A Spell of Good Things von Ayòbámi Adébáyò Rezension – eine scharfe Anklage gegen Machtmissbrauch | Fiktion

CChronische Korruption und unzureichende Investitionen in Gesundheit und Bildung sind für viele Nöte Nigerias verantwortlich. Ayòbámi Adébáyòs fesselnder zweiter Roman spielt Anfang der 00er Jahre im Bundesstaat Osun und erkundet die Ungleichheiten und Widersprüche des Landes.

Ein Zauber der guten Dinge verwebt die Schicksale zweier Familien und beschreibt, wie politische Fehlschläge ihr Leben beeinflussen und zu persönlichen Tragödien führen. Yèyé, die Matriarchin eines wohlhabenden Mittelklasse-Haushalts, erkennt an, dass Glück unsicher ist: „Das Leben war Krieg, eine Reihe von Kämpfen mit dem gelegentlichen Zauber guter Dinge.“ Sie hortet ihren Goldschmuck und träumt davon, ihre älteste Tochter Wúràolá, eine erschöpfte niedergelassene Ärztin, mit dem Sohn ihrer Freunde, Kúnlé, zu verheiraten.

Aus bitterer Erfahrung wusste Yèyé, dass „wirklicher Reichtum generationenübergreifend ist“ und „die Abstammung oft wichtiger ist als Ihre Qualifikationen“. Eine patriarchalische Gesellschaft zwingt Frauen, sich den familiären Erwartungen anzupassen. Egal wie gebildet sie sind, eine gute Ehe ist unerlässlich: „Das Haus des Mannes war das Ziel aller guten Mädchen, als sie Frauen wurden, so wie der Himmel das Ziel aller guten Menschen war, als sie starben.“ Wúràolás resolute Schwester Mótárá, die eine jüngere, offenere Generation repräsentiert, zählt die Male, die sie daran erinnert wird, wie sie sich „in ihrer Ehe, im Haus ihres Mannes, gegenüber ihren Schwiegereltern“ zu verhalten hat.

Extreme Armut existiert neben obszönem Reichtum. Adébáyò veranschaulicht, was passiert, wenn die beiden Welten aufeinanderprallen. Nachdem ihr Vater seinen Job als Lehrer verliert, werden der 16-jährige Eniolá und seine Familie von Not heimgesucht. Die Bildung von Eniolá und seiner intelligenten Schwester Bùsólá wird abrupt eingeschränkt und ihre Mutter bettelt, um ihre Schulgebühren zu bezahlen. Beide Familien erkennen die Bedeutung von Bildung an, aber nur eine hat die Mittel, um die akademischen Ambitionen ihrer Kinder zu erfüllen. Eniolá trifft Yèyé beim örtlichen Schneider, wo er Besorgungen macht, da er sich keine Lehrstelle leisten kann. Adébáyò vermittelt anschaulich, wie Entbehrungen Eniolás Abstieg vom entschlossenen Schuljungen zum Schläger der Politik befeuern.

Dieser ungemein lesenswerte Roman ist eine scharfe Anklage gegen Machtmissbrauch (politisch und innenpolitisch) und die allgegenwärtige Gewalt, die über Nacht Leben zerstören kann.

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