Die neusten Meldungen aus der Schweiz

Erste Rekrutenschule des Jahres startet im Zeichen der Corona-Pandemie

Rekrutinnen und Rekruten der Schweizer Armee bei einer Übung auf einem Übungsplatz bei Stans.

Karin Hofer/NZZ

nil.

Getestet und gestaffelt, so lautet das Credo zum Start der ersten Rekrutenschule im Jahr 2022. Wie die Armee am Montag (17. 1.) meldet, verlaufe der Start unter besonderen Schutz- und Verhaltensmassnahmen. Dazu gehören unter anderem das gestaffelte Einrücken der Armeeangehörigen, ein obligatorischer Corona-Test sowie das Tragen von FFP2-Masken während der gesamten Rekrutenschule.

Rund zwei Drittel der erwarteten 11 200 Rekrutinnen und Rekruten rücken am Montag physisch in die Kasernen ein. In einer zweiten Phase folgt am 31. Januar das restliche Drittel. Letztere absolvieren bis dahin von zu Hause aus ein Online-Lernprogramm und Sportlektionen.

Unter den Rekrutinnen und Rekruten befinden sich 240 Frauen, die den Militärdienst freiwillig absolvieren. Die Zahl der Rekrutinnen sei damit das dritte Jahr in Folge gestiegen, schreibt die Armee. Der prozentuale Anteil Frauen in der Schweizer Armee liegt insgesamt bei knapp über 1 Prozent.

Staatsanwalt Christoph Rüedi als Sonderermittler in der Affäre Berset eingesetzt

Überwachungskameras am Gebäude der Bundesanwaltschaft, Aufnahme vom 14. Mai 2019.

Überwachungskameras am Gebäude der Bundesanwaltschaft, Aufnahme vom 14. Mai 2019.

Anthony Anex / Keystone

gds. Die Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft (AB-BA) beauftragte im Oktober den Aargauer Staatsanwalt Christoph Rüedi mit der Aufarbeitung des Datenlecks, das im Herbst 2020 zum «Weltwoche»-Artikel über die versuchte Erpressung von Bundesrat Alain Berset führte. Die Bundesanwaltschaft bestätigte die Personalie am Freitag mehreren Schweizer Medien.

Die «Weltwoche» hat bei ihrer Recherche laut eigenen Angaben über Inhalte aus «geheimen Strafakten» berichtet. Deshalb reichte die Bundesanwaltschaft bei der AB-BA Strafanzeige wegen einer Amtsgeheimnisverletzung ein. Eine Analyse der Informationen, über welche die «Weltwoche» verfügt, legt offenbar den Schluss nahe, dass diese aus der Bundespolizei – oder aus der Bundesanwaltschaft – stammen könnten.

Christoph Rüedi, Leiter der Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach, wird das Datenleck nun untersuchen.

Bundesamt für Energie verleiht den Schweizer Energiepreis Watt d’Or 2022

Die SBB erhält in der Kategorie Energietechnologien den goldenen Watt d’Or.

Die SBB erhält in der Kategorie Energietechnologien den goldenen Watt d’Or.

Christoph Ruckstuhl / NZZ

ela. Das Bundesamt für Energie verleiht am Donnerstag (6. 1.) zum fünfzehnten Mal den renommierten Schweizer Energiepreis Watt d’Or. Die SBB erhält in der Kategorie Energietechnologien den goldenen Watt d’Or, ebenso die Verora AG aus Edlibach in der Kategorie Erneuerbare Energien und die schaerraum ag aus Horw, Kanton Luzern in der Kategorie Gebäude und Raum. Die Watt d’Or Trophäe – eine Schneekugel – wird den Gewinneren von einer prominenten Jury überreicht, die zum ersten Mal unter dem Vorsitz von Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher steht. Die Preisverleihung findet wegen der Pandemie in sehr kleinem Rahmen statt, wird jedoch per Live-Stream übertragen.

Schweizer Armee empfiehlt Armeeangehörige, zur internen Kommunikation nur noch Threema zu verwenden

Die Räumlichkeiten des Messengerdienstes Threema in Pfäffikon.

Die Räumlichkeiten des Messengerdienstes Threema in Pfäffikon.

Christoph Ruckstuhl / NZZ

cog. Die Schweizer Armee hat gegenüber Angehörigen eine Empfehlung ausgesprochen, zukünftig für die interne Kommunikation nur noch den Schweizer Nachrichtendienst Threema zu verwenden. Damit will die Armee die Verwendung von anderen Chat-Apps wie Whatsapp verhindern.

Der Grund für die Empfehlung ist gemäss Armeesprecherin Delphine Schwab der Datenschutz. Anders als die zuvor genannten amerikanischen Anbieter muss Threema den amerikanischen Behörden keinen Zugriff auf die Daten gewähren. Ein amerikanisches Gesetz, der «Cloud Act», verpflichtet seit 2018 amerikanische Internet-Firmen und IT-Dienstleister, den Behörden Daten offenzulegen, welche nicht in den USA gespeichert werden. Die Anwendung ist kostenpflichtig, dafür verwendet sie keine personenbezogenen Daten. Threema bietet ausserdem die Möglichkeit, den Dienst anonym zu verwenden.

Ein offizielles Tool oder eine einheitliche Regelung für das Versenden von Kurznachrichten innerhalb der Armee gibt es nicht, weshalb sich Whatsapp, was auch in der Freizeit am häufigsten verwendet wird, unter den Armeeangehörigen für die interne Kommunikation im Dienst etablierte. Gemäss Schwab könne man die Armeeangehörigen nicht dazu zwingen, künftig nur noch Threema zu verwenden, da es sich bei den Geräten um die privaten Mobiltelefone handelt. Die Armee könne deshalb nur eine Empfehlung aussprechen. Überprüft wird die Umsetzung also nicht.

Wahlumfrage sagt GLP als Siegerin der Wahlen voraus

Die GLP kann laut Wahlumfrage am meisten Wähleranteil dazugewinnen.

Die GLP kann laut Wahlumfrage am meisten Wähleranteil dazugewinnen.

Laurent Gillieron / KEYSTONE

cog. 2023 stehen in der Schweiz nationale Wahlen an. Angesichts der seit zwei Jahren andauernden Corona-Pandemie konnte viel spekuliert werden, welchen Einfluss diese Ausnahmesituation auf die Präferenzen der Wählerinnen und Wähler haben würde. Eine erste Wählerumfrage der Tamedia-Zeitungen deutet zwar auf keine kolossalen Veränderungen zu den Resultaten der Wahlen 2019 hin, aktuelle Gewinner und Verlierer gibt es trotzdem.

Hätten die Wahlen im Dezember 2021 stattgefunden, wäre die GLP mit +2,4 Prozentpunkten die grosse Gewinnerin. Damit käme die Partei auf einen Wähleranteil von 10,2 Prozent – ein Novum für die 2007 gegründete Partei. Ebenfalls Wachsen kann die SVP. Die Partei erhöht ihren Wähleranteil auf 27 Prozent (+1,7 Prozentpunkte). Auf der anderen Seite sinkt der Wähleranteil der Grünen gemäss Umfrage um 1,5 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent.

Bei den restlichen Parteien sagt die Umfrage kleinere Veränderungen voraus. Die Mitte steht bei einem Wähleranteil von 13,3 Prozent (-0.5), die SP bei 16,2 (-0,6) und die FDP bei 15,4 (+0,3).

Schweizer Luftwaffe setzt Helikopter für Skitourenlager ein

cov. Am Neujahrswochenende hat die Schweizer Luftwaffe in den Walliser Alpen 32 Teilnehmende und Begleitpersonen eines Jugend-und-Sport-Skitourenlagers per Helikopter geborgen. Die Evakuation sei störungsfrei verlaufen, schreibt das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in einer Medienmitteilung vom Montag (3. 1.).

Die Jugendlichen befanden sich für einen Skitourenkurs zusammen mit dem Leitungs- und Betreuungsteam seit mehreren Tagen in der Cabane du Fenestral im Raum von Ovronnaz. Weil sich die Lawinensituation rasch auf Stufe 4 verschlechtert habe, sei eine Abfahrt ins Tal zum geplanten Kursende nicht verantwortbar gewesen.

Der verantwortliche Kursleiter hatte deshalb die Luftwaffe um Unterstützung ersucht. Nach diversen Abklärungen seien die Mittel der Luftwaffe freigegeben worden, schreibt das VBS. In vier Rotationen wurden die 32 Personen wohlbehalten von der Cabane du Fenestral zur Talstation Ovronnaz geflogen.

Kleinstgemeinde Clavaleyres gehört neu zum Kanton Freiburg

Das ehemals Berner Dorf Clavaleyres gehört seit dem Jahreswechsel zur Freiburger Gemeinde Murten.

Das ehemals Berner Dorf Clavaleyres gehört seit dem Jahreswechsel zur Freiburger Gemeinde Murten.

Annick Ramp/NZZ

ela. Der Weiler Clavaleyres gehört neu zum Kanton Freiburg. Die zuvor bernische Gemeinde mit nur 50 Einwohnerinnen und Einwohnern vollzog den Übertritt zum Jahreswechsel. Vorausgegangen war ein mehrjähriger Prozess, der allerdings anders als der Wechsel vom zuvor bernischen Moutiers zum Kanton Jura weitgehend unbeachtet blieb. Vom Wechsel zur Gemeinde Murten erhofft sich der Weiler, der fast 500 Jahre zu Bern gehörte, Aufgaben wie Schule und Feuerwehr besser erreichen zu können. Die Einwohner von Clavaleyres hatten im Herbst 2018 für den Wechsel gestimmt, die Kantone Bern und Freiburg stimmten Anfang 2020, die Bundesversammlung Ende 2020 dem Vorhaben zu.

Ignazio Cassis tritt sein Amt als Bundespräsident an

Aussenminister Ignazio Cassis wurde am 8. Dezember zum Bundespräsidenten gewählt.

Aussenminister Ignazio Cassis wurde am 8. Dezember zum Bundespräsidenten gewählt.

Peter Klaunzer / KEYSTONE

(dpa)/amü. Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis hat nun mit dem Jahreswechsel zusätzlich das Amt des Bundespräsidenten übernommen. Die Amtsübergabe des bisherigen Präsidenten und amtierenden Wirtschaftsministers Guy Parmelin an Cassis erfolgte per Telefon am Silvesterabend. «Beide sind sich einig: Mit starkem Zusammenhalt meistern wir die Herausforderungen der Pandemie», twitterte danach der Regierungssprecher.

Auf Cassis’ Agenda steht 2022 auch das zuletzt etwas getrübte Verhältnis der Schweiz zur Europäischen Union. Die Schweiz hatte die Verhandlungen über ein Rahmenabkommen zur Regelung der Beziehungen mit der EU im Mai 2021 abgebrochen. Die Europäische Kommission fordert neue Schweizer Vorschläge noch im Januar.

Als Bundespräsident leitet der 60-jährige Cassis Kabinettssitzungen und übernimmt repräsentative Aufgaben.

In der traditionellen Neujahrsansprache des Bundespräsidenten sagte Cassis, «Zusammenhalt und Leidenschaft für die Vielfalt» seien nötig, damit das Land die Herausforderungen 2022 meistern könne.

Die Pandemie habe die Schweizerinnen und Schweizer verletzlich und unsicher gemacht, «uns auseinandergetrieben, aber sie hat uns nicht gespalten», sagte Cassis. «Unabhängig ob jung oder alt, geimpft oder ungeimpft, der Bundesrat hört Ihnen zu.»

Der Tessiner schloss mit einem Appell für Geduld im Umgang mit Covid-19: «Der Mensch hat den ewigen Kampf gegen Viren und Pandemien bisher stets gewonnen. Und so wird es auch dieses Mal sein.»

Schweizer Luftwaffe testet neue Trainingszeiten

Die Schweizer Luftwaffe begrenzt testweise ihre Trainingszeiten.

Die Schweizer Luftwaffe begrenzt testweise ihre Trainingszeiten.

Eric Dubost / www.imago-images.de

tsf. Die Schweizer Armee testet – vor allem aus Lärmschutzgründen – neue Trainingszeiten. Die Eckpunkte sind: keine Montags-Nachtflüge bis 22 Uhr, dafür täglich Flugbetrieb bis 19 Uhr 30, aber erste Starts erst ab 10 Uhr vormittags.

Normalerweise finden die Trainingsflüge mit den Kampfjets der Schweizer Armee von 8 Uhr 30 bis 12 Uhr und von 13 Uhr 30 bis 17 Uhr statt. Von Oktober bis März heben die Jets dabei jeweils montags zusätzlich von 18 bis 22 Uhr für Nachtflugtrainings ab (der Dienstagabend dient als Reserve bei schlechtem Wetter). Diese begrenzten Uhrzeiten gelten nicht für Einsätze im Luftpolizeidienst, die rund um die Uhr möglich sind.

Um die Auswirkung auf den Personaleinsatz und die Akzeptanz bei den Anwohnerinnen und Anwohnern zu ermitteln, findet der Versuch an acht Tagen und zwei Militärflugplätze – Payerne und Meiringen – statt. Die Flüge finden anschliessend in einem der drei militärischen Trainingsräume der Schweiz statt: Berner Alpen/Wallis, Graubünden/St. Gallen oder Jura/Chasseral.

Im vergangenen Jahr war eine ähnliche Regelung schon einmal getestet worden.

Die EU verlangt von der Schweiz klare Verhältnisse

EU-Kommissar Maros Sefcovic ruft die Schweiz zu Entscheidungen auf.

EU-Kommissar Maros Sefcovic ruft die Schweiz zu Entscheidungen auf.

Olivier Hoslet / EPA

tsf. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, warnt vor einem Zerfall des Verhältnisses der EU mit der Schweiz. «Führen neue Verhandlungen nicht zum Erfolg, werden die bestehenden bilateralen Abkommen nach und nach auslaufen und unsere Beziehung irgendwann obsolet werden lassen», sagte der für die Beziehungen der EU zur Schweiz zuständige EU-Kommissar am Dienstag in einem Interview mit dem Magazin «Spiegel». Die Schweiz müsse zusichern, sich an die EU-Binnenmarktregeln zu halten, falls Bern neue Verhandlungen wolle. Konkret müsse die Schweiz einen Zeitplan für weitere Verhandlungen liefern. Neue Verhandlungen dürften nicht 20 oder 30 Jahre dauern. Die EU erwarte vom Bundesrat spätestens bis Ende Januar klare Aussagen zum künftigen Verhältnis.

Bevölkerung möchte elektronisch abstimmen

Eine Mehrheit der Bevölkerung ist offen gegenüber E-Voting. Allerdings sehen sie Datenschutz und Cybersicherheit als Problem.

Eine Mehrheit der Bevölkerung ist offen gegenüber E-Voting. Allerdings sehen sie Datenschutz und Cybersicherheit als Problem.

Alessandro Della Bella / Keystone

tsf. Die Corona-Pandemie erweist sich als ein Katalysator für die Digitalisierung: Seit dem Ausbruch der Pandemie nutzen die Menschen in der Schweiz digitale Dienstleistungen der Behörden häufiger. Wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt, sind 38 Prozent der Schweizer Bevölkerung offener gegenüber staatlichen digitalen Dienstleistungen geworden. Gleichzeitig vertrauen jedoch 21 Prozent der Befragten den bestehenden digitalen Dienstleistungen des Staats weniger als zu Beginn der Pandemie – viele nennen Cybersicherheit und Datenschutz als zentrale Gründe.

Wie bereits bei der Umfrage vom vergangenen Jahr wünscht sich eine sehr grosse Mehrheit einheitliche digitale Angebote, und zwar vom Staat und nicht von Privatunternehmen. Beträchtliche 84 Prozent möchten zum Beispiel elektronisch abstimmen. Die Behörden seien somit gefordert, effiziente und nutzerfreundliche digitale Lösungen zu finden, die auch den Bedenken der Bevölkerung hinsichtlich der Cyber- und Datensicherheit Rechnung tragen würden, heisst es in der Studie. Deloitte hat die Umfrage im September unter tausend repräsentativ ausgewählten erwachsenen Personen durchgeführt.

Aargau zählt über 700 000 Einwohner

Blick auf die Grossüberbauung Telli in Aarau, der grössten Stadt des Kantons.

Blick auf die Grossüberbauung Telli in Aarau, der grössten Stadt des Kantons.

Christoph Ruckstuhl

(ine.)

Der Kanton Aargau zählt nun über 700 000 Einwohner. Dies geht aus einer am Montag (27. 12.) veröffentlichten Medienmitteilung hervor. Die 700 000er-Marke sei gemäss den Einträgen im Bevölkerungsregister im dritten Quartal 2021 erreicht worden. Die 600 000er-Marke wurde 2009 erreicht, die 500 000er-Marke 1990. Der Aargau ist an der Einwohnerzahl gemessen der viertgrösste Kanton der Schweiz.

Swisscoy-Soldaten sollen länger in Kosovo bleiben

Rund 7000 Schweizer Soldatinnen und Soldaten waren seit 1999 in Kosovo.

Rund 7000 Schweizer Soldatinnen und Soldaten waren seit 1999 in Kosovo.

Christian Beutler / Keystone

fra. Der Armeechef Thomas Süssli will den Einsatz der Schweizer Armee in Kosovo verlängern. Im kommenden Jahr will er im Parlament eine dreijährige Verlängerung beantragen. Das sagte Süssli im Interview mit dem «Sonntags-Blick». Nach einem Besuch bei den Schweizer Truppen vor Ort sei er zu dem Schluss gekommen, dass der Einsatz nach wie vor notwendig sei. «Es ist richtig, dass wir im Kosovo und in Bosnien sind, und es ist nicht absehbar, dass die Friedensmission beendet werden kann.»

Die Situation in der Region habe sich jüngst sogar wieder verschärft, so Süssli weiter. Würden sich die Friedenstruppen aus Kosovo und Bosnien zurückziehen, fielen die Länder möglicherweise wieder in eine Instabilität zurück. Die Schweiz ist ein wichtiger Partner und Geldgeber Kosovos. Die Schweizer Armee beteiligt sich mit den Swisscoy-Truppen seit 1999 an der friedensfördernden Militärmission Kfor.

Bundesstrafgericht verhängt Haftstrafe wegen Bancomaten-Sprengung

Immer wieder werden Bancomaten in der Schweiz gesprengt.

Immer wieder werden Bancomaten in der Schweiz gesprengt.

Gian Ehrenzeller / Keystone

ine. Erstmals hat das Bundesstrafgericht am Mittwoch (22. 12.) eine Strafe gegen einen Bancomaten-Sprenger verhängt, wie die Nachrichtenagentur SDA laut SRF berichtet. Der Angeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe von 74 Monaten verurteilt. Der Mann, ein Rumäne, wird nach dem Verbüssen der Strafe für die Dauer von zehn Jahren des Landes verwiesen. Er hatte 2019 mit einem Komplizen einen Bancomaten der Raiffeisenbank mit Sprengstoff aufgebrochen und rund 126 000 Franken erbeutet. Zudem war ein Sachschaden in Höhe von 100 000 Franken entstanden. Das Gericht befand ihn nicht nur des qualifizierten Diebstahls und der qualifizierten Sachbeschädigung für schuldig, sondern auch der Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht.

2020 hatte die Bundesanwaltschaft einen internationalen Haftbefehl erlassen, nachdem die DNA-Spur des Mannes auf einem Brecheisen gefunden worden war. Er war in Österreich verhaftet worden.

Franzose kommt auf Walliser Skipiste ums Leben

cov. Auf dem Gebiet der Walliser Gemeinde Val-d’Iliez hat sich am Montag (20. 12.) ein Skiunfall mit tödlichen Folgen ereignet. Wie die Kantonspolizei Wallis mitteilt, kam im Skigebiet «Portes du Soleil» ein 47-jähriger Franzose ums Leben.

Der Unfall habe sich gegen 14 Uhr ereignet. Aus bisher ungeklärten Gründen sei der Skifahrer während der Abfahrt auf der Piste «Pertuis» gestürzt und in der Folge gegen einen Mast eines Skilifts geprallt. Der Mann sei schwer verletzt mit einem Helikopter ins Spital Sitten eingeliefert worden. Dort erlag er am Dienstag seinen Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei eine Untersuchung eingeleitet.

SVP-Nationalrätinnen lancieren Initiativen gegen Abtreibungen

Die SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler (Mitte) gehört zu den Urheberinnen der Initiativen gegen Schwangerschaftsabbrüche.

Die SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler (Mitte) gehört zu den Urheberinnen der Initiativen gegen Schwangerschaftsabbrüche.

Anthony Anex / Keystone

cov. Die Bundeskanzlei hat am Dienstag (21. 12.) zwei Volksinitiativen aus dem Umfeld der SVP für die Unterschriftensammlung freigegeben: Sowohl die Initiative «Einmal darüber schlafen» wie die Initiative «Lebensfähige Babys retten» richten sich gegen Schwangerschaftsabbrüche. Die erste will vor jeder Abtreibung einen Tag Bedenkzeit einführen, die zweite Spätabtreibungen verhindern. Dahinter stehen die SVP-Nationalrätinnen Yvette Estermann und Andrea Geissbühler, der SVP-Nationalrat Erich von Siebenthal, die Zürcher SVP-Kantonsrätin Maria Rita Marty sowie mehrere EDU-Vertreter und einzelner der «Mitte». Beide Begehren sind als Reaktionen auf kaum beachtete Motionen und Interpellationen im Parlament entstanden.

Mit der Initiative «Einmal darüber schlafen» wollen die Initiantinnen und Initianten laut ihrer Medienmitteilung «Frauen vor überstürzten Entscheidungen unter Druck und Stress» schützen. Wer eine Abtreibung in Betracht zieht, soll sie somit erst einen Tag nach der ärztlichen Konsultation auch wirklich durchführen lassen dürfen. Dazwischen sollen die Frauen eine Bedenkzeit wahrnehmen, sich mit dem Leitfaden auseinandersetzen, den sie von den Ärztinnen und Ärzten erhalten, und sich über mögliche Hilfeleistungen von Institutionen für Mütter in schwierigen Situationen informieren.

Laut Angaben der Initianten bestünden in 18 europäischen Ländern ähnliche Wartefristen, wie etwa in Deutschland mit drei Tagen Bedenkzeit oder gar einer ganzen Woche in Italien. Mit der Initiative sollen zehn Prozent der jährlichen Abtreibungen, sprich an die tausend, verhindert werden.

Gleichzeitig wird die SVP auch für die Initiative «Für den Schutz von ausserhalb des Mutterleibes lebensfähigen Babys» Unterschriften sammeln. Abtreibungen sind in der Schweiz unter gewissen Umständen noch weit nach der 12. Schwangerschaftswoche möglich, etwa wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder sie sich in einer seelischen Notlage befindet. Eine geistige oder körperliche Behinderung des Ungeborenen ist zum Teil auch ein Grund für späte Schwangerschaftsabbrüche, weil Chromosomenanomalien oft erst ab der 13. Woche diagnostiziert werden können, ein offener Rücken erst ab der 20.

In der Schweiz würden jährlich bis zu 100 Babys zu einem Zeitpunkt abgetrieben, in dem sie ausserhalb des Mutterleibes atmen und somit eigenständig leben könnten, schreiben die Initianten. Ab diesem Zeitpunkt wollen sie ungeborenen Babys ein absolutes Recht auf Leben zugestehen, sofern dasjenige der Mutter nicht in Gefahr ist. Die Neonatologie habe Fortschritte erzielt, die es Frühgeburten mit intensivmedizinischer Hilfe schon ab der 22. von 40 Schwangerschaftswochen ermögliche, schadlos zu überleben. Die Initianten wollen «jede gesetzliche Regelung aufheben, die erlaubt, dass unabhängig vom Mutterleib lebensfähige Babys vorgeburtlich getötet werden», schreiben sie, «diese Kinder können zur Adoption freigegeben werden». Die Sammelfrist für beide Begehren endet am 21. Juni 2023.

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