Deutschlands Cybersicherheitschef hat nach Berichten über angebliche Verbindungen zu Russland gefeuert


Berlin
CNN

Bundesinnenministerin Nancy Faeser entließ Arne Schönbohm, den Leiter des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), mit sofortiger Wirkung von seinem Amt, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Dienstag gegenüber CNN, nachdem jüngste Medienberichte behauptet hatten, er habe Verbindungen zu beteiligten Personen mit russischen Geheimdiensten.

„Es gab kein Vertrauen mehr in Schönbohms Führung“, sagte der Sprecher gegenüber CNN.

Die Vorwürfe hätten im Zuge der „aktuellen Krisensituation um die russische hybride Kriegsführung“ „das notwendige öffentliche Vertrauen in die Neutralität und Unvoreingenommenheit der Amtsführung Schönbohms als Präsident von Deutschlands wichtigster Cybersicherheitsbehörde nachhaltig beschädigt“, sagte der Sprecher in a Aussage.

Die Vorwürfe hätten „auch das unverzichtbare Vertrauensverhältnis der (Innen-)Ministerin zur Ausübung ihres Amtes berührt“, so die Sprecherin weiter.

„Alle bekannten Vorwürfe werden gründlich und intensiv untersucht und einer detaillierten Bewertung unterzogen. Bis zum Abschluss dieser Ermittlungen gilt Herr Schönbohm selbstverständlich als unschuldig“, so der Sprecher abschließend.

Schönbohm war seit Februar 2016 Chef des BSI.

CNN hat die Agentur um einen Kommentar gebeten.

Schönbohm hat sich nicht öffentlich geäußert, seit die Vorwürfe seiner russischen Verbindungen aufgetaucht sind.

Berichten deutscher Medien zufolge war er durch seine Rolle im Cyber-Sicherheitsrat Deutschlands mit Russland verbunden. 2012 war Schönbohm Mitbegründer der Organisation, die sich selbst als politisch neutral bezeichnet und den privaten und öffentlichen Sektor in Fragen der Cybersicherheit berät. Zu ihren Mitgliedern gehört ein deutsches Unternehmen, das eine Tochtergesellschaft einer russischen Cybersicherheitsfirma ist, die von einem ehemaligen Mitglied des KGB gegründet wurde.

Der Sprecher des Cyber ​​Security Council lehnte es ab, sich zu Schönbohm zu äußern, sagte aber am Dienstag gegenüber CNN, das Unternehmen habe „wiederholt davor gewarnt, dass russische Akteure Schwachstellen in der deutschen Cyberabwehr ausnutzen könnten“.

„Unser Fokus wird auch in Zukunft darauf liegen, die nationale Sicherheitsarchitektur so gut wie möglich zu stärken. Dies schließt ausdrücklich mögliche weitere Drohungen aus Russland ein“, fügte der Sprecher hinzu.

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