As You Like It Review – Josie Rourke führt uns in die befreiende Freude von Arden | Theater

EIN Klavier, prominent auf einer ansonsten leeren Bühne, ist ein klares Zeichen dafür, dass diese Produktion den Klang in den Mittelpunkt von Shakespeares liederfülltem Stück stellen wird. Es ist das erste, was wir hören, und wird zur beständigsten Stimme dieser Pastorale, die ihre Komik synkopiert und ihre Romantik steigert. Die Liebenden, Ausgestoßenen und Einheimischen, die durch Arden wandern, zwinkern seinem Komponisten-Pianisten Michael Bruce zu und fordern ihn auf, „die Klappe zu halten“ oder auf Stichwort zu spielen.

Dieser Pantomime ist Teil eines größeren Konzepts hinter der filigranen und entzückenden Inszenierung von Regisseurin Josie Rourke, die eine perfekte Balance zwischen dem West-End-Spektakel und der Reinheit Shakespeares findet. Die Reden über Liebe, Freundschaft und Loyalität zwischen den Charakteren kommen mit der Körperlichkeit und Intimität der britischen Gebärdensprache, die für das Drama ebenso zentral ist wie Musik und Gesang. Es ist organisch verwoben und bringt die Intensitäten des Spiels an die Oberfläche.

Celia (Rose Ayling-Ellis) ist ein liebenswertes Luder und spricht mit ihrer verbannten Cousine Rosalind (Leah Harvey) fast ausschließlich per Zeichen, was körperliche Komik und echte Zärtlichkeit zwischen ihnen auslöst. Es ist sozusagen ihre eigene Geheimsprache, und ihre Gemeinschaft fühlt sich so stark an wie die Liebesgeschichte zwischen Rosalind und Orlando (Alfred Enoch), deren Romanze schwindelig, aber echt ist und beide Schauspieler Naturtalente im Versen sind.

Echte Zärtlichkeit … Rose Ayling-Ellis als Celia und Leah Harvey als Rosalind. Foto: Johan Persson

Das Bühnenbild von Robert Jones ist eine täuschend einfache Zauberkiste: ein einzelner, baumelnder Kronleuchter bei Hofe, aber die Bühne füllt sich mit Blättern, als wir Arden betreten und plötzlich Laub von einem Baumgewirr über uns herabfällt. Der fallende Wald erschafft eine wunderschöne Welt aus rotbraun verstreuten Blättern auf der Bühne.

Die Kostüme ändern sich ebenso wie die Kulissen, von gotischem Glamour am Hof ​​– schwarzes, juwelenbesetztes elisabethanisches Kleid, das aussieht wie Alexander McQueens Version von Halskrausen und Wämsern – bis hin zu Country-Kleidung. Das Set erstrahlt in Howard Harrisons taufrischem Licht, um eine Intimität aufzubauen, die auch das Publikum umhüllt.

Martha Plimpton als Jacques verleiht den berühmtesten Zeilen des Stücks („All the world’s a stage“) Frische und Ernsthaftigkeit und auch alle anderen Schauspieler glänzen. Die Besetzungsliste wird von Pronomen begleitet, was sich passend in Arden anfühlt, einer Wildnis voller Entdeckungen und Transformationen. Harvey (they/they) spielt Ganymed/Rosalind mit einer natürlichen Flüssigkeit und es gibt keinen Kostümwechsel in der letzten Offenbarung, was die Geschlechtsidentität auf subtile Weise offen lässt. Und durch den Klang wird die Enthüllung gemacht, als Harvey auf das Klavier springt und in ein Lied ausbricht.

„Zur Freiheit und nicht zur Verbannung“, sagt Celia, während sie Rosalind in den Wald folgt. Was für eine exquisite Befreiung dieser Arden ist.

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