Macbeth Review – So kommt ein böser Thriller | Theater

TAls wir die Macbeths zum ersten Mal in Amy Leachs Inszenierung treffen, trauern sie um ein Kind. Elternschaft, Nachkommenschaft und Nachkommenschaft stehen im Mittelpunkt dieser neuen Version des schottischen Stücks. Sorgen um die Abstammung verfolgen Macbeth immer, aber hier werden sie in den Vordergrund gerückt.

Leachs Produktion beginnt damit, dass Männer aus ihren Familien gerissen werden, um in den Krieg zu ziehen. Die umgedrehten Stühle, die auf der Bühne verstreut sind, deuten auf eine gestörte Häuslichkeit hin, da Ehefrauen und Kinder zurückgelassen werden. Im Schmelztiegel des Konflikts wird eine neue Art von Familie zwischen Duncan und seinen Thanes geschmiedet. In nur wenigen kurzen Szenen werden diese Männer zu einer glaubwürdigen Bande von Brüdern, was den blutigen Bruch von Macbeths Verrat umso schockierender macht.

Eine weitere absolut überzeugende Beziehung besteht zwischen Macbeth und Lady Macbeth – eine Partnerschaft, auf der Produktionen steigen oder fallen können. Ihre gemeinsamen Szenen strahlen Leidenschaft, Zärtlichkeit und eine glühende Zukunftshoffnung aus, die sie zu ihren mörderischen Taten treibt. Als Macbeth von Tachia Newall zum ersten Mal über sein Schicksal informiert wird, scheint er von seinem eigenen dunklen Ehrgeiz überrascht zu sein, der ihn allmählich verzehrt. Als schwangere Lady Macbeth bringt Jessica Baglow derweil neue Schattierungen in diese Figur. Hier ist eine intelligente, strebsame Frau, die, wenn man sie über die Rolle der Mutter definieren muss, entschlossen ist, Könige zu gebären.

Absolut überzeugend … Jessica Baglow und Tachia Newall. Foto: Kirsten McTernan/Leeds Playhouse

Hayley Grindles auffälliges Bühnenbild destilliert die gegensätzlichen Elemente des Stücks: Himmel und Erde, ätherisch und erdig, überschwänglicher Ehrgeiz und schmuddelige Missetaten. Die Bühne ist mit Erde bedeckt, über der sich Metalltürme erheben, die mit Lichtern gekrönt sind, die in den Himmel ragen. Dieser Raum wird von einer Plattform dominiert, die sich hebt und senkt, um die gesprengte Heide, die Zugbrücke der Burg und die Bühne innerhalb einer Bühne zu suggerieren, auf der das Leben „seine Stunde stolziert und sich ärgert“.

Wie Leachs straffe Produktion von Hamlet im Jahr 2019 ist dieser Macbeth Thriller-artig und fast filmisch. Sein treibender Schwung wird nur kurz durch ein paar Pausen in der zweiten Hälfte unterbrochen, wenn die Action gelegentlich ins Stocken gerät. Das zentrale Thema des Vermächtnisses wird manchmal überbetont, und die Hexen überzeugen nicht ganz durch ihre Jenseitshaftigkeit. Aber während Leach nicht alle theatralischen Probleme von Shakespeares Stück löst, macht sie es auf neue Weise überzeugend.

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