Children of the Mist Review – erschütternder Blick auf Zwangsheirat im ländlichen Vietnam | Film

Di, das 13-jährige Hmong-Mädchen im Mittelpunkt des erschütternden Dokumentarfilms von Ha Le Diem, hat ein wunderschönes, ansteckendes Lachen, das durch die nebligen Berge Nordvietnams hallt, wo sie mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf lebt. Mit ihren großen Augen und rosigen Wangen hat Di eine liebenswerte Verschmitztheit an sich, aber selbst in den Spielen, die sie mit anderen Jugendlichen spielt, zeichnet sich der Schatten einer archaischen Tradition ab. Irgendwann geben Di und ihre Freunde vor, eine „Brautentführung“ nachzuspielen, ein Hmong-Brauch, der es einem Jungen während der Neujahrsfeier erlaubt, ein Mädchen zu entführen und zur Heirat zu zwingen.

Auf diese Weise lernten sich ihre Eltern kennen, und auf diese Weise heiratete auch ihre ältere Schwester im Alter von 14 Jahren. Die meisten Haus- und Landarbeiten werden von den Frauen erledigt – sogar Di muss Holzscheite tragen, die viel größer sind als sie selbst – währenddessen Der Patriarch verbringt den größten Teil seines Tages mit Trinken. Dennoch wird Di nicht durch ihr restriktives soziales Umfeld definiert; Ihre sprudelnde Persönlichkeit dominiert stattdessen den Bildschirm. Von ihrem Wunsch, ihr Studium abzuschließen, bis hin zu ihrer Schwärmerei für andere Jungen ist Di entschlossen, ihre Zukunft zu ihrer eigenen zu machen.

Dieser Traum wird jedoch zunichte gemacht, als ein unschuldiger Flirt dazu führt, dass Di die Braut von einem anderen Jungen entführt. Als sie strampelnd und schreiend aus dem Haus ihrer Familie gezerrt wird, hinterfragt die Szene den normalerweise distanzierten, ethnografischen Ansatz des Filmemachens über marginalisierte Gemeinschaften. Hinter der Kamera versucht Ha Le Diem, Di zu beschützen, indem er mit Entführern argumentiert, wird aber weggestoßen; Sie gibt dem jungen Mädchen später zu, dass sie nicht erwartet hatte, dass die Tradition so brutal sein könnte. Die Entscheidung, auf solche Details zu verzichten, regt besonders zum Nachdenken an und bricht die vermeintliche Neutralität der Dokumentarfilmer.

Children of the Mist erscheint am 16. September im Bertha Doc House, London.

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