The Long Dark Trail Review – modernes Märchen ist erschreckender Familienhorror | Film

Tseine horrorgesprenkelte Pennsylvania-Fabel sollte als nützliche Visitenkarte für die Drehbuchautoren und Regisseure Kevin Ignatius und Nick Psinakis dienen, die eine so bedrückende Atmosphäre heraufbeschwören, dass es scheint, als würde der Film direkt aus dem tiefen Reptilienhirn gebeamt. Die Atmosphäre und die okkulten Verzierungen der Handlung fühlen sich Panos Cosmatos‘ Film Mandy aus dem Jahr 2018 etwas verpflichtet, aber dies ist unbestreitbar eine scharfe technische Übung, trotz seines offensichtlichen knappen Budgets.

Ein nervenaufreibender Prolog sieht, wie die dunkelhaarigen Geschwister Henry (Carter O’Donnell) und Jacob (Brady O’Donnell) ihren gewalttätigen Vater Duane (Michael Thyer) mit Kabelbindern an ein Bett binden und auf BMXs aus seiner Kabine fliehen. Sie haben einen guten Grund: In einer Flussbadeszene sehen wir, wie er Henry einmal mit einem Bügeleisen gebrandmarkt hat. Nach einem Hinweis von einem Gartenkunden beschließen sie, querfeldein nach Norden zu fahren, auf den Spuren der entfremdeten Mutter (Trina Campbell), von der sie hoffen, dass sie sie zu einem besseren Leben führen kann.

Ignatius und Psinakis machen diese Eskapade unauslöschlich subjektiv, indem sie ominöse Drohnenaufnahmen von ununterbrochenen Waldlandschaften, halluzinogene Linsenverzerrungen und PTSD-verätzte Rückblenden zu häuslichen Schrecken einsetzen. Ignatius’ stimmungsvolles Scoring – das vom Appalachen-Banjo bis zu ausgefallener Elektronik reicht – bringt die Dinge noch einen Schritt weiter. Eine fragwürdige Wahl ist der Flanger-Soundeffekt, der auf den gesamten Dialog angewendet wird; vielleicht soll es auf eine traumabedingte emotionale Trennung hindeuten, aber es hält die Brüder auf Abstand und trübt unser Verständnis der Geschichte.

Die Wahrheit ist jedoch, dass es nicht viel zu erzählen gibt, abgesehen von ein paar Bissen: einen mysteriösen Stein mit Siegeln, den Jacob findet, der Befall, der an Henrys Hals wächst, und ihre Entdeckung, welche Art von Gesellschaft ihre Mutter hat. Dieser elementare Ansatz, der in Ein-Wort-Kapitel („Viaduct“, „Lake“) geordnet ist, soll das Ganze zu einer Art modernem Märchen zusammenfügen, aber so fadenscheinig es auch ist, es fühlt sich eher allgemein als archetypisch an. Glücklicherweise tragen Ignatius und Psinakis’ wachsames Aussehen und ihre angeschlagene Stimmung dazu bei, einen knackigen mythischen Fußabdruck zu bewahren.

The Long Dark Trail ist am 21. Februar auf digitalen Plattformen verfügbar.

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