Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 23:22 An blockierter polnischer Grenze: Ukrainischer LKW-Fahrer stirbt +++

An der durch polnische LKW-Fahrer blockierten Grenze zwischen der Ukraine und Polen offenbar erneut ein ukrainischer Fahrer gestorben. Der ukrainische Sender Suspilne berichtet, der Mann sei am Grenzübergang Krakivets-Korczowa erkrankt und während des Transports in eine Klinik verstorben. Im November seien bereits zwei andere ukrainische Fahrer in der Blockade gestorben. Polnische Fahrer versperren seit Anfang November mehrere Grenzübergänge. Sie sagen, die ukrainischen Fahrer würden polnische Preise unterbieten und fordern von der EU die Wiedereinführung eines Systems, das ukrainischen Unternehmen eine Genehmigung für den Betrieb in der EU vorschreibt und europäischen Lkw-Fahrern die Fahrt in die Ukraine erlaubt. Slowakische Fahrer hatten in dieser Woche ähnliche Proteste an den Grenzübergängen veranstaltet, ihre Aktion aber am Freitag beendet.

+++ 22:19 Österreich gibt Blockade von Russland-Sanktionen auf +++
Österreich gibt seine Blockade des zwölften EU-Sanktionspakets gegen Russland auf. Zuvor habe die Ukraine die österreichische Raiffeisen Bank International von einer schwarzen Liste gestrichen, heißt es auf der Webseite der Regierung in Kiew und bei einem EU-Diplomaten. Österreich hatte darauf gedrängt, die Bank von der ukrainischen Liste der “Internationalen Sponsoren des Krieges” zu streichen. Die Liste zielt darauf ab, Unternehmen, die in Russland Geschäfte machen und die Kriegsanstrengungen zum Beispiel durch die Zahlung von Steuern unterstützen, unter Druck zu setzen. Die Liste hat keinen rechtlichen Status, ist aber symbolisch wichtig.

+++ 21:51 Behörde: Gemeinden in Sumy mit Bomben, Granaten und Artillerie attackiert +++
Die nordöstliche Region Sumy registriert innerhalb eines Tages 138 Explosionen. Die russischen Streitkräfte hätten mehrere Gemeinden mit Artillerie, Minen oder Mörsergranaten unter Beschuss genommen, schreibt die Verwaltung der Region. Zudem hätten Drohnen Bomben abgeworfen. In der Gemeinde Yunakivska sei ein Zivilist durch den Mörserbeschuss verletzt worden.

Oleksandr Nazarenko, ein ranghoher Feldwebel des ukrainischen Grenzschutzes, steht in einer Militärstellung in der Region Sumy.

Oleksandr Nazarenko, ein ranghoher Feldwebel des ukrainischen Grenzschutzes, steht in einer Militärstellung in der Region Sumy.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 21:20 Nikopol: Stadt steht unter Dauerbeschuss +++
Die Stadt Nikopol steht örtlichen Behördenangaben zufolge unter Dauerbeschuss. Die russischen Streitkräfte hätten Nikopol und zwei umliegende Gemeinden von morgens bis abends mehrfach angegriffen – mit Artillerie und mit Drohnen. Die ukrainischen Streitkräfte schossen demnach fünf von sieben Kamikaze-Drohnen ab. Allerdings seien drei Männer durch die Explosion von Minen verletzt worden, heißt es weiter aus Nikopol. Mehrere Wohn- und Geschäftsgebäude seien beschädigt. Die Hafenstadt am Dnipro liegt im Südosten der Ukraine.

+++ 20:48 Militär warnt vor Raketen- und Drohnenangriffen +++
Am Abend ertönt in Teilen der Ukraine erneut Luftalarm, nachdem es bereits in der Nacht zuvor eine Serie von Drohnenangriffen gegeben hatte. “Raketengefahr”, warnen die Luftstreitkräfte in sozialen Netzwerken für mehrere Regionen im Zentrum und Osten des Landes. Über dem Süden seien Kampfdrohnen am Himmel unterwegs – von Cherson Richtung Mykolajiw. Das Militär warnt auch vor Drohnen in der nordöstliche Region Charkiw.

+++ 20:34 Moskau: Sanktionspaket wird EU selbst schaden +++
Moskau kritisiert das neueste Sanktionspaket der EU gegen Russland. Dieses werde der Europäischen Union selbst mehr Schaden zufügen, sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Weiter ins Detail geht sie dazu nicht. Das Paket sieht vor, ein Einfuhrverbot für Diamanten einzuführen und den Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten zu verschärfen. Zudem sind für weitere Güter Handelsbeschränkungen sowie Strafmaßnahmen gegen Personen und Organisationen geplant, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen.

+++ 20:00 London hält Cyberattacke auf Kyivstar für beispiellos +++
Der Hackerangriff auf den ukrainischen Mobilfunkanbieter Kyivstar war laut britischen Geheimdiensten die wohl folgenschwerste Attacke auf ukrainische Netze seit Kriegsbeginn. Die Auswirkungen hätten mindestens 48 Stunden angehalten, heißt es vom britischen Verteidigungsministerium. Bei der Cyberattacke am Dienstagmorgen waren die Mobilfunk- und Internet-Dienste des Anbieters komplett ausgefallen, der nach eigenen Angaben etwa 24 Millionen Kunden hat. Die Cyberattacke unterbrach Berichten zufolge auch den Luftalarm und sorgte für Störungen bei Banken und Geldautomaten. Zu der Attacke bekannte sich die Gruppe Solnzepjok, die nach Einschätzung der Ukraine in Verbindung mit dem russischen Militärgeheimdienst GRU steht. Die Hacker gründeten die Attacke damit, dass Kyivstar die ukrainische Armee unterstütze.

+++ 19:34 Awdijiwka bleibt Schwerpunkt von Kämpfen +++
Die ukrainische Armee wehrt nach Angaben ihrer Führung auch an diesem Samstag Dutzende russische Angriffe entlang der Front im Osten und Süden des Landes ab. Die meisten russischen Sturmangriffe gibt es demnach erneut in der Stadt Awdijiwka und Umgebung im Donbass, wo 27 Attacken abgewehrt worden seien. Insgesamt ist von landesweit 71 Gefechten die Rede. Russische Truppen versuchen seit Wochen, die ukrainischen Verteidiger in Awdijiwka abzuschneiden. Dabei erleiden sie hohe Verluste, rücken aber allein durch die Überzahl an Soldaten und Technik vor. So spricht etwa das Institut für Kriegsstudien (ISW) in den USA von russischen Geländegewinnen. Demnach sind die russischen Truppen auch im nördlichen Frontabschnitt Kupjansk seit Tagen in der Offensive und erzielen Geländegewinne.

+++ 19:07 Saporischschja meldet Beschuss zahlreicher Orte +++
Zahlreiche Orte in der ukrainischen Region Saporischschja stehen unter Beschuss. Laut der regionalen Militärverwaltung wurden gestern 19 Städte und Dörfer von den russischen Streitkräften angegriffen. Diese hätten auch Angriffsdrohnen eingesetzt. Verletzte werden nicht gemeldet.

Bilder aus der Stadt Orichiw in der Region Saporischschja, aufgenommen am Mittwoch. Bilder aus der Stadt Orichiw in der Region Saporischschja, aufgenommen am Mittwoch.

Bilder aus der Stadt Orichiw in der Region Saporischschja, aufgenommen am Mittwoch.

(Foto: picture alliance / abaca)

Der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge zeigen sie Häuser, ... Der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge zeigen sie Häuser, ...

Der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge zeigen sie Häuser, …

(Foto: picture alliance / abaca)

... die durch russischen Beschuss schwer beschädigt wurden. ... die durch russischen Beschuss schwer beschädigt wurden.

… die durch russischen Beschuss schwer beschädigt wurden.

(Foto: picture alliance / abaca)

+++ 18:18 Drei verschleppte Kinder laut Kiew zurückgeholt +++
Zehntausende ukrainische Kinder sollen nach Russland oder in von Russland kontrollierte Gebiete verschleppt worden sein. Von ihnen seien drei weitere wieder bei ihren Familien, verkündet der Leiter des Präsidialamts der Ukraine, Andrij Jermak. Auch durch die Vermittlung Katars sei es gelungen, zwei Kinder aus den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine zurückzuholen, das andere Kind sei in Russland gewesen. Die Ukraine spricht von mindestens 20.000 verschleppten Kindern, von denen mehr als 500 zurückgeholt wurden. Der Internationale Strafgerichtshof hatte deswegen im März Haftbefehle gegen den Kremlchef und dessen Kinderbeauftragte erlassen. Russland bestreitet eine Verschleppung.

+++ 17:44 Russland: Zwei Tote durch Einschlag von HIMARS-Rakete +++
Die russischen Behörden melden zwei Tote bei ukrainischen Bombardierungen des russisch besetzten Gebiets in der Region Cherson. Es seien mehrere Raketen auf das Dorf Nowa Majaschka abgeschossen worden, von denen die Mehrheit abgefangen worden sei, erklärt der von Moskau eingesetzte Behördenvertreter Wladimir Saldo. Eine Rakete vom US-Typ HIMARS sei aber “während der Verteilung von Hilfsgütern eingeschlagen”, behauptet er. Zwei Zivilisten seien getötet und zwei weitere verletzt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Zuvor hatte das ukrainische Militär von russischen Drohnenangriffen in der Nacht berichtet, die sich unter anderem gegen die Region Cherson und Kiew richteten. Demnach wurden 30 von 31 Kampfdrohnen abgeschossen.

+++ 17:15 Ungarn droht Bulgarien mit Veto wegen Steuern auf russisches Gas +++
Ungarn kündigt ein Veto gegen den Beitritt Bulgariens zur Schengen-Zone an, sollte das Land nicht die Transitsteuer auf russisches Gas abschaffen. Das teilt das Außenministerium in Budapest mit. Während westeuropäische Länder große Anstrengungen unternommen haben, um auf Importe von russischem Gas zu verzichten, bezieht Ungarn 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr aus Russland, hauptsächlich über Bulgarien und Serbien. Die Mitglieder des sogenannten Schengen-Abkommens verzichten untereinander auf Grenzkontrollen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:43 Türkei, Rumänien und Bulgarien wollen Seeminen räumen +++
Die Türkei, Rumänien und Bulgarien wollen gemeinsam Seeminen im Schwarzen Meer räumen. Im Januar würden sie dazu einen Vertrag schließen, kündigt der türkische Verteidigungsminister Guler an. “Aufgrund des Krieges zwischen der Ukraine und Russland sind sowohl in ukrainischen als auch in russischen Häfen Minen ausgelegt worden. Diese lösen sich manchmal und erreichen aufgrund der Strömung unsere Meerengen”, erklärt Guler.

+++ 16:16 Thiele: Russische “EloKa” macht West-Waffen unpräzise +++
Den ukrainischen Verteidigern fehlt nach Einschätzung von Oberst a.D. Ralph Thiele nicht nur Nachschub aus dem Westen, auch bereits gelieferte Waffen böten immer weniger Schutz. Hinzu komme die schwierige Lage auf eisigem Gelände. In Thieles Augen drohen eher russische Durchbrüche an der Front.

+++ 15:36 Festgesetztes russisches Vermögen antasten? Bericht über US-Vorstoß +++
Unter den G7-Staaten wird einem Bericht zufolge verstärkt darüber diskutiert, die Ukraine mit festgesetztem russischem Staatsvermögen zu unterstützen. Die “Financial Times” schreibt, dass die USA in G7-Auschüssen in den letzten Wochen argumentiert hätten, es gebe einen Weg, die Vermögenswerte “im Einklang mit dem internationalen Recht” zu beschlagnahmen. Demnach schlagen die USA vor, das Thema mit den G7-Staats- und Regierungschefs im Februar zu besprechen. Dem Bericht zufolge lehnen die G7-Länder diesen Schritt bisher überwiegend ab – unter anderem, um keine Investoren abzuschrecken. Außerdem gehört das Geld nach EU-Angaben weiterhin Russland und muss zurückgegeben werden, sobald die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden. Vielmehr wird in der EU bisher der Vorschlag diskutiert, Gewinne aus dem festgesetzten Vermögen abzuschöpfen. Es geht dabei um schätzungsweise rund 300 Milliarden Euro an russischen Zentralbankreserven, die in EU und G7-Ländern blockiert wurden.

+++ 14:40 Russische Grenzregion berichtet erneut von Drohnenattacken +++
Die russische Oblast Kursk meldet erneut ukrainische Drohnenangriffe. Gouverneur Roman Starovoit berichtet am frühen Morgen von acht beschädigten Häusern in dem Dorf Krupets, das nur wenige Kilometer hinter der ukrainischen Grenze liegt. In anderen Orten der Region gebe es Schäden an einer Stromleitung und einer Kompressorstation, schreibt er. Bereits am Vortag hatte Starovoit einen Drohnenangriff über Kursk gemeldet – vier Drohnen wurden ihm zufolge abgeschossen.

+++ 13:55 Putin lässt erneute Kandidatur für Präsidentenamt auf den Weg bringen +++
Rund drei Monate vor der geplanten Präsidentenwahl wird in Russland die erneute Kandidatur von Kremlchef Wladimir Putin vorbereitet. Eine so genannte Wählerinitiative, der neben ausgewählten Politikern auch kremltreue Sportler und Künstler angehörten, nominierte Putin am Samstag einstimmig als Bewerber für die Abstimmung im März 2024. Das berichten Staatsmedien. Für den offiziellen Abschluss der Nominierung müssen nun in einem nächsten Schritt noch Bürgerunterschriften gesammelt werden – doch auch das gilt angesichts von Manipulationsvorwürfen und nahezu ausgeschalteter Opposition nur noch als reine Formsache in Russland.

+++ 13:30 Unger: “Russland scheint mit allem aufzufahren” +++
Bereits zum sechsten Mal in diesem Monat treffen russische Luftangriffe die ukrainische Hauptstadt Kiew. Mehrere Explosionen waren dort in der Nacht zu hören, berichtet ntv-Reporterin Carolin Unger. Derweil mache den Truppen an der Front auch die Kälte zu schaffen. Dort falle kein Schnee, sondern Eis vom Himmel.

+++ 12:47 Russland: Mobilisieren Reserven für Einnahme von Kupiansk +++
Russland verstärkt seine Truppen im Gebiet Charkiw, um die Einnahme von Kupiansk zu forcieren. Die Armee verlegt Reserven von Angriffsbataillonen in das Gebiet, um die schweren Verluste letzten Zeit zu ersetzen. Das sagte ein Sprecher der russischen Armee im Radio. Laut Aussage der russischen Streitkräfte versuchen sie, das Dorf Synkiwka in der Oblast Charkiw einzunehmen, in der Hoffnung, den Weg für eine Blockade des nahe gelegenen Kupiansk zu ebnen. Der Ort ist ein wichtiger logistischer Knotenpunkt und wurde im Herbst 2022 von den Ukrainern zurückerobert. Moskau hat seit dem Sommer eine große Streitmacht an der Achse Kupiansk-Lyman im Nordosten der Ukraine konzentriert. Dort kommt es seitdem zu schweren Gefechten.

+++ 12:24 Trotz Bitte: Kiew bekommt keine Alt-Autos aus London +++
Der Londoner Bürgermeister weigert sich, jüngst von Bürgern zur Verschrottung abgegebene Autos nach Kiew zu liefern. Der dortige Bürgermeister Vitali Klitschko hatte um die Pick Ups und Allradfahrzeuge gebeten, die Londoner Einwohner gegen eine Zahlung von 2000 Pfund abgeben konnten, wenn sie nicht den Umweltverordnungen der Hauptstadt entsprechen. Eigentlich sollen die Autos verschrottet werden, aber in Kiew könnten sie noch gute Dienste leisten. Klitschko hatte darum an seinen Londoner Amtskollegen Sadiq Khan geschrieben, die Fahrzeuge hätten “enormes Potential”, und könnten für Notfallrettung und Transport eingesetzt werden. Aus London kam aber eine Absage, die auch in Großbritannien für Kritik sorgt.

+++ 11:55 Jäger: Russland über EU-Schritt zu Ukraine schockiert +++
Die EU macht den Weg für Beitrittsgespräche mit der Ukraine bei. Russland sieht darin den Weg des überfallenen Landes in die NATO – zurecht, wie Politologe Thomas Jäger einordnet. Entsprechend schockiert sei man nun im Kreml. Derweil kündige aber Ungarns Ministerpräsident Orban schon die nächste Erpressung an.

+++ 11:18 CNN: Ohne US- und NATO-Hilfe könnte die Ukraine bis Sommer 2024 verlieren +++
Alarmiert durch die im US-Kongress blockierten Finanzmittel für die Ukraine kalkulieren westliche Geheimdienste nun, wie lange die Ukraine der russischen Invasion ohne Hilfe der USA und der NATO noch standhalten könnte. Laut einem CNN-Bericht schätzt ein hochrangiger US-Militärbeamter, es könnten “Monate” sein, wobei das schlimmste Szenario “ein erheblicher Rückschlag oder sogar eine Niederlage” bis zum Sommer 2024 wäre. Der Sender zitiert einen weiteren Beamten, es gebe keine Erfolgsgarantie mit US-Hilfe, aber ohne sei eine Niederlage der Ukraine sicher.

+++ 10:47 Untergrundkampf in Mariupol: Auto eines russischen Offiziers explodiert +++
Eine ukrainische Widerstandsgruppe, die in Mariupol im Untergrund agiert, hat ein Auto in die Luft gesprengt, in dem sich ein russischer Offizier aus einer kaukasischen Einheit befand. Das meldet ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol auf Telegram. Demnach befindet sich der russische Offizier im Krankenhaus. “Die Explosion ereignete sich parallel zu einer Serie ukrainischer Militärschläge auf Mariupol, die der Untergrundgruppe ermöglichten, ihre Attacke versteckt vor Polizei und Geheimdienst zu verüben”, so der Berater.

+++ 09:55 Ukraine meldet Abschuss von 30 russischen Drohnen +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 30 von 31 Drohnen abgefangen, die die russischen Streitkräfte in der Nacht zu Samstag auf die Ukraine abgefeuert haben. Sie seien über elf Regionen im Zentrum, Norden und Süden des Landes abgeschossen worden, erklärt die Luftwaffe auf Telegram. Es habe sich um iranische Schahed-Drohnen gehandelt.

+++ 09:27 Ukrainer kämpfen auf eisglattem Boden um Awdijiwka +++
Um Awdijiwka verdichten sich die Anzeichen einer bevorstehenden neuen Offensive Russlands auf die Stadt. Die Ukrainer sagen, die Angriffe hätten sich verstärkt und rechnen nun mit Moskaus Infanterie. Dabei kämpfen die Verteidiger nicht nur gegen feindliche Soldaten, sondern auch mit dem harschen Winter.

+++ 08:42 Cherson schwer unter Beschuss +++
Seit gestern haben russische Truppen das Gebiet Cherson 83 Mal angegriffen und dabei 483 Geschosse abgefeuert. Vier Menschen wurden verletzt, erklärte der Leiter der Militärverwaltung der Region Cherson im Internet, wie das Portal Ukrinform berichtet. Demnach setzte Russland Mörser, Artillerie, unbemannte Luftfahrzeuge, Panzer, Flugzeuge und Mehrfachraketenwerfersysteme (MLRS) ein. Unter anderem wurden ein Gebäude der Gesundheitsversorgung und ein Verwaltungsbau beschädigt. Cherson konnte von den ukrainischen Truppen aus russischer Besatzung befreit werden, seitdem leben die Menschen unter permanenten russischen Angriffen.

+++ 07:59 Ukraine: Russland verlor gestern 930 Kämpfer +++
930 Kämpfer hat Russland in den letzten 24 Stunden verloren. So lautet die jüngste Einschätzung des Ukrainischen Generalstabs. Insgesamt kommt der auf eine Verlustzahl von 344.820 Soldaten seit Ausbruch des Krieges im Februar 2022. Am gestrigen Tag wurden demnach außerdem 14 Panzer ausgeschaltet, 13 gepanzerte Fahrzeuge, 12 Drohnen und ein Artilleriesystem.

+++ 07:43 BBC: Russland verbreitet Fake News millionenfach über Tiktok +++
Russland nutzt auch Tiktok effektiv für seinen Informationskrieg. Auf dem Video-Portal, das auch bei deutschen Jugendlichen sehr beliebt ist, verbreiten laut einer BBC-Recherche Tausende gefälschter Konten Desinformation über den Ukrainekrieg. Fake-Videos, die das Ziel haben, die Unterstützung des Westens zu untergraben, werden millionenfach aufgerufen. In mehreren europäischen Ländern verbreiten Filme über hochrangige ukrainische Beamte falsche Behauptungen, sie hätten im Ausland Luxusautos und Villen gekauft. Seit Juli hat BBC nach eigenen Angaben fast 800 gefälschte Tiktok-Konten aufgedeckt. Über die Tochter des ehemaligen Verteidigungsministers der Ukraine etwa wurde behauptet, sie habe eine Villa in Madrid erstanden. Tags darauf kursierte eine ähnliche Behauptung, allerdings lag die Villa nun plötzlich an der französischen Riviera.

+++ 06:56 Hoffnungsschimmer für US-Reporter Gershkovich +++
Der in Russland inhaftierte Journalist Evan Gershkovich konnte am Freitag von der amerikanischen Botschafterin besucht werden. Gershkovich, der für das Wall Street Journal schreibt, ist seit Monaten in Haft. Vorgeworfen wird ihm Spionage, der 32-Jährige bestreitet das. Ende März wurde er vom russischen Sicherheitsdienst während einer Reportagereise in Jekaterinburg verhaftet, wo ein Großteil der russischen Rüstungsindustrie angesiedelt ist. In seinem Presseauftritt am Donnerstag hatte Präsident Putin angekündigt, Russland wolle einen “akzeptablen” Häftlingsaustausch für beide Staaten erreichen.

Gershkovich im Glaskäfig bei einer Anhörung im Oktober Gershkovich im Glaskäfig bei einer Anhörung im Oktober

Gershkovich im Glaskäfig bei einer Anhörung im Oktober

(Foto: IMAGO/SNA)

+++ 06:27 Drohnenangriff auf Kiew abgewehrt +++
Der nächtliche Angriff auf Kiew wurde erfolgreich vereitelt, ohne dass es zu Opfern oder größeren Schäden kam. Nach Angaben des Leiters der städtischen Militärverwaltung der Hauptstadt wurden “alle Energieziele durch die Luftabwehr zerstört”, es sei der sechste Luftangriff seit Anfang Dezember gewesen. Bewohner wurden gewarnt, sich in den Luftschutzkellern aufzuhalten. Bei früheren Angriffen im Dezember wurden von Bombern abgefeuerte Raketen kombiniert mit Drohnen eingesetzt. “Heute Abend, nach drei Tagen ballistischer Drohungen, versuchte der Feind erneut ein Drohnensperrfeuer auf die Hauptstadt”, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko. “Die Drohnen griffen in Gruppen, Wellen und aus verschiedenen Richtungen an.”

+++ 04:56 Litauen liefert Millionen Patronen an die Ukraine +++
Litauen leistet der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland. Die Armee habe Kiew mehrere Millionen Patronen und Tausende Granaten für tragbare Panzerabwehrsysteme mit kurzer Reichweite übergeben, teilt das Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Weiter seien auch etwa tausend Klappbetten geliefert worden. “Wir hören die dringenden Bitten der Ukraine und setzen unsere Unterstützung entsprechend den geäußerten Bedürfnissen fort. Wir ermutigen unsere Verbündeten aktiv, dasselbe zu tun”, sagt Verteidigungsminister Anusauskas.

+++ 03:34 Ukraine setzt Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche auf Fahndungsliste +++
Das ukrainische Innenministerium setzt das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, auf seine Fahndungsliste. Die Geheimdienste des Landes werfen Kirill vor, im Krieg in der Ukraine Russland zu unterstützen. Die ukrainische Regierung will den Einfluss von Priestern der russisch-orthodoxen Kirche zurückdrängen, die nach ihren Angaben enge Verbindungen zu Russland unterhalten und die ukrainische Gesellschaft unterwandern. Der Eintrag Kirills auf der Fahndungsliste ist rein symbolisch, da sich der Patriarch in Russland aufhält und ihm dort keine Verhaftung droht.

+++ 02:14 Wegen Kriegskritik inhaftierter russischer Kommunalpolitiker verschwunden +++
Ein früherer Moskauer Kommunalpolitiker, der im vergangenen Jahr wegen Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, wird von seinen Unterstützern seit Tagen vermisst. Alexej Gorinow befinde sich nicht mehr in der Strafkolonie in Pokrow rund 200 Kilometer östlich von Moskau, in der er bislang einsaß, teilt seine Unterstützergruppe auf Telegram mit. Gorinows Anwälte hätten die ganze Woche lang vergeblich versucht, Informationen über dessen Aufenthaltsort und Gesundheitszustand zu erlangen, erklärt die Gruppe, die sich um den Gesundheitszustand des 62-Jährigen sorgt. “Wir nehmen an und hoffen, dass Alexej Gorinow in ein Krankenhaus verlegt worden ist”, heißt es in der Mitteilung.

+++ 00:52 Drohnenangriffe auf Kiew und Umgebung +++
Explosionen erschüttern die ukrainische Hauptstadt Kiew. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko ist die Luftabwehr gegen russische Drohnen im Einsatz. Die russischen Streitkräfte hätten Gebiete in der Nähe des Stadtzentrums ins Visier genommen. Auch im historischen Podil habe es Explosionen gegeben. Es sei Luftalarm ausgelöst worden. Die Behörden warnen auch vor möglichen Raketenangriffen auf Kiew und Umgebung. Russland hat seine Luftangriffe auf die Ukraine in den vergangenen Tagen verstärkt und dabei Drohnen, ballistische Raketen, Hyperschallraketen und Marschflugkörper eingesetzt.

+++ 00:29 Macron: Orban darf EU nicht als Geisel nehmen +++
Dem französischen Präsidenten Macron zufolge werden die nächsten Monate sowohl für Ungarn als auch für die EU von entscheidender Bedeutung sein. Man dürfe dem ungarischen Ministerpräsidenten Orban deshalb nicht erlauben, die Staatengemeinschaft als Geisel zu nehmen, sagt Macron am Ende des EU-Gipfels mit Blick auf die geplante millionenschwere Ukraine-Hilfe. Wegen eines Vetos Ungarns konnten die anderen Staats- und Regierungschefs an diesem Freitag nicht wie geplant eine Überarbeitung des EU-Haushalts inklusive eines 50 Milliarden Euro schweres Finanzhilfen-Paket für die Ukraine beschließen. Die Verhandlungen müssen deswegen im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

+++ 22:48 Putin warnt vor “Einmischung” in Präsidentschaftswahl +++
Der russische Staatschef Putin warnt das Ausland vor jeglicher “Einmischung” in die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Jede Einmischung in Russlands innere Angelegenheiten werde “streng niedergeschlagen”, sagt Putin bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit den Chefs der im Parlament vertretenen Parteien. Putin hatte in der vergangenen Woche seine Kandidatur für eine weitere Amtszeit als Präsident angekündigt. Die Wahl findet im kommenden März statt, rund zwei Jahre nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine.

+++ 21:58 Erste “Leopard 2”-Panzer in Litauen sind repariert +++
Die ersten Panzer des Typs “Leopard 2” sind nach ihrem Einsatz in der Ukraine in Litauen repariert worden. Das litauische Verteidigungsministerium schreibt bei X, die Panzer seien bereit, an die Front zurückzukehren.

+++ 21:27 Russland: 26 Drohnen über der Krim abgeschossen +++
Russland wirft der Ukraine einen größeren Drohnen-Angriff auf die Krim vor. Dieser sei gestoppt worden, schreibt das russische Verteidigungsministerium bei Telegram. Innerhalb von zwei Stunden seien am Abend 26 ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Bei Telegram bestätigen die ukrainischen Streitkräfte Explosionen unter anderem in Sewastopol, im Raum Simferopol und Dschankoj.

+++ 21:08 Auf der Krim soll es Explosionen gegeben haben, Sewastopol verkündet Abschuss von Drohne +++
Von der von Russland besetzten Krim kommen Berichte über Explosionen. Laut den Telegram-Kanälen Krym.Realii und Krymskii Veter berichten Anwohner von Explosionen an verschiedenen Orten auf der Halbinsel – etwa in Dschankoj und im Raum Simferopol. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew bestätigt bei Telegram lediglich, dass eine Drohne abgeschossen worden sei. Die Luftabwehr in Sewastopol sei aktiv gewesen. Schäden an der Infrastruktur gebe es nicht, schreibt er weiter. Unabhängig überprüfbar sind diese Angaben nicht. In vielen Fällen erweist sich hinterher, dass der ukrainische Beschuss doch Schäden angerichtet hat, über die offiziell nicht berichtet wird.

+++ 20:48 Russland meldet Drohnen-Abschüsse über eigenem Staatsgebiet +++
Ukrainische Drohnen sollen über die russische Region Kursk geflogen sein, die an den Nordosten der Ukraine grenzt. Laut Gouverneur Roman Starovoit ist die Luftabwehr am Abend aktiv. Vier Drohnen seien abgeschossen worden, melden sowohl Starovit, als auch das russische Verteidigungsministerium in Moskau.

+++ 20:20 Dutzende ukrainische Kinder sollen gefoltert worden sein +++
Kiew beschuldigt die russischen Streitkräfte, seit Kriegsbeginn mindestens 512 ukrainische Kinder getötet und 1158 weitere verletzt zu haben. Dies erklärt der Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Dmytro Lubinez, nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. Bei einer Sitzung des Ausschusses zum Schutz ukrainischer Kinder in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates habe er von Kriegsverbrechen gegen Kinder berichtet, sagt er. Die Zahl der Opfer steige täglich. Auch seien mindestens 13 Mädchen und Jungen Opfer von sexueller Gewalt geworden, mindestens 75 Kinder seien vom russischen Militär gefoltert worden, sagt Lubinez und beruft sich auf Zahlen der Generalstaatsanwaltschaft.

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