern wurde demnach ein 14-Jähriger in der Region Charkiw verletzt. Die meisten Kinder wurden in der Region Donezk Opfer des russischen Angriffskrieges. Darüber hinaus habe Russland 19.498 Kinder deportiert.

+++ 10:06 London beschreibt russische Luftfahrt als stark geschwächt +++
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nach britischer Einschätzung den russischen Luft- und Raumfahrtsektor schwer getroffen. “Die Branche leidet unter internationalen Sanktionen”, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. “Hoch qualifizierte Experten werden ermutigt, als Infanterie in der Miliz der Raumfahrtbehörde Roskosmos zu dienen.” Zudem sei der Chef der russischen Luft- und Weltraumkräfte, General Sergej Surowikin, seit der Meuterei der Privatarmee Wagner nicht mehr öffentlich gesehen worden. Er sei für Wagner ein Verbindungsmann zum Verteidigungsministerium gewesen. Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung MAKS, die Ende Juli stattfinden sollte, hatte Russland abgesagt.

+++ 09:36 Russland dürfte laut Experten Truppen nach Bachmut verlegen +++
Die russische Armee reagiert auf die ukrainischen Operationen rund um Bachmut wahrscheinlich mit dem Abzug von Truppen aus anderen Teilen der Ukraine, analysieren die Experten des ISW. Unter anderem habe die Ostgruppe der ukrainischen Streitkräfte gestern berichtet, dass die Russen vor Kurzem ein Regiment ihrer Luftlandetruppen aus Richtung Lyman in Richtung Bachmut verlegt haben.

+++ 09:05 Kiew meldet nach nächtlichem Angriff Verletzten +++
Bei dem Luftangriff in der Nacht auf die ukrainische Hauptstadt sind ein Mann verletzt und drei Häuser beschädigt worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die örtliche Militärverwaltung berichtet. Die Drohnenangriffe seien abgewehrt worden, allerdings hätten herabfallende Trümmerteile der Drohnen in zwei Kiewer Bezirken Häuser beschädigt. Einer der Bewohner sei am Bein verletzt worden.

+++ 08:37 Laut Ukraine fast 230.000 russische Soldaten gefallen +++
Die ukrainischen Streitkräfte geben die geschätzte Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten russischen Soldaten aktuell mit 229.660 seit an. Allein innerhalb von 24 Stunden kamen demnach 790 Tote dazu. Zudem wurden den Angaben zufolge weitere zehn russische Panzer außer Gefecht gesetzt, insgesamt bisher 4052. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 08:01 Kretschmer: Weg zu russischem Gas nicht versperren +++
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer dringt auf eine diplomatische Lösung für die Ukraine und will den Weg zu russischem Gas nicht auf Dauer versperrt sehen. “Wir müssen viel stärker auf Diplomatie setzen, um den Ukraine-Krieg zu beenden”, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ein großer Teil der Menschen sei für eine diplomatische Lösung. “Und ich erwarte, dass die Bundesregierung sich dafür öffnet.” Zudem wolle er den Satz “Nie wieder Russland” nicht mehr hören. “Wir dürfen uns den Weg zu russischem Gas nicht für alle Zeiten versperren.” Die Energiewende in Deutschland erklärt er für gescheitert und beklagt eine extreme Verteuerung der Energiepreise. Es müsse alles getan werden, um die Preise zu senken.

+++ 07:33 Russische Propaganda stellt Wagners Erfolge infrage +++
Russische Propagandisten versuchen wahrscheinlich mit einer Informationskampagne, den Ruf der Wagner-Gruppe als einzigartig effektive Kampftruppe zu zerstören. Das berichten die ISW-Experten in ihrer aktuellen Analyse. Ziel sei, die Bemühungen, die Söldner-Truppe aufzulösen und in die russische Armee zu integrieren, zu unterstützen. Im staatlichen Sender Rossiya-1 war demnach am Freitag ein Beitrag zu sehen, der die Effektivität der Söldner in der Ukraine herunterspielte und den “konstruierten Mythos über die Effektivität der Wagner-Gruppe” in Frage stellte. Rossiya-1 argumentierte, dass reguläre russische Streitkräfte die geografisch größere und wichtigere Stadt Mariupol viel schneller – in 71 Tagen – erobern konnten als die Wagner-Gruppe Bachmut – in 224 Tagen. Viele russische Militärblogger – darunter solche, die mit Wagner verbunden sind – verurteilten den Bericht als schamlose Geschichtsumschreibung.

+++ 07:01 Angebliche Wagner-Finanzierung könnte Anklage gegen Putin erleichtern +++
Die Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dem gescheiterten Angriff der Wagner-Gruppe auf Moskau, die Söldner seien von Russland finanziert worden, könnte sich rächen. Nach Einschätzung von Völkerrechtsexperten könnte Putin dadurch einfacher wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden, wie der “Guardian” berichtet. “Diese Äußerungen könnten erhebliche Konsequenzen haben, da der russische Staat für die Taten Wagners verantwortlich gemacht werden könnte und Putin persönlich als Führer des russischen Staates”, wird Philippe Sands zitiert, Rechtsprofessor und Autor eines Buchs über die Entstehung des humanitären Völkerrechts.

+++ 06:24 Ukraine erzielt offenbar Erfolge bei Gegenoffensive +++
Die ukrainischen Truppen haben gestern in mindestens vier Bereichen der Frontlinie Gegenoffensiven durchgeführt. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf russische Quellen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte demnach, die russischen Streitkräfte hätten ukrainische Angriffe in der Gegend von Bachmut und entlang der Front zwischen Awdijiwka und Donezk zurückgeschlagen. Russische Militärblogger meldeten hingegen nicht näher bezeichnete Erfolge der Ukraine bei Rozdoliwka nördlich von Bachmut und bei Klischtschijiwka südlich der Stadt.

+++ 05:44 Russische Ultra-Nationalisten wollen Reisen beschränken +++
Die ultranationalistische Liberaldemokratische Partei Russlands (LDPR) will ein Reiseverbot für enge Verwandte hochrangiger Offizieller in “unfreundliche Länder” durchsetzen. Die Partei arbeite an einem entsprechenden Gesetzentwurf, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Die Beschränkungen könnten unter anderem auch Richter, Spitzenmanager staatlicher Unternehmen und den Vorstand der Zentralbank betreffen, zitiert RIA den Abgeordneten Sergej Karginow. Russland betrachtet alle Länder, die es wegen seines Militäreinsatzes in der Ukraine mit Sanktionen belegt haben, als “unfreundlich”.

+++ 03:40 Luftangriff auf Kiew gemeldet +++
Die ukrainische Luftabwehr ist nach eigenen Angaben am frühen Morgen im Einsatz, um einen russischen Luftangriff auf Kiew abzuwehren. Die Luftabwehr habe vorläufigen Erkenntnissen zufolge alle Ziele getroffen, erklärt die Luftwaffe bei Telegram. Zeugen hörten Explosionen, die dem Geräusch von Flugabwehrsystemen ähnelten, die Ziele treffen. Es gibt bisher keine Informationen über mögliche Schäden.

+++ 02:00 Kuleba sieht drei Hauptprobleme bei Gegenoffensive +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht in der russischen Lufthoheit eines der drei Hauptprobleme bei der Gegenoffensive seines Landes. Das von den Russen dicht verminte Gelände und die stark befestigten russischen Verteidigungslinien seien schwer zu überwinden, sagte er der “Bild”-Zeitung. “Und drittens leiden unsere Streitkräfte sehr darunter, dass uns Anti-Luft-, Anti-Hubschrauber- und Anti-Flugzeug-Waffen am Boden fehlen.” Die Entscheidung der westlichen Verbündeten für die Lieferung von Kampfjets hätte schon früher getroffen werden können, nun bitte er die Partner darum, die Lieferungen zu beschleunigen.

+++ 00:30 Behörde: Kirche in Nikopol beschossen +++
Aus dem Süden der Ukraine wird über erneute Artillerieangriffe auf Nikopol berichtet. Die russischen Truppen hätten zehn Granaten auf die Stadt abgefeuert, erklärt die Verwaltung der Region Dnipropetrowsk auf Telegram. Es sei niemand verletzt worden, jedoch seien mehrere Gebäude, darunter eine Kirche, beschädigt worden.

+++ 22:51 Ukraines Militär meldet Fortschritte an Südfront +++
Die ukrainischen Streitkräfte machen Fortschritte und rücken entlang der Südfront vor, berichtet General Tarnawski, Kommandeur der militärischen Kämpfe der Ukraine in den Oblasten Donezk und Saporischschja. Artillerie- und Raketeneinheiten hätten in den letzten 24 Stunden 1.201 Feuereinsätze abgeschlossen. Die Zahl der in dieser Zeit getöteten oder verwundeten russischen Streitkräfte beläuft sich auf fast zwei Kompanien. Eine Kompanie kann aus mehr als 200 Soldaten bestehen. Zudem seien vierzehn Einheiten russischer Militärausrüstung zerstört, darunter gepanzerte Personentransporter, Drohnen, selbstfahrende Artilleriesysteme und Grad-Mehrfachraketenwerfersysteme sowie vier russische Munitionsdepots. Tarnawskis Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 22:29 US-Regierung: Präsident Biden empfängt Schwedens Regierungschef wegen NATO-Mitgliedschaft +++
Etwa eine Woche vor Beginn des NATO-Gipfels in Litauen will US-Präsident Joe Biden Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson in Washington empfangen. Er wird am Mittwoch zu einem Gespräch im Weißen Haus erwartet, teilt die Regierung in Washington mit. Dabei werde es auch um den Beitritt Schwedens zum transatlantischen Verteidigungsbündnis gehen. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seit Februar 2022 beantragte Schweden im Mai 2022 ebenso wie Finnland die Mitgliedschaft. Finnland ist bereits Mitglied. Schweden fehlt die Zustimmung der Türkei und Ungarns.

+++ 22:01 Selenskyj zuversichtlich über Zukunft der Ukraine in “Haus Europa” +++
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zuversichtlich zur europäischen Zukunft seines Landes geäußert. Es sei schon immer unmöglich gewesen, sich ein “gemeinsames Haus Europa” ohne die Ukraine vorzustellen, doch nun habe Kiew erreicht, dass auch auf politischer Ebene Europa-Angelegenheiten nicht mehr ohne die Ukraine gedacht würden, sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Der Besuch von Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez am ersten Tag der spanischen EU-Ratspräsidentschaft sei diesbezüglich eine wichtige Geste gewesen, fügt er hinzu. Der ukrainische Staatschef hält seine Ansprache im Nordwesten des Landes am Atomkraftwerk Riwne, wo er eine Lagebesprechung auch zur Sicherheit von Atomkraftwerken hatte, sagt Selenskyj.

+++ 21:33 CIA-Chef kündigt Rekrutierung neuer Spione in Russland an +++
Die Unzufriedenheit in Russland mit dem Krieg in der Ukraine ist nach Worten des Chefs des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, eine einmalige Gelegenheit, Spione zu rekrutieren. Seine Behörde werde diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen, sagt Burns bei einer Vorlesung in England.

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+++ 20:57 Experten: Prigoschins Trollfabrik arbeitet gegen ihren Gründer +++
Jewgeni Prigoschins Trollfabrik hat sich bereits Anfang Mai gegen ihren Gründer gewendet, sagen Experten laut dem ukrainischen Exilmedium “Meduza”. Vorher arbeiteten demnach rund 15.000 Bots für den Chef des Söldnerunternehmens Wagner, jetzt seien es noch etwa 1400. Das Bot-Netzwerk versucht mit (halb-)automatischen Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, insbesondere auf Twitter und dem russischen VKontakte. Prigoschins Medienkonzern Patriot Media Group, zu dem die Trollfabrik gehörte, ist aufgelöst worden, meldete die russische Nachrichtenagentur TASS am Freitag.

+++ 20:23 Lukaschenko unterschreibt Mediengesetz gegen “unfreundliche” Aktionen anderer Länder +++
Belarus’ Machthaber Alexander Lukaschenko setzt ein Gesetz in Kraft, das es erlaubt, Medienaktivitäten aus anderen Ländern im Falle sogenannter “unfreundlicher” Aktionen dieser Länder gegenüber belarussischen Medien zu verbieten. Zudem erweitert die Neuregelung die Möglichkeiten, Medien zu verbieten und Zugriffe aufs Internet zu beschränken.

Die Entwicklungen vom Vortag können Sie hier nachlesen.


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