Julia Review – Überlebensgroße US-Kochkönigin schwärmt ausschweifend | Film

hHier ist ein feierlicher Dokumentarfilm, der davon ausgeht, dass sein Publikum bereits enorm in sein Thema investiert ist: die amerikanische Fernsehköchin und überlebensgroße Persönlichkeit Julia Child. Sie ist in den Vereinigten Staaten legendär genug, um eine Biopic-Imitation von Meryl Streep in dem Film Julie & Julia von 2009 und auch von der Britin Sarah Lancashire in den letzten Jahren zu bewerten HBO-TV-Serie Julia (neben einer ansonsten weitgehend amerikanischen Besetzung). Hinzu kommt, dass Dan Aykroyd einmal einen gemacht hat Julia Child-Sketch auf Saturday Night Live und David Cross in der TV-Komödie Arrested Development spielte eine keuchende Julia-Child-Stimme er verkleidete sich als Mrs. Doubtfires Kindermädchen.

Dieser Dokumentarfilm ist ein professionell gemachter Film mit vernünftigen Aussagen über die Geburt der TV-Starkochkultur, die Herausforderung der männlichen Dominanz in der professionellen Küche und die Rolle von Child bei der Förderung der Vormachtstellung der französischen Küche in Amerikas aufstrebender, lebensmittelkundiger Mitte Klassen. Aber genau wie bei diesem Meryl Streep-Film war ich unruhig angesichts der Engstirnigkeit dieser amerikanischen Ikone, obwohl der Film kurz über das mangelnde Interesse der französischen Öffentlichkeit an ihr nachdenkt.

Warum genau sollte sich also jemand außerhalb der USA um das Kind kümmern? Erwarten wir, dass das amerikanische Publikum von Dokumentarfilmen über Fanny Cradock fasziniert sein wird? Was das britische Publikum betrifft … nun, warum nicht eine Dokumentation über einen kanadischen Fernsehkoch? Oder ein bulgarischer Fernsehkoch? Oder ein japanischer Fernsehkoch? Natürlich war auch der amerikanische Kinderfernsehmoderator Fred Rogers – hier zu sehen – in Großbritannien nicht sehr bekannt, und der Film von Tom Hanks aus dem Jahr 2019 über ihn, A Beautiful Day in the Neighborhood, kam gut an. Aber das hatte eine Geschichte zu erzählen, die über die Fangemeinde hinausreichte. Und ohne diesen anfänglichen Fanbase-Buy-in fühlt sich Julia wie eine überflüssige Hommage an, mit etwas sehr nachsichtigem über den „Feinschmecker“, der schwärmt.

Julia kommt am 8. April in die Kinos.

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