Manhattan-Effekt: So gefährdet er deine Beziehung

Mal angenommen, dein Partner bekommt die Chance seines Lebens. Eine Stelle, die ihn beruflich weiter bringt, die Möglichkeit zu einem Sabbatical … etwas dieser Art. Du weißt, es würde ihn glücklich machen und sein Selbstbewusstsein stärken, diese Chance zu ergreifen.

Doch für eure Beziehung wäre es eine riesige Herausforderung! Ihr würdet euch viel weniger sehen, er würde sich verändern und weiter entwickeln, während für dich alles beim Alten bleibt – nur dass er nicht mehr so viel da ist wie zuvor. 

Würdest du ihm dennoch den Rücken stärken und ihn dazu ermutigen, die Chance zu nutzen, oder würdest du versuchen, ihn zum Bleiben zu überreden?

Was ist der Manhattan-Effekt?

Genau um diese Gewissensfrage geht es beim sogenannten Manhattan-Effekt. Hindert ein Partner den anderen daran, sich zu entfalten und seine Träume zu verwirklichen, weil er in dem, was dazu nötig wäre, eine Gefährdung für die Beziehung sieht, sprechen Psychologen vom Manhattan-Effekt. Benannt nach dem Film “Manhattan” von Woody Allen, in dem Protagonist Isaac seine jüngere Freundin Tracy anfleht, bei ihm in New York zu bleiben, statt ein Auslandssemester zu machen. 

Dass der Manhattan-Effekt verbreiteter ist, als man meinen sollte (oder auch nicht …), fand eine US-amerikanische Studie heraus, die im ”Journal of Personality and Social Psychology” veröffentlicht wurde. Demnach neigen viele Menschen dazu, ihren Liebsten umso stärker einzuschränken, je mehr Angst um ihre Beziehung dessen Selbstverwirklichung bei ihnen auslöst.

Warum ist der Manhattan-Effekt gefährlich für die Beziehung?

Problem an der ganzen Sache: Eine Partnerschaft soll uns stark machen und dabei helfen, Selbstwert zu entwickeln und uns zu entfalten. Nur dann macht sie uns glücklich und hat dauerhaft Bestand. Heißt also: Wer dem Manhattan-Effekt nachgibt, erreicht langfristig genau das Gegenteil von dem, was er beabsichtigt. Statt die Beziehung zu erhalten, treibt er seinen Partner von sich weg.

Wie das Michelangelo-Phänomen die Beziehung stärkt

Das Gegenstück zum Manhattan-Effekt nennen Psychologen Michelangelo-Phänomen. Es gilt als eine der wichtigsten Zutaten beständiger, glücklicher Beziehungen. Der Künstler Michelangelo prägte die Geisteshaltung, dass die Aufgabe eines Bildhauers vor allem darin bestehe, die Schönheit einer Skulptur sichtbar zu machen.

Übertragen auf Beziehungen beschreibt das Michelangelo-Phänomen also Paare, in denen sich die Partner wie Bildhauer verhalten und dem anderen dabei helfen, seine Schönheit zu entfalten. Natürlich erfordert das vor allem Vertrauen – sowohl zu sich selbst als auch zum Partner. Doch ohne das steht eine Beziehung sowieso immer auf wackligen Pfählen … 

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