Covid-19-Risikogebiete des RKI: Darunter sind mehrere Urlaubsziele

Pandemiebedingt fällt der Sommerurlaub 2020 bei den meisten anders aus als geplant. Statt der Dichte an Sehenswürdigkeiten und Hotelbewertungen sind die Infektionszahlen die ausschlaggebenden Kriterien für die Wahl des Urlaubsziels.

Einen wichtigen Anhaltspunkt dafür stellt die Liste der Risikogebiete des Robert-Koch-Instituts dar. Dort führt die oberste deutsche Gesundheitsbehörde für Infektionskrankheiten tagesaktuell die Gebiete auf, in denen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2 besteht. Wer aus einem dieser Länder nach Deutschland zurückreist, muss unter Umständen zudem mit Quarantäne rechnen.

Zu den Risikogebieten zählen aktuell auch mehrere Länder, die sonst als Urlaubsdestinationen bekannt sind:

Darüber hinaus finden sich unter den Corona-Risikogebieten viele touristisch ohnehin weniger frequentierte Länder zum Beispiel in Afrika oder Südamerika wie Angola, die Elfenbeinküste und Ghana sowie Chile, Kolumbien und Paraguay. Die vollständige Liste der als besonders risikobehaftet eingestuften Länder finden Sie hier.

Da sich die Einschätzung zur Infektionswahrscheinlichkeit in den einzelnen Ländern ständig ändern kann, ruft das RKI Reisende generell dazu auf, sich vor Reiseantritt über die Lage vor Ort zu informieren – auch auf den Seiten des Auswärtigen Amtes. Deutschland selbst nennt das RKI kein Risikogebiet für Sars-CoV-2.

Wann gilt ein Land als Covid-19-Risikogebiet?

Die Einstufung eines Landes als Risikogebiet erfolgt nach gemeinsamer Analyse und Entscheidung durch das Bundesministerium für Gesundheit, das Auswärtige Amt (AA) und das Bundesinnenministerium, erläutert das RKI. Ihr liegt eine zweistufige Bewertung zugrunde:

  • Zunächst stellen die Ämter fest, in welchen Staaten oder Regionen es in den letzten sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
  • In einem zweiten Schritt sondieren sie, ob für weitere Gebiete ein erhöhtes Risiko besteht – selbst wenn sie den genannten Grenzwert nominell unterschreiten. Hinweise darauf gibt im Zweifel zum Beispiel die Berichterstattung der deutschen Auslandsvertretungen über getroffene oder eben nicht getroffene wirksame Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Eine Rolle spielen zudem die zur Verfügung stehenden Testkapazitäten.

Weltweite Reisewarnung ist aufgehoben

Die Bundesregierung hat ihre weltweite Reisewarnung indes aufgehoben. Seit dem 15. Juni gelten für die Mitgliedstaaten der EU, das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein individuelle Reisehinweise. So entscheiden die Länder selbst über mögliche Einreiseverbote.

Für Reisen in andere Staaten hat das Amt die Reisewarnung zuletzt vorerst bis einschließlich 31. August 2020 verlängert. In einigen Ländern gebe es nach wie vor Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr, heißt es zur Begründung. Das Risiko, dass Reisende ihre Rückreise aufgrund der zunehmenden Einschränkungen nicht antreten können, sei in vielen Destinationen derzeit hoch, betont die Behörde.

Wie Sie das Infektionsrisiko vor Ort senken

Virologen halten einen Urlaub im Sommer grundsätzlich trotz Pandemie für vertretbar – sofern man nicht in ein Risikogebiet reist und sich an die Maßnahmen hält, wie Professor Friedemann Weber im Gespräch mit FOCUS Online betont. „Man muss dann eben entsprechend aufpassen und Abstand halten. Aber die meisten sind dafür sensibilisiert, so dass ich keinen Grund sehe, den Urlaub abzusagen.“

Zusätzlich zu den Hygiene- und Abstandsregeln kann es dann sinnvoll sein, seinen Urlaub getrennt von anderen Gästen in einer Ferienwohnung statt einem großen Hotel zu verbringen. Oder mit dem Auto statt dem Flieger zur Urlaubsort zu reisen. Beides reduziert die Zahl der sozialen Kontakte und damit das Ansteckungsrisiko.