Lynch/Oz Review – Vorhänge ziehen sich zurück, um den Zauberer David Lynch zu enthüllen | Film

HHier ist ein Portmanteau-Film: eine Sammlung von Cine-Essays, kuratiert vom Dokumentaristen Alexandre O Philippe, über die Frage, wie Regisseur David Lynch von The Wizard of Oz mit Judy Garland beeinflusst wurde. Es gibt witzige, aufschlussreiche, träumerisch cinephile Beiträge von einer Reihe von Experten: Filmemacher David Lowery, Karyn Kusama, John Waters, Rodney Ascher, Justin Benson und Aaron Moorhead sowie die Kritikerin Amy Nicholson.

Offensichtlich sind sie alle verliebt in den Zauberer von Oz und verliebt in David Lynch und verliebt in das, was ihre Interaktion uns sagt: die Gegenüberstellung der wachen Realität und einer anderen Realität, einer verborgenen Realität oder einer vergrabenen Realität oder einer transzendenten Realität, die ist nichtsdestotrotz so real oder realer als alles andere. All dies ist sorgfältig ausgelegt, wobei sich einige Mitwirkende gelegentlich wiederholen: Mehr als ein Beobachter kommentiert den Science-Fiction-Film von 1957 Das Gehirn von Arouswas in der Tat ein fehlendes Bindeglied zwischen Lynch und Oz sein könnte.

Es gibt eine faszinierende Diskussion über Arthur Penns The Miracle Worker (1962), einen sehr Lynch-Film über Helen Keller, und viel wertvolles Material über die Bedeutung von Vorhängen in Lynch, wie dem Vorhang, hinter dem sich der Zauberer versteckt. Der Zauberer ist nichts anderes als ein Huckster aus dem Showbiz, der im Geheimen betrügerische Effekte produziert, so scheint es, und doch steckt in Oz echte Magie: Es gibt echte Hexen. Und viele der Mitwirkenden schweifen genüsslich in Bereiche ab, die Lynch und Oz nur am Rande betreffen. Hier liegt eine gewisse auteuristische Naivität: Der Film zeigt Lynch, wie er darüber spricht, was für eine Travestie es ist, Final Cut nicht zuzulassen. Aber hat Victor Fleming Oz endgültig getroffen? Offensichtlich nicht: Drei weitere Regisseure, darunter George Cukor, arbeiteten an dem Film.

Meine eigenen Fragen beziehen sich auf Periode: Lynch geht es nämlich nicht explizit um die 30er- und 40er-Jahre-Welt von Oz, sondern eher um die zugeknöpfte Konformität der 50er-Jahre, aus der er nichtsdestotrotz etwas Erhabenes und Surreales heraufbeschwört. Vielleicht liegt die Antwort in den Filmen der 50er Jahre und nicht in Oz? Auch gibt es in Oz wohl eine freudianische Erotik, bei der Dorothy und ihre Freunde begehren, sich sehnen und zu einem unerreichbaren Ziel führen. Aber eigentlich bereitet Sie das nicht auf die glühend erotischen Momente in Lynchs Mulholland Drive vor. Jedenfalls ist es eine sehr vergnügliche kreative Spekulation.

Lynch/Oz kommt am 2. Dezember in die Kinos und auf digitalen Plattformen.

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