Deutschland will strengere Kontrollen ausländischer Investitionen angesichts der „Risikoreduzierung“ in China Von Reuters


© Reuters. Der deutsche Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck besucht am 26. Juli 2023 das Stahlwerk von ThyssenKrupp in Duisburg. REUTERS/Wolfgang Rattay

BERLIN (Reuters) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will mit einem neuen Gesetz den Prozess zur Prüfung ausländischer Investitionen verschärfen, um die wirtschaftliche Sicherheit zu erhöhen, heißt es in einem Dokument des Ministeriums, das Reuters am Sonntag eingesehen hat.

Die Bemühungen kommen zu einem Zeitpunkt, zu dem Berlin Unternehmen dazu drängt, ihre Abhängigkeit von China zu verringern, und zu einem Zeitpunkt, zu dem die Regierung prüft, ob ihre aktuellen Vorschriften ausreichen, um dies zu fördern.

Es spiegelt auch einen breiteren Vorstoß des Westens wider, die strategische Abhängigkeit von China zu verringern – was politische Entscheidungsträger als „Risikominderung“ bezeichnen – angesichts der Besorgnis über die zunehmende Expansion Chinas in der indopazifischen Region und über umfassendere mögliche Unterbrechungen der Lieferkette.

Aufgrund der starken Geschäftsbeziehungen zu seinem größten Handelspartner galt Deutschland zeitweise als schwaches Glied im westlichen Vorgehen gegenüber China. Ein Versuch der chinesischen Cosco beispielsweise, sich an einem Güterterminal in Hamburg, dem größten Hafen des Landes, zu beteiligen, wurde schließlich von Berlin genehmigt.

„Investment Reviews haben in den letzten Jahren in Deutschland, Europa und international enorm an Bedeutung gewonnen“, heißt es in dem Dokument.

Im Rahmen des vorliegenden Gesetzes würden Investitionen geprüft, bei denen ein Investor durch vertragliche Vereinbarungen Zugang zu Gütern oder Technologien eines inländischen Unternehmens erhält und nicht durch den Erwerb stimmberechtigter Anteile, die bereits einer ausreichenden regulatorischen Kontrolle unterliegen.

Darüber hinaus erwägt das Ministerium auch die Prüfung der Sicherheitsbedeutung neuer Fabriken, die von ausländischen Unternehmen in Deutschland gebaut werden, sowie der Frage, ob sicherheitskritische Forschungskooperationen auf den Prüfstand gestellt werden müssen.

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