Machine Gun Kelly: Mainstream Sellout Review – lustiger, frischer Punk-Pop aus den 00ern | Pop und Rock

EINAls Rapper kämpfte Machine Gun Kelly einst um Eminems Krone. Allerdings seine Brisantes Thema Ästhetik und Interpretation von Rock-Rap fühlten sich für einen Platz auf der Warped-Tour immer besser geeignet. Sein Neustart zum Pop-Punk-Star in Tickets für meinen Untergang im Jahr 2020 – moderiert von Blink-182-Schlagzeuger und Genre-Revivalist Travis Barker – fühlte sich so unvermeidlich an wie seine anschließende Romanze mit der Schauspielerin Megan Fox: Die beiden tranken angeblich das Blut des anderen als sie sich verlobten.

Aus den Fugen geratene Rockstar-Beziehungen und erhöhte Berühmtheit haben Mainstream Sellout eindeutig geprägt. Die Songs über Verliebtheit sind am unterhaltsamsten: Die energischen Gitarren und der jaulende Gesang auf dem hingebungsvollen Emo Girl fühlen sich an einen Teenie-Streifen aus den 2000er Jahren an; der poppigere Post-Malone-Stil von Make Up Sex beherbergt den besten (wenn auch textlich uninspirierten) Refrain des Albums; und die verwirrende Lil Wayne-Kollaboration Drug Dealer, hoffentlich eine Metapher für die süchtig machende Kraft der Liebe, ist melodisch so verlockend, dass man seine erbärmliche Absurdität übersehen kann.

Machine Gun Kelly: Bring Me the Horizon – Video

Das Vertrauen in Klischees verdirbt die Dinge. „Ich bin am Arsch“, singt Kelly auf God Save Me; „Don’t audience / I’m a punk“, stöhnt er auf Papercuts. Von einem 31-Jährigen zu kommen, ist peinlich. Es ist besser, wenn das Ziel Hollywood-Unaufrichtigkeit ist, wie die ironische Ablehnung des Genre-Gatekeepings im Titeltrack oder die luftige Warnung von Fake Love Don’t Last an Möchtegern-Influencer (“Ich möchte, dass Sie wissen, dass Sie nicht zurückkommen können”).

Es ist alles ausgetretenes Zeug, und Kelly fügt nichts Neues hinzu, aber Mainstream Sellout macht so viel Spaß, dass es – wie der Titel schon sagt – leicht ist, seine Integrität hinter sich zu lassen und mitzumachen.

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