Krieg in der Ukraine – IAEA will Experten nach Tschernobyl entsenden – News

  • 18:02

    Sonderstab Asyl will Geflüchtete gleichmässig auf Kantone verteilen

    Um die Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine in der Schweiz zu koordinieren, hat sich der Sonderstab Asyl (Sonas) des Bundes zum zweiten Mal getroffen. Dabei wurde eine Arbeitsgruppe geschaffen, die dafür sorgen soll, die Geflüchteten gleichmässig auf die Kantone zu verteilen.

    Der zwischen den Kantonen vereinbarte Verteilschlüssel könne zurzeit nicht eingehalten werden, teilte das Bundesamt für Migration (SEM) mit. Grund dafür sei, dass viele Geflüchtete eine private Unterkunft bei Verwandten oder Bekannten gefunden hätten und dort bleiben könnten. Ziel sei aber, mittelfristig Ungleichgewichte zwischen den Kantonen auszugleichen.

    Die wichtigste Herausforderung aktuell sei jedoch, Unterkünfte zu finden, sagte Daniel Bach vom SEM. Mit jeder Unterkunft brauche es zudem personelle Ressourcen, um die Geflüchteten zu betreuen.

  • 17:31

    Kiew: Russische Soldaten in Tschernbyl verstrahlt

    Russische Soldaten sollen sich nach offiziellen Angaben aus Kiew bei einem Einsatz um das frühere Atomkraftwerk Tschernobyl Strahlenschäden zugezogen haben.

    Die ukrainische Atomenergiebehörde Energoatom teilte mit, dass russische Truppenteile in der Sperrzone rund um den Unglücksmeiler Gräben ausgehoben hätten. Dabei seien sie vermutlich mit verstrahltem Material unter der Oberfläche in Kontakt geraten. Bei den ersten Krankheitsanzeichen hätten die Soldaten in Panik den Abzug vorbereitet, so der Energieversorger Energoatom.

    Zuvor gab es Berichte, dass das russische Militär nach mehreren Wochen Krieg das Kraftwerk wieder verlassen hat.

    Legende:
    Das stillgelegte AKW Tschernobyl: Der sogenannte Sarkophag soll verhindern, dass radioaktive Partikel unkontrolliert in die Atmosphäre gelangen. Die Nuklearkatastrophe ereignete sich im April 1986.

    Keystone

  • 17:14

    Bargeldwechsel in der EU soll für Ukrainer einfacher werden

    Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen ihre Landeswährung künftig leichter in Euro tauschen können. Ein Plan der Brüsseler EU-Kommission sieht vor, dass bis zu 10’000 Hrywnja Bargeld pro Person zu dem offiziellen Wechselkurs der ukrainischen Zentralbank umgetauscht werden können. Dies entspricht derzeit rund 300 Euro.

    Hintergrund des Vorschlags ist, dass viele Geflüchtete Schwierigkeiten haben, die Landeswährung Hrywnja in den EU-Staaten umzutauschen. Die ukrainische Nationalbank hatte nach Angaben der EU-Kommission den Umtausch der Banknoten in ausländisches Bargeld ausgesetzt, um die begrenzten Devisenreserven der Ukraine zu schützen. Daraufhin seien Banken in den EU-Ländern unter anderem wegen des Wechselkursrisikos nicht bereit gewesen, das Geld zu tauschen.

    Über den Vorschlag der Kommission müssen jetzt die nationalen Regierungen beraten.

    Eine Frau hält Noten in Hrywnja in der Hand.

    Legende:
    Viele Geflüchtete haben Schwierigkeiten, die ukrainische Landeswährung Hrywnja in den europäischen Staaten umzutauschen.

    Keystone

  • 16:49

    IAEA kündigt Hilfsmission nach Tschernobyl an

    Nach dem Abzug russischer Truppen aus Tschernobyl will die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in den kommenden Tagen Experten in das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk entsenden.

    IAEA-Chef Rafael Grossi kündigte in Wien an, dass er die Hilfsmission selbst anführen werde. Die IAEA werde auch anderen Atomanlagen sicherheitsrelevante Ausrüstung und Expertise bereitstellen, sagte er.

    Die geplanten IAEA-Missionen seien jeweils mit Russland und der Ukraine vereinbart, hiess es.

  • 16:40

    Seco pocht auf Pflicht der Kantone bei Sanktionen

    Mit einem Merkblatt, Link öffnet in einem neuen Fenster für die Kantone will das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Sanktionen gegenüber Russinnen und Russen in der Schweiz durchsetzen. Das Blatt informiert die zuständigen Stellen in den Kantonen über die Meldepflichten.

    Das Seco hatte festgestellt, dass es in verschiedenen Kantonen Unsicherheiten und offene Fragen rund um die Durchsetzung der internationalen Sanktionen gab, wie es schrieb.

    Bis vor rund einer Woche hatte die Schweiz russische Gelder und Werte – etwa Liegenschaften – in Höhe von 5.75 Milliarden Franken gesperrt.

  • 16:17

    EU warnt China vor Unterstützung Russlands

    Die EU und China sehen in dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine Gefahr für die globale Sicherheit und die Weltwirtschaft. Das teilt EU-Ratspräsident Charles Michel nach einem virtuellen Treffen mit Chinas Staatsspitze mit.

    An die Adresse der Regierung in Peking gerichtet warnt Michel, jegliche Form der Unterstützung Russlands etwa zur Umgehung der Sanktionen würde den Krieg unnötig verlängern. Schritte Chinas zu helfen, den Krieg zubeenden, seien dagegen willkommen.

  • 16:10

    Sopranistin Netrebko verliert Auftritt in Russland

    Die russische Opernsängerin Anna Netrebko wurde stark kritisiert, weil sie sich nur zögerlich vom russischen Angriff auf die Ukraine und von Präsident Wladimir Putin distanzierte. In der Folge wurden mehrere Konzerte mit Netrebko in westlichen Staaten abgesagt oder verschoben.

    Jetzt hat auch ein russisches Opernhaus einen Auftritt von Netrebko abgesagt, und zwar, weil sie die Handlungen Russlands kritisiere. Das heisst es auf der Webseite der Oper von Nowosibirsk. Der Sopranistin seien die Auftritte auf europäischen Bühnen offenbar wichtiger, als das Schicksal der Heimat, hiess es

    Am Mittwoch hatte Netrebko über ihren Anwalt ausrichten lassen, sie sei nicht politisch.

    Porträt

    Legende:
    «Meine Position ist klar. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden», hatte Netrebko über ihren deutschen Anwalt mitgeteilt.

    Keystone

  • 15:39

    Über 50 ukrainische Kulturstätten beschädigt

    Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind mindestens 53 Kulturstätten beschädigt und teilweise zerstört worden. Unter den Gebäuden seien 29 Kirchen, 16 historische Bauten, 4 Museen und 4 Monumente, sagte der stellvertretende Unesco-Generaldirektor für Kultur, Ernesto Ottone Ramirez. Zu den in dieser Hinsicht am meisten betroffenen Gebieten der Ukraine gehöre Charkiw.

  • 14:53

    Kiews Bürgermeister berichtet von heftige Gefechten

    Nördlich und östlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew kommt es nach Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko zu heftigen Kämpfen. «Das Risiko, in Kiew zu sterben, ist ziemlich hoch. Deswegen ist mein Rat an alle, die zurückkommen wollen: Bitte lasst euch ein bisschen länger Zeit», sagt Klitschko.

    Zuvor hatte der Gouverneur der Region Kiew gesagt, dass sich die russischen Truppen aus einigen Gebieten zurückzögen, aber ihre Positionen an anderen Orten verstärkten.

    Soldaten tragen eine Leiche aus den Trümmern.

    Legende:
    Auch Irpin nordwestlich von Kiew ist weiter unter russischem Beschuss. (31. März 2022)

    Keystone

  • 14:39

    China will sich für Frieden in der Ukraine einsetzen

    Trotz seiner politischen Rückendeckung für Russland will China nach Darstellung von Ministerpräsident Li Keqiang mit den Europäern und der Weltgemeinschaft auf Frieden in der Ukraine hinarbeiten.

    Beim EU-China-Videogipfel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel sagte der Premier nach chinesischen Angaben, China fördere «auf seine eigene Weise» Friedensgespräche. Sein Land arbeite mit der EU und der Welt zusammen und wolle «eine konstruktive Rolle spielen, um die Lage zu entspannen, die Feindseligkeiten einzustellen, eine grössere humanitäre Katastrophe zu verhindern und den Frieden bald zurückkehren zu lassen».

    China setze sich für Souveränität und territoriale Integrität, grundlegende Normen in internationalen Beziehungen und die Lösung von Konflikten «durch Dialog und Verhandlungen ein», wird Li Keqiang vom chinesischen Aussenministerium zitiert.

    Li Keqiang und Ursula von der Leyen je auf einem Videobildschirm.

    Legende:
    Chinas Ministerpräsident Li Keqiang und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprachen heute per Videokonferenz miteinander.

    Reuters

  • 14:23

    Amnesty wirft Russland Einsatz von Streumunition vor

    Russland setzt laut einem Bericht von Amnesty International beim Krieg in der Ukraine verbotene Streumunition ein. Die Menschenrechtsorganisation wirft den russischen Truppen «unerbittliche, wahllose Angriffe» auch auf Zivilisten vor. Die Echtheit von «physischen Beweisen» für den Einsatz solcher Munition sei von Amnesty-Ermittlern in der Ukraine bestätigt worden.

    Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen. Diese Mini-Bomben – etwa so gross wie eine Getränke- oder Spraydose – fallen in einem Umkreis von mehreren Dutzend Metern zu Boden.

  • 14:01

    Russland spricht von militärischen Erfolgen

    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben fünf grosse Munitionslager sowie ein weiteres Kraftstoffdepot zerstört. Mit Luftangriffen seien insgesamt 52 militärische Objekte an einem Tag in der Ukraine zerstört worden, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums in Moskau.

    Im Gebiet Luhansk seien bei Kämpfen zudem 40 ukrainische «Nationalisten» getötet worden. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

  • 13:33

    Offenbar «Übergangsfrist» bis Ende April für Gaslieferungen gegen Rubel

    Russland hat die Umstellung auf Rubelzahlungen für seine Gaslieferungen an den Westen als derzeit günstigste Lösung für sich bezeichnet. Die neue Regelung sei nicht in Stein gemeisselt und könne wieder geändert werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. «Aber unter den gegenwärtigen Bedingungen ist der Rubel die bevorzugte und am ehesten verlässliche Variante», sagte Peskow. Der Übergang zu Rubelzahlungen bedeute auch nicht, dass bei Ausbleiben von Geld sofort die Lieferungen eingestellt würden.

    In dem von Präsident Wladimir Putin am Donnerstag unterzeichneten Dekret ist eine Übergangsfrist vorgesehen. Experten gehen davon aus, dass die Umstellung erst Ende April, Anfang Mai wirksam sein wird. Russland will damit vor allem seine zuletzt unter Druck geratene nationale Währung stabilisieren.

    Kunden in westlichen und von Moskau sogenannten «unfreundlichen» Staaten müssen ein Konto bei der Gazprombank haben. Sie können dort – wie bisher – das Gas in Euro oder Dollar bezahlen. Die Bank konvertiert den Betrag in Rubel, kauft die Währung an der Moskauer Börse und überweist das Geld dann an Gazprom. Unklar ist, ob durch die unterschiedlichen Wechselkurse sowie Konvertierung und Transaktionen Gebühren entstehen und wer diese gegebenenfalls bezahlt.

  • 13:05

    Knapp 22’000 Geflüchtete aus der Ukraine in der Schweiz

    In der Schweiz sind bisher 21’700 geflüchtete Menschen aus der Ukraine registriert worden. 15’192 dieser Personen haben den Schutzstatus S erhalten, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) auf Twitter mitteilte.

    Die Zahl der registrierten Geflüchteten erhöhte sich damit gegenüber dem Vortag um 1131. Den Schutzstatus S erhielten laut den SEM-Zahlen im Vergleich zum Vortag 1745 weitere Menschen.

  • 12:40

    Erneute Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland

    Die Ukraine und Russland haben ihre Verhandlungen wieder aufgenommen. Die Gespräche seien im Online-Format fortgesetzt worden, teilt das ukrainische Präsidialamt mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sprach zuvor bei einem Besuch in Indien von Fortschritten bei den Verhandlungen. Die Regierung in Moskau bereite derzeit ihre Antwort auf ukrainische Vorschläge vor.

    Am Dienstag hatten sich Delegationen beider Seiten auf Vermittlung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan persönlich in Istanbul getroffen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak hatte hinterher von einem positiven Gefühl gesprochen.

  • 12:30

    China stoppt Filmvorführung der Schweizer Botschaft in Peking

    Die chinesischen Behörden haben gestern die von der Schweizer Botschaft in Peking organisierte Vorführung des Schweizer Films «Olga» verboten. Die Vorführung war Teil des Monats der Frankophonie, es waren mehrere Botschafter anwesend. Kurz vor Beginn der Filmaufführung wurde diese von den chinesischen Behörden gestoppt. Die Berichterstattung rund um die Ukraine wird in Chinas Medien streng kontrolliert. Auf Nachfrage von RTS/SRF hat die Schweizer Botschaft in Peking bisher nicht reagiert.

  • 12:10

    Verhandlungen wegen angeblichem ukrainischen Angriff erschwert

    Der Kreml ist der Ansicht, dass der nach Angaben Moskaus von ukrainischen Hubschraubern auf russischem Territorium durchgeführte Angriff auf ein Treibstofflager die russisch-ukrainischen Gespräche zur Beendigung der Offensive in der Ukraine belasten würde.

    «Es ist klar, dass man das nicht als etwas betrachten kann, das geeignete Bedingungen für die Fortsetzung der Verhandlungen schaffen wird», meinte Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten, nachdem im Morgengrauen ein Depot in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine zerstört worden war.

  • 11:46

    Lawrow: Fortschritte bei Friedensgesprächen

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow spricht von Fortschritten bei den Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland. Die Regierung in Moskau bereite derzeit ihre Antwort auf ukrainische Vorschläge vor, sagt Lawrow nach einem Gespräch mit seinem indischen Amtskollegen. Die Gespräche müssten weitergehen, aber die Regierung in Kiew verstehe die Situation auf der Krim-Halbinsel und im Donbass und die Notwendigkeit eines neutralen Status besser.

  • 11:12

    Mehrere hundert neue Schlafplätze an vier Armeestandorten

    Das Staatssekretariat für Migration (SEM) stellt laut einer Mitteilung in Zusammenarbeit mit dem VBS weitere Unterkunftsplätze für geflüchtete Personen aus der Ukraine bereit. An den Standorten Thun und Chamblon (ab 1. April) sowie Neuchlen und Liestal (ab 8. April) können demnach in Mehrzweckhallen der Armee mehrere hundert Schlafmöglichkeiten vom SEM genutzt werden.

    Weitere Armee-Sporthallen seien in Abklärung. Es handle sich hierbei um provisorische Einrichtungen, in denen die Schutzbedürftigen wenige Tage während des Registrierungsprozesses untergebracht sind. Anschliessend werden sie einem Kanton zugewiesen, der ab diesem Zeitpunkt die Betreuung der schutzbedürftigen Personen übernimmt.

    Bisher sind laut dem SEM über 21’000 Personen aus der Ukraine in der Schweiz eingetroffen.

  • 11:08

    IKRK: Evakuierung aus Mariupol «noch unklar»

    «Es ist noch nicht klar», ob die sichere Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol heute stattfinden kann, sagte ein Sprecher des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) vor der Presse in Genf. Ein Konvoi befindet sich auf dem Weg in die Stadt – allerdings ohne Hilfsgüter.

    Er bestehe aus drei Fahrzeugen und neun Mitarbeitern, fügte der Sprecher hinzu. «Wir müssen sicher sein, dass ein Waffenstillstand eingehalten wird und dass der humanitäre Konvoi sicher durch die Militärsperren fahren kann» – im Gegensatz zu früheren Versuchen vor einigen Wochen.

    «Alle Details» seien noch nicht geklärt, fügte er hinzu. Auch die Stadt, in die die Menschen evakuiert werden sollen, steht noch nicht fest. «Wir haben die Zustimmung der Parteien auf höchster Ebene», bekräftigte der Sprecher jedoch.

    Das IKRK rechnet damit, dass Tausende von Zivilisten die seit Wochen belagerte Stadt verlassen wollen. Wenn die Massnahme genehmigt wird, wird das IKRK bis zu 54 Busse steuern, die von den ukrainischen Behörden ausserhalb von Mariupol bereitgestellt werden.

    Die Organisation wollte auch humanitäre Hilfsgüter mitnehmen, hat jedoch keine Genehmigung erhalten. Das IKRK-Team reiste am Morgen ohne die Hilfsgüter ab.

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